Schwanger während Kündigungsfrist

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Moderator: conny85

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Mialania
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von Mialania »

Ich würde es so schnell wie möglich dem Chef sagen, dass er mit dem HR schauen kann, wie und wo man dich einsetzen kann. Es ist eine neue Schwangerschaft und ich wünsche dir, dass es klappt. Mit einem Job stejst du einfach besser da und sie können dir nach dem Mutterschaftsurlaub immer noch kündigen oder du machst mit ihnen ab, dass du auf Ende Mhtterschaftsurlaub kündigen wirst oder vielleicht ervibt sich bis dahin eine neue Stelle. Das weiss man ja nie. Aber ich würde mit offenen Karten spielen.

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Ups...
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von Ups... »

Sag es so schnell wie möglich.
Die Kündigung wurde schon vor über x Wochen ausgesprochen. Wenn du allenfalls zu lange wartest, gegen die Kündigung vorzugehen, könntest du Lohnansprüche verlieren.

Zitat:
Wird die Kündigung während einer Sperrfrist ausgesprochen und unterlässt es der Arbeitnehmer, seine Arbeit anzubieten, kann das zum Verlust seines Lohnanspruchs führen.

https://www.hrtoday.ch/de/article/kuend ... beitnehmer

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Meadow
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von Meadow »

Vielen Dank für die Antwort. Habe es vor 10 Tagen dem Boss gemeldet und er wollte sich dann bei mir melden. Als ich nichts hörte, habe ich ihm in eienr Mail meine Arbeitsleistung nochmals angeboten. Seine Antwort klang leider sehr wütend. Hatte bisher zwei fixe Tage, jetzt soll ich neu an anderen Tagen und sogar anderen Zeiten arbeiten..also es ist eigentlich für mich klar, dass er mich nur loswerden möchte. War inzwischen auch auf dem RAV, aber die sagen sie zahlen nur wenn sonst keiner zuständig ist und für sie ist klar, dass mich mein alter Arbeitgeber weiter beschäftigen muss. Nach seiner furchtbaren Mail fürchte ich mich fast da zurückzukehren :-(

Mialania
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von Mialania »

Liebe Meadow
Musst du mit ihm zusammen arbeiten? Wenn's nicht allzu schlimm ist, würde ich wegen dem Geld die Zähne zusammen beissen und das halbe Jahr arbeiten gehen. Ich nehme an, im Vertrag waren deine Tage nicht fix vorgegeben, sowie die Zeiten? Vielleicht ist es ja halb so schlimm, wer weiss. Kündigen kannst du immer noch.

Alebri
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von Alebri »

Also grundsätzlich denke ich, dass Du auch ein gewisses Verständnis für Deinen Chef aufbringen musst (bzw. für seinen Unmut): Er wollte Dich nicht mehr haben (aus welchen Gründen auch immer) und nun kommst Du und sagst quasi: "Ätschi, bätschi, ich bin ss und drum bleibe ich jetzt". Da hätte niemand Freude. Ist für ihn natürlich auch eine finanzielle Geschichte. Er hat damit kalkuliert, Dich in 1-2 Monaten "los zu haben" - nun bleibst Du noch 6-7 Monate (ungeplant) weiterhin auf der Payroll. Je nach Grösse der Firma kann sowas schon schwer wiegen.

Aber eben: Das ist wie es ist. Dein Chef muss sich mit dieser Tatsache abfinden (das Recht ist da 100%ig auf Deiner Seite) und Du wohl damit, dass Du sicher nicht mehr seine Lieblings-Mitarbeiterin wirst ;-).

Rein rechtlich gesehen: Wenn Du im Vertrag keine fixen Tage/keine fixen Zeiten drin hast, dann musst Du an den Tagen und zu den Zeiten arbeiten, die Dein Chef Dir zuweist. Dagegen könntest Du Dich höchstens wehren, wenn Ihr schriftliche Tage/Zeiten vereinbart hättet.

Für Euch beide ist diese Situation offenbar nicht sehr erfreulich. Aber wenn Du finanziell auf den Job angewiesen bist, bleibt Dir nicht viel anderes übrig, als für dieses halbe Jahr nun die Zähne zusammen zu beissen.

