Studium berufsbegleitend?

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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jackie
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Studium berufsbegleitend?

Beitrag von jackie »

Hallo zusammen
Seit längerem hege ich den Wunsch mich weiterzubilden und ein Studium zu absolvieren. Nur wie organisiere ich das mit den zwei Jungs (bald 2 und 6 Jahre alt) und auch finanziell? Momentan arbeiten GG und ich beide 60%.
Bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte, Tips, etc... Vielen Dank!

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Fiona1980
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von Fiona1980 »

Es kommt ganz draufan, was für ein Studium du machen möchtest. Ich absolviere derzeit einen Nachdiplommaster, arbeite 50 Prozent, habe zwei oder drei Präsenztage in der Schule pro Woche und finde es streng, aber machbar. Die Blöcke sind so aufgeteilt, dass ich mal zwei oder drei Monate Unterricht habe und dann wieder ein paar Monate frei. Die Masterarbeit kann ich dann ohne Präsenzzeit zuhause schreiben. Man muss halt irgendwie durch diese Blöcke durch. Das Masterstudium ist sehr teuer, um die 35'000 Franken, die ich zu einem grossen Teil selber bezahle. Einen kleinen Teil schiesst mir mein Arbeitgeber zu. Mein Mann hat Anfang Jahr Ferientage gekauft. Die werden jetzt dazu genutzt, die Kinder zu betreuen, wenn ich weg bin. Das ist aber maximal ein halber Tag pro Woche und eben über eine relativ kurze Zeit. Ich weiss halt nicht, ob dir das was hilft. Am Ende muss man immer für sich selbst eine Lösung finden. Aber machbar ist es schon...
Bueb 2013
Meitli 2015

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stella
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von stella »

Ich habe ein Nachdiplomstudium gemacht - die Belastung war dann nicht so hoch. Zwei Tage arbeiten, einen Tag Präsenz im Studium plus Lernen und Prüfungen und Arbeiten. Ging gut. Kind war 18 Monate, als ich begonnen habe. Zweites Kind war 10 Tage alt, als ich diplomiert wurde.

Es gibt auch Fernuniversitäten und Fernstudiengänge, die man in Teilzeit machen kann. Die Uni Bern hat so was in Psychologie und die Fernuni Hagen ist in der Schweiz anerkannt.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Caipi16
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von Caipi16 »

Ich bin grad an einem Master FH dran - alleinerziehend mit einem 12jährigen Kind und 70% berufstätig. Zeitlich kriege ich es - relativ - gut hin. Ich habe alle 2-3 Wochen 2 Seminartage. Vieles muss ich halt Zuhause machen/lernen - das bedingt schon Selbstdisziplin und evtl. auch eine gewisse Übung (ich habe schon vorher 2 Weiterbildungen im Fernstudium gemacht - von daher kenne ich es und es liegt mir gut).

Finanziell ist es - zumindest bei mir - eine grosse Belastung (über CHF 25'000.-). Mit der Matur hätte ich auch an einer Uni studieren können - das wäre natürlich viel günstiger gekommen. Aber für mich war der Praxisbezug sehr wichtig (was halt bei einer FH schon besser ist als an einer Universität) und eben die Vereinbarkeit mit Familie und Beruf. Wenn es dann noch ein Ausbildungsanbieter mit gutem Ruf sein soll (was mir auch wichtig war), dann kostet das halt schon. Das ist so.

Fernuni habe ich auch angeschaut - aber eben: Ich wollte nicht einfach theoretisch Psychologie oder Recht studieren, sondern wirklich etwas, das praxisbezogen zu meinem Beruf ist und ich grad 1:1 anwenden kann. Darum die Wahl für den Master FH. Aber eben: Da kommt es natürlich drauf an, was man studieren will.

Wichtig war für mich: Mein Master dauert 3 Semester (3 CAS) und dann noch die Masterarbeit, d.h. zeitlich absehbar. Ich habe auch schon eine 4jährige Weiterbildung gemacht und das fand ich wirklich hart, weil nach 2-3 Jahren einfach auch mal die Batterien leer sind und man doch noch nicht wirklich ein Licht am Ende des Tunnels sieht. Von daher war für mich klar, dass die Weiterbildung max. 2-3 Jahre dauern darf. Aber auch da muss man natürlich selber wissen, was man sich zutrauen kann. Noch vor 10 Jahren hätte mich eine längeres Studium nicht abgeschreckt - aber man wird halt definitiv auch nicht jünger ;-).

