22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

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Brigitte
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22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Brigitte »

Die Ärztin Dr. med. Brigitte Holzgreve ist seit 25 Jahren auf dem Gebiet der Schwangerschaftsberatung tätig. Sie ist Autorin des Bestsellers „300 Fragen zur Schwangerschaft“ (GU-Verlag) und im swissmom-Team für medizinische Themen zuständig. Dr. Holzgreve hat zwei erwachsene Töchter und lebt in Basel.

Wenn Ihr eine medizinische Frage zu Eurer Schwangerschaft habt, bitte hier (ab 22.8.2011!) unten links auf "Antwort erstellen" klicken. Frau Dr. Holzgreve antwortet im selben Kästchen nach Möglichkeit innerhalb von 24 Stunden.

MILIA
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von MILIA »

guten morgen

wie sieht das wirklich aus mit dem haushalten, hochheben von dingen in der schwangerschaft? ab wann sollt man sich schonen? wo liegt die grenze etwa?(kg-mässig) und vor allem, wie ist das mit dem rumtragen meiner tochter? sie ist 11 monate alt. kann dies sogar zu einer fehlgeburt führen in der frühschwangerschaft?

Hallo sunyflower,
eine gesunde, unkomplizierte Schwangerschaft (das heisst v.a. keine Blutungen und keine vorzeitigen Wehen, aber auch keine Risikofaktoren wie z.B. eine vorliegende Plazenta) braucht keine Schonung, bzw. kann sich da jede Frau auf ihren Instinkt verlassen: Wenn's schmerzt oder ziept, wenn man sich schlapp fühlt oder in Atemnot kommt, dann einfach in sich hineinhorchen und einen Gang runterschalten. Natürlich sagt einem auch der gesunde Menschenverstand, dass eine Schwangerschaft keine Zeit für Hochleistungssport ist, und schwere Lasten sollte man sich vernünftigerweise abnehmen lassen (dazu sind die werdenden Väter doch da, gell?) . Eine allgemeine Regel besagt, dass bis 5 kg Gewicht absolut noch in Ordnung sind. Ihre Tochter ist mit fast einem Jahr sicher schon schwerer. Also, was tun? Ein Patentrezept gibt es nicht für schwangere Mütter, denn ab und zu muss das Kind hochgehoben und getragen werden. Man sollte trotzdem versuchen, diese Situationen zu entschärfen, indem man sich 1.) helfen lässt, 2.) sich erst hinsetzt und dann das Kind auf den Schoss nimmt, 3.) möglichst viel ebenerdig erledigt (wickeln, anziehen, auch füttern).

http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/ ... rbeit.html

wie ernst muss man dass mit den rohmilch sachen in der schweiz nehmen, wenn man nicht immun ist?

Man schätzt, dass ca. 90% aller Erwachsenen schon einmal eine Listeriose hatten, d.h. aber nicht, dass sie dann immun, also davor geschützt sind. Bei Schwangeren ist die Immunität sowieso gegen fast alles herabgesetzt, deshalb macht es Sinn, vorsichtig zu sein. Es ist ja nur für 9 Monate! Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie Käse und Milchprodukte bei den Grossverteilern kaufen. Dort muss Rohmilch deutlich auf der Packung gekennzeichnet sein. Wenn nichts von Rohmilch darauf steht, dürfen Sie alles bedenkenlos essen. Mehr Infos gibt es hier:
http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/ ... olist.html

ich bin zum 2.mal ss und hatte bei der ersten geburte einen kaiserschnitt, muss man während der ss auf etwas spezielles beachten?

Nein, das müssen Sie nicht. Die Schwangerschaft sollte ganz normal verlaufen.


bei der ersten ss hatte ich ab und zu atemnot (im bett). ich probierte alle liegeposition aus, klappte das kopfteil etwas höher. aber es half nicht. ich kriegte panik, war dann praktisch die ganze nacht wach. gibt es etwas gegen atemnot/ atemschwierigkeiten?

