Familienfreundlicher AG?!

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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mariposa_2
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von mariposa_2 »

Ich unterschreibe bei Chrissie.

@lilyrose ich arbeite in einer grossen Firma, in der man auch keine festen Tage im Vertrag hat. Meine direkte Vorgesetzte, die die Pläne macht, teilt mich immer gleich ein. Sie darf mich aber jederzeit fragen ob ich an einem anderen Tag kann. Auch bin ich schon eingesprungen wenn jemand krank war. Eine gewisse flexibilität habe ich, da meine Eltern hier wohnen. Auch mein Mann (der 80% arbeitet) hat schon den Tag wechseln können wegen mir. Dafür hat er auch schon am Papitag gearbeitet als es brannte. Das sind Ausnahmen, aber sie sind wichtig für das Verhältnis zwischen AG und AN, finde ich.
Hat dein Mann denn schon mit seinem Vorgesetzten gesprochen? Wie stellt er es sich vor, die Pläne zu machen in Zukunft? Vielleicht bleibt der Arbeitsplan ja gleich (bis auf wenige Ausnahmen)?

Unsere Kita ist zwar nicht grundsätzlich flexibel, kann aber durchaus das Kind spontan an einem anderen Tag nehmen. Wäre das vielleicht bei euch möglich?

Ich finde den Papitag sehr wichtig. Ich möchte ihn nicht missen. Er ist so wertvoll für die Bindung, aber auch für das Verständnis in unserer Beziehung. Wir wissen beide, was es bedeutet, einen strengen Tag mit dem Kind zu haben und weshalb es manchmal aussieht "wie sau" wenn der andere nach Hause kommt😉.
Chline Buddha 2017

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mariposa_2
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von mariposa_2 »

Achja und dass mit dem "nie mehr auf 100% aufstocken" finde ich total bescheuert. Da möchte jemand wohl Druck ausüben. Will man das so schriftlich festhalten?
Chline Buddha 2017

Alebri
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von Alebri »

Ich glaube, es geht gar nicht darum, ob man das Verhalten des AG ok findet - sondern einfach, dass es verschwendete Energie ist, sich darüber aufzuregen und zu schimpfen, weil es ja nichts bringt.

Klar ist die Situation blöd. Aber schlussendlich muss ja dann doch so fair sein zu sagen, dass es nicht das oberste Ziel eines AG sein darf, familienfreundlich zu sein. Da müssen im Endeffekt schon andere Ziele wichtiger sein. Und klar: Die meisten AG's versuchen heute so familienfreundlich wie möglich zu sein (die einen mehr, die anderen weniger ;-)). Was ich von Leuten höre, die bei der Post arbeiten, gelingt das denen schon recht gut - aber halt auch nicht in jeder Situation, in allen Berufen. Offenbar gibt es da nun bei den Briefträgern einfach Aenderungen - wieso auch immer - die nicht besonders familienfreundlich sind. Das stimmt. Aber eben: Sich darüber aufregen (was ich schon verstehen kann) bringt ja nichts...

Ich bin aber - nach über 20 Jahren im Berufsleben - auch überzeugt: Es wird selten so heiss gegessen wie gekocht. Das heisst, die Aussage, dass nachher nie mehr 100% möglich ist, würde ich nicht so ernst nehmen. In 2-3 Jahren sieht die Welt - bei Euch und auch innerhalb der Post - schon wieder ganz anders aus : :wink: . Gerade bei der Post: Die sind so brutal im Wandel und in ein paar Jahren sind wieder ganz andere Leute im Management, bläst der ein anderer Wind. Darum: Bei solchen Geschichten würde ich gar nicht erst jahrelang voraus planen oder mir über das, was evtl. in ein paar Jahren ist oder nicht ist, zu viele Gedanken machen, sondern eher im Hier und Jetzt leben und schauen, was JETZT am besten für Euch ist, wie Ihr es JETZT am Besten organisieren könnt, was JETZT am meisten für Euch und Eure Familie passt.

