Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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käuzin
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Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von käuzin »

Hoi zäme

Habe gerade einen ziemlichen Frust :evil: . Obwohl mein Mann nach Studium und 15 Jahren Berufserfahrung recht gut verdient, können wir nichts zur Seite legen ausser der Säule 3a (Klar, ich werde bald auch wieder arbeiten...). Wir leben durchschnittlich würde ich sagen (Migros, 4.5 Zimmer Wohnung, ein VW-Kombi...). Nun erlebe ich es tagtäglich in meinem Umfeld dass sich Familien so viel leisten können (z.B. einen Porsche als Zweitwagen bei einem alleinverdienenden Verkäufer :shock: etc.) und auch oft in unserem Alter (wir sind Ende 30) schon Wohneigentum erwerben ohne Beihilfe der Eltern. Wie geht denn das? Fühle mich gerade etwas veräppelt, da ich auch so lange studiert habe mit Doktorat (momentan Mutterschaftsurlaub), eine grosse Verantwortung trage in meinem Beruf und früher bei 100% jeweils mind. 60 Stunden pro Woche gearbeitet habe (das selbe gilt für meinen Mann), wir wirklich nicht auf grossem Fuss leben und uns wie gesagt keine grossen Sprünge leisten können wie teure Ferien etc. und noch meilenweit von einem genügenden Sparkapital für Wohneigentum entfernt sind. Was habt ihr da für Erfahrungen :lol: ?

Ivy
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Ivy »

Ja, das habe ich mich auch schon gefragt. Aber, in der Zeit in der ihr studiert habt haben andere schon 5 Jahre gearbeitet, zu hause gelebt und eine Menge gespart. Der Porsche vom einfachen Verkäufer ist geleast. Und Wohneigentum ist überbewertet:-), schränkt doch die Freiheit ein, nervige nachbaren,- Umziehen geht nicht.
Du sieht es gibt viele Erklärungen. Ich habe 2 Ausbildungen gemacht, da kam zusammen 8 jahr nicht richtig geld rein, habe richtig gelebt, also Ferien gemacht und hauptsache weit weg, spontane Städtereisen, viel party und werde es nie zum Wohneigentum bringen.(ausser ich gewinne im Lotto).
Und ja auch mich beeindruckt das manchmal auch wie andere das schaffen. aber gefrustet hat es mich noch nie. Ich lebe sehr gut, hab was erspartes aber auch nicht 4 Monatslöhne, kann in die Ferien, kann Essen kaufen was und wo ich will und das auch noch alles Bio, Kann in die Ferien, kann mein hobby finanzieren(nähen) und habe einen super partner und einen Sohn, denn ich über alles Liebe. mehr will ich nicht.
Musst es vielleicht mal so anschauen.

siddhartine
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von siddhartine »

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Nette
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Nette »

Liebe Käuzin

man sieht immer nur das von vorne, was dahinter ist, sieht man nicht. Der Porsche ist geleast, die Steuern wurden schon seit drei Jahren nicht bezahlt, man hat da und dort Schulden und und und

Aber ich weiss auch von einer Bekannte, sie sagt, sie lebe auf Sparsamen Fuss. Na ja, dass ist dann Ansichtsache... Denn, bei ihr gibt es nur das Beste, kein Budget, kein Prix Garantie, Aktionen - was ist das?

Mach mal ein Budget, ev. findest du ja noch was

Gruss

Nette
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

sonrie
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von sonrie »