Atemnot in der Schwangerschaft ist relativ häufig - schon allein durch die Verdrängung des Zwerchfells nach oben. Ein höheres Kopfteil oder dickeres Kissen ist schon eine sehr gute Idee. Stillkissen helfen auch. Erwähnen Sie die Atemnot bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung, damit kein ernsthafter Grund dahintersteckt.
http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/ ... tmung.html

vielen dank für ihre antworten!

freundliche grüsse

sf
Zuletzt geändert von MILIA am Mo 22. Aug 2011, 12:15, insgesamt 3-mal geändert.

Nadamie
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Nadamie »

Guten Tag Frau Holzgreve

Zuerst herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen, meine Fragen zu beantworten.

Ich bin ungeplant schwanger geworden und weiss nicht von welchem Mann. Sicher können Sie mir auch nicht genau sagen, wer der Vater ist, aber mich interessieren im Moment die Wahrscheinlichkeiten.

Zuerst zu meinem Zyklus: Seit mehr als einem Jahr habe ich meinen Zyklus genau beobachtet. Die Abstände der Mens waren immer zwischen 27 und 32 Tage. Der Durchschnitt lag bei 29 Tagen. Davon bin ich auch immer ausgegangen, wenn ich im Internet meine fruchtbare Tage berechnet habe.

Meine letzte Mens kam am 9. Juli.

Nun hatte ich wie gesagt, mit zwei Männern Geschlechtsverkehr und zwar wie folgt:

Mit Mann 1 am 18.7. ohne Verhütung.

Mit Mann 2 am 24.7. Dieser Mann hat keinen sichtbaren Lusttropfen, falls das eine Rolle spielen sollte. Ich hatte keinen Orgasmus. Vor dem Orgasmus ging er aus mir heraus.

Mit Mann 1 hatte ich dann am 25.7. erneut Geschlechtsverkehr. Dieser Mann wird durch die Lusttropfen sehr feucht. Dieses Mal hatte ich einen Orgasmus während dem Geschlechtsverkehr. Auch er zog den Penis vor seinem Orgasmus heraus.
Zwischen Mann 1 und Mann 2 lagen ca. 14 Stunden.

Ich weiss, dass Sie mir nicht sagen können, wer der Vater ist. Aber wie hoch stehen etwas die Chancen, dass es Mann 1 oder Mann 2 ist?

Herzlichen Dank und freundliche Grüsse

Hallo Nadamie,
um schwanger zu werden, braucht eine Frau keinen Orgasmus zu haben. Und wenn der Mann sich vor dem Samenerguss zurückzieht (Coitus interruptus), ist das auch keine Garantie dafür, dass nicht doch ein paar vorwitzige Spermien ihren Weg gefunden haben - und ein einziges reicht ja bekanntlich. Im sog. Lusttropfen können sich auch Spermien befinden.
Rein rechnerisch lagen die befruchtungsfähigen Tage zwischen dem 20. und 26.7. - aber auch am 18.7. kann es schon eingeschlagen haben, wenn die Spermien sich zwei Tage fit halten konnten.
Fazit: Aus den Daten lässt sich leider gar keine Prognose ableiten....

guapita

Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von guapita »

Guten Tag Frau Holzgreve

Vielen Dank schon im Voraus, dass sie meine Frage beantworten!

ich habe im Februar meinen Sohn geboren und nehme seit März die Cerazette. Mein Arzt sagte mir damals, dass ich noch 12 stunden später immernoch geschützt sei.

In den Sommerferien habe ich die Pille vergessen einzunehmen (ca. 19.7) und habe sie, wie mein Arzt mir dazumal geraten hatte, am nächsten Morgen (innerst 12 Std.) eingenommen!

Wir hatten dan noch mehrere male GV und ich glaube, dass ich nach dem GV vom 2.August Schwanger geworden bin! ich weiss es eigentlich schon, denn ich habe wieder dasselbe wie bei meinem sohn und bei einem früheren Abort!
nun wollte ich fragen, wann ich frühstens testen kann? so dass es auch ein richtiges Ergebnis anzeigt!

ich habe die pille nun abgesetzt und nehme schon folsäure. Ich stille auch noch!

Ich dachte, dass ich morgen schon einen Test machen würde. Aber ich möchte wirklich nicht, dass es zu früh ist!

Vielen Dank und ich freue mich auf Ihre Antwort!