Die Aussage, dass Dein Mann als Briefträger bei der Post ja quasi "gefangen" ist, weil er nirgends anders arbeiten kann, ist korrekt. Nur: Das ist ja im Endeffekt auch nicht die Schuld der Post. Ich denke, Dein Mann hätte sich im Post-Konzern ja sicher in den letzten 10-15 Jahren weiterentwickeln können, wenn er das gewollt hätte. Wollte er aber offenbar nicht - wieso immer (ihm gefällt der Job, etc.). Das ist ok! Aber eben: Er wusste ja auch immer, dass er mit diesem Beruf an die Post gebunden ist. Hätte er sich in eine andere Richtung weiter entwickelt (z.B. Kundendienst), wäre er jetzt auch in einer anderen Situation. Und von daher ist halt die Tatsache, dass er nicht so einfach AG wechseln kann, schon seine Verantwortung - und nicht die der Post.

Yoghurt
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von Yoghurt »

Es ist aber die Verantwortung der Post, wie sie mit ihren Mitarbeitern auf den untersten Stufen umgeht. Und das ist im Moment einfach unterste Schublade. Nicht nur bei der Post selbst, sondern auch und gerade bei ihren Tochterfirmen. Die Aussage, dass jemand ja selbst schuld hat, wenn er sich nicht weitergebildet hat, finde ich schon ein wenig zynisch. Zum einen war vor 10-15 Jahren nicht erkennbar, dass die Post jetzt so mit ihren Mitarbeitern, auf die sie letztendlich angewiesen ist, umgehen würde. Und zweitens gibt es in den gehobeneren Berufen gar nicht genügend Stellen für alle Mitarbeiter aus dem Unterbau. Irgendwer ist immer der blöde Pöstler, Paketler, Zeitungsverträger etc., der unter Druck gesetzt wird und mit immer weniger Zeit und Geld immer mehr Arbeit erledigen soll.

Seit wann hat die Post eigentlich einen funktionierenden Kundendienst???

jupi2000
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von jupi2000 »

Yoghurt, das sehe ich genau so!

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stella
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von stella »

Eine der Errungenschaften in der Schweiz, nicht zuletzt durch die Gewerkschaften, ist, dass sowohl AG als auch AN sich bewusst sind, dass man gegenseitig abhängig ist und dass man daher zum AN Sorge tragen sollte. Daher haben wir Kündigungsschutz, Ferien— und Krankheitsregelung und viele Dinge mehr. Geht ein Unternehmen nun so mit seinen MA um, zeigt die Tendenz für mich klar in ein Verschieben der Kräfte zu Gunsten des AG, ein Ungleichgewicht entsteht, wir kommen langsam Richtung hire and fire und in meinen Augen gefährdet dieses Gebaren die soziale Sicherheit und die wirtschaftliche Stabilität in unserem Land.
Und gerade, wenn eine Firma staatsnahe ist und gleichzeitig sehr fachspezifische Ausbildungen anbietet und auf Menschen angewiesen ist, die sich trauen, solche eingeschränkten Ausbildungen zu absolvieren, hat diese Firma noch mehr Verantwortung.
Darum: Shame on you, Post!

Was ich tun würde? Keine Ahnung. Aber mich würde das kolossal nerven und ich könnte mir vorstellen, dass ich mich nach einem anderen AG umsehen würde, Ausbildung hin oder her.
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Leela
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von Leela »

Also für mich und wohl viele andere auch ist dir Post keine Firma wie jede andere.
So ein Verhalten finde ich nicht in Ordnung, Gewinn um jeden Preis kann es doch wohl nicht sein.
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Alebri
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von Alebri »

@Leela
Dieses Bild ist eben falsch! Die Post ist heutzutage kein Staatsbetrieb mehr, wo quasi alle die Füsse hochlegen können. Auch die Post wird heute an Ihren Zahlen gemessen. Gut oder schlecht - aber auch hier wieder: Jammern und schimpfen nützt da nichts. Und es ist ja nun auch nicht so, dass die Post per se durch alle Reihen hindurch alles ändert und zum familienunfreundlichsten Betrieb der Schweiz wird. Wie gesagt: Im Vergleich zu vielen anderen Firmen ist die Post diesbezüglich sicher gut unterwegs. Ich finde, dass man aufgrund einer solchen Regelung für Briefträger nun nicht grad den ganzen Betrieb als familienunfreundlich taxieren darf.

