Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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Ephelia
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Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Ephelia »

Hallo

Wer hat schon mal die Alimente zwecks Erhöhung und/oder dem neuen Gesetz seit 2017 neu berechnen lassen und kann mir da ein wenig Auskunft geben über den Ablauf und Erfolgschancen?
Da ich mehr Alimente vom Kindsvater möchte, habe ich versucht mich schlau zu machen...bei einer Einigung läuft alles über die KESB und wenn der Kindsvater nicht einverstanden ist über ein Schlichtungsverfahren beim Friendensrichter und anschliessend übers Gericht. Gut soviel weiss ich nun aber einige Fragen konnten mir auch die Ämter nicht beantworten...

Der Kindsvater (waren nie verheiratet) behauptet dass falls ich eine Neuberechnung mache ich weniger Alimente wie jetzt bekommen werde. Könnte das Gericht zu seinen Gunsten entscheiden oder wäre eine Senkung der Alimente nur möglich wenn der Kindsvater selber einen Antrag stellt?

Wer trägt die Kosten für das ganze Verfahren?

Habe ich überhaupt Chancen mehr Alimente/Betreuungsunterhalt zu bekommen? Bin jetzt verheiratet das spielt keine Rolle dass weiss ich. Mein Sohn braucht keine Fremdbetreuung da ich nicht arbeite. Ich kenne diese 10/16 Regel laut derer ich 50% arbeiten könnte/sollte aber ohne abgeschlossene Ausbildung finde ich einfach keinen Job und da mein Mann und ich aktuell versuchen schwanger zu werden würde sich dies dann eh erübrigen...


Ich habe einfach riesen Angst dieses ganze Verfahren einzuleiten und schlussendlich mit weniger oder gleichviel Alimenten dazustehen und auch noch auf den Kosten sitzen zu bleiben :(

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shiraz
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von shiraz »

Hallo Ephelia

Dass die KESB Dir diese Fragen nicht alle beantworten konnte, erstaunt nicht, da die neue Gesetzgebung ja erst in Kraft getreten ist, Vieles dem richterlichen Ermessensspielraum überlassen wird UND die Praxis fehlt, also Urteile, worauf man sich abstützen könnte.
Daher ist eine Fallprognose vom Schiff aus recht schwierig.

Grundsätzlich muss bei einer Neubeurteilung eine Änderung in Grössenordnung von 10-15%* vorliegen UND diese muss dauerhaft sein;
ist das nicht der Fall, wird ein Richter die Klage mit grosser Wahrscheinlichkeit abweisen,
ist das der Fall, wird ein Richter die Umstände und Situationen BEIDER Parteien berücksichtigen, was durchaus auch zur Folge haben kann, dass der Unterhalt gekürzt wird.
* bei knappen Verhältnissen kann das schon mal bei 5% beginnen, bei guten oder sehr gute erst bei 20%

Dass Du keinen Job findest, kann und darf nicht auf dem Rücken des Unterhaltszahlers ausgetragen werden. Hierfür gibt es andere Wege (RAV/ALK).

Der Umstand, dass Du nochmals schwanger werden willst vereinfacht eine Beurteilung/Prognose nicht wirklich. Es wäre dem Unterhaltszahler gegenüber nicht fair, wenn du aufgrund einer neuen Mutterschaft, mit einem anderen Mann, einen Teil deines Beitrags an den Gesamtunterhalt nicht leisten würdest und ER dafür aufkommen müsste.

Die Gerichtskosten werden, je nach Ausgang, unter den Parteien aufgeteilt. Wenn Du nicht in der Lage bist diese zu tragen, kannst Du beim zuständigen Gericht einen Antrag auf unentgeltliche Rechtspflege stellen.
Manche Menschen sind nicht klassisch dumm - sie haben bloss Pech beim Denken

Slurp
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Slurp »

Die erste Frage für mich wäre, warum du denkst, dass die Alimente erhöht werden sollten. Haben sich die finanziellen Verhältnisse des Kindsvaters stark verbessert (besser bezahlte Stelle, Prozente aufgestockt)?

