28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

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Brigitte
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28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Brigitte »

Prof. Dr. med. Michael von Wolff ist der Leiter der Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin am Universitäts-Frauenspital Bern. Vom 28.11.-4.12.2011 wird er alle Eure Fragen zum Thema Kinderwunsch beantworten. Bitte beachtet allerdings, dass sehr spezielle und individuelle Situationen über das Internet ohne Kenntnis der gesamten Vorgeschichte und Untersuchungsergebnisse kaum zuverlässig zu beurteilen sind.

jtraxel

Abgang in der 5 SSW nach FIV

Beitrag von jtraxel »

Guten Tag Herr Prof. von Wolff,

Nach 3 Jahren Kinderwunsch und unserer 1. IVF, wurde ich endlich schwanger! Leider hielt das Glück nur 3 Tage und ich hatte letzte Woche einen frühen Abgang in der 5. SSW.

Hier meine Frage: Hätte mein Arzt nicht die Gebärmutterschleimhaut überprüfen müssen um zu sehen ob sie genug aufgebaut war um eine Einnistung und ein weiterleben des Embryos zu tolerieren? So hätte man wenigstens einen Anhaltspunkt mehr... Was meine Sie?

Zur Information: Pei mir wurden 7 Eizellen entnommen und alle 7 wurden erfolgreich befruchtet. Mir wurden 3 Embryonen an PU+2 eingesetzt. Ich habe seit der Punktion 2x Utrogestant Vaginal genommen.

Ich danke Ihnen für Ihre Antwort.

Freundliche Grüsse

Jacqueline

Diese Verlauf bedauere ich sehr. Allerdings hat der Arzt keinen Fehler gemacht. Es macht kaum Sinn, die Höhe der Gebärmutterschleimhaut zu messen. Es gibt zwar Hinweise, dass eine sehr dünne Schleimhaut die Chancen verschlechtert, dies betrifft aber den Eintritt einer Schwangerschaft und nicht die Fehlgeburtsrate. Probieren Sie es noch einmal. Glücklicherweise haben Sie ja noch etwas eingefroren.

wish12
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von wish12 »

Guten Tag

wir haben bereits zwei Kinder, ich bin schon 35 Jahre alt. Jm Juli 2011 hatte ich eine Fehlgeburt, seitdem sind die Zyklen sehr lang um die 50 Tage. Haben wir noch etwas Zeit oder sollte das bereits abgeklärt werden?

Vielen Dank!

Wenn der Zyklus vorher regelmässig war, würde ich es abklären lassen. Sobald das Schwangerschaftshormon nicht nehr nachweisbar ist, müsste der Zyklus eigentlich wieder regelmässig sein.

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Stini
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Stini »

Guten Tag

Auch ich habe Fragen zum Thema, die ich gerne stellen möchte. Fürs erste Kind mussten wir 1 Jahr Geduld haben, das zweite Mal wurde ich sofort schwanger - hatte dann leider eine verhaltene FG anfangs 4. Monat. Und nun gedulde ich mich wieder seit April (Curettage im März). Ich bin mit meinen Zyklen nicht zufrieden. Oft ist die zweite Zyklushälfte 9-11 Tage kurz. Die erste höhere Messung habe ich immer zwischen 16. und 21. Zyklustag. Schön zwei Phasen. Was würden Sie mir raten? Ich werde demnächst 36 Jahre alt.

Vielen Dank im Voraus!

Das klingt so, als könnte hier eine Lutealphasenschwäche vorliegen. Allerdings ist diese eher selten. Da Sie schon 36 Jahre alt werden und es beim ersten Kind so lange gedauert hat, würde ich doch sicherheitshalber den Zyklus abklären lassen. Sollte wirklich eine Lutealphasenschwäche vorliegen, wäre die Gabe von Progesteron nach dem Eisprung sinnvoll.

Vielen Dank für Ihre rasche Antwort! Angenommen, es handelt sich wirklich um eine Gelbkörperschwäche, wie könnte ich das selber positiv unterstützen? Wäre evtl. Mönchspfeffer in der zweiten Zyklushälfte eine Option? Nochmals vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Zuletzt geändert von Stini am Di 29. Nov 2011, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Castle
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Castle »

Hallo Herr Prof. von Wolff

Vielen Dank, dass Sie unsere Fragen beantworten!

Mein Mann und ich versuchen seit über 1 1/2 Jahren schwanger zu werden.
Ich: 30, nur noch 1 Eierstock + EL
Mein Mann: Spermiogramm bezüglich Menge etc. i. o., jedoch nur 3 % normale Formen. (Auswertung letzte IUI: 162.4 mio., prog. 66.6 mio., prog. 41 %, lokal 6 %, immotil 53 %, nach Aufbereitung motilität prog. 99 %, Total motile Spermien 18.7 Mio.).

Im wurde mit der zweiten IUI schwanger, es endete jedoch in einer FG mit Currettage. Seither hat es nicht mehr geklappt, wir hatten nun wieder die 2. IUI seit der FG.

Meine Fragen hierzu:

1. Wie beurteilen sie die Zahlen der Spermiogramme?

2. Wie hoch sind so die Chancen, mittels IUI schwanger zu werden?

3. Wie oft würden sie es mittels IUI versuchen bevor sie IVF/ICSI versuchen?

4. Da sich jedes Mal Zysten entwickeln, muss ich nach jedem IUI-Versuch 1 - 2 Monate pausieren bis diese weg sind, trotzdem dass wir auf Puregon gewechselt haben (33 ie, 2 follis zwischen ZT 8 und 11). Wieso passiert dies immer und kann man etwas dagegen tun?