Und ausserdem: Soweit ich informiert bin, hat die Post ja eine Arbeitnehmervertretung. Wieso nicht mal dort melden? Gut wäre es natürlich, wenn sich grad ein paar melden würden, die von dieser Regelung betroffen sind. Wenn es 200 Leute betrifft und sich davon nur 3 melden, ist es natürlich schwierig. Aber wenn die Hälfte der Betroffenen (oder gar mehr) sich meldet, dann wird die Arbeitnehmervertretung das Thema sicher anschauen. Das ist ja ihr Job. Ich war auch mal in einer Arbeitnehmervertretung und wir hatten einen recht guten Draht zur GL, d.h. wenn Mitarbeitende mit Themen zu uns kamen, konnten wir sehr oft helfen/unterstützen. Oder dann konnten wir den Mitarbeitenden zumindest erklären, warum es eine neue Regelung gibt - manchmal hilft schon das Verstehen, mit neuen Situationen besser umgehen zu können. Aber meistens konnten wir bei solchen Problemen gute Lösung finden - im Sinne der Mitarbeitenden UND der Firma.

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stella
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von stella »

Alebri
In keinem Staatsbetrieb konnten oder können die Füsse hochgelegt werden. In meinen Augen haben aber staatsnahe Betriebe oder Staatsbetriebe eine gewisse Vorbildfunktion, was solche Themen wie Vereinbarkeit von Erwerb und Familie angehen.

Ich gehe mit dir einig, dass sich bei einer Arbeitnehmervertretung zu melden ein guter Schritt sein könnte. Oder aber man meldet sich gerade bei der Gewerkschaft.
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jupi2000
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von jupi2000 »

Stella
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von Leela »

@Alebri: Sorry aber die Post hat in den letzten Jahren nicht gerade an ihrem guten Ruf gearbeitet und zwischen "Füsse hochlagern" und Gewinnmaximierung um jeden Preis gibt es sicherlich einen Mittelweg.
Fändest du es denn auch noch richtig, wenn die Post zb Briefe an entlegenere Gebiete nicht mehr zustellen würde? Das rentiert doch sicher auch nicht.

Ich unterschreibe auch bei stella und bin nach wie vor der Meinung, dass die Mehrheit der Bevölkerung ein so aggressives Gewinnstreben von der Post nicht erwartet.
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Lilyrose
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von Lilyrose »

@alebri: von Füsse hochlegen kann also absllut nicht die Rede sein. Mein Mann und seine Kollegen arbeiten sehr hart unter hohem Druck. Fängt um 6.00 an, Mittagspause gibts oft erst nach 13.30, da ja die Post punktlich zugestellt werden muss, aber aufgrund immer mehr Sparmassnahmen, die Zustelltouren so gross sind, dass die Pöstler nur noch seckeln. Die Post ist mit den sozialen Bedingungen wie Pensionskasse, finanzielle Unterstützung von Kita, Vaterschaftsurlaub usw immer noch vorbildlich. Aber seine Mitarbeiter so unter Druck zu setzen, finde ich nach wie vor nicht in Ordnung.