käuzin hat geschrieben: Habe gerade einen ziemlichen Frust :evil: . Obwohl mein Mann nach Studium und 15 Jahren Berufserfahrung recht gut verdient, können wir nichts zur Seite legen ausser der Säule 3a (Klar, ich werde bald auch wieder arbeiten...). Wir leben durchschnittlich würde ich sagen (Migros, 4.5 Zimmer Wohnung, ein VW-Kombi...). Nun erlebe ich es tagtäglich in meinem Umfeld dass sich Familien so viel leisten können (z.B. einen Porsche als Zweitwagen bei einem alleinverdienenden Verkäufer :shock: etc.) und auch oft in unserem Alter (wir sind Ende 30) schon Wohneigentum erwerben ohne Beihilfe der Eltern. Wie geht denn das? Fühle mich gerade etwas veräppelt, da ich auch so lange studiert habe mit Doktorat (momentan Mutterschaftsurlaub), eine grosse Verantwortung trage in meinem Beruf und früher bei 100% jeweils mind. 60 Stunden pro Woche gearbeitet habe (das selbe gilt für meinen Mann), wir wirklich nicht auf grossem Fuss leben und uns wie gesagt keine grossen Sprünge leisten können wie teure Ferien etc. und noch meilenweit von einem genügenden Sparkapital für Wohneigentum entfernt sind. Was habt ihr da für Erfahrungen :lol: ?
Meine Erfahrung ist, dass die blau markierten Stellen in deinem Text seeeehr subjektiv sind ;-) was bedeutet denn "recht gut verdienen"? 7000 CHF? 10 000 CHF? 13 000 CHF pro Monat?
Wie lebt man durchschnittlich? Was sind teure Ferien / grosse Sprünge?
Woher weisst du, wie andere sich Wohneigentum finanzieren bzw. woher das Geld dafür herkommt?

Und bei wievielen Familien beobachtest du das tagtäglich bzw. verglichen damit: wieviele Familien kennst du bei denen es nicht so ist?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Krambambuli
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Krambambuli »

Naja.... Mal grob zusammengefasst...

15 Jahre Berufserfahrung helfen auch nicht, wenn man auf einem Niveau bleibt. Wer Fortbildungen macht, stets dahinter ist und alles mögliche für seinen Beruf macht (wenn denn möglich) der macht Karriere. So ist meine Erfahrung in meinem Kreise. Tief angefangen (sogar was anderes gelernt) dann durch gute Arbeit und 40'000CHF investition in Fortbildungen aufgestiegen.
Ich weiss nicht was ihr Beide von Beruf seid, und möchte Euch keinesfalls etwas unterstellen !!!!!!
Nur meine Erfahrung in MEINEM Umfeld weitergeben. Da sehe ich sehr deutlich das von nichts, auch nichts kommt.

Ab dann ist Erfahrung einfach nur noch Gold wert und steigert, durch gute Arbeit, den Wert auf dem Arbeitsmarkt. So sind dann Ferien und ein eventueller Zweitwagen drin, und auch sparen ist möglich...

Was mich ebenfalls interessieren würde, was für Dich "gut verdienen" bedeutet ?

herbstbaby3
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von herbstbaby3 »

Hallo Käuzin

Ich kann dich sehr gut verstehen, uns gehts ähnlich, obwohl wir beide arbeiten. Wöhrend dem Studium haben wir keine pk gehabt, sondern konnten nur " nebenjobs" ohne pk machen und auch nur soviel arbeiten, dass wir leben und studieren konnten.
Zudem mussten wir uns verschulden, das zahlen wir heute noch ab.
Eine Alternative wäre es gewesen bis 35 200% zu arbeiten, geld zu sparen und erst mit 35 Kinder zu bekommen. Aber das ist nicht unser Ding. So müssen wir das "Verlorene" hat noch aufholen.
Ich merke einfach, dass wir zwar viel Geld verdienen, aber alles "voll" zahlen müssen und auch hohe Steuern und kita kosten haben trotz 3 Kindern. Ich finde es also echt schwer, so etwas Nennenswertes
zu sparen. Wenn, dann müsste ich beim Essen sparen. Aber sorry, das kann ich nicht guten Gewissens machen. Ich finde es wichtig, dass wir uns gut ernähren. Aber das ist Ansichtssache und teuer heisst natürlich nicht immer besser. Nun, ich kaufe pro Woche für etwa 300.- Essen (inkl. Haushalt etc).

So wird es halt noch etwas dauern, bis auch wir richtig sparen können. Erbe für Eigenheim können wir auch nicht erwarten.

Wenn man sich mit anderen vergleicht, ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner.