5. Meine Zyklen sind sehr kurz, auch ohne Stimulation, zwischen 24 - max. 28 Tage, Eisprung teilweise gem. Temperaturkurve bereits ca. Tag 9/10. Ist dies normal, teilweise so kurze Zyklen?

6. Ist nur ein Eierstock bei einer IVF/ICSI ein Problem weil zu wenige Eizellen produziert werden?

Nochmals vielen Dank und freundliche Grüsse!

Hui, Sie haben aber viele Fragen, die in diesem Rahmen sicherlich nur ansatzweise beantwortet werden können.
Das Spermiogramm ist gut für eine IUI geeignet. Entsprechend wurden Sie ja auch schwanger.
Die SS-Chancen bei einer IUI liegen zwischen 10-20% / Versuch. 3-6 Versuche sind üblich, allerdings abhängig von der Gesamtsituation.
Warum Sie Zysten bekomme, kann ich so nicht nachvollziehen. Eigenlich dürfte dies nicht passieren.
Kurze Zyklen sollten kein relevantes Problem sein, wenn die Schleimhaut gut aufbaut ist und die Lutealphase 14 Tage dauert.
Ein IVF mit nur einem Ovar ist gut möglich.

Letztlich wird es erforderlich sein, die Gesamtsituation mit Ihnen umfassend zu besprechen, und zwar mit einem Arzt, der alle Techniken, einschliesslich der IVF, anbietet.


Vielen Dank für Ihre Antwort!
Zuletzt geändert von Castle am Di 29. Nov 2011, 07:17, insgesamt 3-mal geändert.

Epic
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Epic »

Guten Tag Herr Prof. von Wolff

Vielen Dank das sie sich hier Zeit nehmen für mein Anliegen.
Ich muss etwas ausholen.

Unsere Tochter ist durch ein ICSI entstanden. Im Januar 2010 hatten wir den Frischversuch welcher leider in einem Abort endete und im Mai 2010 wurde ich nach der 2. Kryo schwanger.
Die ICSI ist nötig da mein Mann ein miserables SG hat.

Nun kommt natürlich der Wunsch nach einem Geschwisterchen auf. Da wir keine Kryos mehr haben müssen wir wieder ganz von vorne beginnnen. Nun stille ich meine Tochter aber noch (2mal in der Nacht).
Soweit ich weiss muss ich für einer Behandlung abgestillt haben. Ist dem so?
Gibt es eine Vorgabe wie lange das Abstillen her sein muss bis man mit der Stimulation beginnen kann?

Wie sehen die Chancen allgemein aus? Wir sind beide noch jung (27+31 Jahre). Hat man wenn man bereits einmal schwanger war bessere Aussichten oder spielt das keine Rolle?

Vielen Dank für das beantworten meiner Fragen!

Ein Abstillen ist nicht zwingend erforderlich, verbessert aber die Erfolgschancen, da hohe Prolaktinkonzentrationen sich nachteilig auswirken können. Wenn Sie nicht mehr viel stillen, dürften die Eierstöcke wieder aktiv sein und Sie können kurz nach dem Abstillen wieder mit der IVF-Therapie beginnen.
Sie haben recht, eine Schwangerschaft nach einer IVF verbessert die Chancen, da es zeigt, dass Ihr Reproduktiosnsystem gut funktioniert.

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honey81
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von honey81 »

Guten Tag Prof. Dr. med. von Wolff

Vielen Dank das Sie sich Zeit nehmen unsere Fragen zu beantworten.

Wir sind beide 30ig und üben schon seit 16 Monaten. Eigendlich recht intensiv, denn dank Clearblue Monitor und Thermometer weiss ich immer, wenn ca. mein Eisprung ist. Meine Zyklen sind auch recht regelmässig zwischen 26-30 Tage. Leider hatte ich von anfang an (nach absetzten der Pille) immer Schmierblutungen 7-5 Tage vor der Mens. Gemäss FA, kein Problem!! Nach 1 Jahr und FA wechsel, wurde endlich das Progesteron gemessen. Wert: 19.7 nmol/l. FA meint, der Wert sei i.O. hat mir aber auf mein drängen hin, doch Utrogestan gegeben und seit ich das nehme (3 Zyklen) habe ich keine SB mehr. EL-Durchgängikeit wurde gemacht. Ist alles i.O.


Meine Fragen dazu:
1. Was meinen Sie zu diesem Wert? Ist dieser wirklich i.O.? Wenn dem so wäre, woher könnte die SB sonst noch kommen und wieso hab ich sie nicht mit Utro?
2. FA meinte, meine männlichen Hormone sind leicht erhöht, aber das sei kein Problem, denn ich habe trotzdem immer einen Eisprung. Ist dem wirklich so?
3. Im 1. Utro Zyklus habe ich nach 10 Tagen Utro einnahme negativ getestet und das Utro abgesetzt(ca. ES +12/13). 4 Tage später hab ich dann doch nochmals getestet da meine Mens nicht kam. Der Test war leicht positiv und das zum ersten Mal. Noch am gleichen Tag kam dann aber trotzdem die Mens. Kann es sein, dass es nicht geklappt hat weil ich das Utro zu früh abgesetzt habe?
4. gemäss FA habe ich eine geknickte Gebärmutter. Hat das einen Einfluss? Man sagt ja, "Kissen unter den Po" und so ein wenig liegen bleiben. Gilt das auch für eine geknickte Gebärmutter?
5. da ich erst seit 3 Zyklen das Utro nehme, ist es nun so als würden wir wieder bei 0 anfangen, da es mit den Schmierblutungen nicht hätte klappen können?