In der Tendenz ist es eher so, dass bei den Berechnungen nach der neuen Methode der Unterhalt höher ausfällt als bei der bisherigen Prozentberechnung, gerade bei unverheirateten Paaren. Bevor eine Alimentenerhöhung ohne Einigung angestrebt wird, finde ich es wichtig, das ganze Paket anzuschauen. Wie ist die sonstige Kooperation des Vaters in Bezug auf zusätzliche, spontane Betreuung und Beteiligung an ausserordentlichen Kosten? Wenn es nur um einen kleinen Betrag geht, der erhöht werden könnte, dafür aber grosses Konfliktpotential birgt, wenn ihr damit vor Gericht geht, dann ist die Frage, ob sich das lohnt. Geht es aber um einen substantiellen Betrag, der dir zusteht, lohnt es sich sicher.

Caipi16
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Caipi16 »

Also grundsätzlich müssen auch im neuen Unterhaltsrecht BEIDE Elternteile gemäss Ihren Möglichkeiten für den Unterhalt des Kindes aufkommen. Wenn Du nicht mal arbeitest - und offenbar auch gar nicht arbeiten willst (d.h. genau 0 Franken zum Unterhalt des Kindes beisteuerst) - hast Du da natürlich schon mal schlechte Chancen.

Aber am Besten lässt Du Dich mal von einem Anwalt, der sich schon eingehender mit dieser Thematik befasst hat, beraten.

@Slurp
Der TE geht es nicht um Betreuung oder wie gut oder schlecht sich der Vater engagiert, sondern rein um die Kohle :wink: .

Cinderellamia
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Cinderellamia »

@Caipi 16
Sorry aber dein Text finde ich daneben und du stellt die TE das als wolle Sie nur die "Kohle"! Natürlich hat sie keine schlechten Karten zur Neuberchnung vorallem mit dem neuen Gesetz das seit 2017 in Kraft ist. und Sie betreut das Kind voll also sicher nicht 0 Franken den sie beisteuert...

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Nette
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Nette »

Rechtlich kenne ich mich nicht wirklich aus und Shiraz hat ja da schon informiert.
Je nach Alter des Kindes kann
Man erwarten, dass die Mutter auch arbeitet, obwohl sie mehrheitlich für die Betreuung zuständig ist... aber der Richter könnte wirklich sagen, dass die Mutter theoretisch soundsoviel arbeiten könnte.
Das sie nicht arbeitet weil sie keine Arbeitet findet bzw ein weiteres Baby möchte, kann ja der Ex nichts dafür...
Wie alt ist denn das Kind? Und warum hast du das Gefühl, dass du mehr bekommen sollst?
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

Caipi16
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Caipi16 »

Cinderellamia hat geschrieben:@Caipi 16
Sorry aber dein Text finde ich daneben und du stellt die TE das als wolle Sie nur die "Kohle"! Natürlich hat sie keine schlechten Karten zur Neuberchnung vorallem mit dem neuen Gesetz das seit 2017 in Kraft ist. und Sie betreut das Kind voll also sicher nicht 0 Franken den sie beisteuert...
... wow! Und was für ein Hohn für die zigtausend Mütter (nicht nur getrennten - sondern auch in Beziehungen!), die betreuen UND arbeiten...?!

Ja, sie will nur Kohle - damit SIE nicht arbeiten muss. Und das finde ICH daneben!

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Naju
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Naju »

Einige Antworten hast du ja schon erhalten. Sorry, wenn etwas schon gesagt wurde...
Ephelia hat geschrieben:Hallo

Wer hat schon mal die Alimente zwecks Erhöhung und/oder dem neuen Gesetz seit 2017 neu berechnen lassen und kann mir da ein wenig Auskunft geben über den Ablauf und Erfolgschancen?

