Eltern pflegen-welche Unterstüzung gibts?

[winni pooh]

Meine Mutter pflegt ihre Eltern bei sich zu Hause. Leider zahlt die Krankenkasse nur das Pflegeheim,aber nicht die Pflege zu Hause. Meine Mutter arbeitet jetzt jedoch nur noch reduziert wegen den Eltern... Gibt es eine Möglichkeit,die zahlt?? Gibt es sonst noch eine Unterstüzung,damit meine Mutter mal frei hat? Ich helfe so gut ich kann,aber es ist für alle sehr anstrengend...dazu noch die finanzielle Sorge...Aber vielleicht gibt's noch eine Möglichkeit,die wir noch nicht kennen!
Vielen Dank für alle Tipps!!
Herzliche Grüsse
winni

[Ups...]

Spitex - nicht nur pflegen, sondern auch putzen oder sich mit den Menschen abgeben - je nach dem zahlt die Krankenkasse (oder einen Teil)
z.B. im Altersheim in die Ferien geben ist auch möglich - wer das zahlt weiss ich nicht

[winni pooh]

danke ups!! Schreibe mir alle Tipps auf und geb sie dann meiner Mutter weiter!

[Stinker]

Allenfalls könnt ihr für deine Grosseltern Ergänzungsleistungen beantragen.

https://www.ahv-iv.ch/de/Sozialversiche ... stungen-EL

[Stinker]

Deine Mutter sollte den Betreuungsaufwand bei den Steuern abziehen können.

[enjel]

Ich würde mich auch an die lokale Spitex-Organisation wenden, welche ofmals auch Beratungen für pflegende Angehörige anbieten, an die Pro Senectute, oder - falls auch Demenz bei deinen Grosseltern ein Thema ist - an die lokale Alzheimervereinigung ....

[ragusa]

Pflegeheime bieten entweder Ferienplätze oder auch Tagesheimplätze (also z.Bsp. zweimal pro Woche tagsüber ins Pflegeheim). Bei beiden Varianten wird nur die Pflege durch die Krankenkasse bezahlt.
Allenfalls dann auch Spitex zur Entlastung mit ärztlicher Verordnung. Pflegende Angehörige werden aus der Grundversicherung nicht bezahlt. Teilweise gibt es gewisse Beiträge aus der Zusatzversicherung, kommt aber auf die Versicherung drauf an.
Falls die Finanzen ein Problem werden: Ergänzungsleistungen beantragen.

[Pinie]

Nebst dem bereits erwähnten Es gibt Besuchs-/Entlastungsdienste vom SRK sowie von pro Senectute, der sogar kostenlos. Es kann aber sein dass dies kantonal verschieden ist.

Un ja, eine Beratung bei pro Senectute in Anspruch nehmen.

[schoefli]

Ich rate deiner Mutter, sich Unterstützung zu holen. Wir haben das bei meiner Grossmutter gemacht, bei ihr zu Hause und es waren diverse Personen an der Unterstützung beteiligt, und es war anstrengend. Deine Mutter muss ihre Kräfte einteilen, es bringt niemandem etwas, wenn sie neben ihrer Arbeit und der Pflege dann nicht mehr kann. Und meistens ist das mehr Zeitaufwand als man denkt. Zur Pfkege kommen Arzttermine, Medikamente die abgeholt werden müssen, finanzielle Angelegenheiten, vielleicht sonst einmal Termine zu Kaffee oder so, Wege die nicht mehr alleine gemacht werden können....

Ich würde mich an die Pro Senectute wenden und eine finanzielle Beratung in Anspruch nehmen. Das kostet nicht alle Welt. Neben allfälliger Ergänzungsleistungen habe deine Grosseltern vielleicht noch Anspruch auf Hilflosenentschädigung.

Hat deine Mutter Geschwister? Wenn ja, würde ich einen Betrag vereinbaren, den deine Mutter monatlich für die Pflege bekommt. Wir haben bei meiner Grossmutter einen kleinen Stundenlohn ausbezahlt für diejenigen, die geschaut haben. Wenn es ums Erben geht denkt niemand mehr an die Arbeit, die der pflegende Angehörige hatte. Bei uns war es wirklich nicht viel, eher Symbolisch etwas.

Dann gibt es oft lokal gewisse Organisationen, die man hinzuziehen kann, bei uns wäre das z.B. das Forum Hauswirtschaft. Da kommt regelmässig jemand zum Spazieren, Spiele machen, einkaufen mit den Leuten, kleine Ausflüge in die Stadt damit etwas Abwechslung ins Leben kommt usw. Hier können euch die Pro Senectute und die Spitex Adressen geben.

Das SRK bietet einen Entlastungsdienst an, kostet nicht viel und wird glaubs nach den finanziellen Möglichkeiten abgerechnet. Einfach bei eurer Sektion nachfragen wie es dort ist.

Und nicht zuletzt würde ich mich definitiv bei der Pflege von der Spitex unterstützen lassen. Die Grundpflege wird von der KK übernommen. Je nachdem kommen die täglich für die Körperpflege, so oft ihr wollt zum Duschen (vielleicht wollen die Grosseltern ja 3x pro Woche duschen und können sich in der restlichen Zeit selber pflegen). Ihr könnt auch selber entscheiden, ob die Spitex an Wochenenden auch kommt oder ob ihr da liebe ausschlafen wollt, aber sie kann dann einmal zusätzlich kommen wenn deine Eltern vielleicht am Sonntag einmal weg wollen (bei uns müsste man das 1-2 Wochen im Voraus melden zum einplanen).