Liebe Grüsse
guapita

Hallo guapita,
eigentlich ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass Sie (mit Cerazette und Stillen) schwanger sind - aber die Psyche gaukelt uns oft körperliche Symptome vor, und deshalb spüren Sie jetzt schon etwas. Ich vermute auch, dass es Ihnen nicht völlig unpassend käme, stimmt's ;-)
Andererseits ist eine Schwangerschaft aber auch nicht völlig ausgeschlossen. Gut deshalb, dass Sie die Pille abgesetzt haben (obwohl die modernen Pillen so niedrige Hormonmengen haben, dass sie keine schädliche Wirkung auf den Embryo haben) und schon Folsäure nehmen. Stillen können Sie ruhig noch weiter.
Einen Test würde ich nicht zu früh machen. Ich würde ihn erst eine Woche nach Ausbleiben der Regelblutung durchführen.
Alles Gute :-)

Kürbiskerne
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Beiträge: 49
Registriert: Mo 12. Okt 2009, 10:51

Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Kürbiskerne »

Guten Tag Frau Holzgreve

Vielen Dank, dass sie sich Zeit nehmen für unsere Fragen. Wie sie aus meinem Ticker sehen, bin ich nun in der 8. SSW.
Meine Eltern zügeln mitte September und da sie noch nicht wissen, das ich ss bin, fragte sie mich für die mithilfe. Wie weit kann ich helfen oder soll ich ihnen absagen?? Wir möchten es ihnen in den nächsten Tagen erzählen dass sie Omi und Opa werden.

Im Oktober fängt wieder das Spinning an, wo ich mich im Frühling wieder angemeldet habe. Nun weiss ich nicht ob ich noch ein paar mal gehen soll oder ob ich alles absagen soll. Was meinen sie?

Vielen Dank für die Antwort und Liebe Grüsse

Hallo Kürbiskerne,
herzlichen Glückwunsch!
Aber beim Zügeln kann man doch tausend Dinge tun, bei denen man nicht schwer heben muss... zum Beispiel Geschirr einwickeln u.v.m. Ich würde nicht absagen, aber mich hauptsächlich mit solchen Tätigkeiten beschäftigen.
Ich weiss nicht, wie gut Sie trainiert sind... Spinning ist ja schon extrem. Ich vermute, dass Sie schnell merken, dass Sie nicht mehr so leistungsfähig sind und dass es dann auch keinen Spass mehr macht. Empfehlung: Vorsichtig ausprobieren. Bei einer Schwangerschaft muss das Fitness-Center Ihnen die Kurskosten zurückerstatten, wenn Sie das wollen.
Zuletzt geändert von Kürbiskerne am Mo 22. Aug 2011, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.

Gina81

Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Gina81 »

Liebe Frau Holzgreve

Ich bin kommenden Samstag zum brunchen auf dem Säntis eingeladen (2500m). In meinem Schwangerschafts-Buch steht, dass man während der ss nicht über 2000m sollte. Muss ich die Einladung besser auf nächstes Jahr verschieben?

Herzlichen Dank für Ihre Antwort
& freundliche Grüsse

Hallo Gina81,
wenn ich das richtig gesehen habe, sind Sie noch nicht sehr weit in der Schwangerschaft. Da dürfen Sie ruhig die Einladung annehmen - wenn nicht gerade ein Aufstieg zu Fuss damit verbunden ist.
In der Spätschwangerschaft ist das mit der Höhe auf jeden Fall kritischer, denn dann leidet die Sauerstoffversorgung des Feten unter der dünnen Luft, und Ihnen würde es kreislaufmässig auch nicht besonders gut gehen.

Perlimpinpin

Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Perlimpinpin »

Sehr geehrte Dr. Holzgreve

Mein 2. Kind ist als Sturzgeburt auf die Welt gekommen - von der 1. Wehe bis zur Geburt waren es 20 Minuten. Ich bin nun zum 3. Mal schwanger und wüsste gern, wie hoch das Risiko ist, dass ich erneut eine Sturzgeburt habe.
Ich weiss jetzt schon, dass mein Mann um den Termin rum einige Tage beruflich wird abwesend sein müssen. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, gleich nach der ersten Wehe die Ambulanz zu rufen, aber andererseits möchte ich in so einem Fall auch nicht allein sein... Oder empfiehlt es sich in einem solchen Fall, gleich bei der ersten Wehe in den Spital zu gehen?

Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen!

Hallo perlimpinpin,
das kann man nicht unbedingt so genau voraussagen, aber eine schnelle Geburt ist wahrscheinlicher als eine langsame.
Auf jeden Fall brauchen Sie überhaupt keine Hemmungen zu haben, wenn Sie bei der ersten Wehe ins Spital gehen! Mit dieser Vorgeschichte wird man Ihnen kein schlechtes Gewissen machen, sondern Sie mit offenen Armen aufnehmen. Alles Gute :-)

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Krispy
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Krispy »

Guten Tag Frau Holzgreve
Wir hatten gestern eine etwas strenge Wanderung unternommen (bis 1900m.ü.M.) und ich war sehr angestrengt, habe es aber gut "überstanen". Ohne schwanger zu sein würde ich nicht mehr darüber nachdenken. Ich hatte bei einem steilen Teil leichtes Unterleibsziehen und seid heute ein Ziehen im Rücken. Ich habe jetzt etwas Angst, dass ich mich doch etwas überanstrengt habe... Soll ich etwas beachten?

Freunde haben für mich im Januar (bin dann 28.Woche) Ferien in den Bergen gebucht. Kann ich da bedenkenlos hin (natürlich ohne Ski- oder Schlittenfahren...) wegen der Höhe?

Vielen Dank für Ihre Antworten
Krispy

Hallo Krispy,
die Schwangerschaftshormone haben auch Auswirkungen auf Muskeln, Sehnen usw., deshalb merken Sie jetzt die Belastung durch die Wanderung. Das sollte aber schnell vorbeigehen. In Zukunft muss es ja nicht mehr ganz so "streng" sein ;-)
In der 28. Woche dürfen Sie auf jeden Fall mit in die Berge (bis max. 2000 m) - falls keine Komplikationen auftreten. Wenn Sie ein paar Tage hinter sich haben und Ihr Kreislauf sich an die Höhe gewöhnt hat, dürfen Sie auch Gondelfahrten bis auf 2500 m mitmachen.

Chipolata

Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Chipolata »

Guten Tag Frau Holzgreve

Ich habe seit einem halben Jahr eine festsitzende Zahnspange. Nun überlegen wir uns, ein weiteres Kind zu bekommen. Denken Sie, dass es Probleme wegen oder mit der Zahnspange geben kann?

Vielen Dank und liebe Grüsse
Chipolata

Hallo Chipolata,
das wird sicher keine Probleme geben. Das Zahnfleisch wird aber wahrscheinlich etwas empfindlicher sein.

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Papa68
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Papa68 »

Guten Tag Frau Dr. Holzgreve
Nach zwei Sectioentindungen (1. wegen Diskushernie, 2. wegen Geburtsstillstand nach Einleiten) würde ich gerne bei einem allfälligen dritten Kind auf normalem Wege entbinden. Können Sie mir sagen, ob dies möglich ist und was die Voraussetzungen dafür sind? Des Weiteren würde mich interessieren, ob es eine Regel ist, dass man nur drei Sectioentbindungen haben darf, oder ob es nur eine Empfehlung ist.
Vielen Dank für Ihr Engagement!

Hallo Papa68,
theoretisch sollte eine vaginale Geburt möglich sein, aber ich glaube nicht, dass Sie einen Geburtshelfer finden werden, der nach zwei Kaiserschnittentbindungen diesen Versuch guten Gewissens wagen wird. Nach nur einer Sectio sieht das ganz anders aus.
Auf Ihre zweite Frage muss ich genauso ausweichend antworten: theoretisch ist auch ein vierter Kaiserschnitt möglich, aber das Risiko für Komplikationen steigt doch deutlich, und deshalb wird man eher von einer weiteren Schwangerschaft abraten.