--> So pauschal ist das schwierig zu sagen, es kommt stark auf eure persönlichen und finanziellen Verhältnisse an, sowie halt auch in welchem Kanton du lebst (die KESB und auch die Gerichte rechnen den Bertreuungsunterhalt teilweise mit verschiedenen Methoden, was was zu völlig unterschiedlichen Ergebnisse führe kann).

Der Kindsvater (waren nie verheiratet) behauptet dass falls ich eine Neuberechnung mache ich weniger Alimente wie jetzt bekommen werde. Könnte das Gericht zu seinen Gunsten entscheiden oder wäre eine Senkung der Alimente nur möglich wenn der Kindsvater selber einen Antrag stellt?

--> Tendenziell werden die Unterhaltsbeiträge nach neuem Recht für unverheiratete Paare wohl eher steigen, da ja neu der Betreuungsunterhalt hinzukommt. Aber ja, das Gericht wird alles berücksichtigen und das kann theoretisch dazu führen, dass du im Endergebnis weniger Unterhaltsbeiträge erhälst. Abgesehen davon wird der Kindsvater zu deiner bzw. der Klage des Kindes Stellung nehmen und eigene Anträge stellen können. Da wird er ja vermutlich beantragen, dass er gleich viel oder weniger Unterhaltsbeiträge zahlen muss.

Wer trägt die Kosten für das ganze Verfahren?

--> Wie es bei der KESB aussieht weiss ich nicht genau. Die Verfahrenskosten (d. h. Gerichts- und Parteikosten) werden grundsätzlich der unterliegenden Partei auferlegt. In familienrechtlichen Verfahren kann davon aber abgewichen werden. Bei sehr knappen finanziellen Verhältnissen besteht ein Recht auf unentgeltliche Rechtspflege (gilt je nach Antrag und finanziellen Verhältnissen für Gerichts- und Anwaltskosten). Dies ist aber kein Geschenk, sondern muss zurückgezahlt werden, wenn sich die finanziellen Verhältnisse wieder bessern...

Habe ich überhaupt Chancen mehr Alimente/Betreuungsunterhalt zu bekommen? Bin jetzt verheiratet das spielt keine Rolle dass weiss ich. Mein Sohn braucht keine Fremdbetreuung da ich nicht arbeite. Ich kenne diese 10/16 Regel laut derer ich 50% arbeiten könnte/sollte aber ohne abgeschlossene Ausbildung finde ich einfach keinen Job und da mein Mann und ich aktuell versuchen schwanger zu werden würde sich dies dann eh erübrigen...

--> Evt wird dir dann tatsächlich ein hypothtisches Einkommen angerechnet (soviel wie du realistischerweise verdienen könntest). Dass du schwanger werden möchtest spielt dabei keine Rolle. Der Umstand, dass du keine Stelle findest allerdings schon. Da musst du dann aber nachweisen, dass du tatsächlich auf Stellensuche bist... Falls ein weiteres Kind mit Betreuungsbedarf da wäre, würde dies evt. berücksichtigt. Aber bestimmt nicht voll (wenn überhaupt...), da es ja nicht sein kann, dass dir der Kindsvater Betreuungsunterhalt zahlen muss, weil du noch ein Kind hast von welchem er nicht der Vater ist. Und noch ein Hinweis: Die 10/16-Regel wird in einigen Kantonen nicht mehr uneingeschränkt angewandt. Soweit ich weiss, ändert sich aber v. a. etwas für Mütter/Vätter jüngerer Kinder. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass dsin Sohn älter als 10 Jahre alt ist.