Mein Partner hat auch ein SG machen lassen. Er ist Raucher und hat nun seit 3 Monaten auf 8 Zigaretten reduziert.
Seine Werte:
Spermienzahl: 110mio.
Total: 165mio.
Beweglichkeit:
A & B Total 53%
a) schnell prog. 15%
b) träge prog. 38%
Form: 7%
Seit 3 Monaten nimmt er nun Vitamin C, Folsäure, Zink/Selen.

1. Der FA meinte, das SG sei noch in der Norm, nicht super, aber immernoch so, dass es auf natürlichem Weg klappen sollte. Was ist ihre Meinung dazu?
2. Wie lange sollen wir so noch weiter üben? Ich hab das gefühl das nicht wirklich was ist, es will aber trotzdem nicht klappen. Haben Sie noch tips für uns? In eine Kiwu-Klinik trau ich mich noch nicht... aber doch ist der Wunsch und der Druck sehr sehr gross.
3. Anhand den Werten des SG, würden sie empfehlen lieber alle 2 Tage GV zu haben, an den fruchtbaren Tagen, oder hat das keinen Einfluss?

Vielen Dank nochmals für Ihre Bemühungen. Ich hab grad viele Fragen auf dem Herzen.

Die Frauenarztinnen haben alle recht. Nur lassen Sie bitte das Kissen weg. Das ist natürlich Unsinn und der "Knick" macht nichts.
Ich würde nichts anderes tun, als den Eisprung zu messen und 2 Tage nach dem Eisprung (und somit mit einem kleinen Zeitpuffer) Utrogestan 100 mg 1x morgens und 1x abends einnehmen, bis die Periode kommt oder hoffentlich auch nicht.
Zum Zeitpunkt des Eisprungs empfehle ich auch GV alle 2 Tage und somit insgesamt 2 mal. Haben Sie noch 3 Zyklen Geduld. Dann sollten Sie sich aber vieleicht doch einmal in einem Kinderwunschzentrum vorstellen. Wir beissen hier nicht.

Goldy
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Goldy »

Guten Abend Herr von Wolff

Vielen Dank, dass Sie sich zur Verfügung stellen. Ich habe 2 Fragen von Kolleginnen:

1.Frage erste Kollegin: Ihr Mann hat sehr schlechte Spermien(unter einer Mio pro ml), weshalb sie auf ICSI angewiesen sind. Nun wird sie erst 27 Jahre alt und hat einen sehr tiefen AMH Wert (3.1 (Norm 12-38)). Bei den 3 ICSIS in den letzten 2 Jahren gab es keine Kryos. Einmal hatte sie eine Fehlgeburt in der 10. Woche und einmal hat es nicht geklappt, obwohl sie mit 450 Einheiten stimuliert haben(es gab 4 Follikel mit 3 Eizellen, 2 befruchtet). Einmal wurde sie wieder schwanger verlor jedoch das Kleine aufgrund plötzlichem Kindstod...Sie hat regelmässige Zyklen (zw. 32 und 35 Tagen), nicht immer einen Eisprung jedoch meistens, und bei einer geringen Hormondosis von 75 Einheiten hatte sie letzten Zyklus 2 Follis produziert (glaube wollten nochmals eine IUI versuchen, da KK dies zahlt).
Nun ist meine Frage, ob eine ICSI im leicht stimulierten Zyklus Sinn macht (ähnlich dem Natural Cycle), denn die beiden können nicht immer an die 10'000 Franken ausgeben, für das sie dann trotzdem nur 2-3 Eizellen haben. -> wie oft muss so ein Zyklus abgebrochen werden, da man evtl den ES verpasst? Kommt es häufig zu einem Transfer? Und wie hoch sind die Schwangerschaftsraten?

2. Frage zweite Kollegin: Ihr Mann hat in 3 Jahren schon sicher 10 Spermiogramme gemacht, alle waren zwischen 0.6 Mio/ml bis 7.8 Mio/ml. Ihr Mann hatte Hodenhochstand der erst mit 12 Jahren operiert wurde und hat auch viele Krampfadern. Nun haben sie nach ihrem Baby(2.erfolgreiche ICSI, erste Abort in 7. SSW), das im Januar geboren ist wieder eine ICSI gemacht, wo plötzlich die Spermienanzahl auf 50 Mio/ml gezählt wurde. Da die beiden misstrauisch waren, liessen sie ein Kontrollspermiogramm einen Monat später machen, welches wiederum nur 7Mio/ml Spermien zählte. Einen Monat später war es sogar nur 1.2 Mio/ml. Nun unsere Frage, könnte es sein, dass die falschen Spermien verwendet wurden, resp. kann es sein dass es nur einmal 50 Mio hat und dann nie mehr so viele? Kann das SG nur für einmal so krass schwanken?

Vielen Dank nochmals für Ihre Mühen

Zur ersten Kollegin: Hier kann tatsächlich ein IVF ohne oder mit wenigen Hormonen sinnvoll sein. Alle Ihre Fragen werde auf der neuen website www.IVF-Naturelle.ch detailliert und gut verständlich beantwortet.

Zur zweiten Kollegin: Die Schwankung ist tatsächlich beträchtlich aber möglich. Letztlich zählen für die Therapieentschedidung die vielen Spermiogramme mit wenigen Spermien. Somit ist eine IVF/ICSI indiziert.