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Manasota
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Manasota »

Ich finde es schwierig, wenn man nicht dahinter sieht - also bei den Bekannten, die du meinst. Ich frage mich manchmal auch, wie können sich das die anderen leisten, weiss aber auch dass viele so über uns reden. Schau, jedem das seine. Lass den anderen das ihre und geniesse das deine. Wenn du mit deiner Situation unzufrieden bist, dann musst DU das ändern und nicht auf die anderen schauen.
Soweit ich weiss sind ca. 70% aller Autos in der Schweiz geleast…
Sommerkind 7/08 und BildBild und Glückskeks 3/13

epsilon
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von epsilon »

Vieles wurde schon geschrieben. Was mir noch aufgefallen ist: Was heisst Wohneigentum erwerben ohne Hilfe der Eltern? Vielleicht kam die Hilfe nicht beim Erwerb vom Wohneigentum, aber schon vorher. Konto/Fonds zum 18. Geburtstag oder so. Wenn das gross genug war und aufgespart wurde, kommt der Traum vom Eigentum ein grosses Stück näher. (In meinem Umfeld so erlebt.)
09/2009
02/2011

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Regenbogen12
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Regenbogen12 »

- bei den Eltern wohnen während Studium
- guter TZ-Job während Studium, so dass bereits mit Anfangs 20 in 3. Säule einbezahlt wurde
- Geld während Studium gespart und kaum Ausgang, kaum Parties, kein Alk
- nach Studium verhältnismässig günstig gelebt (monatliche Kosten für Wohnung < monatliche Steuerbelastung)
- nie ein Auto gehabt
- Glück gehabt mit Einstiegsjob mit raschem Lohnanstieg

Einiges hat mit Glück oder zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu tun. Anderes auch mit Prioritäten setzen. Im Freundeskreis habe ich Leute die bewusst auf grossem Fuss leben und klar sagen, dass sie zurückstecken müssen, wenn sie keine DINKIS mehr sind. Wir waren bescheidener, konnten dafür einiges sparen.

Zufrieden sein, mit dem was man hat: Kinder, Gesundheit, Arbeitsstelle etc. Ein guter Kollege von mir hat Architektur studiert. Ich behaupte sein Studium war anspruchsvoller als meins - trotzdem wird er einiges weniger verdienen als ich. Aber er hat seinen Traumjob und das gibt auch Lebensqualität.
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käuzin
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von käuzin »

Hallo zusammen
Vielen Dank für Eure Erfahrungen/Inputs. Meine Frage war natürlich etwas überspitzt formuliert, richtigen Frust habe ich natürlich nicht deswegen :) , da selbstverständlich andere Werte, Dinge wichtiger sind für eine gute Lebensqualität wie Gesundheit, Familie, Freunde und Lebensfreude. Es erstaunt mich einfach wie das gehen soll. Ich habe auch während meinem ETH-Studium 60% gearbeitet (ja, das geht. Bin ein zähes Mädel ;-), doch wenns ein Zweitstudium ist wohnt man auch nicht mehr zu Hause und hat andere Kosten) und selbstverständlich haben wir Weiterbildungen gemacht und auch selber bezahlt. Doch ist es tatsächlich sehr branchenabhängig und es ist Tatsache , dass viele Kolleginnen, welche z.B. das KV gemacht haben und nun viel länger arbeiten, uns lohnmässig bei Weitem überrunden, aber das ist das Leben. Nur der Verkäufer mit dem neuen Porsche, 3 Kindern, Frau zu Hause und Wohneigentum hat mich stutzig gemacht :lol: , aber denke auch, da sind viele Schulden dabei :oops: . Naja, und wir werden weiter"krüppeln" und versuchen, uns auch in ca. 10 Jahren ein kleines Häuschen leisten zu können. Noch zur Frage was ein gutes Einkommen für mich ist.... Für mich ist ein gutes Einkommen z.B. 8000.- brutto, trotzdem kann auch oft bei so einem Einkommen je nach Wohnregion und Kinderzahl nicht viel gespart werden :roll: . Betreff subjektiv: Ja, das ist es natürlich immer. Doch ich bezeichne mich tatsächlich als absoluten Sparfuchs :D :D :D . Sende euch allen sonnige Grüsse (bei uns ist die Sonne jedenfalls heute noch nicht am Himmel :? )

Nili
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Nili »

Jeder setzt seine Prioritäten woanders. Wir haben nach der Hochzeit etwa bei 0 angefangen, in dem einen Jahr danach haben wir etwa meinen ganzen Lohn gespart, dann kam unser Sohn zur Welt, bis dahin hatten wir ein schönes Polster. Mittlerweile haben wir 2 Kinder und ich arbeite nicht mehr (würde sich finanziell nicht lohnen da wir drauf zahlen würden, die Kita würde bereits meinen Verdienst auffressen).