Ich habe einfach riesen Angst dieses ganze Verfahren einzuleiten und schlussendlich mit weniger oder gleichviel Alimenten dazustehen und auch noch auf den Kosten sitzen zu bleiben :(
--> Das Ganze ist nicht einfach. Ob du wirklich Chancen auf höheren Unterhalt hast, wird dir wohl nur jemand (evt. eine Anwältin / ein Anwalt) sagen können, der die ganze Situation kennt und dir das mal ausrechnet. Was ich nicht rauslesen konnte, warst du schon bei der KESB? Ich würde es auf jeden Fall zuerst auf diesem Weg versuchen. Selbst wenn ihr bei der KESB keine Einigung erzielen könnt, weisst du vieleicht eher, ob du vor Gericht Chancen hättest.

Lg, naju
Usä chli Maa wird grosse Brüeder!

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Ephelia
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Ephelia »

Vielen Dank für all eure Antworten ihr habt mir da teilweise echt weitergeholfen.

Nur um das noch klar zu stellen....ich will arbeiten und versuche schon lange einen Job zu finden, ich habe nur sehr unregelmässig kleine Nebenjobs bei denen ich so wenig verdiene dass ich nichtmal AHV zahlen müsste. Und das wir uns noch gemeinsame Kinder wünschen hat überhaupt nicht damit zu tun dass ich somit dann wider zu Hause bleiben könnte!
Mehr Alimente will ich hauptsächlich da mein 11-jähriger Sohn ganz einfach mehr kostet je älter er wird und ich für die eine Therapie die er braucht, Zahnspange nächstes Jahr ect. nicht alleine aufkommen kann und will.
Die finanziellen Verhältnisse meines Ex haben sich definitiv verbessert...er hat einen eigenen Bauernhof...behauptet zwar dieser laufe nicht gut aber ich bin mir sicher er verdient immer noch mehr wie vor 11 Jahren als er frisch aus der Lehre war.

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Majoties
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Majoties »

Und wieso machst du nicht zuerst eine Ausbildung
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Caipi16
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Caipi16 »

DIr ist aber schon auch klar, in was für einer Situation Du Dich befindest, oder? Wie Du selber gemerkt hast: Ohne Ausbildung bekommt man maximal schlecht bezahlte Neben- oder Putzjobs. Das heisst: Du wirst Dein Leben lang davon abhängig sein, dass Dich ein Mann finanziert - ist es wirklich das, was Du willst? Und grundsätzlich kann Dein Ex ja nichts dafür, dass Du - aus welchen Gründen auch immer - nie eine Ausbildung gemacht hast und es offenbar auch in den letzten 11 Jahren nie für nötig gehalten hast, da mal etwas Gas zu geben, um finanziell wenigstens einigermassen auf eigenen Beinen stehen zu können...!

Wie gesagt: Die Erfolgschancen, bei Deinem Ex an mehr Geld zu kommen, kann Dir hier niemand beurteilen. Das ist von ganz vielen Faktoren abhängig. Aber grundsätzlich hast Du schon nicht die allerbesten Chancen, wenn Du für ein 11jähriges Kind mehr Geld verlangst (weil es richtigerweise mehr kostet), aber umgekehrt nicht bereit bist, auch Deinen (finanziellen) Anteil daran zu leisten (und wie gesagt: Dass Du keine Ausbildung hast und offenbar auch null Interesse daran etwas zu ändern und deshalb nur schlechtbezahlte, lausige Jobs findest, ist ganz alleine Deine Verantwortung und Entscheidung).

Abgesehen davon, fängst Du an, DIr selber zu widersprechen. In Deinem 1. Posting hast Du geschrieben (wörtlich):

...aber ohne abgeschlossene Ausbildung finde ich einfach keinen Job und da mein Mann und ich aktuell versuchen schwanger zu werden würde sich dies dann eh erübrigen...

Nun schreibst Du, dass Euer Familienwunsch nichts damit zu tun hätte, dass Du keinen Job suchen willst... :roll: .

