DIE SCHWANGERSCHAFT
ich wurde spontan ss und im ersten US (ca. 7.ssw) haben wir erfahren dass es eineiige zwillis sind! paar wochen später übermannte mich eine unglaubliche ss-übelkeit. ich musste zwei mal deswegen hospitalisiert werden. beim zweiten spitalaufenthalt hatte ich paralell noch ein US-termin.
jedenfalls wurde ein verdacht erhoben, der paar tage später leider bestätigt wurde. nur bei eineiigen zwillis kann es zu FFTS (FetoFetalesTransfusionsSyndrom) kommen, querverbindungen der blutgefässe auf der plazenta machen ein ungleichgewicht der ernährung/versorgung der babys. der "donor/geber" bekommt zu wenig= mangelhafte entwicklung von organen (va. herz und hirn), der "akzeptor/empfänger" hat zuviel, also überdruck auf herz und hirn was auch lebesgefährlich ist. wir wurden gefragt ob wir die ss überhaupt weiter aufrecht erhalten wollten, da ich erst in der 15.ssw war. die ärzte gaben uns 80% auf ein lebendes kind (aber somit mussten wir den donor abtreiben zum wohle des anderen zwillis), was aber das risiko von frühgeburt oder doch fehlgeburt erhöhte. oder 51% das beide überleben, über den gesundheitszustand wollten/konnten sie uns in diesem falle nichts sagen. ja und mir war doch so elend schlecht, hatte angst, wegen der übelkeit zu wenig für die kinder zu haben.
wir beschlossen, für unsere kinder zu kämpfen. für beide! ein möglicher lasereingriff wurde in betracht gezogen, 3x nach bern zum spezialisten, wann wäre der ideale zeitpunkt für den lasereingriff, bevor es den insiderlis zu schlecht geht, aber ich weiter bin in der ss, und die zwillis somit reifer wären. ich war erst in der 17.-19.ssw, da der eingriff das risiko erhöht eine fehl/frühgeburt zu haben. die kleinen hätten null überlebenschancen...
irgendwie schliederten wir an diesem eingriff vorbei, die situation stabilisierte sich. ich musste dennoch engmaschig zum US, all woche 1h grosses screening. nun hies es brüten, brüten, brüten- woche für woche die kleinen in mir zu behalten. ab der 25.ssw "atmete" ich bisi auf, denn nun hätten die kleinen eine reele überlebenschance.
BLASENSPRUNG
es war ein mittwoch abend, mitlerweile war ich bei 29+3(oder 4


natürlich musste ich ins spital, FÄ hat alles in die wege geleitet. (die fahrt ins spital war echt filmreif, das gesicht des taxifahrers hättet ihr sehen sollen: ärztin stützte mich mit meiner riesen kugel und meine hose war völlig durchnässt und gg polsterte den beifahrersitz mit wasserfesten unterlagen für mich....



WEHEN
am donnerstag abend (29+4 oder laut ärzten +5) war gg bei mir, alles sehr entspannt. da spührte ich ein mensartiges ziehen im schambeinbereich. ctg zeigte nix an. als es mir aber richtig aua-weh tat, bat ich die hebamme mir den wehenmesser mal ans schambein zu halten- et voila sah man die kurven; wehen! gg war mitlerweile zuhause, habe ihn angerufen er solle sich ev. bereit halten. ein US wurde gemacht um mein MUMU zu begutachten- 1cm offen. da wurde ich grad in den gebärsaal geschoben. tel. an gg er muss doch kommen. im gebärsaal bekahm ich die 2. dosis für die lungenreifung. ich betete es möge noch 24h vergehen, damit meine kleinen gute lungen haben... die wehen wurden heftiger, ich atmete und veratmete eine wehe nach der anderen. meeensch, wurden die heftig! gg traf kurz darauf ein, die wehen wurden trotz wehenhemmer immer heftiger. mitlerweile füllte sich das gebärzimmer mit hebammen, assistenzärtinnen. eine mögliche zwilligeburt ist halt immernoch speziell. die oberärztin und die hebamme hätte gerne mit mir geboren, aber zwilli 2/ donor war im letzten US zu klein, unter 1500g, und somit zu schwach um vaginal geboren zu werden. zwischen den wehen ging es mir eigentlich ganz gut, hoffte immernoch die geburt könne man aufhalten. aber als die hebamme mich mit den fingern untersucht hatte wusste ich es geht los: 3cm offen, gmh verstrichen und köpfchen palpabel. ein blick zu gg: "es geht los!" und schon war ich wegen einer wehe weg. ich wurde in den ops geschoben, irgendwelche leute redeten mit mir, krumm machen, nicht bewegen, es piekst jetzt... immer wenn ich eine wehe hatte war ich "wandern auf einem berg des schmerzes", ich konnte nichts anderes tun als die wehe veratmen. kurze klare wehenfreie fenster taten sich auf, wo ich die hebamme wahrnahm, den ops oder später gg ganz in grün gekleidet. es war eine wohltat, als ENDLICH die spinalanästesie wirkte!

KAISERSCHNITT
gg sass neben mir am kopfende und hielt meine hand. ok, nun ging es los. je ein team pro kind stand bereit, um unsere kinder in empfang zu nehmen. es rüttelte doch kräftig an mir. und dann hörten wir den ersten schrei unseres sohnes victor!


jetzt wurde es spannend, mein kleiner kämpfer soll nun geholt werden. wird er schreien? ist er stark genug? wird er blau sein? oh bitte lieber gott, bitte bitte.....




danach war ich total glücklich und unglaublich erschöpft. mir fielen die augen zu vor abfallen der anspannung. aber ich wusste, meine jungs leben!

victor: 00:51 uhr, 43,0 cm, 1680g
lionel: 00:53 uhr, 38,5 cm, 1280 g
es folgten für victor 6 wochen, für lionel 9 wochen neonatologie. sie sind 10 wochen zu früh auf die welt gekommen, bei 29+5 oder +6, aber gesund und kräftig!

heute sind beide proppere jungs, beide zeigen einen guten verlauf und entwickeln sich altersentsprechend.
wir sind unendlich dankbar!!!! WIR HALTEN ZWEI WUNDER IN UNSEREN ARMEN!!!!!!