Es hat viel mit Prioritäten setzen zu tun. Mein Mann verdient eigentlich gut (wobei das auch immer Definitionssache ist), trotzdem mache ich den Menüplan meistens nachdem ich die Aktionen studiert habe. Haushaltswaren (Waschmittel, WC Papier, HH Papier etc) kaufe ich nur wenn es min. 40% Aktion ist. Es wäre finanziell nicht nötig dass ich das so mache, aber das Geld reut mich bei solchen Sachen.

Wir leben einfach irgendwie günstig, wenig Kleider für die Kids (also schon genügend, aber nicht im Überfluss, oft auch ausgelehnt), ich gehe selten zum Coiffeur, färbe meine Haare hin und wieder zu Hause. Versicherungen werden jedes Jahr aufs neue geprüft und verglichen, wir versuchen wo es geht Strom zu sparen etc etc

Es sind Kleinigkeiten, aber unter dem Strich summiert es sich. Und da ich im Alltag etwas aufs Budget achte können wir jeden Monat sparen, mal tolle Ferien machen (also schon nicht gerade Seychellen oder ähnliches :lol: ), wir haben 2 Autos, wir konnten Wohneigentum erwerben.

Wir könnten wohl so eine Familie sein die du meinst und manchmal frage ich mich selber wie das möglich ist, aber ich denke es liegt halt vorallem am Lifestyle und den alltäglichen Kleinigkeiten.

Clau
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Clau »

Jeder legt seine Prioritäten beim Geldausgeben anders. Wer häufig (v.a. abends) auswärts isst, in den Ausgang geht, Ausland-/Hotelferien in der Hochsaison macht usw., gibt automatisch mehr Geld aus, als derjenige, der unter der Woche zu Hause bleibt, günstige Ferienmöglichkeiten auslotet und nicht mal alle Schaltjahre teurere Ferien macht.

Wir haben auch beide studiert und sind entsprechend spät ins Erwerbsleben gekommen. Mussten in den ersten Jahren nach dem Studium die (schlichte) Hochzeit finanzieren und mehrere erwerblose Monate überbrücken, um uns für beruflich notwendige Prüfungen vorzubereiten. Dann kam die Zeit der Familiengründung mit Erwerbsausfall, Pensumreduktion, volle Betreuungskosten. Und doch konnten wir jeden Monat (in dem beide verdienten) etwas auf die Seite tun, im besten Fall das tiefere der beiden Einkommen. Dieses Geld wurde nicht für teure Ferien, Luxusautos, grosse Feste usw. sondern für Grundeigentum gespart. Kollegen und Familienangehörige haben uns ausgelacht, weil wir so sparsam lebten. Jetzt werden wir von vielen beneidet, weil wir unsere Ziele erreicht haben, während sie trotz gutem Einkommen immer noch von der Hand in den Mund leben und ihr Auto leasen müssen.

Das gleiche passierte vor 30-40 Jahren meinen Eltern und meinen Schwiegereltern. Auch sie hatten trotz Kritik aus der Umgebung schlicht gelebt und trotz tiefem Einkommen gespart, um sich etwas zu leisten, weswegen sie dann beneidet wurden. Ihre Erfahrung hat uns geholfen, unser Leben so zu gestalten, wie es für uns und unsere Familie gut ist, egal was unsere Umgebung meint.
Clau und zwei Buben (Mai 2004, Juni 2006)

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Müsli30
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Müsli30 »

Also ich kann dein Frust verstehen, mir geht es manchmal auch so ;-)
Obschon wir mit <10000 sehr gut leben.
GG und ich haben nicht studiert, ich bin im kaufmännischen Bereicht tätig (KV-Ausbildung), GG ist Betriebselektriker und technischer Leiter (Elektromonteur Ausbildung). Wir arbeiten beide, ich 80% (2 Nachmittag in der Woche frei), GG 100 % und mehr ;-)

Wir haben kein Wohneigentum und möchten es auch nicht, ziehen aber bald in eine Wohnung, welche komplett umgebaut wird, wo wir aber alles haben aussuchen können (Küche, Bad, Böden usw), dass ist so selten wie ein 6er im Lotto, und für uns eine tolle Sache.