Alles Gute.

newearth84
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von newearth84 »

@alebri, caipi
Warum schreibst hier mit 2 Accounts? Verstosst gegen Forumregel.
Uups, sorry das andere war vor 2 Jahren, sorry erst jetzt gesehen.
@te
Wenn du gemobbt wirst, melde dich bei Fachstellen für Frauen und Arbeit. Sowas ist nicht gut für Baby's... PS wenn du Änderung für das Verhalten deiner Gemeinde willst, stimm ab für Parteien welche sich für Mütter einsetzen und mach Mundzumund Propaganda. Lg
Zuletzt geändert von newearth84 am Sa 7. Mär 2020, 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
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newearth84
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von newearth84 »

Caipi16 hat geschrieben: Di 3. Jul 2018, 07:00 Rein rechtlich: Während der SS wird die Kündigungsfrist unterbrochen und läuft nach Deinem Mutterschaftsurlaub weiter - d.h. Deine Weiteranstellung im Betrieb bis Ende Mu-Urlaub ist garantiert.

Aber: Das heisst auch, dass Du zur Arbeit verpflichtet bist bzw. arbeiten gehen musst (man kann nicht nur Rechte haben, sondern hat halt auch Pflichten ;-)).

Ich spüre da recht viel Unmut gegenüber Deinem AG. Ok, kann ich - rein gefühlsmässig - verstehen. Aber schlussendlich: Wenn Du irgendwo kündigst, weil Du nicht mehr bei dem AG arbeiten willst (auch welchen Gründen auch immer - zu tiefer Lohn, zu wenig Perspektiven, Arbeit gefällt mir nicht mehr, Du magst Chef nicht, etc.), ist das ja auch Dein gutes Recht - umgekehrt (und das wird halt lustigerweise oft anders gesehen) ist es halt auch das gute Recht Deines AG, Dir zu kündigen (aus welchen Gründen auch immer) und Dich allenfalls auch mit jemanden, der für ihn besser passt, zu ersetzen.

Von daher: Diese Gefühle von "Ungerechtigkeiten" und "das Opfer zu sein" würde ich jetzt einfach mal beiseite schieben - und Dich fragen, was Dir wichtig ist:

Wenn Du den Job - so lange wie möglich - noch behalten willst, kannst Du das mit der SS. Aber ja, Dein AG wird nicht erfreut sein (logischerweise nicht), das Betriebsklima wird wahrscheinlich auch nicht mehr das Beste sein. Aber: Wenn Dich Dein AG nicht freistellt (oder Du einen Arzt findest, der Dich 100% krankschreibt...) bist Du auch dazu verpflichtet, weiterhin zur Arbeit zu gehen und jeden Tag Deine Leistung zu bringen.

Wenn Du es dort aber wirklich so unerträglich findest, dass Du nicht mehr dort arbeiten willst, würde ich mir allerdings an Deiner Stelle überlegen, die Firma trotz der SS fristgerecht per Ende Kü-Frist zu verlassen und Dich einfach auf Deine SS zu konzentrieren bzw. diese Zeit zu geniessen. Recht zu haben, heisst ja nicht zwangsläufig, dass man immer auf sein Recht pochen muss ;-). Manchmal muss man sich auch ganz sachlich fragen, was einem wichtig(er) im Leben ist und evtl. auch einfach loslassen können.. sich selber zuliebe...

Beides - den Fünfer und das Weggli (weiterhin angestellt bleiben, Lohn kassieren, aber nicht mehr arbeiten gehen) wird schwierig.... wäre wie geschrieben höchstens möglich, wenn Dein AG Dich freistellen würde (was reiner Goodwill von ihm ist) oder Du es irgendwie schaffst, Dich mit einem Arztzeugnis vor dieser Arbeitspflicht zu drücken (und wenn Du nur deswegen ein Arztzeugnis holen würdest, wäre es ja ein reines "darum drücken"). Aber auch dann: Wenn Dein AG eine KTG-Versicherung hat, wirst Du früher oder später wahrscheinlich eine Lohnreduktion haben oder - wenn er keine KTG hat - wirst Du nach ein paar Wochen sowieso keinen Lohn mehr erhalten... und meine ganz persönliche Meinung: Wenn man nur ein Arztzeugnis holt, damit man nicht arbeiten gehen muss (obwohl es einem gesundheitlich gut geht) ist eine ziemlich linke Masche... aber da gehen die Meinungen auseinander ;-) und das musst Du schlussendlich für Dich selber entscheiden.

