Ich bin mit meinem Partner schon über 13 Jahren zusammen und wir haben bewusst nicht geheiratet. Wir sind beide Teilzeit erwerbstätig, teilen die Kinderbetreuung und es sprechen mehr Gründe gegen als für eine Heirat. Wir fahren finanziell durch unser Konkubinat (Steuerersparnis, Prämienverbilligung Krankenkasse) besser. In der Säule 3a und Pensionskasse sind wir gegenseitig begünstigt, einzig die Witwenrente der AHV würde ich im Todesfall des Partners nicht erhalten. Wenn ich nur Hausfrau wäre, hätte ich aus rein finanzieller Absicherung geheiratet, indem wir aufs Standesamt gerannt wären und unterschrieben hätten. Aber von einer romantischen Heirat mit weissem Kleid und dem Theater habe ich nie geträumt, aber von einer langen Reise mit der Familie träume ich heute noch (ich meine nicht 4 Wochen, sondern 3 Monate). Ich habe mit meinen Partner zwei Kinder (gemeinsames Sorgerecht) und wir haben vor mehr als 5 Jahren ein Haus zusammen gekauft und das ist für mich viel mehr Bindung, als eine Heirat, die man durch Scheidung wieder auflösen kann. Bei der SS von Kind 1, bei der SS von Kind 2 und vor dem Hauskauf haben wir überlegt, ob wir doch noch heiraten müssen. Aber es ging auch bestens ohne. Der einzige Grund für eine Heirat wäre für mich zur Zeit, wenn mein Partner oder ich unheilbar krank wäre. Durch die Heirat hätte er der überlebende Partner die Witwen- bzw. Witwerrente aus der AHV zugute. Geheiratet hat man ja schnell, wenn es unbedingt sein muss. Die Trennungen und Scheidungen, die ich in meinen Umfeld miterlebe, sind oft reine Schlammschlachten. Ich frage mich manchmal schon, ob die einfach nur geheiratet haben, weil man es so macht und es so von der Umgebung erwartet wurde, da sie schwanger gewesen ist. Haben die vor dem Schritt darüber gesprochen, was sie von einer Ehe erwarten und wie lange diese gehen soll (der Tod scheidet, die Kinder ausgezogen sind, sich neu verliebt?). Ich möchte nichts von der Säule 3b von meinem Partner und auch seiner Hälfte vom Haus erben, falls er verstirbt. Es soll alles an die Kinder gehen. Genauso wenig habe ich ihn begünstigt. Wenn ich verstorben bin und die Kinder 18 Jahre alt sind, könnte es sein, dass er das Haus verkaufen muss, weil sie ihren geerbten Anteil vom Haus haben wollen. Ev. hat er in dann auch selber durch Erbschaft genug eigene Mittel, ums sie auszahlen zu können. Die Chancen, dass jemand von uns infolge Unfalltod verstirbt, sind ja gering (und dass jemand einen Unfall mit anschliessender Urteilsunfähigkeit erleidet minim). Die Versicherungen machen einem auf all die anscheinenden Deckungslücken auf und am Schluss hat man jene Doppelversicherungen oder muss bei Eintreffen des versicherten Ereignisses (Tod) gerade wieder jenes Erbschaftssteuer abliefern. Ich versuche das Leben zu geniessen und nicht immer ans Schlimmste zu denken. Ferien haben auch bei mir einen hohen Stellenwert und ich gebe das Geld, welches wir infolge Nichtverheiratet sein, sparen, gerne dafür aus. Bei der Steuererklärung habe ich mit dem 20% kleineren Pensum den Grundtarif, der Partner zieht die Kinder ab und hat den Verheiratetentarif. Aber da ich mich auch an den Auslagen der Kinder beteilige, ziehe ich bei meiner Steuerklärung Unterhaltsbeträge ab, die mein Partner wiederum als Einkommen versteuert. Aber da er den Verheiratetentarif hat, sparen wir Steuern.