Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

[Marissa]

@jupi: im realen Leben wie auch hier im Forum. Da liest man von schlecht erzogenen Kindern bei auswärts Betreuung, von teilzeit arbeitenden Müttern die sich ein bisschen Geld verdienen, dann stellen sie noch die armen Grosseltern an usw.

Ich fühl mich nicht angegriffen aber ich finde so Diskussionen und Anschuldigungen wer nun die besseren Kids hat recht mühsam. Schlussendlich kommt es immer auf ganz viele Faktoren an.

Ich weiss, in der CH hinken wir mit Elternzeit und Krippenkosten weit hinterher. Ich finde auch dass man das verbessern muss. Da wird kommen da bin ich mir sicher. Aber auch dann sind nicht alle zufrieden.

[huckepack]

Wir hatten in der ersten Zeit eine Krippe mit einem Tagesansatz von 140 Franken. In unserer Gemeinde gab es keinen freien Platz, so musste ich in die Nachbargemeinde und mehr bezahlen, weil Auswärtig.
Die ersten 4 Jahre ging das irgendwie gut, grosse Ausgaben fürs Kind hatten wir gar nicht so.
Aber als mein zweites Kind zur Welt kam, da wurde dann mein Sparkonto mit Krippenkosten geplündert. Zum Glück kam das Ältere dann in den Kindergarten und der Hort war immer viel günstiger... und das Kleinere in die Gemeindekrippe hier, das war dann "nur" noch 110 pro Tag.
Aber die Kosten, das kam halt einfach dazu. Nie hätte ich nicht gearbeitet, wegen der Kosten.
Und was man einfach auch nicht vergessen soll: nie kann man so einfach arbeiten, wie wenn das Kind in der Krippe ist und den ganzen Tag gut umsorgt. In der Schule wird es dann schwieriger. Deshalb konnte ich nie Eltern verstehen die sagten, sie beginnen dann Beide wieder mehr zu arbeiten, wenn die Kinder grösser sind.

[sonrie]

nie kann man so einfach arbeiten, wie wenn das Kind in der Krippe ist und den ganzen Tag gut umsorgt. In der Schule wird es dann schwieriger. Deshalb konnte ich nie Eltern verstehen die sagten, sie beginnen dann Beide wieder mehr zu arbeiten, wenn die Kinder grösser sind.

Ich glaube, das hat weniger mit den Kosten zu tun, sondern folgt mehr der Logik:"was soll ich zu hause sein, wenn die Kinder eh im Kiga/schule sind". Ging mir genauso.... kaum waren alle im Kiga /Schule, machte es für mich keinen Sinn mehr, am vormittag frei zu haben. Davor war es noch Zeit, die ich mit den Kindern gemeinsam hatte, das war für mich sinnvoller als alleine Haushalt machen

[Britta77]

Ich bin voll bei Huckepack: zu reinen Krippenzeiten waren freie Tage wirklich frei. Jetzt mit 2 Kindern in der Schule ist die Freizeit ziemlich durchgetaktet: Schule auch am Nachmittag, Ufzgis, Wochenplan, 2 Hobbies pro Kind (Instrument und Schwimmen).... bisweilen frage ich mich, ob die Kinder sich eine engere Begleitung wünschen, das habe ich mich zu Krippenzeiten wirklich nie gefragt!

[jupi2000]

@jupi: im realen Leben wie auch hier im Forum. Da liest man von schlecht erzogenen Kindern bei auswärts Betreuung, von teilzeit arbeitenden Müttern die sich ein bisschen Geld verdienen, dann stellen sie noch die armen Grosseltern an usw.

Ich fühl mich nicht angegriffen aber ich finde so Diskussionen und Anschuldigungen wer nun die besseren Kids hat recht mühsam. Schlussendlich kommt es immer auf ganz viele Faktoren an.

Ich weiss, in der CH hinken wir mit Elternzeit und Krippenkosten weit hinterher. Ich finde auch dass man das verbessern muss. Da wird kommen da bin ich mir sicher. Aber auch dann sind nicht alle zufrieden.

Da haben wir wohl eine unterschiedliche Auffassung von bashing. Ich persönlich finde, dass es hier nur um Austausch verschiedener Meinungen geht. Von bashing lese ich hier nichts. Auch im RL habe ich sowas ehrlich gesagt noch nie erlebt. Und in meinem Umfeld gibts wohl so ziemlich alle Familienmodelle, die man sich vorstellen kann, aber es werden alle akzeptiert.

[newearth84]

@jupi
Sie meint up's Posting, grenzt schon recht an Abwertung, wenn sie immer noch der Ansicht ist. Wenn sie nach dem Austausch ihr Sicht etwas geändert hat, dann kann man nicht von Bashing reden, sondern voneinander lernen.