Epic
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Epic »

Ein Abstillen ist nicht zwingend erforderlich, verbessert aber die Erfolgschancen, da hohe Prolaktinkonzentrationen sich nachteilig auswirken können.

Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Könnten sie mir noch genauer erklären was für nachteilige Auswirkungen das Stillen, respektive der hohe Prolaktinspiegel haben könnte.

Noch eine weitere Frage:
Ich hatte vor der ICSI Behandlung und jetzt auch sehr unregelmässige Zyklen. Die Diagnose PCO stand im Raum war aber nie ganz eindeutig. Ich habe bereits 10 Wochen nach der Geburt wieder die Periode bekommen (trotz Voll-Stillen) und seit da so 35-50 Tag Zyklen.
Gibt es irgendetwas das ich trotz Stillen nehmen kann um ein regelmässigen Zyklus zu erhalten. Möchte aber keine Pille nehmen da ich nicht verhüten möchte.


Zum Stillen:
Die Situation ist nicht ganz eindeutig.
1. Ein hohes Prolaktin - wie beim Stillen - hemmt die Hypophyse. Somit kann die Bildung der Gelbkörper gestört werden. Hier können Sie natürlich sagen, dass sie das Gelbkörperhomon ja ersetzen.
2. Ein hohes Prolaktin scheint möglicherweise die Fehlgeburtsrate zu erhöhen. Hier können Sie sagen, dass dies ja an einer Störung der Gelbkörperfunktion liegt, die ja sowieso ersetzt wird.
3. Ein hohes Prolaktin hemmt die Hypophyse - die Gonadotropine werden ja aber sowie zungesetzt.

Entsprechend haben Sie recht. Es ist nicht eindeutig. Da ein IVF aber sehr aufwendig ist und als solches sowieso nur bgegrente Erfolgschancen hat, möchte man erst gar nicht testen, ob Stillen auf ein IVF wirklich nachteilig wirkt. Streng genommen ist das Stillen aber keine Kontraindikation für ein IVF.

Zum Zyklus:
Sie können statt der Pille nur natürliches Progesteron (Utrogestan 2xtgl 100 mg vaginal ) alle 4 Wochen für 12 Tage einnehmen.

rinnah

Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von rinnah »

Lieber Herr von Wolff,

Ich bin 39 Jahre alt, seit 3,5 Jahren trotz regelm. ungesch. GV nicht schwanger geworden. zyklus regelmässig, 28-32 Tage. Wir machten deswegen keine Abklärungen.
Im Juni 2011 hatte ich eine Laparoskopie wegen Unterleibsschmerzen. Diagnose: Verwachsung Sigma mit Beckenwand, (wurde gelöst) und kleine Endometrioseherde im Douglasraum.
Dann weiter am 5. Sept. 2011 Eintritt der Mens, am 20. September Beginn einer Therapie mit Visanne. Im Oktober positiver Schwangerschaftstest. bin jetzt in 13. Woche schwanger.

Was meinen Sie? Hatte Visanne zu diesem Zeitpunkt einen pos. Einfluss auf eine Schwangerschaft, wenn ja, welchen? Obwohl mir gesagt wurde, wie Visanne wirkt und eine Schwangerschaft ziemlich ausgeschlossen ist... aber zu diesem zeitpunkt vielleicht positive Eigenschaften? Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen, dass es einfach so "zufällig" geklappt hat, nach mehr als 3 Jahren "nicht klappen".

Herzlichen Dank,

Rinnah

Herzlichen Glückwünsche! Es gibt solche Zufälle. Freuen Sie sich und machen sich wegen der Visanne keine Gedanken.

Oceanbreeze
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Oceanbreeze »

Guten Abend Herr Prof. von Wolff

Ich habe schon ein Kind (Juli 2008 geboren), es hat ohne Hilfsmittel im 3. Uebungszyklus geklappt.

Seit Nov. 2010 besteht wieder Kiwu, im letzten Zyklus wurde ein Zyklusmonitoring durchgeführt.

Befund: Eizellreifungsschwäche, Gelbkörperhormonschwäche. (Progesteronwert nach ES war bei 7.5)

Mein TSH ist bei 3.46, ft3 und 4 sind laut Frauenarzt in der Norm.

Nun wurde uns eine Stimulation mit Puregon und GV nach Plan, oder eine IUI empfohlen. Utrogestan für die 2. Zyklushälfte ist auch vorgesehen. Mein Mann soll noch vor der IUI (wir haben uns dafür entschieden) ein Spermiogramm machen.

Ich habe zwei Fragen:

1. Mein Frauenarzt hat mir empfohlen, die Eileiterdurchgängigkeit prüfen zu lassen. (Mit Kontrastmittel, nicht mit Bauchspiegelung) ist das wirklich nötig, bzw. würden Sie das auch empfehlen?

2. Würde es Sinn machen mein TSH zu senken? (Soll die Eizellenqualität beinflussen)

Ich bin 28 Jahre alt

Besten Dank und Gruss

Zur 1. Frage:
Wir überprüfen auch die Eileiter vor einer Insemination. Der Grund ist der, dass die Krankenkassen nur 3 Versuche übernehmen und wir vermeiden wollen, dass vieleicht ein Eileiter verschlossen ist, wodurch die wenigen wertvollen Zyklen besser hätten geplant werden können (Z.B. IUI nur auf der offenen Seite).
Dies ist aber eine Vorgehensweise aufgrund der Krankenklassensituation.
Streng medizinisch betrachtet, ist dies eigentlich überflüssig und erst nach 3-6 Inseminationen - falls keine Schwangerschft eintritt - sinnvoll.
Wie Sie sehen, werden medizinische Entscheidungen aber oft von nationalen Umständen mit beeinflusst.

