"Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

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Caipi16
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Caipi16 »

Auch wenn ich mich damit nun in die Nesseln setze - aber ich finde, wir Mütter dürfen auch nicht die Erwartung haben, dass wir unsere Traumjobs immer zu unserem Traumpensum bekommen, sondern müssen auch bereit sein, Kompromisse zu schliessen. Mit "nur" 40-60% hat man halt evtl. schon nicht die Auswahl und Qualität an Jobs, die man gerne hätte - und wenn einem das wichtig ist, muss man vielleicht auch bereit sein, 70-80% zu arbeiten. Ich habe auch mehrere Jahre 60% gearbeitet - und irgendwann wollte ich einfach mal "eine Stufe" höher und habe länger nach einem solchen 60%-Job gesucht. Vergeblich. Schlussendlich habe ich einen tollen Job gefunden - aber 70%. Ok, daran musste ich zuerst auch ein bisschen "kätschen" und es hat halt auch etwas Organisiererei mit der Kinderbetreuung gebraucht. Aber es ging. Dann stand ich vor zwei Jahren wieder vor der Entscheidung: Entweder auf dieser Stufe weitermachen oder nochmals eine Stufe höher - im Bewusstsein, dass es solche Jobs aber wirklich nur 80% oder 100% gibt. Ok, 100% wäre für mich nicht in Frage gekommen - da hätte ich eher auf die Karriere verzichtet. Aber 80% war damals ok für mich und so fand ich dann bald einen passenden Job.

Ok, ich kann verstehen, wenn eine Mutter nicht mehr als 40%, 50% oder 60% arbeiten will - aber eben: Dann darf man sich vielleicht auch nicht beklagen, dass man halt nicht alle beruflichen Möglichkeiten hat, die man vielleicht gerne hätte.

Ich kann mir vorstellen, dass ich in 1-2 Jahren vielleicht auch nicht mehr 80% arbeiten will - bin mir aber auch bewusst, dass ich mit 60-70% wahrscheinlich nicht mehr so einen Job finden werde, wie ich ihn jetzt habe. Ok... dafür wieder etwas mehr Zeit und weniger arbeiten. Man kann halt nicht alles haben.

@Savuti
Wenn Du diesen Job so gerne gehabt hättest: Hast Du Dir denn mal überlegt, evtl. 80% zu arbeiten und dies Deinen Vorgesetzten als Kompromiss zwischen Deinen gewünschten 60% und ihren gewünschten 100% vorzuschlagen?

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Savuti
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Savuti »

@caipi: Ich gebe dir grundsätzlich recht. Es wäre jedoch mein alter Job + Stellvertretung gewesen. Kein neuer Job, kein neuer Vertrag, kein höheres Salär. Und meine Chefin war klar der Meinung, dass es in 60% machbar gewesen wäre. Ich hatte zudem angeboten, dass ich bereit gewesen wäre zusätzlich an meinen freien Tagen per Homeoffice täglich einzuloggen. Wenn es nicht um eine Stellvertretung sondern um eine Teamleitung gegangen wäre, hätte ich mir all die Gedanken sicher gemacht. (Zudem gäbe es im Moment gar keine Stellenprozente zum Erhöhen).
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Ups...
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Ups... »

@Savuti

Jetzt mal ganz im Ernst, wie willst du die bisherigen und neue Aufgaben zusätzlich mit dem gleichen Pensum schaffen?
Entweder haben die Chefs jetzt recht, oder du kriegst jetzt 60% Lohn für 30% arbeiten?

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Savuti
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Savuti »

@ups: es ist EIN Chef und nicht mehrere Chefs, die dieser Meinung sind. Der bisherige STV hatte nicht sehr viel zu tun ( zu seinem bisherigen Pensum, da meine Chefin alle planbaren Arbeiten nicht in ihre Abwesenheit legt). Es wäre wohl eine Mehrbelastung von 5-10% in den Ferienwochen gewesen, was ich hätte stemmen können.
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Caipi16
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Caipi16 »

@Savuti
Ich hatte mal eine Vorgesetzte, die "nur" 60% gearbeitet hat - und habe damit ehrlich gesagt auch schlechte Erfahrungen gemacht. "Murphys Law" halt - immer an den Tagen, an denen sie nicht da war, hat es "geräblet" und wir mussten dann entweder herum rennen und jemanden suchen, der uns helfen kann oder sie an ihren freien Tagen stören (und oftmals war das Problem via Tel oder Mail auch nicht zu erledigen). Nach knapp einem Jahr waren wir alle nur noch gestresst - sie und wir (obwohl wir es menschlich supergut hatten und sie auch eine ganz tolle Chefin war :!: ). Aber sie hat dann von sich aus gekündigt - weil sie selber gefunden hat, dass es zu stressig ist und sie keine Lust hat, an ihren freien Tagen auch immer wieder mal präsent sein zu müssen. Sie hat dann einen Job gefunden, der mit 60% viel besser zu stemmen war und wir haben wieder einen 100%-Chef bekommen, was für uns eine grosse Erleichterung war.