Müüsli-Mami
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Müüsli-Mami »

Guten Tag Frau Dr. Holzgreve

Ich bin nun in der 11. Woche schwanger mit unserem zweiten Kind. Nun wurden bei mir Anti-E-Körper im Blut nachgewiesen, die anscheinend dem Kind schaden können. Ich bin Rhesus negativ und habe eigentlich die Anti-D-Spritze in der Schwangerschaft und bei der Geburt unserer ersten Tochter bekommen. Warum habe ich nun solche Antikörper? Was sind Anti-E-Antikörper und muss ich mit schlimmen Komplikationen für das Kind oder mich rechnen? Ich mache mir doch sehr Sorgen und ich muss nun auch alle zwei Wochen zur genauen Kontrolle.

Wie schätzen Sie das ein?

Besten Dank für Ihre Antwort und Ihr Engagement!

Hallo Müüsli-Mami,
kein Grund zur Sorge! Anti-E ist einfach eine andere, seltenere Untergruppe im Rhesus-System. Es geht in dieser Schwangerschaft genauso wie in der ersten: häufigere Kontrollen und Spritzen; Komplikationen sind bei diesem Vorgehen heutzutage nicht zu erwarten. Mehr Infos hier:

http://www.swissmom.ch/baby/medizinisch ... hesus.html

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Vave
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Vave »

Grüezi Frau Holzgreve

beim letzten Ultraschll vor 10 Tagen (ca. SSW13) hat sich unser Kind so komisch, ruckartig bewegt. Da mein erster Sohn mit einem schweren Herzfehler geboren wurde, beunruhigt mich dies schon ein wenig (oder auch mehr, als ich gerne zu geben möchte). Die Bewegungen haben ausgesehen, also ob unser Schätzi bereits Sit-Ups trainieren würden. Ist es normal, dass sich die Kinder in diesem Stadium bereits so aktiv und ruckartig bewegen? Der Ersttrimester Test war so weit normal.

Desweiteren sind bei mir Streptokokken B nachgewiesen worden. Also nehme ich noch Antibiotika, und wegen meiner Allergien, kann ich auch nicht ohne Antihistaminika sein. Sind das nicht alles weitere Risikofaktoren für unser ungeborenes!?

Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit für unsere Fragen nehmen. Ich vertraue meiner FÄ schon, will aber auch nicht als überbesorgte Glucke da stehen, die dann evt. nicht mehr ernst genommen wird. Also herzlichen Dank.
Vave

Hallo Vave,
ruckartige Bewegungen sind ganz normal - und Bewegungen sind überhaupt immer gut. Wenn es dem Kind schlecht geht, bewegt es sich weniger! Wegen des Herzfehlers bei Ihrem Sohn wird man in dieser Schwangerschaft ca. in der 22. SSW im Ultraschall sicher darauf besonders achten, damit Sie beruhigt sind.
Ich weiss nicht, welches Antibiotikum Ihnen verschrieben wurde, aber ich bin eigentlich sicher, dass es eines ist, das Ihrem ungeborenen Kind nicht schadet.
http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/ ... eptos.html
Wegen des Antihistaminikums sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt besprechen, welches Sie weiter nehmen dürfen (falls Sie das nicht schon getan haben). Infos zu in der Schwangerschaft erlaubten Wirkstoffen hier:
http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/ ... ergie.html

tin
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von tin »

Liebe Frau Holzgreve,
mein Mann und ich möchten eigentlich ein 2. Kind. Doch habe ich grosse Bedenken vor einer weiteren Schwangerschaft, da mein Sohn eine Frühgeburt ist (34+0, eingeleitet nach Blasensprung, Geburtsgewicht 2640gr, Trinkschwäche (daher 2 Wochen Neonatologie) aber sonst gesund).
Die Schwangerschaft war problemlos, der Grund der Frühgeburt gilt als ungeklärt. (Ich hatte allerdings 4 Jahre vor der Geburt eine Messerkronisation Gebärmutterhals und vermute einen Zusammenhang) Die Schwangerschaft war absolut unproblematisch. ich fühlte mich fit, machte Sport, machte in der 28. Woche eine 4 stündige Flugreise zu den Schwiegereltern....
Da ich auch bereits 36 Jahre alt bin, denke ich manchmal, es wäre unvernünftig und unverantwortlich, nochmals schwanger zu werden... Mein FA meint, es sei durchaus o.k., eine 2 Schwangerschaft zu planen, sagt aber auch, es sei ein grosses Risiko, dass es ab 1,5 kg "Fötengewicht" kritisch werde..
Ich würde gerne Ihre Meinung dazu hören, kann aber auch gut verstehen, wenn Sie sich auf Grund der knappen Fakten nicht äussern wollen.
Vielen Dank