Zur 2. Frage:
Hier streiten sich die Geister. Ich würde einfach den Wert noch einmal kontrollieren. Sollte er niedriger ausfallen, würde ich nichts machen und wenn er höher ist, eine Substitution durchführen. Bleibt er wie er ist, müssen Sie es mit dem Frauenarzt diskutieren. Die Meinungen gehen hier auseinander.

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Giraffe
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Giraffe »

Lieber Herr von Wolff

Zuerst ein Mal herzlichen Dank, dass wir uns hier an Sie wenden dürfen.

Ich bin bereits Mami von einem 3 jährigen Sohn. Unser Sohn ist damals im 4. ÜZ entstanden (ohne hormonelle Unterstützung). Vor der Schwangerschaft hatte ich schöne Zyklen von 28 Tagen. Nach der Geburt schien mein Zyklus total durcheinander geraten zu sein. Die Zyklen wurden immer länger und eine richtige Mens hatte ich schon gar nicht mehr. Ein zweites Mal schwanger wurde ich erst, als ich mit Hilfe von Clomid und Duphaston unterstützte. Dieses Kind habe ich dann aber leider in der 17. SSW verloren ( triploidie 69). Nach der 2. Schwangerschaft schien sich mein Zyklus wieder normalisiert zu haben (normale Periode mit normalen Zyklusdauer), aber nach einem Zyklusmonitoring wurde festgestellt, dass mein Folikel nicht schön heranreift. Jetzt unterstütze ich mit Hilfe von Puregon und Utrogestan. Ich bin 33 Jahre alt. Zu meinen Fragen:

1. Wie kommt es, dass nach einer SS die Zyklen dermassen durcheinander geraten können? Wieso war vor der 1. SS alles i.O und nach einer Schwangerschaft spielen die Hormone nicht mehr mit? Und wieso bessert es sich wieder nach einer weiteren Schwangerschaft?

2. Stimmt es, dass man ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt hat, wenn man FSH nimmt? Ich habe Angst, dass eine erneute SS wieder in einer späten Fehlgeburt endet.

Vielen Dank für Ihre Antworten!

Die Geburt eines Kindes und die ersten Mobnate sind ein erheblicher Stressfaktor. Dazu kommt noch die Prolaktinausscheidung vom Stillen. Dies kann den Zyklus durcheinander bringen.
Das Risiko einer Fehlgeburt steigt definitiv nicht durch eine FSH-Stimulation an. Also keine Sorge.
Zuletzt geändert von Giraffe am Mi 30. Nov 2011, 08:44, insgesamt 1-mal geändert.

Maya

Brauner Ausfluss vor und nach Mens

Beitrag von Maya »

Guten Tag Herr von Wolff,

herzlichen Dank für Ihre Zeit undIhre Mühe.

Mein Mann und ich warten seit 5 Jahren auf ein Kind und sind rundum abgeklärt inkl. zweier erfolgloser IVF-Versuche. Wir haben mit den Behandlungen abgeschlossen und hoffen, dass ev. noch einmal ein Wunder passiert.
Mich beschäftigt jedoch seit jeher eine Frage, auf die mir bis jetzt kein Frauenarzt eine Antwort geben konnte: Ich habe jeweils ca. 3-4 Tage vor der eigentlichen Mens einen bräunlichen Ausfluss. Dann kommt die Mens zirka 3-4 Tage und dann nochmals 3-4 Tage bräunlicher Ausfluss.

Handelt es sich hier um eine Gelbkörperhormonschwäche? Und wenn ja, wäre es möglich, einfach jeweils in der zweiten Zyklushälfte Utrogestan zu nehmen, bloss um die eventuellen Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen?

Besten Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse

Maya

Es gibt natürlich eine Gelbkörperhormonschwäche. Diese tritt aber nicht in allen Zyklen auf. Selbst wenn Sie zeitweilig eine solche hätten, ist dies somit nicht die Ursache der Kinderlosigkeit.
Sie haben allerdings recht. Utrogestan 2 x 100 mg, ca. 1 Tag nach dem Eisprung begonnen, bis die Periode von alleine kommt, kann die Blutung verbessern. Ob Sie aber deswegen eher schwanger werden, kann niemand sagen.

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Flickflauder
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Flickflauder »

Guten Tag Herr von Wolff

Herzlichen Dank dass Sie sich Zeit nehmen für unsere Fragen!

Ich habe ein PCO (v.a. im Ultraschall diagnostiziert, nur relativ abweichende Hormonwerte), mein Mann ein OAT III. Das PCO sei an sich konservativ behandelbar (was wir aber nie wirklich versucht haben wegen dem Spermiogramm). Unsere Tochter ist dank ICSI entstanden. Bei allen Stimulationen hatte ich immer rund 25 punktierte Follikel und jeweils um 15 befruchtete Eizellen.

Meine Fragen:
1. Gibt es einen Zusammenhang zwischen PCO und dem zeitlichen Eintritt der Menopause? Ich habe mir überlegt, dass bei einem PCO letzten Endes ja viel weniger Eizellen verbraucht werden weil der Zyklus sehr viel seltener statt findet. (Ich hatte die erste Mens 13 Monate nach der Geburt ausgelöst mit Duphaston weil die Gebärmutterschleimhaut mittlerweile so hoch aufgebaut war, vor der Geburt 8-9 Zyklen/Jahr)

2. Gibt es etwas "in ihrem Nähkästchen" was ich noch machen könnte um einer erneuten Überstimulation entgegen zu wirken bei einer weiteren Stimulation für ein Geschwisterchen? (Viel Trinken und Eiweiss essen befolge ich jeweils brav.)