Urlaub verbringen wir auf unser Segelboot auf dem Neuenburgersee, in meiner Heimat (Galicien) oder bei den Schwiegereltern (Alicante). Da haben wir sicherlich Glück. Wenn wir sonst in Urlaub fahren, dann bleiben wir meistens in der Schweiz (Ferienwohnung und Selbstversorger).

Wir haben unsere Steuern immer à jours, haben beide einen Konto für die 3. Säule, bezahlen noch für die Kids was auf ein Sparkonto. GG geht Gleitschirmfliegen und wir haben unser Familienhobby, das Segeln.

Einkaufen gehen wir in Migros und Lidl, und ab un zu für Kosmetikartikel und Kleidung nach Deutschland.
Das passt für uns.
Prinzessin in der 6. Klasse und Charmeur im 2. Ausbildungsjahr

sonrie
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von sonrie »

käuzin hat geschrieben:Nur der Verkäufer mit dem neuen Porsche, 3 Kindern, Frau zu Hause und Wohneigentum hat mich stutzig gemacht :lol: , aber denke auch, da sind viele Schulden dabei :oops: .
Oder der Verkäufer ist kein kleiner Staubsaugervertreter sondern betreut Grosskunden oder leitet ein Team, verdient nicht 8000 sondern 11000 CHF plus Boni, Provision und Spesen, sein Auto und sein Natel laufen auf die Firma, wie es im Sales üblich ist. Der Porsche ist zwar geleast, aber da die laufenden Kosten niedrig sind liegt das gut drin. In der kinderlosen zeit hat seine Frau auch nochmal 6000 CHF verdient, die Miete für die Wohnung lag bei 2000 CHF. So ist es nicht unbedingt schwer, sich das benötigte Eigenkapital von sagen wir mal 150 000 CHF zusammen zu sparen um sich ein Häuschen kaufen zu können….

Es muss nicht immer sein, dass sich Leute über die massen verschulden, vielleicht haben sie beruflich einfach mehr erreicht als andere, verdienen besser und können sich daher mehr leisten.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Sandy84
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Sandy84 »

Wir befinden uns in etwa in dieser Sparte die du als Gutverdiener bezeichnest. Wir können gut davon leben, haben aber auch niedrige Wohnkosten (da Familienrabatt) und keine Autokosten (beides Geschäftsautos). Dadurch können wir einiges zur Seite legen und uns einiges leisten (was aber knapp wäre wenn wir zwei Autos und höhere Mietkosten zu finanzieren hätten)
Ferien machen wir 1x im Jahr.
Ich glaube gerade in diesem Bereich ist so eine Grenze.. Man kommt in eine andere Steuerklasse, bezahlt dadurch mehr Steuern, Prämienvergünstigung usw. gibts auch keinen..
Daher gesehen ist unterm Strich dann nicht mehr so viel übrig..

Was das Wohneigentum betrifft: Wir haben Bekannt die haben mit 30 ein Haus gebaut. Sie mussten 2 Jahre bei Banken Klinken putzen bis sie endlich "irgendeine" Bank gefunden haben die sie finanziert. Zusätzlich haben sie alles ausgeräumt was sie konnten (Pensionskasse, 3a usw) und die Eltern angepumpt..
Sie sagte letztens zu mir, dass sie hoffen dass nicht so bald eine hohe Rechnung kommt,,sie hätten grad nichts mehr auf der Seite..
So kanns "hinter den Kulissen" auch aussehen.. Und ob es das wert ist? Für mich def. nicht.

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Emerelle
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Emerelle »

Wie das geht? Am einfachsten als Doppelverdiener und ohne Kinder.

1. Ausbildung mit 20 abgeschlossen
2. Ausbildung mit 23 abgeschlossen

Danach haben wir von 24 - 28 beide voll verdient (zusammen knapp unter 10'000) für die Wohnung haben wir 1300.- bezahlt und wir haben unseren Wohnort zum Arbeitsort verlegt. Auf diese Weise war es nicht schwer, das Eigenkapital anzusparen.

