Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

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Moderator: conny85

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Gloria
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Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Gloria »

Liebe swissmom‘s
Ich arbeite 40% und habe intern das Angebot bekommen, zusätzlich das 50%-Pensum einer ausscheidenden Kollegin zu übernehmen. Mein Chef meint, das Ganze wäre allenfalls auch in einem 80%-Pensum machbar. Ich hätte aber auch die Wahl, meinen aktuellen Job gegen ihren auszutauschen, in ihrem bisherigen Pensum.

Meine Kinder sind 11- und 14-jährig, also eine Mittelstufen- und ein Oberstufenschüler. Mein Mann übt einen Beruf aus, wo er seine Arbeitszeiten nicht steuern kann, sprich er kann nicht an meinen Arbeitstagen Kinderbetreuung, Sportfahrdienst o.ä. übernehmen, auch kein „Homeoffice“ machen. Grosseltern welche regelmässig mithelfen haben wir nicht (ausser ab und zu in den Ferien). Das jüngere Kind wird an meinen Arbeitstagen ausserhalb seiner Schulzeit in der Schuleinrichtug betreut. In den Ferien konnten wir es bis jetzt immer gut lösen (Überzeitenkompensation von GG und Grosseltern).

Da ich mein Pensum längerfristig durchaus aufstocken möchte, überlege ich mir, was ich machen soll. Wären 80% für mich wirklich machbar? Bei gleichbleibenden Pensum daheim (Einfamilienhaus mit Garten) versteht sich - denn mein Mann arbeitet in seiner 100%-Anstellung weit mehr wie 100% und „kann“ nicht noch mehr übernehmen...

:arrow: Darum meine Fragen an hochpozentig arbeitende Mami‘s mit Mittelstufen- und Oberstufenschülern:
- Wie handhabt ihr das Ganze? Habt ihr Unterstützung durch die Familie (Pensumsreduktion Ehemann / Hilfe vom Grosi / Putzfrau / ...)?
- Lasst ihr eure Kinder während den Ferien unbeaufsichtigt?
- Wie alt waren eure Kinder, als ihr das Pensum aufgestockt habt?

Für eure Antworten und Inputs Danke ich euch zum Voraus ganz herzlich!

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Nuuneli
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Nuuneli »

Ich arbeite zwar "nur" 60% - habe letztes Jahr von 40% aufgestockt. Ich wüsste grad nicht, wie ich es organisieren könnte, wenn GG nicht so flexibel bei der Arbeit wäre (Pensum 90%, gleitende Arbeitszeit und Home Office möglich, falls nötig). Aktuell ist unsere Jüngste krank - sie wäre morgen bis 15 Uhr alleine...das wäre mir persönlich zu lang. Wir haben keine Verwandten in der Nähe. Betreffend Haushalt und Garten geht's grad noch.

Mir ist aufgefallen, dass dein Chef dir sagt, dass eigentliche 90% Pensum könntest Du in 80% erledigen. Darauf würde ich nicht eingehen...dann eher ihre 50% nehmen und noch ein wenig zuwarten mit aufstocken.
200120042007

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Tinky
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Tinky »

Bekannte von uns haben eine Nanny.
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sonrie
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von sonrie »

wo harzt es denn?
Am Fahrdienst? Am Haushalt? An den Randzeiten? Es kommt immer ein bisschen drauf an wo man wohnt, die arbeitszeiten, Arbeitsweg.. und nicht zuletzt wie selbständig die Kinder sind.

Ich würde mal überlegen wo genau die bottlenecks sind und dann konkret die Lösung suchen - sofern du 80% arbeiten willst. Für viele Sachen gibts Lösungen, wie zb. Haushalt lässt sich relativ einfach auslagern, können die kinder mit öv zum sport? Oder irgendwo mitfahren.....

Schwieriger wirds wenn es für jemanden selber "nicht stimmt" oder so. Mal ungeachtet der ganzen "Hürden"... was willst DU denn?