Hallo tin,
ich stimme Ihrem Frauenarzt voll und ganz zu: Wenn Sie sich noch ein Kind wünschen, sollten Sie es wagen. Sie werden sicher so engmaschig und sorgfältig betreut, dass Komplikationen wie vorzeitige Wehen oder Öffnung des Muttermunds früh genug erkennbar sind und auch entsprechend behandelt werden können. Sie werden sich auch evtl. mehr schonen müssen, aber ich denke, es lohnt sich :-)

Rägebögli
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Rägebögli »

Liebe Frau Holzgreve,

mich hat Ende Juli eine Zecke gestochen und nun habe ich seit ein paar Tagen Nackenschmerzen und Halsschmerzen und fühlte mich müde und reduziert. Fieber hatte ich keines. Ich war beim Hausarzt (bzw. dessen Vertretung, da er in den Ferien war). CRP war erhöht (bei 24.7). Der Bluttest ist noch ausstehend, wobei er gesagt hat, dass Borrelien eigentlich erst nach 4-6 Wochen im Blut nachgewiesen werden können. Habe im Internet auch schon gelesen, dass es sowohl falsch positive wie auch falsch negative Resultate geben kann... Naja, ich warte nun einfach mal ab.
Was mich mehr interessiert: Hätte eine Infektion mit Borrelien Konsequenzen für mein Baby? Ich bin nun in der 39. Woche. Kann sich das Kind durch die Plazenta noch anstecken und müsste es allenfalls auch Antibiotika nehmen nach der Geburt oder betrifft es nur mich und ist für's Kind ungefährlich?
Und: müsste ich dies bei der Geburt erwähnen, dass sie vielleicht gleich auch aus der Nabelschnur Blut entnehmen und prüfen können?

Besten Dank für Ihre Antworten!

Mit freundlichen Grüssen,
Rägebögli

Hallo Rägebögli,
die Erfahrungen mit Schwangerschaft und Borreliose sind noch ziemlich gering, wahrscheinlich ist die Infektion für das Kind ungefährlich, bewiesen ist das aber noch nicht. Folgendes Vorgehen ist heute üblich: Bei Verdacht auf eine Infektion wird Penicillin verabreicht (für das ungeborene Kind ungefährlich). Eine ausführliche Ultraschalluntersuchung ist zu empfehlen. Nach der Geburt kann das Nabelschnurblut untersucht werden, um zu sehen, ob das Ungeborene angesteckt worden ist.

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♥ parpar ♥
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von ♥ parpar ♥ »

guten tag frau Holzgreve

vielen dank im voraus fuers beantworten unserer fragen.

ich bin zum zweiten mal schwanger in der 32. woche. die schangerschaft verlaeuft problemlos und ich kann nicht klagen. bei der ersten geburt (40w2) gabs insofern komplikationen da sich die plazenta nicht von alleine loeste und manuell ausgekratzt werden musste.
nun hoere ich immer wieder dass tendenziell die moeglichkeit dass sich die plazenta auch diesmal nicht von alleine loest hoeher ist. stimmt das?

Hallo parpar,
statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass wieder eine eingewachsene Plazenta (Placenta accreta) vorliegt, leicht erhöht. Das ist aber kein Grund zur Sorge! Mit Ihrer Vorgeschichte wird man bei der Geburt darauf besonders achten und kann sofort richtig reagieren. Bedenken Sie immer: Schlimme Komplikationen gibt es eigentlich nur dann, wenn man von einer gefährlichen Situation überrascht wird. Wenn man sich auf eine (kleine!) Gefahr einstellen kann, ist schon sehr viel gewonnen. Ich wünsche Ihnen eine schöne, komplikationslose Entbindung!

tini_83
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von tini_83 »