Ausserdem: Wieso sollte sich die Sache mit dem Job wegen weiteren Kindern erübrigen? Es gibt zigtausend Frauen in der ganzen CH, die mit Babies/Kleinkindern arbeiten... weil sie wollen oder (aus finanziellen Gründen) müssen... ich finde, Du machst es Dir da etwas einfach, mit der Grundsatzentscheidung, dass Du nicht arbeiten willst und dafür Deinen Ex noch etwas mehr bezahlen soll, um Dir dieses Leben zu ermöglichen...

Eine Trennung/Scheidung bedeutet meistens, dass BEIDE Elternteile arbeiten gehen müssen, damit es finanziell reicht. Das Leben ist halt kein Ponyhof.

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danci
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von danci »

Rein rechtlich, da ich das Gefühl habe, dass sie eigentlich nicht danach gefragt hat, was ihr von ihrer Situation haltet:

Mit dem Betreuungsunterhalt, der neu ist,, wird bei einem neuen Verfahren auch neu gerechnet, das kann grundsätzlich in beide Richtungen gehen, aber eher nach oben, zumal bei Dir ja kein nachehelicher Unterhaltsbeitrag fliesst, da Du entweder nie verheiratest war oder er mit der neuen Heirat weggefallen ist. Dieser Betreuungsanteil, d.h. der Anteil, den Du aufgrund der Betreuung weniger arbeiten kannst, wird neu zusätzlich bezahlt. Hinzu kommt, dass vielerorts, nämlich dort, wo bisher mit Prozenten gerechnet wurde, auch der sogenannte Barunterhalt neu gerechnet wird, weil halt geschaut wird, was das Kind konkret braucht. Da sind insbesondere solche Kosten wie Zahnspange etc. zusätzlich von den Eltern je hälftig zu bezahlen.

Ob die sogenannte 10/16-Regel in der Gegend, in der wohnst noch so gilt, wirst Du zuerst abklären müssen, viele Regionen haben sie aufgrund der guten Drittbetreuungsmöglichkeit abgeändert und aufgeweicht. Sollte sie aber noch so gelten, ist das "schlimmste", was Dir passieren kann, dass Dir ein Einkommen von rund 50% angerechnet wird. Bei einer Person ohne Ausbildung beträgt das hypothetische Einkommen, wieder je nach Region irgendwo um die 4'000.00, 50% wären also rund 2'000.00, davon kannst Du deinen Teil kaum bezahlen und hast einen Anspruch auf Betreuungsunterhalt.

Was Du Dir allerdings überlegen musst: Wenn du ein zweites Kind von deinem Mann bekommst, dann nimmt dieser ab, weil einen Teil der Betreuung ja auf das zweite Kind entfällt und dies dein Mann tragen muss. Da stellt sich dann je nach Verhältnis die Frage, ob es sich noch lohnt. Was du Dir dabei noch bewusst sein musst: gerade bei Selbstständigen ist es sehr schwierig, das wirklich Einkommen zu ermitteln, weil es da einfach etliche Schlupflöcher gibt. D.h. Du hast keine Garantie, dass er wirklich mehr verdient als nach der Lehre.

Auch ich kann dir nur empfehlen: such Dir einen Anwalt, am Besten aus eurer Region, zahle ihm 1-2 Stunden Beratung und lass eine Analyse machen. Dann weisst Du genauer Bescheid.

Verfahrenskosten: Bei der KESB kostet dies nichts, aber eben, da geht es nur, wenn ihr Euch einig seid. Vor Gericht werden in familienrechtlichen Belangen die Kosten normalerweise hälftig geteilt.