So oder so: Alles Gute für Deine SS.
Auch wenn du eine HR Frau bist und von den Konservativen Ecken kommst , heisst nicht, dass du recht hast.
TE hat gewissen Mass von Mutterschutz, sie kann sich beraten lassen von einer Fachstelle. Punkt. Mütter Feindlichkeit soll in der modernen Schweiz eigentlich nicht mehr passieren... und schon gar nicht Mobbing wenn sie ein Baby in sich trägt.
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von danci »

Alebri hat geschrieben: Sa 7. Mär 2020, 16:44 Also grundsätzlich denke ich, dass Du auch ein gewisses Verständnis für Deinen Chef aufbringen musst (bzw. für seinen Unmut): Er wollte Dich nicht mehr haben (aus welchen Gründen auch immer) und nun kommst Du und sagst quasi: "Ätschi, bätschi, ich bin ss und drum bleibe ich jetzt". Da hätte niemand Freude. Ist für ihn natürlich auch eine finanzielle Geschichte. Er hat damit kalkuliert, Dich in 1-2 Monaten "los zu haben" - nun bleibst Du noch 6-7 Monate (ungeplant) weiterhin auf der Payroll. Je nach Grösse der Firma kann sowas schon schwer wiegen.

Aber eben: Das ist wie es ist. Dein Chef muss sich mit dieser Tatsache abfinden (das Recht ist da 100%ig auf Deiner Seite) und Du wohl damit, dass Du sicher nicht mehr seine Lieblings-Mitarbeiterin wirst ;-).

Rein rechtlich gesehen: Wenn Du im Vertrag keine fixen Tage/keine fixen Zeiten drin hast, dann musst Du an den Tagen und zu den Zeiten arbeiten, die Dein Chef Dir zuweist. Dagegen könntest Du Dich höchstens wehren, wenn Ihr schriftliche Tage/Zeiten vereinbart hättet.

Für Euch beide ist diese Situation offenbar nicht sehr erfreulich. Aber wenn Du finanziell auf den Job angewiesen bist, bleibt Dir nicht viel anderes übrig, als für dieses halbe Jahr nun die Zähne zusammen zu beissen.

Alles Gute.

Ähm, Meadow hat sich vermutlich auch darauf verlassen, dass sie einen Job hat und dann kommt der Chef und sagt: "Ätschi bätschi, ich strukturiere nun um und Du musst Dir was neues suchen." Ist halt für sie auch eine finanzielle Geschichte. Sie hat damit kalkuliert, noch länger eine Stelle zu haben, das kann je nach Haushaltsbudget schon schwer wiegen. Da muss man dann halt schon Verständnis für die Mitarbeiterin haben, dass sie weniger flexibler, begeisterter oder leistungsfähiger ist als sonst. Merkst Du was? :wink:

Ich staune ja schon über das schierlose Verständnis mancher für die Arbeitgeber. Ich würde in dem Fall ein professionelles Vorgehen erwarten und notfalls auch einfordern. Gerade im Hinblick auf ein Kind, würde ich nicht auf den Lohn verzichten, ohne etwas neues zu haben und Tatsache ist nun mal, dass man schwanger schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat (weisch, man muss halt etwas Verständnis für die Arbeitgeber aufbringen :roll: :roll: ). Und sonst melde Dich bei der Gleichstellungsstelle. Die kann helfen. Es gibt auch noch so etwas wie stillschweigende Vereinbarungen (Arbeitsverträge unterstehen ja nicht einer Formpflicht) und wenn Du seit Jahren oder so immer gleich gearbeitet hast und er das nun ändert, ist das ein klares Mobbingzeichen.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

Britta77
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von Britta77 »

Danci: I like :D :D

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Meadow
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Re: Schwanger während Kündigungsfrist

Beitrag von Meadow »

Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ihr habt mir sehr geholfen. Habe mit meiner Rechtschutzversicherung Kontakt aufgenommen und die hatte auch noch gute Ratschläge bezw. hat mir gesagt, dass es auch für den Arbeitgeber kein Wunschkonzert ist, er nicht von heute auf morgen wesentliche Änderungen (Zeiten/Tage) vornehmen kann.

Klar kann ich verstehen, dass er anfangs nicht begeistert war, aber ich habe damals seine Kündigung (aus Umstrukturieungsgründen = lieber eine Arbeitnehmerin zu 100% als zwei zu 50%) auch ohne murren und knurren angenommen, deshalb war ich über seine heftige Reaktion enttäuscht..

Konnte mit dem Chef inzwischen nochmals reden, sodass er immerhin die Arbeitszeiten angepasst hat (er wollte zuerst das ich im Büro arbeite, aber dann wann sonst niemand da ist). Ich habe jetzt auch zwei Woche "normal" in einem anderen Bereich aber ich als Arbeitnehmer gebe mich ja flexibel arbeiten können. Jetzt wird sich wegen den Coronavorschriften, alles auf Homeoffice verschieben, was es wahrscheinlich wieder einfacher macht.

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