Liebe Frau Holzgreve

Ich bin in der 6 SSW, den ersten Untersuchungstermin habe ich für den 19. September erhalten.
Nun habe ich seit letzten Mittwoch/ Donnerstag 1x am Tag, manchmal auch jeden 2 Tag ein starkes Ziehen im Unterleib (mittig bei der Gebährmutter). Dieses Ziehen dauert dann ca. 15-20 Minuten, danach ist es mir wieder wohl. Ist dies von der Dehnung der Gebährmutter? Das Ziehen ist aber richtig heftig, sodass ich mich am besten beim Liegen wieder entspannen kann.
Ich habe vorhin bei meiner Frauenarztpraxis angerufen, sie meine dies könne auch noch von der Einnistung sein, solange keine Blutungen auftreten sei es ok.
Ich möchte nun dennoch Ihre Meinung dazu hören.

Herzlichen Dank für Ihre Antwort.

Hallo tini_83,
ich sehe das auch so - ohne Blutungen kein Grund zur Panik! Solche ziehenden Schmerzen sind bei fast allen Schwangeren in den ersten Wochen ab und zu spürbar. Wenn eine (auch kleine) Blutung eintritt, Vorstellung in der Praxis oder auch in der Notfallambulanz.
Siehe auch hier:

http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/ ... iehen.html

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schnuckibutz
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von schnuckibutz »

Guten Tag,

ich habe soeben mit Erstaunen im Internet gelesen, dass eine Studie ergeben haben soll, dass Folsäure in der Schwangerschaft nur bis zur 20. SSW eingenommen werden soll - bei längerer Einnahme würde sich das Risiko erhöhen, dass das Kind im Alter zw. 3 und 5 Jahren an Asthma erkranken könnte.
Was ist dran an diesen Studienergebnissen? Welche Dosierung von Folsäure müsste man da täglich zu sich nehmen, damit das möglich wäre?
Eigentlich möchte ich Elevit weiterhin einnehmen bis in die Stillzeit - es enthält ja 800 mcg Folsäure. Andere Präparate für die SS (mit weniger Folsäure) kommen für mich weitestgehend nicht in Frage, da sie alle Jod enthalten und ich keine jodhaltigen Präparate zu mir nehmen soll (warmer Knoten).

Hallo schnuckibutz,
die australische Studie hat bisher noch keine Auswirkungen auf die Empfehlungen zur Einnahme von Folsäure in der Schwangerschaft gehabt, weil die statistische Aussagekraft nicht ausreichend war. Zumal Asthma ja auch durch sehr viele andere Faktoren beeinflusst wird und eine deutliche erbliche Komponente hat. Sie sind mit 0,8 mg Folsäure pro Tag auf jeden Fall noch auf der sicheren Seite.


Dann eine Frage zu L-Carnitin: Wie ich gelesen habe, soll der L-Carnitin-Spiegel bei schwangeren Frauen ab der 12. SSW sinken, ausserdem soll L-Carnitin bei Diabetes hilfreich sein. Wäre es also durch aus sinnvoll bzw. einen Versuch wert, bei insulinpflichtigem SS-Diabetes L-Carnitin in Kapselform zu sich zu nehmen?
Ab wann und in welcher Dosierung (habe bei uns im Geschäft Kapseln mit 400mg L-Carnitin plus 150mg Magnesium pro Kapsel (=angegebene Tagesdosis) gefunden)?

Eine österreichische Studie vermutet, dass mit 2g L-Carnitin pro Tag die freien Fettsäuren gesenkt werden können, die wiederum eine Rolle bei der Diabetesentstehung spielen. Ab wann eine Einnahme sinnvoll ist, wird nicht berichtet. Auf jeden Fall gibt es bisher keinen Anhalt für eine schädliche Wirkung.

Gehen die probiotischen Kulturen aus normalesn Darmflora-Kapseln bei peroraler Einnahme auch auf die Vaginalflora über und tun dort gutes? Ich habe hier Kapseln mit L. acidophilus LA-5 und Bifidobacterium BB-12 (mind. 1 Mrd. Lebendkulturen pro Kapsel) - wären die für diesen Zweck geeignet?

Das kann ich mir nicht so recht vorstellen - eine wirksame Veränderung der Vaginalflora ist m.W. nur durch die vaginale Applikation erreichbar.


