30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

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Ocean
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Registriert: Di 30. Jan 2007, 20:20
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Ocean »

Liebes Hebammenteam,

meine beiden Kinder (2004 und 2009) kamen beide per Sterngucker auf die Welt. Die erste Geburt war sehr traumatisch für mich und nach 38 Stunden wurde mir meine Tocher regelrecht heraussgerissen. Die zweite geburt war für mich ok und und ging zum glück nicht mehr so lange.
Meine Frage wäre: wie gross ist die Chance, dass ein drittes Kind auch als Sterngucker auf die Welt kommt? Bin ich evt. Anatomisch so gebaut, dass meine Kinder nur so den Weg raus finden? Und ist eine Sterngucker-Geburt schwieriger für die Frau?

Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.
Ocean

Liebe Ocean,
es tut uns leid, dass du deine erste Geburt so traumatisch erlebt hast! Tatsächlich scheint es Frauen zu geben, die wiederholt eine "Sternguckerli" Geburt erleben. Anatomische Gründe sind möglich, für uns per Internet aber natürlich nicht feststellbar!
Einen grossen Einfluss scheint die Körperhaltung zu haben. Heutzutage verbringen wir einen grossen Teil des Tages in Positionen, welche ein Sternguckerli begünstigen. Gemütlich im Sofa zurücklehnen, mit "krummem, nach hinten gebogenen" Rücken im Büro sitzen. Auto fahren mit "Bananen-Haltung". Keine gerade Körperhaltung einnehmen.
Während der Schwangerschaft können folgende Positionen und Aktivitäten der "Sternguckerli-Position" entgegenwirken:
-Schwimmen
-gerade Haltung beim Sitzen. Ein paar dicke Socken zusammengerollt unters Steissbein bringen Becken und Wirbelsäule in eine gute Position
-ab und zu mal auf allen vieren sein
-alle vornüber gebeugten Positionen
Die Schwerkraft bringt den kindlichen Rücken dadurch eher nach vorne.

Die Frage zur Sternguckerligeburt wurde weiter oben auch scho gestellt:
Die Sternguckerligeburt ist strenger, weil das kindliche Köpfchen den Platz im Becken nicht optimal nutzen kann, wenn es in dieser Position durchs Becken kommt. Der Kopf „drückt auf andere Punkte im Becken als bei einer Hinterhauptseinstellung“, was auch schmerzhaft sein kann. Auch drückt der Hinterkopf zum Teil verstärkt auf den Darm.

Wir wünschen dir und deiner Familie alles Gute!
das Hebammenteam

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cool_runnings
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Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von cool_runnings »

Liebes Hebammenteam,
Ich bin in der 37ssw und hatte die ganze ssw durch vermehrt Ausfluss.
Nun hatte ich heute Morgen einen ganz nassen Slip wie merke ich ob es Ausfluss, Inkontinenz oder ein Blasenriss ist?
Habe am nächsten MO einen FA Termin, wenn es ein Blasenriss wäre würde es reichen wenn ich es erst dann anspreche?

Danke fürs Beantworten :)

Liebe Grüsse

Liebe Cool Runnings,
wir nehmen an mit dem "Blasenriss" meinst du die Fruchtblase des Kindes?
Zeichen für Fruchtwasser: der Geruch ist "süsslich", es kommt immer mal wieder etwas Flüssigkeit, oft beim Bewegen und auch nachdem du gerade wassergelöst hast! Die Farbe ist klar, rosa oder auch grünlich.
Wenn das Köpfchen deines Kindes schön "abdichtet" kann es auch sein, dass nach dem ersten Schwall kein Fruchtwasser mehr abfliessen kann.
Manchmal ist es sehr schwer Fruchtwasser von Ausfluss oder vermehrtem Schleim in der SS zu unterscheiden! Der "Schleimpfropf" welcher ein paar Tage oder Stunden vor Geburtsbeginn abgeht kann auch sehr flüssig/nass sein. Dann hilft ein sogenannter "Amnicheck", den man im Spital oder beim FA machen kann.
Wenn du das Gefühl hast Fruchtwasser zu verlieren, musst du dich gleich beim Spital melden wo du zur Geburt hingehen möchtest. Nächsten Montag reicht nicht! Manchmal findet man schon im Gespräch am Telefon raus, ob es Fruchtwasser war. Die Hebammen werden dich dann beten zu einer Kontrolle zu kommen. Wenn es sich bestätigt, dass du Fruchtwasser verlierst ist es sehr unterschiedlich, was genau gemacht wird. Nimm sicher das Köfferchen mit zum bleiben! Je nachdem ob es sich um eine Frühgeburt handelt (bist du 36 + xTage oder 37 + xTage?) und ob bei dir noch Streptokokken der Gruppe B nachgewiesen wurden bekommst du dann Antibiotika. In manchen Spitälern muss man zur Überwachung bleiben, in anderen darf man noch ein paar Stunden nach Hause... Sicher werden dann regelmässig deine Temperatur und die Herztöne des Kindes kontrolliert. Die Fruchtblase ist die Schutzhülle deines Kindes, wenn sie offen ist muss man kontrollieren, dass keine Keime zum Kind gelangen!
Aber keine Sorge, viele Frauen verlieren zuerst Fruchtwasser bevor die Wehen einsetzen und bei den meisten beginnt innerhalb von 24 Stunden von selbst die Geburt!
Wenn du ohne Wehen Fruchtwasser verlierst und im Spital warten musst bis die Geburt beginnt, versuche entweder noch möglichst viel auszuruhen, damit du dann fit bist für die Geburt, oder lass dich bezüglich wehenanregenden Mitteln beraten! Einige Beispiele sind Wehentee, Homöopathische Mittel, Akupunktur, Wehenöl zum einreiben oder viel spazieren...
Wir wünschen dir alles Gute und falls es Fruchtwasser war eine gute Geburt!
Das Hebammenteam

Hebammenteam

Re: 30.1.-3.2.2012: Hebammensprechstunde

Beitrag von Hebammenteam »

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