3. Inwieweit ist Metformin vor und während einer ICSI sinnvoll und wie lange sollte ich es weiternehmen in der Schwangerschaft?

Herzlichen Dank für Ihre Mühe!

Bei einem PCO scheint tatsächlich die Menopause etwas später zu kommen.
Bei einer ICSI-Behandlung hilft gegen ein Ueberstimulationssyndrom nur eine geschickte Stimulation und eine Behandlung im sogenannten Antagonistenprotokoll. Wenn das Zentrum dieses Protokoll nicht anbietet, würde ich wechseln. Ansonsten gibt es kein Rezept.
Metformin verbessert eine ICSI nicht. Es kann aber grundsätzlich von Vorteil sein, wenn eine Insulinresistenz vorliegt, wahrscheinlich aber nur dann. In der Schwanherschaft sollte man es absetzen.

vier????

Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von vier???? »

Guten Tag Herr. Wolff

Erstmals vielen Dank, dass sie sich die Zeit nehmen und unser Fragen beantworten.

Zuerst kurz zu meiner Geschichte:
Ich bin 34j alt (GG 39j), wir haben eine 5Jährige Tochter, damals wurde ich im 4.üz spontan schwanger, alles verlief super, die Geburt war dann ein KS, da ich einen Blasensprung hatte und trotz einleiten keine Wehen bekam.
Nun sind wir seit 4,5Jahren am üben für unser 2.Wunder, zuerst mal 1,5Jahre ohne gross Gedanken zu machen wieso es nicht klappt, dann SG bei GG und Hormonstatus bei mir, alles ok, dann haben wir gut 2Jahre lang mit Serophene und danach Gonal-f unterstütz und ES jeweils ausgelösst. Ich wurde in dieser Zeit 3xschwanger, aber lieder nie länger als bis in die 9.SSW.
Mein FA meinte wir sollen so wietermachen, es klappt ja und er sei gegen weiter Schritte.
ANfangs dieses Jahres haben wir dann aber alle Behandlungen abgebrochen, wir mussten einfach eine Pause haben, haben aber natürlich nicht mit verhüten begonnen, aber leider ist bis jetzt nichts passiert.

Nun zu meiner Fragen, da ich in einem Labor arbeite, hab ich im letzten Zyklus mal meine Hormone gemessen, und möchte von ihnen gerne wissen, sind diese Werte gut? kommt es laut den Werten zu einem ES?
4.Zykustag: Estradiol (E2) 194/ Prolaktin 7.3
10. Zyklustag: LH 8.0/ E2 504
11.Zyklustag: LH 27.3/ E2 509/ FSH 9.2/ Prog 1.8/ Prolaktin 12.2
12.Zyklustag: 23.67 E2 572/ FSH 9.5
13.Zyklustag: LH 6.4/ E2 238/ FSH 5.3/ Prog 4.2
14.Zyklustag: LH 5.1/ E2 193/
15.Zyklustag: LH 4.17 E2 193
16.Zyklustag: Prog 30.8
17.Zyklustag: LH 7.8/ FSH 3.8/ E2 1737 Prog 51.8

Ist es evtl. sinnvoll, doch über eine IUI nachzudenken? unter Stimulation sahen meine Folis immer schön aus, und GG`s SG (vor 3jahren) war super.
Ich wiess nicht, ob wir noch lange Geduld und Kraft haben, aber ich bin infach noch nicht am Punkt wo ich aufgeben kann/will.

Vielen Dank für ihre Antwort.

Die Laborwerte sehen alle gut aus.
Bei der Vorgeschichte scheinen aber wiederholte Fehlgeburten vorzuliegen. Dies bedarf einer systematischen Abklärung. Die Fraunenärztin dürfte wissen, was abgeklärt werden sollte. Ansonsten können wir helfen.
Eine Insemination kann von Vorteil sein. Eine solche Entscheidung ist aber komplizierter und kann hier schlecht getroffen werden.

jchamsa
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Registriert: Fr 1. Okt 2010, 12:43
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von jchamsa »

Sehr geehrter Herr Prof. von Wolff
Auch ich möchte mich zuerst bedanken, dass Sie sich Zeit nehmen unsere Fragen zu beantworten. Ich weiss, ich bin wohl ein Sonderfall hier und ich weiss nicht, ob Sie überhaupt darauf eingehen können/dürfen. Trotzdem ganz kurz mein Fall und danach meine Frage:
Seit einigen Tagen 44 J., 1. ss mit 32 (abortion 10. Woche), dann mit neuem mann 35 J. 2007 spontan ss (FG nach 6 Wochen, keine Ausschabung, nur Medikamente), 2008 spontan ss (missed abortion in Woche 9, Ausschabung weil blasenmole), danach nicht mehr SS geworden, auch nicht mit Stimu (Clomid), 1 ICSI mit 21 EZ davon befruchtet (inkl. 3 Kryozyklen) leider alles negativ, 1. EZSP Juli 11 (1 EZ transferiert) negativ, 2. EZSP November 11 (2 EZ transferiert) negativ. Ich einige Male so um den Zeitpunkt der Einnistung starke Bauch- und Rückenschmerzen und immer das Gefühl die Embroynen werden abgestossen. GMS war immer gut aufgebaut (durch Progynova max. 6mg und Utrogestan bis 8mg). Kann das sein? Könnte das von Zysten etc. kommen (Hysteosonografie gemacht)? Oder kommt so was nicht vor, war es einfach Zufall bzw. Natur? Wäre eine Hysteoskopie hilfreich? Was könnte sonst noch getan werden?
Danke und beste Grüsse
jchamsa

Die Chance pro Transfer schwanger zu werden ist selbst bei einer Eizellspende nicht höher als 40-max 50%. Somit haben Sie möglicherweise einfach nur Pech gehabt und es klappt beim nächsten Mal.
Eine Hysteroskopie könnte nach einer Blasenmole tatsächlich erwogen werden.
Die beschrieben Schmerzen gibt es immer wieder, ohne das man diese wirklich erklären kann. Sie sollten sich deswegen aber keine grossen Gedanken machen.