EDIT: meine Kinder sind jünger als deine (Kiga und primarschule), ich arbeite 70% und für mich ist das grösste "Problem", dass die Kinder noch nicht alleine zu Hause sein oder wohin gehen können und ich so irgendwie immer unter Zeitdruck bin. Haushalt macht zum teil unsere Nanny, welche an 1.5 tagen bei uns zu hause ist.
Zuletzt geändert von sonrie am Do 6. Feb 2020, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Berlin
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Berlin »

Ich habe schon immer hochprozentig gearbeitet. So lange meine Tochter noch in der Mittelstufe war hatten wir eine Nanny. Nun sind beide Kinder in der Oberstufe und wir haben und benötigen für die Kinder keine Betreuung mehr. Sie sind ganztags in der Schule und danach selbständig genug, bis wir abends nach Hause kommen.
Wir machen relativ viel Ferien zusammen. Daneben gehen unsere Kinder noch in Sport- resp. Pfadilager. Und so eine Woche können sie inzwischen auch gut zu Hause bleiben, wenn wir arbeiten. Sie organisieren sich mit Freunden und lieben solche Wochen zu Hause.
Eine Putzfrau hatten wir immer schon.

Ich persönlich finde es mit Kindern in dem Alter viel einfacher, als mit kleineren Kindern. Aber wie Sonrie schon schrieb, es kommt immer auf die individuelle Situation drauf an.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

Slurp
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Slurp »

Meine Kinder sind 10 und 13, aktuell arbeite ich 60%, mein Mann 100%.
Ich habe während eines Jahres 80% gearbeitet und gemerkt, dass es für unsere Familie zuviel war.

Die Kinder gehen an den Mittagstisch und sind nach der Schule dann noch jeweils ca 1Stunde alleine. Wenn ich bereits im voraus sehe, dass aufgrund hoher Arbeitsbelastung oder längeren Sitzungen die Zeit, die sie alleine sind viel länger wird, habe ich in der Nachbarschaft die Möglichkeit, das vor allem das jüngere Kind (10) nach der Schule dort vorbei gehen kann. Das Mädchen der Familie ist gleichzeitig ihre beste Freundin. In den Ferien unterstützen uns teilweise die Grosseltern, wir organisieren uns mit anderen Familien und ich kann von meinem Arbeitsplatz aus während den Ferien teilweise home Office machen, was in diesem Alter der Kids ja gut funktioniert.
Mein Mann bleibt morgens zu Hause bis die Kinder in die Schule gehen (ca. 7.30) und ich gehe sehr früh aus dem Haus.

Wenn beide hohe Pensen haben, kann in der Regel aufgrund der Einkommenssituation ja Hausarbeit extern vergeben werden, so dass hier sicher eine Entlastung möglich ist (Putzen, Waschen etc.).
Stressfaktoren bei hohen Pensen sind aus meiner Sicht/Erfahrung aus der Zeit mit 80%:
- aufwändige Hobbies der Kids (mein Sohn betreibt Leistungssport, 5x Training)
- wenn eines der Kinder in der Schule mehr Unterstützung benötigt (ich hatte abends weder Lust noch Energie noch mal in die Hausaufgaben einzutauchen)
- das Wochenende wurde bei uns zunehmend für Sachen verwendet, die vorher unter der Woche möglich waren (Coiffeur, Gartenarbeit u.ä.)

Ich kann glücklicherweise die gleich interessante und verantwortungsvolle Aufgabe mit 60% erledigen wie mit 80%, weshalb für mich aufgrund der obengenannten Faktoren das Pensum von 60% zur Zeit stimmt und wohl noch für die nächsten 2-3 Jahre (bis Tochter auch in der Oberstufe ist) so bleiben wird.

Der Sprung von 40% auf 80% finde ich recht hoch, vielleicht kannst Du dir mal eine durchschnittliche Woche anschauen und überlegen, welche Aufgaben, die aktuell durch dich erledigt werden (Haushalt, Garten, Kids etc.) delegiert werden können und bei welchen Aufgaben ihr Hilfe aus Eurem Umfeld beziehen könntet.