Meine letzte grössere Weiterbildung (eidg. FA) habe ich gemacht, als mein Sohn 5-6jährig war. Da merke ich heute schon den Unterschied, dass er natürlich viel selbständiger ist. Damals konnte ich echt nur am Abend lernen, wenn er im Bett war. Heute macht er oft ab, ist oft unterwegs, kann sich auch mit sich selber beschäftigen - von daher habe ich Zuhause definitiv die grösseren Lernfenster als noch vor ein paar Jahren. Von daher ist es mit so kleinen Kindern sicher nicht ganz einfach - bzw. da sollte Dein Mann schon hinter Dir stehen und Dich unterstützen. Sonst wird es wohl schwierig.

jackie
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von jackie »

Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ich seh schon, auch wenn es viele Variablen gibt, happig würde es warscheinlich sowieso. Ich hab jetzt mal einen Termin bei der Studienberatung gemacht, da ich mich auch noch nicht entscheiden kann, was für eine Studienrichtung es genau werden soll ( Bachelor Ergo- oder Logopädie)... je nachdem sind auch die Möglichkeiten unterschiedlich. Mein GG unterstützt mich voll, aber natürlich möchten wir uns auch nicht blauäugig reinstürzen...

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stella
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von stella »

Jackie

Spontan lieber Ergo... Die Berufsausschten sind besser. Kenne viele Logopädinnen, denen der Beruf nach 5-10 Jahren nicht mehr gefällt.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Hibiskus
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von Hibiskus »

Wo gibt es das Ergostudium denn berufsbegleitend? Soweit ich weiss, ist das ein Vollzeitstudium an der Fachhochschule mit 3 ca. 10-wöchigen Praktika...

Snoopy2014
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von Snoopy2014 »

ich absolviere im Sommer an der HSO mein Diplom zur Betriebswirtschafterin. Ich hab immer Di+Do Abends Unterricht (je nach Standort sind auch andere Tage/Abende möglich). Mein Mann schaut dann auf die Kinder, und ich im gegenzug wenn er Mittwochs und Samstag seine Weiterbildung hat.

Caipi16
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von Caipi16 »

Was besser ist bzw. wo die Berufschancen besser sind, kann ich nicht sagen. Aber Ergotherapie ist garantiert nur Vollzeit machbar. Die einzig mögliche Ausbildungsstätte in der CH ist die ZHAW und dort ist das Studium Vollzeit mit Praktikum, d.h. eine Berufstätigkeit nebenher ist nicht möglich.

Der BA Logopädie ist meines Wissens berufsbegleitend machbar - aber soviel ich weiss, im ersten Jahr mit 3 Tagen Pflichtveranstaltung pro Woche, d.h. eine 60%-Berufstätigkeit nebenher ist nicht möglich (es wird im FAQ der Fachhochschule NW auch explizit darauf hingewiesen, dass nebenher eine max. 30-40%ige Berufstätigkeit möglich ist). Und: Auch bei Logo muss man Praktika absolvieren, die 100% sind.

Du findest im Netz über die meisten Studienrichtungen sehr gute Infos - wo, berufsbegleitend möglich oder nicht, wie viele Pflicht-Veranstaltungen, Voraussetzungen, etc. Wenn Du also die 60%-Berufstätigkeit behalten möchtest/muss (auch aus finanziellen Gründen), dann würde ich an Deiner Stelle zuerst mal schauen, welche BA Du überhaupt mit einem 60%-Berufstätigkeit absolvieren kannst (das wird die Auswahl schon extrem einschränken, da man nebst vielen BA max 30-40% arbeiten kann und es eben teilweise auch 100%-Praktika gibt, mit denen gar keine Berufstätigkeit möglich ist).

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stella
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Re: Studium berufsbegleitend?

Beitrag von stella »

Je nach Grundausbildung und Job kann man sein Praktikum auch gerade im eigenen Job machen. Sprich: Eine Lehrerin mit Bachelor macht noch den Master, dann kann sie ihr Abschlussprakti no the Job machen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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