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Aleta
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Aleta »

Sehr geehrter Herr Dokter Wolff

Ich bin nach 5 Jahren "Übungszeit" trotz PCO spontan schwanger geworden. Leider musste ich meine beiden Schätze in der 15ten Woche ziehen lassen (vor 2.5Mt).

Zwei FA's meinten, dass ich nun kein PCO mehr habe da ich vorher 1/2Jahre regelmässiger Zyklus und spontan schwanger wurde und jetzt auch keine Zyten mehr entwickle sondern ein normaler Eisprung habe. Kann das sein und warum? Kann es sein dass eine Kindsmagersucht (7-9 Jahre war ich alt) ein PCO verursacht?

Ich trauere noch sehr um meinen Kleinen und vermisse sie sehr, jedoch möchte ich so bald wie möglich wieder schwanger sein. Kann es sein, dass das Trauern eine Schwangerschaft verhindet?

Herzlichen Dank für Ihre Antworten!

Ein PCO verschwindet tatsächlich mit der Zeit. Einer der Gründe ist, dass die Ovarreserve sich mit den Jahren etwas reduziert und somit die Zahl der Follikel, die sich bei PCO anhäufen, nachlässt. Das heisst aber nicht!, dass Ihre Ovarien jetzt schon alt sind.

Eine Magersucht in der Kindheit verursacht definitiv kein PCO. Letztlich verstehen wir die Ursachen des PCOs aber nur zum Teil.

Exzessiver Stress kann dazu führen, dass der Eisprung ausbleibt. Wenn Sie aber eine regelmässige Periode haben, ist dies bei Ihnen nicht der Fall.

Es ist somit wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis es wieder klappt.

Seerose

Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Seerose »

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. von Wolff

Erstmal vielen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen für unsere Fragen und Anliegen!

Bei meinem Ehemann (38J) ist eine Azoospermie festgestellt worden. Das FSH ist erhöht (18.5), die anderen endokrinologischen Werte liegen in der Norm; eine TESE ist geplant. Bei mir (34J) sind bisher keine gesundheitlichen Einschränkungen bekannt.

Nun zu meinen Fragen:

1. Wie sind die ICSI-Erfolgschancen mittels TESE? Bei welchen TESE-Befunden würden Sie zu einer ICSI raten, resp. bei welchen würden Sie davon abraten? Falls nur wenige Spermien von schlechter Qualität gefunden werden, macht da eine ICSI überhaupt Sinn?

2. Gibt es Unterschiede zwischen den Behandlungszentren bzgl. Erfahrung bei der Behandlung von männlicher Infertilität? Können Sie uns eine Empfehlung geben (Ostschweiz)? Sind die Erfolgsquoten in Österreich aufgrund der rechtlichen Lage wirklich höher?

3. Was würden Sie uns raten?


Hoffe, es sind nicht zu viele Fragen, doch die Angelegenheit liegt mir momentan sehr am Herzen!

Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse

Eine TESE geht zwingend mit einer ICSI einher. Ich hoffe allerdings, dass überhaupt Spermien gefunden werden, da dies nicht sicher ist. Versuchen sollten Sie es aber auf jeden Fall. Wenn Spermien da sind, sind die Erfolgsaussichten bei einer TESE im Durchschnitt etwas schlechter als mit normalen Spermien. Hier handelt es sich aber um durchschnittliche Angaben. Ob dies bei Ihnen auch so ist, hängt von der Qualität der gefundenen Spermien ab.

In Oesterreich ist eine Embryoselektion erlaubt, was manchesmal Vorteile bringen kann. Ich persönlich schicke Patienten aber nur dann über die Grenze, wenn dies definitiv von Vorteil ist. Die Vorgehens weise in einigen (nicht allen) dortigen Zentren kann ich medizinisch nicht unterstützen. Die Aussagen bzgl. der Schwangerschaftsraten, die in einem der Zentren erzielt werden und mit denen dort geworben wird, sind erwiesenermassen nicht korrekt und irreführend. Also Vorsicht!

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Timna
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von Timna »

Grüezi Herr Wolff
Vielen Dank für das beantworten unserer Fragen!
Ich hätte ganz viele Fragen, versuche aber, mich auf zwei zu beschränken...

Zu meiner Vorgeschichte: Ich versuche seit rund 10 Jahren schwanger zu werden, hatte eine Endometriose (stufe 1) - die ist Operiert. Und nach dem ES muss ich Utrogestan nehmen.
Mein Mann will sich nicht untersuchen lassen.
Vor 4 Jahren war ich schwanger, verlor das Kleine aber in der 11. Woche wieder (vermutlich wegen der Gelbkörperhormon-Schwäche - meine Vermutung, die Abklärungen meiner Gelbkörper wurden erst nach der FG gemacht)

1. Frage: Wärend meiner Mens blute ich 1-2 Tage sehr stark. Ich muss dann meine Tampos mindestens jede Stunde wechseln. Seltsamerweise sind meine (ebenfalls sehr starken) Schmerzen am 1. und 2. Tag, die starken Blutungen frühstens aber am 2., meist erst am 3. Tag... (also besteht zwischen dem Schmerz und der Blutung kaum ein Zusammenhang...) Ist das alles normal, oder soll ich in der Beziehung weitere Abklärungen machen lassen?