Ich denke, dass mit etwas Flexibilität und guter Organisation viele Jobs Teilzeit machbar sind - auch Kaderjobs. Aber ich bin auch der Meinung: Es passt nicht bei allen Jobs. Bei meinen jetzigen wäre es mit 60% auch nicht möglich - oder nur für alle Beteiligten mit viel Stress. Und ich kann den Vorgesetzten schon verstehen: Es geht ja dabei um eine Stellvertreter-Funktion - d.h. dass jemand da ist, wenn Deine Chefin weg ist. Und wenn dann halt doch nur jemand teilzeit da ist, ist es halt suboptimal. Da kann ich seine Gedankengänge schon auch etwas verstehen.

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californiagirl83
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von californiagirl83 »

Ihr macht mir Mut! Um meine Führungsposition zu behalten, muss ich nach der Geburt mindestens 75% weiter arbeiten. Und das zu sehr unregelmässigen Zeiten (vielen beruflichen Reisen um die Welt). Meine Schwiegermutter sagt ständig zu mir, du wirst das eh nicht machen, wenn das Kleine da ist, willst du nicht mehr arbeiten gehen (sie hat nie Geld verdient im Leben und ihre Tochter genausowenig). Das hat mich schon zum Nachdenken gebracht, von wegen, ein Kind verändert alles. Aber ein wenig normal weiterleben kann man ja anscheinend doch, oder? Gibt es etwas was ihr euch vorgenommen habt vor der Geburt aber nachher nicht umsetzen konntet?

Caipi16
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Caipi16 »

@californiagirl83
Die Frage ist halt, was doch mit "ein wenig normal weiterleben" meinst ;-). Ein Kind verändert das Leben schon - das ist so. Auch das Denken und Fühlen. Ich habe vor dem Kind immer gerne gearbeitet, immer 100%, der Job war zentral in meinem Leben. Ich habe auch nach der Geburt meines Sohnes gerne gearbeitet, hatte auch immer lässige Jobs! Aber: Die Prioritäten haben sich mit der Geburt meines Kindes schon stark verändert. Mehr als 60% hätte ich - als mein Sohn noch klein war - nicht arbeiten wollen. Auch nicht, wenn ich es betreuungstechnisch hingekriegt hätte. Das hätte für mich einfach nicht gestimmt. Genau so war für mich klar, dass für mich nur ein Job mit mehr oder weniger regelmässigen Arbeitszeiten in Frage kommt. Wäre ich damals in dem Bereich geblieben, in dem ich auch vor der Geburt gearbeitet hätte (Marketing), wäre das nicht möglich gewesen (Reisen ins Ausland, Messen und Ausstellungen am Abend, am Weekend). Darum habe ich einen beruflichen "Rückschritt" in Kauf genommen, habe die ersten 2-3 Jahre als Assistentin in einem Grosskonzern gearbeitet und habe erst dann wieder - in einer neuen Richtung - Gas gegeben. Das war für mich wichtig und hat für mich auch so gestimmt. Und wie gesagt: Auch wenn ich es betreuungstechnisch hätte lösen können, wäre etwas anderes für mich damals nicht in Frage kommen - und ich bin heute auch froh um die Zeit, die ich mit meinem Kind hatte.

Wie gesagt: Einerseits ist halt die Frage, ob Du Deinen Job betreuungstechnisch organisieren kannst - andererseits halt auch, ob Du es mit Kind überhaupt noch so willst. Wirklich wissen tust Du das wohl erst, wenn das Kind auf der Welt ist. Ich kenne viele, die vor der Geburt sagten: "Ich werde so und so weiterarbeiten" oder "Ich werde ein paar Jahre nicht mehr auswärts arbeiten" - und als dann das Kind auf der Welt war bzw. ein paar Wochen oder Monate später, klang es plötzlich ganz anders ;-).