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KarinL
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von KarinL »

Meine Kinder waren 10 und 13 Jahre als ich vor 3 Jahren wieder bei 65% eingestiegen bin. Ich arbeite an 4 Tagen. Für mich gings jedoch nur, weil mein Mann selbständig ist und eine eigene Firma hat und somit die Kinder-Termine übernehmen konnte bzw. kann. Zudem habe ich alle 4 Grosseltern, die jederzeit einspringen können. Somit war und ist die Betreuungssituation gelöst. Und ich arbeite im Dorf und bin in einem Notfall in 5 Min. zu Hause. Wenn ich dies nicht hätte, dann hätte ich noch etwas gewartet mit dem Wiedereinstieg.

Wegen dem Alleinelassen. Meine jüngere Tochter war in der 4. Klasse, als ich wieder anfing und hatte jeweils am Mittwochnachmittag frei. Die ersten paar Wochen hatte ich jeweils ein Grosselternteil, welches zu ihr geschaut hat, bis sie eines Tages kam, da war sie ca. 10.5, und mir mitteilte, dass sie also keinen Babysitter mehr brauche und alleine zu sich schauen könne. Somit blieb sie dann jeweils alleine. Wir wohnen in einem Quartier, wo sie alle kennt und somit auch überall hätte hingehen können, falls etwas gewesen wäre.
In den Ferien haben wir sie auch tageweise alleine gelassen, da ich in den Schulferien halt trotzdem arbeiten musste. Der TV Konsum war zwar etwas höher in dieser Zeit, aber ok für mich. Ansonsten gingen sie mal mit den Grosseltern ein paar Tage weg oder durften zum Gotti/Getti.

Heute mit 13 und 16 sieht es schon wieder ganz anders aus. Sie sind sehr selbständig. Meine Grosse ist in der Lehre und wird diesen Sommer (mit knapp 17) 2 Wochen alleine zu Hause sein, da sich meine Ferien nicht mit ihren decken liessen. Sie freut sich mega drauf. Klar sind alle Grosseltern avisiert und auch die Gottis/Gettis und Tante. Aber dies eher zu unserer Beruhigung, als dass sie dies möchte.

Hobbies hat nur unsere Jüngere und diese sind im Dorf, wo sie selbständig gehen kann.

Haushalt mache ich meistens am Freitag, meinem freien Tag. Auch meine anderen Termin nehme ich da wahr. Zudem räumen wir viel am Sonntag noch zusammen. Mein Mann ist eher aktiv und somit ist das Beschäftigung für ihn :lol:
LG KarinL

Trio
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Trio »

Mich machen deine Aussagen zu deinem Mann ein wenig stutzig. Etwas überspitzt formuliert schreibst du, er könne weder reduzieren noch Homeoffice noch irgend etwas sonst an zusätzlicher Arbeit zu Hause übernehmen. Da frage ich mich schon, ob er dich in deinem Vorhaben, dein Pensum aufzustocken, unterstützt? Oder ist es für ihn vielleicht ganz praktisch, dass du dich um alles kümmerst?

Es gibt das berühmte Zitat zur Partnerwahl der Facebook-Chefin Sheryl Sandberg in ihrem Buch: "Wenn es Zeit wird, sich niederzulassen, suchen Sie sich jemanden, der einen gleichberechtigten Partner sucht. Jemand, der denkt, dass Frauen klug und ehrgeizig sein sollten. Jemand, der Fairness schätzt und Fairness erwartet oder, noch besser, seinen Beitrag im Haushalt leisten will." Das soll keine Aufforderung sein, dir einen anderen Mann zu suchen, sondern nur ein Gedankenanstoss :wink:.

Klar, du kannst dir Entlastung holen, wie schon genannt Putzfrau oder Nanny. Aber das kostet und es ist letztlich die Frage, ob du froh bist, wenn du die Arbeit zu Hause delegieren kannst oder ob dir das eher schwerfällt? Wir hatten wie einige Vorschreiberinnen auch eine Nanny. In einer normalen Woche habe ich früher die Morgenarbeit zu Hause übernommen und mein Mann die Arbeit an mindestens zwei Abenden. Da musste er pünktlich nach Hause gehen, kochen, Hausaufgaben, Kind zum Hobby bringen und holen etc. Und ja, mit älteren Kindern wird es definitiv immer einfacher :wink:.