2. Frage: Im Juli ist meine Mens einfach ausgeblieben. Eine Schwangerschaft kann absolut ausgeschlossen werden (kein GV). Es war eine spezielle Zeit, mit Urlaub, Theater spielen....) Und die Mens kam im August pünktlich... Kann doch nicht sein, das ich mit 35ig schon in die Wechseljahre komme.....??

Und was kann ich sonst noch machen, um meine Chance auf eine Schwangerschaft zu erhöhen...?

Liebe Grüsse
Timna

Zunächst zu Ihrer Fehlgeburt. In der 11. Woche verliert man kein Kind wegen einer Gelbkörperhormonschwäche. Zu diesem Zeitpunkt hat die Plazenta die Progesteronproduktion schon weitgehend übernommen.

Eine Endometriose Grad I ist relativ häufig und sollte Sie bzgl. Ihres Kinderwunsches nicht belasten. Solange die Eileiter in Ordnung sind und sich keine relevanten Verwachsungen zeigen, spielt dies keine oder keine wesentliche Rolle. Eine leichte Endometriose kann aber Blutungsschmerzen verursachen, die Sie wohl haben. Dagegen lassen sich gegenwärtig nur Schmerzmittel nehmen. Auch die Blutung kann verstärkt auftreten. Ich würde hier zuwarten.

Die Periode kann immer wieder mal aussetzen, ohne dass Sie in die Wechseljahre kommen. Mit 35 Jahre kommen nur 1% der Frauen in die Wechseljahre. Dies ist sehr unwahrscheinlich. Die Frauenärztin kann mit Hilfe eines einfachen Ultraschalls sagen, ob Ihre Ovarien noch viele Follikel haben.

10 Jahre Kinderwunsch und die letzte Schwangerschaft vor 4 Jahren ist aber erheblich. Sie sollten sich in einem Kinderwunschzentrum vorstellen, wo sich Spezialisten die Gesamtsituation gut anschauen. Allerdings müsste Ihr Partner auch dahinter stehen.

jchamsa
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Re: 28.11.-4.12.2011: Kinderwunsch-Sprechstunde

Beitrag von jchamsa »

jchamsa hat geschrieben:Sehr geehrter Herr Prof. von Wolff
Auch ich möchte mich zuerst bedanken, dass Sie sich Zeit nehmen unsere Fragen zu beantworten. Ich weiss, ich bin wohl ein Sonderfall hier und ich weiss nicht, ob Sie überhaupt darauf eingehen können/dürfen. Trotzdem ganz kurz mein Fall und danach meine Frage:
Seit einigen Tagen 44 J., 1. ss mit 32 (abortion 10. Woche), dann mit neuem mann 35 J. 2007 spontan ss (FG nach 6 Wochen, keine Ausschabung, nur Medikamente), 2008 spontan ss (missed abortion in Woche 9, Ausschabung weil blasenmole), danach nicht mehr SS geworden, auch nicht mit Stimu (Clomid), 1 ICSI mit 21 EZ davon befruchtet (inkl. 3 Kryozyklen) leider alles negativ, 1. EZSP Juli 11 (1 EZ transferiert) negativ, 2. EZSP November 11 (2 EZ transferiert) negativ. Ich einige Male so um den Zeitpunkt der Einnistung starke Bauch- und Rückenschmerzen und immer das Gefühl die Embroynen werden abgestossen. GMS war immer gut aufgebaut (durch Progynova max. 6mg und Utrogestan bis 8mg). Kann das sein? Könnte das von Zysten etc. kommen (Hysteosonografie gemacht)? Oder kommt so was nicht vor, war es einfach Zufall bzw. Natur? Wäre eine Hysteoskopie hilfreich? Was könnte sonst noch getan werden?
Danke und beste Grüsse
jchamsa

Die Chance pro Transfer schwanger zu werden ist selbst bei einer Eizellspende nicht höher als 40-max 50%. Somit haben Sie möglicherweise einfach nur Pech gehabt und es klappt beim nächsten Mal.
Eine Hysteroskopie könnte nach einer Blasenmole tatsächlich erwogen werden.
Die beschrieben Schmerzen gibt es immer wieder, ohne das man diese wirklich erklären kann. Sie sollten sich deswegen aber keine grossen Gedanken machen.
Sehr geehrter Her Prof. Wolff
Herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort, die ich sehr schätze. Noch eine Frage: Könnten die negativs auch etwas mit der schlechten Spermienqualität zu tun haben? Wird ja mit ICSI gearbeitet, aber würden Sie noch IMSI machen lassen deswegen? Bringt das was? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Grüsse jchmasa

Zum IMSI:
1) Es geht nur bei bestimmten Spermiogrammkonstellationen
2) Es ist unklar, ob es wirklich einen Vorteil bringt
3) Viele Zentren können es gar nicht
3) Es wird häufig als Extraleistung teuer verkauft (In Bern machen wir es wenn möglich immer, stellen es aber nicht in Rechung)

Sie sehen, wieder so eine Sache, die sich nicht beantworten lässt. Ich würde tendeziell darauf verzichten, besonders wenn ich das Labor nicht kenne.

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