Ja, er hätte sich mal weiterbilden können und ins Büro wechseln...aber er ist gerne draussen und irgendjemand muss den Job ja auch machen. Ich finde schon, dass man trotz Gewinnmaximierung auch mit seinen Arbeitnehmern anders umgehen kann. Aufregen nützt nichts? Einfach so schlucken aber auch nicht. Die Idee mit der AN Vertretung finde ich gut...er wird auch nochmal mit seinem Chef reden. Und er weiss von anderen, die such bereits angekündigt haben, die höhere Führungsebene anzusprechen. Die wären da sicher auch dabei...

sonrie
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von sonrie »

stella hat geschrieben: So 10. Nov 2019, 12:53 In meinen Augen haben aber staatsnahe Betriebe oder Staatsbetriebe eine gewisse Vorbildfunktion, was solche Themen wie Vereinbarkeit von Erwerb und Familie angehen.
Naja, nichts für ungut, diese Vorbildfunktion wäre zwar wünschenswert, ist aber total utopisch. Es ist ja gerade der Staat, der an dem traditionellen Familienmodell festhält und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eben nicht fördert (in ganz vielen Bereichen).

Welches sind denn die wirklich familienfreundlichen AGs?
Es sind die Firmen, die verzweifelt nach guten Leuten suchen, weil es hart ist welche zu finden, die solche Sachen wie flexible Arbeitszeiten, Teilzeit, Homeffice, flexible Ferientage etc. anbieten, nicht die, die "eh" genug Leute haben die gezwungenermassen bei ihnen arbeiten müssen (wie zb. ein Briefträger).

@Chrissie: es ist nicht so, dass es absolut OK ist was dieser AG hier abzieht, aber ja, in diesem speziellen fall bleibt dem AN nicht viel anderes übrig, als flexibel zu sein, kein AG ist dazu verpflichtet, familienfreundliche Arbeitszeiten anzubieten.

Als Fachkraft oder Spezialist seines gebiets hat man natürlich ganz andere Möglichkeiten und Druckmittel seinem AG gegenüber.... wer aber in seinem angestammten Beruf "gefangen" ist, hat diese Möglichkeit leider nicht.....
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

+jj+
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von +jj+ »

@lilyrose: ich verstehen durchaus deine frustration. glaube, bei der post ist das problem, das sie halt extrem unter druck steht. leute verschicken immer weniger briefe und so wird es schwieriger und schwieriger, die selbe leistung mit weniger umsatz zu bringen. da kann man eigentlich nur entweder die preise hochschrauben - aber mehr für die briefe bezahlen wollen wir wohl auch nicht, an der leistung herunterschrauben - nur jeden zweiten tag post z.b. wäre ok für mich, aber gibt dann auch weniger arbeitsstellen, oder eben die kosten senken - sprich das selbe mit weniger personal- und sachaufwand zu erledigen.

was die lösung sein soll, weiss ich nicht. aber ich habe durchaus verständnis dafür, dass es im moment für die post schwierig ist.

bezüglich familienfreundliche arbeitgeber: ich glaube, da wird sich schon noch mehr tun. immer mehr leute werden pensioniert, da fehlen arbeitskräfte. die jungen lassen sich nicht mehr alles gefallen… es ist eine frage von angebot und nachfrage. und ein prozess. und immer auch ein geben und nehmen von beiden seiten.

Alebri
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von Alebri »

Einmal mehr - es wäre für alle Beteiligten einfacher, wenn die Postings richtig gelesen werden würden, statt nach einem Schlagwort grad emotional zu reagieren :roll: .

Ich habe (wörtlich!) geschrieben: "Die Post ist heutzutage kein Staatsbetrieb mehr, wo quasi alle die Füsse hochlegen können"... gelesen? :wink: "NICHT MEHR" :!: .