Gloria
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Gloria »

Für alle bisherigen Antworten: vielen lieben Dank!

@Trio
Deinen Einwand in Ehren - es geht jedoch nicht um das Wollen seinerseits. Mein Mann hat keinen Bürojob, es gibt keine Arbeiten, die er von zu Hause aus erledigen könnte. Das was ich geschrieben habe, sind also quasi die Rahmenbedingungen. Das Einzige was allenfalls machbar wäre, dass er auf 80% reduziert. Das wäre wenn denn auch meine Bedingung. Aber selbst dann frage ich mich, ob es für uns zumutbar wäre.

Wie erwähnt bin ich einfach froh um Erfahrungsberichte. Wenn ihr um die 60-100% arbeitet - wie macht ihr das, wie läuft das bei euch. Macht es jemand unter denselben Umständen wie es bei mir wäre (Mann und Grosseltern nur bedingt einsetzbar, Kinder in den Ferien öfters alleine, etc.), oder ist das nicht realistisch. Wir leben sehr ländlich, d.h. dass auch unser Umfeld grösstenteils so lebt und ich kein Mami kenne, das mehr wie 50% arbeitet. Und wenn, dann nur mit Unterstützung der Grosseltern. Deshalb nimmt es mich ja eben so Wunder, ob es auch ohne machbar ist. Darum: @Berlin, Slurp, Nuuneli, KarinL (ich hoffe ich habe niemanden vergessen!): Danke für eure Berichte! Ich sehe schon, dass es auch für mich wohl eher utopisch ist...

sonrie
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von sonrie »

Gloria hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 12:51 Wie erwähnt bin ich einfach froh um Erfahrungsberichte. Wenn ihr um die 60-100% arbeitet - wie macht ihr das, wie läuft das bei euch. Macht es jemand unter denselben Umständen wie es bei mir wäre (Mann und Grosseltern nur bedingt einsetzbar, Kinder in den Ferien öfters alleine, etc.), oder ist das nicht realistisch.
Ob es realistisch ist kommt auf sehr viele Dinge an.... wann musst du denn am morgen aus dem Haus? Wann die Kinder? Ist dein mann da noch da? Wie würdest du die 80% aufteilen? Wie lange ist dein Arbeitsweg? Wie oft musst du die Kinder fahren? Korreliert das mit deinen Arbeitszeiten? Können die Kinder auch wo mitfahren? Sind sie es gewohnt mal alleine zu hause zu sein? Wieviel Zeit wendest du für den Haushalt auf? Was davon kann man in weniger Zeit machen?
Das sind alles DInge die nur du weisst, da hilft es nicht unbedingt, wenn ich dir unser system erzähle. Dabei gilt es zudem zu beachten, dass du durch das höhere Einkommen auch Hilfe von aussen dazukaufen kannst und auch, dass man - wenn weniger Zeit vorhanden ist - auch speditiver in vielen Dingen wird (zb. im haushalt ;-)) bzw. auch die Kinder/Mann etwas mehr mit anpacken müssen.

ich hab zb. nur 15minuten arbeitsweg und bin flexibel was meine Arbeitszeiten angeht, aber meine Kinder sind auch erst 5 und 8 und können nicht alleine zu Hause sein. Wir haben 1.5 Tage/ Woche eine Nanny, die kocht und Haushalt macht, 1 Tag ist mein Mann zu Hause und an den anderen 3 Tagen arbeite ich halbtags und bin ab mittag zu hause.
Ferien sind immer der Knackpunkt, decken wir entweder mit Ferientagen ab oder aber oft auch durch Nachbarn oder Gspänli der Kinder, bei denen sie dann mal einen Morgen verbringen können.
Wir arbeiten beide zeitlich flexibel - hat einerseits den Vorteil dass wir uns einfacher frei machen können, bringt aber das problem, dass wir beide auch viele Termine ausserhalb der normalen Arbeitszeiten haben (Abendtermine, Flüge früh am morgen).
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

jupi2000
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von jupi2000 »