1. Kind mit 30
2. Kind mit 32
3. Kind mit 35

Gruess Nadj
♀ 29. Juni 2006
♂ 12. Januar 2008

♀ 23. Juni 2010

Lieben bedeutet, füreinander zu leben

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dede
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von dede »

Bei diesem Thema finde ich pauschalisieren sehr schwierig. Ich kenne eine fünfköpfige Familie, die mit einem Bruttoeinkommen von 4000 pro Monat glücklich lebt und eine andere fünfköpfige Familie, bei der die Frau arbeiten geht, weil das Einkommen des Mannes (12000 pro Monat) nach ihrem Ermessen nicht ausreichend sei. Bei beiden Familien ist so enorm unterschiedlich, welches Budget für welche Dinge als ausreichend angesehen werden.
Und so erscheint es mir auch klar zu sein, dass über die Jahre zwei Paare bei gleichem Verdienst sehr unterschiedliche Kontostände haben können. Die einen wohnen über Jahre in der 3000.- Wohnung, die anderen bezahlen 900.- im Monat. Die einen haben zwei Autos, die anderen sind mit dem Fahrrad unterwegs. Die einen tragen nur modische Markenkleider, die anderen kaufen ihre Kleider im Ausverkauf und kombinieren geschickt und sehen trotzdem gut aus. Für die einen geht es in den Ferien nicht ohne 4- oder 5-Sterne-Hotel, die anderen übernachten im bescheideneren B&B oder im Zelt. Die einen geben regelmässig Geld für Wellness, Massagen, Kosmetikerin, Coiffeur & Co aus. Die anderen geben dafür kaum Geld aus. Die Beispiele erscheinen mir endlos lang zu sein.

Zudem ist es doch auch so, dass Schein und Sein nicht zusammenpassen müssen. Wenn du nicht schwarz auf weiss siehst, was der andere verdient, dann kann deine Schätzung oder deren mündliche Angaben weit neben der Realität liegen. Genauso bei den Angaben zu den Ausgaben. Und wer weiss schon, wer wirklich das eigene Auto fährt oder wie hoch das Wohneigentum belastet ist (oder wer aus der Verwandschaft doch noch seinen Beitrag geleitstet hat) oder wie super luxuriös der Urlaub wirklich war oder die Fotos und Erzählungen nur täuschen?

Im Prinzip kannst du nur für dich entscheiden. Was ist dir wieviel Geld wert? Deine Wertmassstäbe zählen und dein Budget entscheidet.

Desroches
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von Desroches »

Super geschrieben dede!

Was mir auch immer wieder auffällt ist, man misst sich nur immer nach oben, nie nach unten. Man sieht nur immer, was die anderen mehr haben - das was sie weniger haben oder worauf sie dafür verzichten, blendet man aus.

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minka
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Re: Frustfrage: Wie machen das andere Familien?

Beitrag von minka »

@käuzin
Du schreibst ihr spart beide für die 3a. Erstaunlich viele Leute haben die nicht! Zahlt man den Maximalbetrag ein, sind das bei 2 Personen ca. 13'000 Fr. im Jahr, die andere Paare mehr flüssig haben (dafür allerdings weniger Steuererleichterung).

Ich denke aber auch, es sind vor allem die kinderlosen Erwerbsjahre, die den Unterschied machen. GG hatte deren fast 10, ich nur 3. Habe mein erstes Kind mit 27 geboren. Manchmal denken wir schon, hätten wir doch noch 2 Jahre gewartet, dann hätten wir zwei komplette Jahreseinkommen von mir sparen können (denn wir leben ja jetzt sogar mit Kindern auch sehr gut von GGs Lohn allein) und schwupps, das wär schon unser Eigenheimkapital gewesen. Aber jetzt, wo ich nur Teilzeit arbeiten kann und die Betreuungskosten einen Grossteil davon gerade wieder auftilgen, brauchen wir mindestens doppelt so lange um diese Summe anzusparen. Das haben andere halt vielleicht vorausschauender geplant als wir. Trotzdem sind wir überglücklich so wie es ist und würden unsere Bohne für kein Eigenkapital der Welt mehr eintauschen ;-)

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