Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

Antworten
Benutzeravatar
stella
Moderatorin
Beiträge: 8274
Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
Geschlecht: weiblich
Wohnort: zuhause

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von stella »

Akinom hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 08:12 Ich glaube, wenn es für die Eltern stimmt, passt es für die Kinder.
Das mag in einigen Fällen bestimmt so sein. Doch ich habe oft erlebt, dass es für das Kind nicht stimmte und die Eltern waren aber von ihrem Tun überzeugt.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

sonrie
Urgestein
Beiträge: 11432
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von sonrie »

Malaga1 hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 06:44 @ChrisBern: Du bringst es auf den Punkt. „Dort sind viele Sachen anders geregelt.“ Die Schweiz und insbesondere die Schule geht immer noch davon aus, dass die Mutter zu Hause ist. Das finde ich auch nicht gut, ist aber so.
Das stimmt und für mich ist diese Erwartungshaltung mit sehr viel Stress und zusätzlichem Aufwand verbunden. Es erschwert die Berufstätigkeit sehr, wenn von aussen (Schule etc.) immer wieder Termine reinschneien, die mitten am Tag sind, die Teilnahme der Eltern an Schulveranstaltungen erwünscht wird oder aber die Kinder am Mittag Infos bekommen, von wegen "am nachmittag bitte Badesachen mitnehmen, wir gehen schwimmen". :roll:
Ich hab aber mal gemerkt, dass man das echt "challengen" muss, da sich viele Schulleiter auch gar nicht bewusst sind, was das für Eltern bedeutet... dman verbiegt sich und organisiert oder beugt sich der Erwartungshaltung statt sich da auch mal zur Wehr zu setzen. Ich glaube, das System wird sich nur dann ändern wenn es verlangt wird (arbeitende Eltern fordern es vehement ein, dass sich was ändert), umgekehrt funktioniert es nicht (das system ändert sich, damit das arbeiten erleichtert wird). Ist sackemühsam, aber ich denke es muss sein.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Benutzeravatar
Lotus
Stammgast
Beiträge: 2875
Registriert: Do 10. Mai 2007, 21:33

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von Lotus »

stella hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 10:11
Akinom hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 08:12 Ich glaube, wenn es für die Eltern stimmt, passt es für die Kinder.
Das mag in einigen Fällen bestimmt so sein. Doch ich habe oft erlebt, dass es für das Kind nicht stimmte und die Eltern waren aber von ihrem Tun überzeugt.
Definitiv! Ich kenne solche Geschichten aber v.a aus privaten Tagis von Grossfirmen. Die Kids sitzen ab 16 Uhr am Fenster bei jedem Geräusch! Sie sind seit 7 Uhr Morgens da. Abgeholt werden sie 1 Minute vor 19 Uhr. Krippe schliesst um 19 Uhr.

Oder dann so wir unsere: wir haben KEINE SEKUNDE darüber nachgedacht, NICHT beide zu arbeiten :? Und unsere 2. Tochter wusste das aber nicht :lol:

Und dann hast du ein Kind, welches auch nach 2 Monaten Eingewöhnung, trotz anwesender Schwester und 2 Tamu ausprobieren durchschreit - wir haben es mehrmals versucht. Und auch die Tamus waren beide erfahren. Sie haben beide aufgegeben ;)
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

Benutzeravatar
maple
Senior Member
Beiträge: 923
Registriert: Do 10. Mär 2016, 14:39
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Zürich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von maple »

Meine Mutter war auch nicht berufstätig, aber ich habe es noch nie erstrebenswert gefunden, als Akademikerin 100% Hausfrau zu sein. Eine Primarschulfreundin wohnte neben einem Hort, und ich weiss noch, wie ich jeweils rüber geschaut habe und mir dachte "das sieht super aus, da würde ich auch gerne hin. Warum soll Hort schlecht sein?" Ich hatte das damit verbundene Stigma mitbekommen, aber konnte es überhaupt nicht einordnen.