Vielen Dank!
Zuletzt geändert von schnuckibutz am Di 23. Aug 2011, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.

alessandra

Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von alessandra »

Guten Tag Frau Dr. Holzgreve

Danke das Sie meine Frage lesen.

Ich bin jetz in der 38+0 ssw.( Termin 06.09)
Ich habe mir einen Wehen tee gekauft.
Er besteht aus 10g Zimt , 10g Nelke und 10g Ingwer .
Es wurde mir gesagt das ich 3mal täglich 1 Tasse mit einem teelöffel nehmen soll.
Und das 3 tage lang .
Ab wann kann ich das trinken ?
Habe schon verschiedene Meinung gehört .
-Ich kann ihn jetzt schon trinken .
- Ich darf ihn erst trinken wenn ich über Termin bin .
Da mein Baby aber schon genug Gewicht hat möchte ich nicht über den Termin drüber kommen .
Was ist Ihre Meinung und Erfahrung dazu.

Vielen Dank für Ihre Antwort

Alessandra

Hallo Alessandra,
da Wehentees (und Wehencocktails) nur am wehenbereiten Uterus auch wirksame Wehen auslösen, dürfen Sie ruhig jetzt schon damit anfangen!
Weitere Tipps sind hier:

http://www.swissmom.ch/sonstiges/intros ... intro.html

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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von sonnenstern »

Guten Abend Frau Dr. Holzgreve

Vielen Dank, dass sie hier unsere Fragen beantworten.

Ich bin nun in der 25. SSW.
Vor ca. 3 Wochen habe ich einen Knubbel/Knoten oberhalb des Bauchnabels festgestellt. Habe sofort meine FA angerufen. Diese bestätigte mir einen Nabelbruch. Nun bin ich etwas verunsichert, wie ich mich verhalten soll. Beim heben, bücken und grösseren Anstrengungen steht der Knoten besonders hervor. Schmerzen tut er mir nur, wenn ich daran stosse oder meine Tochter (z.b.beim Wickeln). Nun weis ich nicht genau, wie ich mich verhalten soll? Und was noch auf mich zukommt? Der Bauch wird ja noch grösser. Ich habe eine geplante Section.

Hallo Sonnenstern,
vorsorglich brauchen Sie nichts zu tun - aber aufpassen: Wenn der vorstehende Knoten entzündet aussieht oder Sie dort kolikartige starke (wirklich starke!) Schmerzen verspüren, kann eine Einklemmung vorliegen und Sie sollten sofort untersucht werden.


Was kann ich machen gegen schwere, müde Beine und Füsse? Ich trage Stützstrümpfe (ausser die letzten 3 Tage), Dusche kühl und lagere hoch.

Da verweise ich auf die swissmom-Tipps:
http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/ ... beine.html
http://www.swissmom.ch/schwangerschaft/ ... ether.html



Liebe Grüsse

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Michi79
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Re: 22.-28.8.2011: Ärztin (Fragen zur Schwangerschaft)

Beitrag von Michi79 »

Guten Tag Frau Holzgreve,

Ich bin in der 5.SSW und arbeite in einem Restaurant mit großer Terasse zu der eine Treppe führt. Es heißt ja man soll sich vor allem in den ersten 12 Wochen schonen. Dies ist einfach fast nicht möglich, da zbsp. am Mittag sehr viele Gäste habe und da Minimum 2h großen Stress habe. Da leider mein Chef nur das Minimum hilft egal wieviele Leute da sind. Zudem ist es zur Zeit sehr heiss. Nun habe ich ein wenig Angst das ich dem Baby schade bzw es verlieren könnte! Können sie mir diese Angst nehmen?

Vielen lieben dank!

Hallo Michi79,
eine normale und unkomplizierte Schwangerschaft bei einer gesunden Frau hält eine ganze Menge aus. Ihr Körper sagt Ihnen schon, wann Sie sich ausruhen sollten. Schonung ist eigentlich nicht nötig - Sie sind ja schwanger und nicht krank! Im Mutterschutzgesetz ist ausführlich beschrieben, was Schwangere im Berufsleben noch leisten dürfen:
http://www.swissmom.ch/geldrechtberuf/a ... ngere.html
Vielleicht können Sie das mit Ihrem Chef besprechen?

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