Erstens: Logischerweise war das etwas plakativ (was ich mit dem "quasi" aber auch ausgedrückt habe). Es war sicher auch vor 30-40 Jahren nicht so, dass alle Postbeamte die Füsse hochgelegt haben - aber grundsätzlich war das Klima in einem Staatsbetrieb vor 30-40 Jahren sicher noch anders. Ein Grossonkel von mir war in den 50er/60er-Jahren Briefträger - das war schon noch eine andere Geschichte. Genau so, wie man ja auch heutzutage in Gemeinden und Kantonen noch einen ganz anderen "Groove" hat (und da spreche ich aus persönlicher Erfahrung - ich habe mal für den Kanton gearbeitet ;-)),

Zweitens habe ich EXPLIZIT "NICHT MEHR" geschrieben!! Wie geschrieben: Die Post hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert (verändern müssen) - und das die Arbeitsbedingungen härter geworden sind und inzwischen wie in der Privatwirtschaft sind, ist definitiv so!

Ich habe selber 2 Kollegen, die als Briefträger arbeiten - und ja, die arbeiten hart. Frühes aufstehen und Zeitdruck ohne Ende. Das ist so. Ich würde nie was anderes behaupten (habe ich aber auch nie ;-)).

Aber einmal mehr: Was bringt es, wenn hier nun noch seitenlang geschimpft und gejammert wird? Es ist wie es ist! Und all das hier wird nichts ändern. Das Beste daraus machen, sich bestmöglichst nach der Decke strecken und die Energie wieder in Positiveres stecken - für alle andere ist das Leben zu kurz!

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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von naura »

Es gibt Dinge, die sind wie sie sind.. zB das Wetter und andere die sich ändern lassen wie zB die Rechte der Frau, Umweltbewusstsein oder Familienfreundlichkeit, die in unserem Fall auch wieder v.a. den Frauen in den Familien helfen würde. Mit Faust im Sack machen und Burnout bekommen wirds glaube ich nicht besser, doch ich finde definitiv gewisse Kämpfe müssen gekämpft werden. Oder müssen wirklich alles die Jüngeren machen, weil wir den Mut dafür nicht haben? Ich würde mich wehren!
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela

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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von stella »

Naura
Danke für deine klaren Worte. Super geschrieben.
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jupi2000
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von jupi2000 »

naura und stella, finde ich auch!

sonrie
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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von sonrie »

naura hat geschrieben: Sa 16. Nov 2019, 09:11 Es gibt Dinge, die sind wie sie sind.. zB das Wetter und andere die sich ändern lassen wie zB die Rechte der Frau, Umweltbewusstsein oder Familienfreundlichkeit, die in unserem Fall auch wieder v.a. den Frauen in den Familien helfen würde. Mit Faust im Sack machen und Burnout bekommen wirds glaube ich nicht besser, doch ich finde definitiv gewisse Kämpfe müssen gekämpft werden. Oder müssen wirklich alles die Jüngeren machen, weil wir den Mut dafür nicht haben? Ich würde mich wehren!
Ich bin grundsätzlich deiner (eurer) Meinung, dass WIR diese Kämpfe ausfechten müssen (und tue es jeden tag ;-)) - aber wie denkst du, könnte dies der besagte Briefträger in diesem thread tun? Wie genau könnte er sich wehren?
Ist eine ernstgemeinte Frage - wie kann jemand, der nicht einfach so Job wechseln kann, seinen AG dazu bringen, ihm familienfreundliche Arbeitszeiten anzubieten?

ich bin in der komfortablen Situation, dank Ausbildung ,Berufserfahrung und einer räumlichen Flexibilitöt sehr einfach Job wechseln zu können und alleine das (plus Expertise in einem Bereich der für meine derzeitige Firma sehr wichtig ist) kann und konnte ich mir gewisse Dinge herausnehmen bzw. heraus verhandeln, die es mir ermöglichen, Job und Familie zu vereinbaren.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Familienfreundlicher AG?!

Beitrag von Ups... »

siehe Beispiel SBB...

sobald die Nachfrage nach Personen die den Job ausführen steigt - das Angebot aber nicht vorhanden ist - genau dann sind Änderungen in dieser Art machbar - vorher bewegt sich weder der AB noch der AN aus seiner Zone raus...

Also, zum Lokführer ausbilden lassen... :)

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