Für mich persönlich reichen schon meine 40% auswärts Arbeiten völlig. Ich habe einen grossen Garten, wo ich sogar die Bäume selber schneide und ein Garten gibt schon sehr viel Arbeit. Da gehören auch Gemüse einfrieren, Beeren lesen und jäten dazu. Aber ich mache das auch sehr gerne! Im Frühling bis Herbst bin ich also viel im Garten beschäftigt :wink:
Dann finde ich es auch wichtig, gesund zu kochen. Das heisst, ich mache praktisch alles selber, was auch Zeitintensiv ist. Das Haus muss geputzt werden und es gibt immer was zu tun. Entrümpeln und Entsorgen zB.
Zu guter letzt habe ich auch einige schöne Hobbies, die mich erfüllen und mich kreativ fördern. Sport mache ich auch zwischendurch und Freundschaften pflegen braucht auch Zeit.
Am Wochenende möchte ich mit meiner Familie verbringen und nicht Putzen, Waschen, Einkaufen oder so...also Quality time!

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aimée
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von aimée »

Ich habe mein Pensum auf 60% aufgestockt, wie die Kinder zwischen 6 und 8 waren. Anfangs unterstützen eine andere Mutter und ich uns gegenseitig mit Kinder hüten. Mit 10 und 12 waren die Kinder öfters mal alleine zu Hause, wärmten sich das Mittagessen und gingen selbständig wieder zur Schule. Teilweise in den Ferien waren sie ganztags alleine. Hat wunderbar geklappt, geholfen hat sicher, dass sie sehr selbständig und vernünftig waren/sind. Notfalls konnten sie immer anrufen, hatten auch eine Liste mit Telefonnummern von Leuten die in der Nähe wohnten, falls sie sofort jemanden gebraucht hätten.

Haushalt und Co. erledige ich nebenbei, wenn ich mal frei habe oder vor / nach der Arbeit. Für an freien Nachmittagen der Kinder schreibe ich manchmal eine Liste, was zu erledigen wäre. GG kann mich seit Jahren nicht unterstützen.
"Ne laisse pas son eau couler dans les rues"

sonrie
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von sonrie »

jupi2000 hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 14:16 Für mich persönlich reichen schon meine 40% auswärts Arbeiten völlig. Ich habe einen grossen Garten, wo ich sogar die Bäume selber schneide und ein Garten gibt schon sehr viel Arbeit. Da gehören auch Gemüse einfrieren, Beeren lesen und jäten dazu. Aber ich mache das auch sehr gerne! Im Frühling bis Herbst bin ich also viel im Garten beschäftigt :wink:
Dann finde ich es auch wichtig, gesund zu kochen. Das heisst, ich mache praktisch alles selber, was auch Zeitintensiv ist. Das Haus muss geputzt werden und es gibt immer was zu tun. Entrümpeln und Entsorgen zB.
Zu guter letzt habe ich auch einige schöne Hobbies, die mich erfüllen und mich kreativ fördern. Sport mache ich auch zwischendurch und Freundschaften pflegen braucht auch Zeit.
Am Wochenende möchte ich mit meiner Familie verbringen und nicht Putzen, Waschen, Einkaufen oder so...also Quality time!
Also ich hätte auch kein problem damit, bei einem niedrigeren Pensum meine zusätzliche Zeit zu füllen :lol:
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Pirat
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Pirat »

Also wenn dein Mann auf 80% reduzieren wuerde, dann waert ihr zusammen auf 160%. Im Moment seid ihr zusammen auf 140%, also ist es nicht mehr ein so riesiger Sprung. Ich finde es, unabhaengig davon, ob du aufstockst, immer eine Bereicherung, wenn die Kinder Alltag mit beiden Elternteilen erleben duerfen.