Ansonsten:

@ Caipi
Caipi16 hat geschrieben:Also grundsätzlich müssen auch im neuen Unterhaltsrecht BEIDE Elternteile gemäss Ihren Möglichkeiten für den Unterhalt des Kindes aufkommen. Wenn Du nicht mal arbeitest - und offenbar auch gar nicht arbeiten willst (d.h. genau 0 Franken zum Unterhalt des Kindes beisteuerst) -
Du hast zu 100% Recht: Beide Elternteile müssen gemäss ihren Möglichkeiten für den Unterhalt des Kindes aufkommen. Und im Gesetz steht dazu: "Der Unterhalt wird durch Pflege, Erziehung und Geldzahlung geleistet." (Art. 276 Abs. 1 ZGB) Wie kommst Du darauf, dass die TE nichts zum Unterhalt beiträgt? Selbst in den alten Zürcher Tabellen war eine nicht zu unterschätzende Position "Pflege und Erziehung" vorhanden, die Mütter bei alleiniger Obhut vollumfänglich trugen. Das hat sich nach neuem Recht nicht geändert, ausser dass dieser Posten neu über den Betreuungsunterhalt bezahlt und eher noch grosszügiger bemessen wird, weil mindestens die Lebenshaltungskosten (nach dem zweiten Modell, das sich aber noch selten durchsetzt, sogar das Pensum) der betreuenden Person abzudecken sind.

@ shiraz
Da bin ich entschieden anderer Meinung:
shiraz hat geschrieben:
Dass die KESB Dir diese Fragen nicht alle beantworten konnte, erstaunt nicht, da die neue Gesetzgebung ja erst in Kraft getreten ist, Vieles dem richterlichen Ermessensspielraum überlassen wird UND die Praxis fehlt, also Urteile, worauf man sich abstützen könnte.
Daher ist eine Fallprognose vom Schiff aus recht schwierig.
Das Gesetz ist inzwischen ein Jahr alt und man wusste schon weit im Vorfeld, dass es kommt. Sämtliche Richter, Professoren und Anwälte haben sich im Vorfeld monatelang die Köpfe darüber zerbrochen, wie es handzuhaben ist, haben Vorschläge und Entwürfe gemacht, Berechnungsbeispiele und Richtlinien erstellt. Spätestens im Frühling 2017 haben praktisch alle Gericht ihre Weisungen herausgegeben, wie sie es handzuhaben gedenken. Ja, es gibt kaum Ober- und noch keinen Bundesgerichtsentscheid, aber zumindest die regionale Praxis ist durchaus klar. Und dass sich nun die KESB weiterhin hinter der Maske der Unwissenheit versteckt, weil sie es nicht für nötig hält, ihre Hausaufgaben zu machen, ist nicht nachvollziehbar und auch nicht tragbar. Die Aufgabe, Kinderunterhaltsverträge auszuarbeiten und die Personen zu beraten, um die Gerichte zu entlasten, ist eine ihrer Kernaufgaben und sie haben ein Budget dazu, übrigens von unseren Steuern bezahlt. Es ist ihre Aufgabe, einen Unterhaltsbeitrag zu berechnen, um ihm den Eltern als Vorschlag hinzulegen und das seit einem Jahr und wenn sie das nicht können, sollen sie sich gefälligst entsprechend weiterbilden. Die Literatur dazu füllt inzwischen ganze Büchergestelle. Ich will hier nicht allgemein gegen die KESB wettern, sie machen viele Sachen gut und es gibt riesige Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Behörden, teilweise innerhalb eines Kantons. Aber wenn die Aussage kommt, sie wissen das nicht, dann hat diese bestimmte KESB eben in dieser Sache noch erheblichen Nachholbedarf.

Das eher politisch und nicht zum eigentlichen Thema.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

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shiraz
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von shiraz »

danci,
danke für die Richtigstellung.
Manche Menschen sind nicht klassisch dumm - sie haben bloss Pech beim Denken

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badeentli84
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von badeentli84 »

Caipi16 hat geschrieben:
Cinderellamia hat geschrieben:@Caipi 16
Sorry aber dein Text finde ich daneben und du stellt die TE das als wolle Sie nur die "Kohle"! Natürlich hat sie keine schlechten Karten zur Neuberchnung vorallem mit dem neuen Gesetz das seit 2017 in Kraft ist. und Sie betreut das Kind voll also sicher nicht 0 Franken den sie beisteuert...
... wow! Und was für ein Hohn für die zigtausend Mütter (nicht nur getrennten - sondern auch in Beziehungen!), die betreuen UND arbeiten...?!