Ich konnte ganz vieles, was ich mir vor der Geburt vorgenommen habe, nachher nicht umsetzen (oder wollte es auch nicht mehr) - und vieles, was ich nicht für möglich hielt oder ich auch nicht so geplant hatte, lief dann so. Von daher ist meine Meinung: Vor der Geburt das Leben danach zu planen (vor allem wenn es das erste Kind ist) ist schwierig. Es kann alles genau so laufen, wie Du es Dir jetzt vorstellst und wünscht - es kann aber auch ganz anders kommen. Und Erfahrungsberichte von anderen bringen einem selber auch nur sehr bedingt etwas, weil jede Situation, jede Mutter und jedes Kind halt anders ist.

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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Berlin »

@California
Ich hab mir nicht so viel Konkretes vorgenommen, daher gab es auch nichts, was ich nicht umsetzen konnte.....
Ich bin damals in einer Kaderposition, aber ohne Führung, wieder mit 60% eingestiegen. Inzwischen, 13 Jahre später, arbeite ich im obersten Kader, zu 80%, und führe knapp 30 Personen (habe dazwischen ein Mal den Arbeitgeber und bei meinem neuen Arbeitgeber 3 mal den Job gewechselt.
Ich bin zwar sicher ehrgeizig, aber nicht der Typ, der seine Berufslaufbahn jemals langfristig geplant hat. Ich versuche, jeweils mein Bestes zu geben und nehme Chancen wahr. Wenn es mal nicht gegangen wäre, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, dann hätte ich beruflich eine neue Lösung gesucht und wäre auch bereit gewesen, einen Schritt zurückzutreten.

Sehr wichtig: Mein Mann und ich haben in all den Jahren unsere beruflichen Veränderungen aufeinander abgestimmt.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

sonrie
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von sonrie »

@california:
niemand wird dir sagen können, ob es so für dich stimmen wird - das kommt auf so viele Komponenten an. Die gute Nachricht: du triffst keine entscheidung fürs leben, es lässt sich immer alles anpassen, wenn man auch vielleicht ein paar Kompromisse eingehen muss. Ich halte nicht davon, was einem die anderne Leute sagen, schlussendlich trifft man entscheidungen selber und wenn man dann merkt dass es nicht geht, dann ändert man diese halt. Ich kenne einige frauen, die nach der geburt wieder 80% arbeiten gegangen sind und denen es dabei bestens geht - unmöglich ist es also nicht :-) Mir wurde vor der geburt meines ersten kindes auch immer erzählt, dass ich danach dann sicher nicht mehr arbeiten möchte, da ich so in meiner mutterrolle aufgehen würde. Lustigerweise bin ich aber dennoch dieselbe geblieben und hab mich nach 6 monaten MU doch wieder sehr auf Excelkalkulationen und lange meetings gefreut ;-) Ich hab mittlerweile 3 kinder zwischen 2 und 5 Jahren, arbeite 50% (oder eher mehr :roll: ) in einer Kaderfunktion in einem grossen Konzern, ich bin öfters mal beruflich unterwegs, bin aber recht frei in meiner Zeiteinteilung.
Könnte ich mehr arbeiten: ja sicher. Will ich mehr arbeiten? Im moment nicht unbedingt, schlichtweg weils so sehr bequem ist und ich das im moment auch geniesse. Geh ich einmal hoch mit den stellenprozent gibts kein zurück mehr ;-)

Ich an deiner stelle würde es mal probieren, wenns nicht funktioniert kannst du immer noch kündigen. finde ich so sinnvoller als umgekehrt auf die schwiegermutter zu hören und es nie zu probieren.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Marsupilami
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Marsupilami »

Hallo Ladies!
Wir suchen immer noch nach der passenden, flexiblen Betreuungslösung für unsere 2 Kinder (beide unter 18 Monaten). Aktuell sind beide 3 Tage in der Krippe, ein Tag mit Papa, einer mit Mama zu Hause. Wir arbeiten je 80%.

:?: Habt ihr gute Tips wie/ wo man gute Nanies findet? (Züri Nord)
:?: Wie organisiert ihr euch, dass die Krippentage für die Kinder nicht allzulange werden?
:?: Mit welchen Arbeitgebern im Raum Zürich habt ihr oder eure Partner bezüglich Karriere-Familien Vereinbarung gute Erfahrungen gemacht?

Freue mich auf eure Rückmeldungen!

Pippo
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Re: "Ü30-Karriere-Mamis" gesucht

Beitrag von Pippo »

wir habsn über care.com unsere nanny gefunden... aber auch nur nach langem suchen...

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