Wir haben noch kleinere Kinder (5 Jahre, 3 Jahre) und sind im Moment auf 80% (ich) und 90% (mein Mann). Im Moment sind wir je einen ganzen Tag zu Hause, wir werden aber mit Schulanfang so umstellen, dass moeglichst immer jemand am Nachmittag zu Hause ist, wenn die Kinder von der Schule kommen.
Sonst arbeiten wir versetzt, d.h., jemand geht frueh auf dem Haus und holt am Nachmittag die Kids ab, die andere Person bringt die Kids am Morgen und arbeitet dafuer am Abend laenger. Wir haben aber auch das Glueck, dass wir beide sehr flexibel arbeiten koennen.
Haushalt erledigen wir das Minimum, Einkauf machen wir an unseren freien Tag. Ausserdem haben wir noch zwei Stunden pro Woche eine Putzhilfe.

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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von stella »

Ich wollte eigentlich immer 60-80% arbeiten in der Familienphase. Aber es kam anders, als ich mir das vorgestellt habe.

Zuerst war es nur in einem kleinen Pensum möglich (20%). Dann hatte ich eine Stelle mit Führungsfunktion 50%, aber hier in der Gemeinde, mit viel Zeit, die ich mir selber einteilen konnte. Dann ging ich zurück auf 30%. Im Moment bin ich bei 60% und muss mir gerade die Frage stellen, ob ich im Sommer 70-80% arbeiten möchte.

Bei unserer gemeinsamen Entscheidung hat vor allem die Tatsache, dass wir ein Kind haben, welches einfach leidet, wenn es nicht von seinen Elternteilen betreut wird, beeinflusst. Das ist heute noch so.
Und wir haben beide Jobs, bei denen wir zu bestimmten Zeiten fix vor Ort sein müssen und wir können da nicht 5 Minuten später eintrudeln. Es braucht dann die volle Präsenz. Beide auch zu ähnlichen Zeiten, so dass wir vor allem am Morgen Probleme hatten, die Betreuung abzudecken.
Weiter haben wir keine Grosseltern, die Randstunden übernehmen konnten. Entweder wohnen sie zu weit weg oder aber sie sind zu alt.
Dann gehört da sicher auch noch mein Energiehaushalt hinein. Ich werde älter (iiih, schon bald 50gi) und bin nicht mehr über alles belastbar. Ich hatte gesundheitlich ein paar schwierige Jahre und die Betreuung des einen Kindes hat mir viel abverlangt, vor allem die Tatsache, dass sie so wenig Schlaf braucht(e).

Rückblickend gesehen habe ich mich immer eher überfordert mit dem Arbeitspensum und es hat mich auch viel Nerven und Energie gekostet.
Dankbar bin ich in meiner aktuellen Stelle, dass ich gerade mit dem Flüggewerden der Kinder mit meinem Pensum organisch wachsen kann. (Ausser eben auf das nächste Schuljahr... Da wird es wohl einen Sprung von 20% mehr geben...)
Dankbar bin ich, dass mein Mann gewisse Dinge übernimmt (ja, er könnte mehr und ich bin es oft leid, ihm zu sagen, was er noch tun solle.. Und klar: Wenn ich mein Pensum erhöhe, dann muss jeder in der Familie (auch er) mehr tun im Haushalt...)

Bei der Organisation war es so, dass die Kinder, als sie klein waren, einen Tag in der Kita und einen Tag durch meinen Mann betreut waren. Den Rest habe ich übernommen.
Im Primarschulalter ging das so weiter plus noch ein Mittag bei einer Tamu. Da hatte ich das Glück, dass ich eine sehr flexible Stelle hatte.
Als ich dann wieder fix gearbeitet habe, blieb das so mit der Tamu und meinem Mann. Ich muss am Morgen zeitig los (6:30 fahren), bin aber am Nami dann ziemlich fix wieder da, so dass wir da keine Betreuung gebraucht haben.
Herausfordernd waren unvorhergesehene Dinge seitens der Kinder oder aussergewöhnliche Arbeitstermine seitens Eltern.
Auch kranke Kinder fand ich als Herausforderung. (Heute können sie, wenn sie nicht gerade sehr hohes Fieber haben, auch mal gut alleine zuhause sein.)
Putzfrau oder Nanny hatten wir nie.