Natürlich gibt es in Altersheimen oft Tagesplätze, die man fix pro Woche hat, Ferienbetten wenn deine Eltern einmal in Urlaub wollen usw. Oftmals bezahlt man aber vor allem die Tagesstrukturen selber, in Ferienbetten wird einfach von der KK der Pflegeanteil übernommen, der Rest geht ziemlich ins Geld. Aber auch hier übernimmt zum Teil die Gemeinde etwas, je nachdem wie es finanziell bei deinen Grosseltern aussieht. Auch hier heisst es nachfragen und abklären.

Aber ich glaube, Pro Senectute ist hier eine gute Anlaufstelle. Ich würde einmal als erstes schauen, was die euch schon beantworten können, dann ist vieles schon einmal geklärt

[Christa]

Mir kommt auch als erstes die Hilflosenentschädigung in den Sinn,danach eben evtl. Ergänzungsleistungen.
Bei uns gibt es in der Region auch eine Anlaufstelle die Angefragt werden kann es gibt für Angebote Inder Region und was mann zu gute hat.
Frag da mal bei eurer Spitex oder Pro Senectute nach, auch mal den Hausarzt fragen was er so sieht und evtl. ,Möglichkeiten weiss.

[Marcelline]

Ich kann dir auch die ProSenectute empfehlen, da bekommst du Hilfe zu allen Altersfragen, auch zur Pflege durch Angehörige oder wie was finanziert werden kann. Wir haben da sehr gute Erfahrungen gemacht.

Sind deine Grosseltern auf Pflege angewiesen, dann unbedingt Hilflosenentschädigung anfordern, bei meiner Mutter (Alzheimer) hat es sehr lange gedauert, bis die Abklärungen durch waren. Von der AHV werden auch noch gewisse Hilfsmittel bezahlt bzw. einen Anteil übernommen, auch da solltet ihr euch informieren. Und wenn deine Grosseltern nicht so viel Einkommen/Vermögen haben, könnt ihr Ergänzungsleistungen beantragen. Wir haben dies direkt bei der ProSenectute bearbeitet.

Ich habe noch folgende Broschüre gefunden, mit den wichtigsten Punkte zur Pflege durch Angehörige:
http://www.sg.pro-senectute.ch/media/fi ... oerige.pdf

Liebe Grüsse,
Marcelline

[Nette]

Wie lange pflegt deine Mutter ihre Eltern schon? Wo benötigen sie überall Hilfe? Haushalt oder sich beim Duschen, An-/Auskleiden? Ev haben die Hilflosenentschädigung zu gute.
Wenn du diesbezüglich mehr Infos möchtes, schreibe mir eine PN. Helfe dir gerne. Ich arbeite in diesem Bereich

Nette

[winni pooh]

Vielen herzlichen dank euch allen für die vielen tipps!! Habe alle mal meiner mutter weitergereicht! Ein ratgeber von der pro senectute hat sie noch erhalten und nun wird sie mal mit den Geschwistern zusammensitzen.

[winni pooh]

@nette: stimmt es,dass man erst nach einem jahr pflege hilflosenentschädigung bekommt?

[Nette]

Das ist korrekt. Aber die Hilfe ist teilweise ja gestaffelt. Sie muss auch regelmässig und erheblich sein. Das bedeutet, dass die Hilfe täglich sein muss, ausgenommen das Duschen. Da reicht es wöchentlich.
Seit wann benötigen sie denn Hilfe und Unterstützung? Seit wann muss deine Mutter ihre Eltern zum Arzt fahren?

Gruss Nette

[winni pooh]

Seit anfang jahr brauchen sie soviel hilfe,sie hatten einen unfall. Zum arzt fahren und helfen tun wir alle schon lange,einfach da sie ja schon älter sind und nicht mehr alles alleine machen können.aber so pflegemässig eben erst seit 2 monaten.

[Sidi75]

Ich habe meine Grosstante, mit der ich aufwuchs und selbst keine Familie hatte, neben meinem 100 % Job im Pflegeheim, zu Hause gepflegt. Sie war nach einem Schlaganfall voll pflegebedürftig. Es war sehr anstrengend, da ich es fast ausschliesslich alleine machte. Sie war auf den Tag genau 1 Jahr in Pflege als sie starb, deshalb konnte man gerade noch Hilflosen Entschädigung anfordern, damals gab es die nach einem Jahr und wurde Rückvergütet. Dies ist nun aber schon 20 Jahre her, daher weiss ich nicht wie es heute ist, aber ich würde sicher da mal anklopfen und nachfragen. Zudem würde ich auch schauen, dass Deine Mutter entlastet werden kann, es geht sehr an die Substanz. Ich liebte meine Grosstante sehr, aber wenn es bei ihr länger notwendig gewesen wäre, hätte ich auch eine andere Lösung suchen müssen und ich war da ja noch recht jung.

[tin]

Fällt mir noch ein: Pflegeaufwand bei der AHV melden ( wird angerechnet, damit es nach Pension trotzdem volle AHV Rente für die Eltern gibt) In Basel Stadt gibt es das Amt für Langzeitpflege. Die beraten ausgiebig und über die lassen sich auch Beiträge (Geld) für pflegende Angehörige besorgen.. vielleicht gibt es dies bei euch auch? Die lokale Spitex sollte Adressen dazu angeben können