[jupi2000]

@jupi
Sie meint up's Posting, grenzt schon recht an Abwertung, wenn sie immer noch der Ansicht ist. Wenn sie nach dem Austausch ihr Sicht etwas geändert hat, dann kann man nicht von Bashing reden, sondern voneinander lernen.

Ich sehe das nicht so. Es muss nicht immer alles grad als Abwertung angesehen werden. Manche Frauen sind bei dem Thema aber auch sehr empfindlich.
Wenn mir jemand sagt, mein Familienmodell sei schlecht, jänu. Dann findet sie das halt so. Stört mich nicht im geringsten. Ich stehe dazu, aber akzeptiere natürlich auch andere Modelle.

[Ups...]

@jupi
genau das sage ich doch immer. Wenn man von seinem Tun / Sein / was auch immer überzeugt ist, dann wird man auch nicht immer angegriffen / muss sich nicht immer gleich rechtfertigen etc.

[newearth84]

@jupi / ups
Nein, wenn man Kinder mit Fremdbetreung generell als unanständig diskriminiert, geht das einfach zu weit. Wenn man zb China anschaut, die Kinder dort sind extrem anständig und diszipliniert.

Ps. Eine Diskriminierung ist sachlich definiert. Das Befinden ist bekanntlich verschieden, man soll schon etwas Rücksicht nehmen finde ich. Mir gefällt einfach so Einstellung: Du bist ok, ich bin ok, einfach anders

[Ups...]

@newearth

naja, mir gefällt die Einstellung du bist ok und einfach anderst nicht wirklich... weil, wo ist da die Grenze? Ich find dich ok, obwohl du ein Mörder bist? Oder ein Vergewaltiger?
Klar, wieder ins Extreme gezogen (wie eigentlich immer) - die Frage - wo ist die Grenze - und ja, deine scheint halt viel weiter weg zu sein als meine...

Hat ein Lehrer, eine Kindergärtnerin oder ein Kita-Betreuer Macht? Wenn ich hier so mitlese, dass diese Personen keine Strafen fällen dürfen, keine Konsequenzen ausführen etc. - dann ist ja klar, weshalb solche Aussagen kommen, oder? Eine gute Erziehung läuft eben nicht nur mit Lob - sondern auch dem Gegenteil - aber das dürfen die Leute die ich genannt habe eben nicht...

[newearth84]

Körperliche Strafe sind verboten ja, aber nicht logische Konsequenz. Ups, irgendwie hast etwas krassen Vorurteil gegenüber Fremdbetreuung, auf jeden Fall mein Eindruck.
Beim Grenzen setzen muss ich beim jüngeren Kind sehr selten anwenden, da sie sehr gut auf mich hört, da ist jedes Kind unterschiedlich, vielleicht musst du mehr Grenzen setzen, weil dein Kind eher Grenzen testet.
Anders meine ich dabei die Werte, da sind die Schwerpunkte halt bei dem individuell, mir persönlich ist Respekt, liebevoll, tolerant und sozial sein wichtig, während vielleicht bei jemand anders z.b. Geld, Ruhm und Luxus wichtiger ist.

[Marissa]

Also ich fühle mich weder angegriffen noch bin ich nicht von meinem bzw unserem Modell überzeugt

Diskutieren ist ok und andere Meinungen respektiere ich immer. Ich find halt nur man kann nicht immer alle in einen Topf werfen. Zu meiner Jugendzeit gab es wirklich wenig oder keine Fremdbetreuung und auch da gabs freche Kinder

Auch in meinem Umfeld gibts alle Modelle, das wird vorne durch respektiert und hintendurch dann gemotzt aber ja ist so, mich kratzt das auch nicht mehr ich finds halt einfach nur schade.

LG
Marissa

[ChrisBern]

@newearth

naja, mir gefällt die Einstellung du bist ok und einfach anderst nicht wirklich... weil, wo ist da die Grenze? Ich find dich ok, obwohl du ein Mörder bist? Oder ein Vergewaltiger?
Klar, wieder ins Extreme gezogen (wie eigentlich immer) - die Frage - wo ist die Grenze - und ja, deine scheint halt viel weiter weg zu sein als meine...

Hat ein Lehrer, eine Kindergärtnerin oder ein Kita-Betreuer Macht? Wenn ich hier so mitlese, dass diese Personen keine Strafen fällen dürfen, keine Konsequenzen ausführen etc. - dann ist ja klar, weshalb solche Aussagen kommen, oder? Eine gute Erziehung läuft eben nicht nur mit Lob - sondern auch dem Gegenteil - aber das dürfen die Leute die ich genannt habe eben nicht...

Wegen ich bin ok, du bist ok: da geht es um Wertschätzung der Person, also Annehmen der Identität. Das Verhalten darf ich doof finden und kritisieren, aber nicht die Identität. Ist also nicht so trivial, wie du es beschrieben hast.