Das ist so das, was mir zu dem Thema durch den Kopf geht und mich beschäftigt. Ich muss mir gerade ähnliche Gedanken machen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Ups... »

Pirat hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 16:42 Also wenn dein Mann auf 80% reduzieren wuerde, dann waert ihr zusammen auf 160%.
er kann ja nicht reduzieren - und ja, das gibt es - hat nicht zwangsläufig mit seiner "och, das will ich gar nicht" zu tun... sondern - es geht halt nicht...

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ChrisBern
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von ChrisBern »

Für mich stellt sich bei dem Alter der Kinder die Frage, wieviel sie auch schon allein zu Hause sein können. Ich möchte jetzt hier nicht die Diskussion torpedieren, sondern einbringen, dass bei uns früher klar war, dass die Kinder ab der 1. Klasse noch den Mittagstisch haben und dann von halb ein bis vier allein zu Hause waren und wir tatsächlich brav Hausaufgaben gemacht haben (ehemalige DDR). Auch heute sind meine Neffen seit der 3. Klasse alleine zu Hause, bis die Eltern kommen. Je nachdem, ob Kinder das können und wollen, sind also ganz andere Modelle möglich (zb sehr früh ins Büro gehen und dann zeitig zu Hause sein, dass die Kinder nur ein bis zwei Stunden zu Hause sind). Meine Tochter fragt mich jetzt schon, wann sie endlich allein zu Hause bleiben kann (7, aber vermutlich würde ich angezeigt werden ;-), schon wenn sie mit dem Schlüssel allein nach Hause geht und dort 10 Minuten allein ist, rufen mich andere Mamas an).
Oder halt Hort und co, falls vorhanden. Wir arbeiten zusammen 180 und decken es bei der großen mit Hort und unserer Drittoma ab, ab der 3. Klasse werden wir schauen, was sie schon allein zu Hause bleiben kann. Ich bin aber auch klar anders sozialisiert (Eltern 200% gearbeitet) und meine Tochter ist sehr zuverlässig.

Alebri
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Alebri »

Also bei 11 und 14jährigen Kindern finde ich persönlich "Kinderbetreuung" nun nicht wirklich mehr ein Thema :roll: . Ich habe, als ich alleinerziehend war, immer 70-80% gearbeitet. Morgens konnte ich Zuhause bleiben, bis mein Sohn in die Schule gehen musste (oder musste max. 10 Minuten früher als er gehen) - von daher war das nie ein Problem. Mittag haben wir mit Mittagstisch oder Nachbarn abgedeckt. Bis er ca. 10/11jährig war ging er 3x in die Woche noch bis 18 Uhr in die Nachmittagsbetreuung. Aber eben: Ab 10/11 Uhr wollte er das nicht mehr, also ging er nach der Schule nach Hause, rief mich von dort kurz an (damit ich wusste, dass alles i.O, ist) und ich kam dann zwischen 17.30 und 18 Uhr nach Hause (d.h. er war 1.5-2 Stunden alleine). Das war nie ein Problem. Und heute mit 14 eh nicht mehr - da geniesst er die 2-3 Stunden. wo er ohne mich Zuhause sein kann :wink: . Mittag bereite ich ihm entweder etwas vor oder er isst mal bei einem Kollegen und alle 1-2 Woche gehe auch mal über den Mittag nach Hause.

Wie geschrieben: Ich finde, bei Kindern in diesem Alter ist ein 80%-Arbeitspensum wirklich kein Problem mehr - eben weil in dem Sinn ja keine "Betreuung" mehr notwendig ist und Kinder (eigentlich schon fast Jugendliche ;-)) in dem Alter locker auch mal 2-3 Stunden alleine sein können.