Ja, sie will nur Kohle - damit SIE nicht arbeiten muss. Und das finde ICH daneben!
Caipi du hast sehr viel Gift im Herzen und das zu Leute die du nicht persönlich kennst. Ich wünsch niemandem was schlechtes, aber Karma wird jedem mal das zurückgeben, was sie austeilen...
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fally
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von fally »

schreibt ausgerechnet eine Swissmom, die regelmässig Beiträge schriebt, welche definitiv nicht zum Frieden im Forum beitragen...

:lol: :lol: :lol:

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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von badeentli84 »

Fally, ich weiss nicht, um was es dir geht. Das was Caipi seit Jahren betreibt, grenzt ziemlich an Mobbing. Und das wird noch unterstützt von dir und noch paar anderen. TE hat eine Frage gestellt, entweder sachlich beantworten oder einfach mal nichts dazu schreiben.
Quikquikquik

Caipi16
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von Caipi16 »

badeentli84 hat geschrieben:Fally, ich weiss nicht, um was es dir geht. Das was Caipi seit Jahren betreibt, grenzt ziemlich an Mobbing. Und das wird noch unterstützt von dir und noch paar anderen. TE hat eine Frage gestellt, entweder sachlich beantworten oder einfach mal nichts dazu schreiben.
Mobbing ist ein Straftatbestand - im Gesetz klar geregelt, d.h. Du unterstellst mir da eine Straftat? Ups... das könnte recht heikel werden...

Dass Du ein massives Problem hast, ist klar - aber nun gehst Du definitiv zu weit... lass Dir helfen, bevor Du Dir weiterhin selber schadest.

Alles Gute.

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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von pili81 »

Sachlich beantworten oder bleiben lassen? Echt jetzt badeentli? Was von deinen eigenen Worten hast du nicht verstanden? Was hat dein Beitrag der TE genützt?

War eine prima Diskussion bis jetzt. Hab mitgelesen weil es für eine Freundin von mir in ähnlicher Lage sehr interessant ist....

fally
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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von fally »

badeentli84 hat geschrieben:Fally, ich weiss nicht, um was es dir geht.
mir geht es darum, dass du einer Schreiberin vorwirfst, dass sie sich nicht korrekt im Forum verhält - und ihr gleichzeitig schreibst, sie habe "Gift im Herzen". Merkst du was???
Wie auch immer, schliessen wie das hier unter OT ab und bleiben wieder beim sachlichen Thema.

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Re: Alimente erhöhen/neu berechnen....wer hat Erfahrung?

Beitrag von badeentli84 »

fally hat geschrieben:
badeentli84 hat geschrieben:Fally, ich weiss nicht, um was es dir geht.
mir geht es darum, dass du einer Schreiberin vorwirfst, dass sie sich nicht korrekt im Forum verhält - und ihr gleichzeitig schreibst, sie habe "Gift im Herzen". Merkst du was???
Wie auch immer, schliessen wie das hier unter OT ab und bleiben wieder beim sachlichen Thema.

Ihr Verhalten ist nun mal daneben, so wie sie eine fremde Person etwas boshaftiges unterstellt, ist in allen Religionen als böse Zunge und schlechtes Herz beschrieben. Fakt ist, TE hat eine ganz sachliche Frage gestellt, und alle Antworten ausser Caipi waren sachlich und konstruktiv.

Zurück zum Them: Kinder kosten nun mal mit dem Alter immer mehr mit Hobbies, Freizeit, Kleider etc. Wenn die finanzielle Verhältnisse gross verändert haben sollen , dann ist eine neue Berechnung schon sinnvoll.
Quikquikquik

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