Wir haben Arbeitspensum und Betreuung so gelöst, dass es für uns passt und dabei nicht wirklich auf die Kosten geschaut. Wobei ich sagen muss, dass wir hier in Zürich ja schon fast die Utopie leben, wenn ich andere Beiträge lese. Krippenplätze werden einkommensabhängig subventioniert, wer über der Subventionsschwelle ist, verdient genug um sich nicht beklagen zu müssen. Hortbetreuung ab Kiga gibt es überall und auch in den Ferien, zusätzlich gibt es "echte" Tagesschulen, die ausgeweitet werden. D.h. an den Tagen, an denen nachmittags Unterricht ist, bleiben die Kinder standardmässig in der Schule. Wer das nicht möchte, kann sein Kind aber abmelden. Ab dem 2. Kiga gibt es 2 Tag mit Nachmittagsunterricht, das sind immer dieselben. In der 1. Klasse kommt ein 3. Nachmittag dazu. Wir haben jetzt Anfang Februar die Einteilung bekommen, die für die ganze Primarschulzeit gleich bleiben wird und können uns darauf verlassen, dass die jüngere Schwester dem gleichen Tag zugeteilt wird. Der Hort ist übrigens nicht ein Aufbewahrungsort für Kinder, sondern im Kiga sind jeweils nur 2 Klassen in einem Raum, mit konstant bleibenden Betreuungspersonen. Aber 1. Klasse ist es wohl etwas weniger geschützt, aber es gibt auch allerlei Zusatzangebote, von Turnen über Theater hin zu Legoprogrammierkursen. Das können sie alles selbständig besuchen, und die Hobbys müssen nicht an den freien Tagen reingequetscht werden.

Übrigens finde ich folgende Argumentation überhaupt nicht nachvollziehbar: "Für uns kommt familienexterne Betreuung nicht in Frage, weil WIR unsere Kinder selbst erziehen wollen". Wenn diese Aussage von Familien gemacht wird, bei denen ein Elternteil 100% arbeitet, wäre gemäss der gleichen Logik diese ausser Haus arbeitende Person überhaupt nicht an der Erziehung beteiligt. Sprich nur die Mutter (die ist es ja meist, die zu Hause bleibt) erzieht, und der Vater hat gar nichts mit der Kindererziehung zu tun. Falls doch, warum gelingt es dann dem Vater trotz 100%-Pensum seine Kinder zu erziehen, der Mutter aber nicht, nicht einmal, wenn sei Teilzeit arbeitet? Kann mir jemand diesen Widerspruch auflösen?
Grosse Schwester 08/13
Kleine Schwester 10/16

Benutzeravatar
danci
Foren-Queen
Beiträge: 7745
Registriert: Fr 4. Jan 2008, 18:53
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kt. Bern

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von danci »

maple hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 15:38 Wobei ich sagen muss, dass wir hier in Zürich ja schon fast die Utopie leben, wenn ich andere Beiträge lese. Krippenplätze werden einkommensabhängig subventioniert, wer über der Subventionsschwelle ist, verdient genug um sich nicht beklagen zu müssen.
Ich kenne das Zürcher System nicht, aber hier ist häufig die Berücksichtigung des Vermögens problematisch und nicht einmal das Einkommen. Erstens wird das Bruttovermögen genommen, was wenn man ein Wohneigentum hat, schwierig ist (ab Bruttovermögen über 700'000 gibt es keine Subventionen, das ist auch hier nicht allzu teuer für ein Haus). Und zweitens kann man je nachdem vom Vermögen ja keine Betreuung bezahlen. Andere sind vom Vermögen im Ausland betroffen, da einfach eine Einschätzung gemacht wird, die einiges vom tatsächlichen Wert (Marktwert, geschweige denn amtl. Wert, den es da so nicht gibt) abweicht. Dieses Land ist teilweise unverkäuflich oder sehr wenig wert, dass es sich nicht lohnt. Andererseits kann man davon keine Betreuungskosten bezahlen. Wir sind da auch betroffen und haben z. Bsp. seit Jahren keine definitive, rechtskräftige Veranlagung mehr, weil diese Werte falsch berechnet wurden und alles noch bei der Steuerverwaltung zur Prüfung ist. Ohne diese gibt es aber eh keine Subventionen. Unter dem Strich heisst das: Wenn wir uns scheiden lassen würden, würden wir einen Drittel der Betreuungskosten bezahlen, die heute bezahlen. Da spinnt das System einfach.
maple hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 15:38 Übrigens finde ich folgende Argumentation überhaupt nicht nachvollziehbar: "Für uns kommt familienexterne Betreuung nicht in Frage, weil WIR unsere Kinder selbst erziehen wollen". Wenn diese Aussage von Familien gemacht wird, bei denen ein Elternteil 100% arbeitet, wäre gemäss der gleichen Logik diese ausser Haus arbeitende Person überhaupt nicht an der Erziehung beteiligt. Sprich nur die Mutter (die ist es ja meist, die zu Hause bleibt) erzieht, und der Vater hat gar nichts mit der Kindererziehung zu tun. Falls doch, warum gelingt es dann dem Vater trotz 100%-Pensum seine Kinder zu erziehen, der Mutter aber nicht, nicht einmal, wenn sei Teilzeit arbeitet? Kann mir jemand diesen Widerspruch auflösen?
Auflösen kann ich nicht, bin aber völlig deiner Meinung.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015