Alebri
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Alebri »

jupi2000 hat geschrieben: Do 6. Feb 2020, 14:16 Für mich persönlich reichen schon meine 40% auswärts Arbeiten völlig. Ich habe einen grossen Garten, wo ich sogar die Bäume selber schneide und ein Garten gibt schon sehr viel Arbeit. Da gehören auch Gemüse einfrieren, Beeren lesen und jäten dazu. Aber ich mache das auch sehr gerne! Im Frühling bis Herbst bin ich also viel im Garten beschäftigt :wink:
Dann finde ich es auch wichtig, gesund zu kochen. Das heisst, ich mache praktisch alles selber, was auch Zeitintensiv ist. Das Haus muss geputzt werden und es gibt immer was zu tun. Entrümpeln und Entsorgen zB.
Zu guter letzt habe ich auch einige schöne Hobbies, die mich erfüllen und mich kreativ fördern. Sport mache ich auch zwischendurch und Freundschaften pflegen braucht auch Zeit.
Am Wochenende möchte ich mit meiner Familie verbringen und nicht Putzen, Waschen, Einkaufen oder so...also Quality time!
Das ist aber keine Diskussion, ob arbeiten (hochprozentig) oder nicht, sondern wie organisieren :roll: . Ich glaube, langweilig wäre es auch den meisten hochprozentig arbeitenden Müttern ohne Job nicht - aber viele würden ihn wohl vermissen :wink: . Frisch kochen, Garten, Hobbies, Sport, Freunde, etc. ist bei mir auch alles ein Thema - aber klar weniger exzessiv als bei Müttern, die nicht oder nur 20-50% arbeiten. Logisch :wink: . Dafür habe ich nicht nur ein "Jöbli", sondern eine Position mit viel Verantwortung, grossem Handlungsspielraum und kann beruflich genau das machen, was mir Spass macht. Dafür ja - der Garten sieht nicht immer top aus und phasenweise ist es bei uns auch nicht 24/7 "schöner Wohnen" ;-). Aber obwohl ich finanziell längst nicht mehr so hochprozentig arbeiten müsste, mache ich es immer noch gerne und reduzieren war für mich - zumindest bisher - noch nie eine Option. Haushalt, Hobbies und Garten würden mich persönlich nicht (oder zumindest zu wenig) ausfüllen ;-). Das ist aber sicher individuell - klar.

Aber eben: Da kann man sich darüber streiten ;-). Ich finde nur, hier quasi wieder zu erzählen, dass man die bessere Mutter ist, weil man nur 40% arbeitet und dass einem man halt - im Gegensatz zu hochprozentig arbeitenden - Müttern die Familie wichtig ist :roll: (ist sie hochprozentig arbeitenden Müttern übrigens auch :wink: ), ist deplatziert und unnötig - und nervt. In einer Diskussion, in der es faktisch nicht darum geht, ob man hochprozentig arbeiten soll, sondern wie sich hochprozentig arbeitende Mütter organisieren, ist glaub nicht ein Thema, bei dem Du mit Deinen 40% mitdiskutieren kannst (weil Dir da die Erfahrung fehlt - und um Deine persönliche Meinung ob niederprozentig oder hochprozentig besser ist, geht es hier wie gesagt nicht :wink: ).

Gloria
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Re: Hochprozentig Arbeiten - wie macht ihr das?

Beitrag von Gloria »

@Alebri
Mir geht es bei der Betreuung auch nicht um den Alltag, sondern um die Ferien. Unsere Kinder haben davon 13 Wochen, mein Mann und ich aber nur 4. Einen halben oder meinetwegen einen ganzen Tag sind sie problemlos zu Hause (ich kann über Mittag kurz heim) - aber 4 Tage am Stück find ich halt schon was anderes, vorallem weil sie zu 2. sind und sich ununterbrochen in die Haare kriegen... Ab welchem Alter blieb dein Sohn denn mehrere Tage am Stück allein daheim? (wobei mir bei 1 Kind eh wohler wäre wie bei 2, aus genanntem Grund :roll: )

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