Und zum Thema "Macht": sie haben jedenfalls Einfluss, so wie jeder auf andere Einfluss hat, sei es durch das, was jemand sagt oder was er tut. Und wieso "dürfen sie keine Strafen ausführen" - komisches Argument, natürlich werden auch in einer Kita Grenzen aufgezeigt und es gibt Konsequenzen, logisch. Also irgendwie wie zu Hause auch, aber die Begriffe "Macht" und "Strafe" scheinen mir im Zusammenhang mit Kindern irgendwie altmodisch, egal wer diese Konzepte ausübt...

[sonrie]

Rosen sind rot, Veilchen sind blau......

In dieser Argumentation fehlt jeglicher Kausalzusammenhang, sorry.

Nicht alle KitaKinder sind rotzfrech weil 5 Tage ausser Haus betreut.
Es braucht nicht unbedingt Macht und Strafen um Kinder zu anständigen Menschen zu erziehen.
Nicht alle chinesischen Kinder sind wohlerzogen weil fremdbetreut.

Denkt mal über Ursache- Wirkung nach, statt die subjektive Wahrnehmung mal flott über die ganze Gesellschaft zu stülpen.
Das führt jede Diskussion ad absurdum und das Niveau in den Keller....

[newearth84]

Rosen sind rot, Veilchen sind blau......

Up's Schläge aufs Händchen droht, sie steht auf's Hau

[newearth84]

@sonrie:
Hä? Ich hab nicht von allen chinesischen Kinder geredet, wie kommst du drauf? Ich hab nur von der gesamten Image geredet, dass auch Fremdbetreung sehr viel Positives beeinflussen kann. Ok ich korrigiere um es besser zu formulieren, in Länder, wo die Kinder eher mit der externen Betreung vertraut sind, sind nicht weniger anständig als in Länder, wo die Kinder eher von den Eltern betreut werden. So besser?

[maple]

Hat ein Lehrer, eine Kindergärtnerin oder ein Kita-Betreuer Macht? Wenn ich hier so mitlese, dass diese Personen keine Strafen fällen dürfen, keine Konsequenzen ausführen etc. - dann ist ja klar, weshalb solche Aussagen kommen, oder? Eine gute Erziehung läuft eben nicht nur mit Lob - sondern auch dem Gegenteil - aber das dürfen die Leute die ich genannt habe eben nicht...

Wie kommst du denn zu der Annahme, dass Kitabetreuerinnen keine Konsequenzen ausführen dürfen? Die müssen im Gegenteil viel konsequenter sein, weil sie eine ganze Gruppe unterschiedlicher Kinder haben. Mit einem Kind zu Hause kann ich viel nachgiebiger sein, als wenn ich 10 Kinder auf einmal habe. Sie arbeiten einfach nicht unbedingt mit Bestrafungen. Aber das sind ja ausgebildete Fachpersonen mit einer Berufslehre, die haben noch ein paar andere Tricks drauf. Meine persönliche Beobachtung in Krippe und Kindergarten ist, dass sehr viel über Rituale läuft. Für die Kinder ist gut vorhersehbar was wann passiert, inkl. Konsequenzen bei Fehlverhalten. Und letztere sind für eine Fachperson, deren Job das ist, unter Umständen viel einfacher umzusetzen als für einen Elternteil, der emotional involviert und womöglich gerade total genervt ist.

[Bukiwa]

@sonrie:
Hä? Ich hab nicht von allen chinesischen Kinder geredet, wie kommst du drauf? Ich hab nur von der gesamten Image geredet, dass auch Fremdbetreung sehr viel Positives beeinflussen kann. Ok ich korrigiere um es besser zu formulieren, in Länder, wo die Kinder eher mit der externen Betreung vertraut sind, sind nicht weniger anständig als in Länder, wo die Kinder eher von den Eltern betreut werden. So besser?

Ich finde China als Beispiel gerade ein bisschen schwierig... Weisst du wie dort mit den Kindern gearbeitet wird? Weisst du wie kleine Kinder z.B im Sportbereich (da kenn ich mich etwas aus) gedrillt werden? Da erstaunt es mich nicht, dass sie „brav“ sind...

[newearth84]

@bukiwa:
Ich glaube du verwechelst zwei Themen, Anstand und Leistungsdruck (ja in China werden viele Elite ausgebildet, wenn sie es schaffen, aber gibt auch Gebrochenen, das ist ein völlig anderes Thema) sind zwei Paar Schuhe, die man nicht miteinander vergleichen kann.

[Moreen]

@newearth84, du kannst die chinesische (Drill)Erziehung nicht mit der westlichen Pädagogik vergleichen, das führt zu nix...