Benutzeravatar
maple
Senior Member
Beiträge: 923
Registriert: Do 10. Mär 2016, 14:39
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Zürich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von maple »

@danci: Guter Punkt mit dem Vermögen. Weil wir kein Wohneigentum haben, habe ich mir das noch nie so im Detail überlegt. Aber es gibt einen Beitragsrechner, der auch die Berechnung offen legt: https://www.stadt-zuerich.ch/ssd/de/ind ... chner.html#
Grosse Schwester 08/13
Kleine Schwester 10/16

newearth84
GESPERRT
Beiträge: 508
Registriert: Mo 13. Aug 2018, 20:50
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von newearth84 »

@maple
Bei solchen Fällen ist es oft so, dass der Vater autoritärer ist als die Mutter. Alle hören auf den Vater ohne Widerspruch, Mutter mehr fürs Kümmern, Haushalt und bedienungslose Liebe da. Nur weil ein/e Vater/Mutter autoritärer im Notfall auch etwas leichten psychischen Gewalt anwendet, heisst noch lange nicht, dass er besser erzieht, im Gegenteil. Das Kind folgt seinen Wert aufgrund des Autoritärsseins, diese oft konservativer, bürgerlicher Wert, das Kind entwickelt keine eigene Hirnentwicklung, macht einfach das, was der Vater / die Mutter sagt.
Ps bin weder autoritär noch antiautoritär, finde den Mittelweg legitim.
.

Benutzeravatar
mysun
Vielschreiberin
Beiträge: 1631
Registriert: Fr 1. Okt 2010, 11:57
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von mysun »

Bezüglich "fremderziehen" finde ich muss man unterscheiden:

-Krippe (da eher wie geschrieben Sozialisierung)
-TaMu -> da finde ich kann man schon davon sprechen

Und ich würde behaupten, wenn die Kinder 5Tage/Woche von morgens bis abends bei der TaMu oder in der Krippe sind, dann ist deren Einfluss schon grösser als der der Eltern, zumal kleine Kinder abends nicht mehr lange wach sind. Das muss aber nicht heissen, dass daraus schlecht erzogene Kinder resultieren. Mir persönlich geht es nicht nur um die Erziehung, mehr auch darum, dass ich gerne mit meinen Kindern etwas erlebe, ihnen etwas zeige und Ausflüge mache etc. Ich möchte nicht, dass sich das nur auf das WE beschränkt. Das kommt dann während der Schulzeit noch früh genug. Dann kommt es natürlich auch noch drauf an, ob das WE dann effektiv für Familienzeit da ist, oder ob dann noch Einkaufen und HH darauf fallen. Aber mir ist auch klar, dass andere da keine Wahl haben (vom Job oder vom Finanziellen her).
Mein GG arbeitet auch 100%. Da er aber an meinen Arbeitstagen morgens mit ihnen alleine ist, er abends nicht noch Überstunden machen muss, so dass er nur noch gute Nacht sagen kann und er 2 WE im Monat alleine zu ihnen schaut tagsüber, hat er sehr wohl einen rechten Anteil an der Erziehung und Betreuung der Kids. Und mein GG hat eben so ein Job, wo man fast nicht reduiert arbeiten kann, sonst macht man einfach die gleiche Arbeit für weniger Lohn :| . Da gibt es in der CH auch noch Handlungsbedarf!
04.2011 und 07.2013

MIR SIND STOLZ UF EUCH ZWEI!

Labskaus
Member
Beiträge: 332
Registriert: Do 11. Jul 2019, 15:08
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von Labskaus »

Ich bin selbst aus Deutschland, aber schon fast mein halbes Leben in der Schweiz. Mein Mann und ich arbeiten beide 100% und unsere Tochter ist den halben Tag in der Krippe und am Nachmittag holt sie eine Nanny ab und ist dann mit ihr daheim oder macht kleine Ausflüge. Wir haben uns für diese Lösung entschieden, da wir mit der Nanny so weiterfahren wollen, sobald die Kleine in der Schule (Kiga) ist und sie somit schon dran gewöhnt ist. Wir sind aber auch in der Lage dies finanziell ohne Probleme zu stemmen.

Sowohl mein Mann als auch ich sind ähnlich aufgewachsen, unsere Eltern haben immer 100% gearbeitet. Wir kommen aus Akademikerfamilien und eben beide aus Deutschland. Da ist es ziemlich verbreitet, dass die Eltern nach der Elternzeit wieder voll in den Beruf einsteigen. Allerdings ist die bezahlte Elternzeit auch mit bis zu 14 Monaten um einiges länger als in der Schweiz und die Frau kann unbezahlt sogar bis zu 3 Jahren mit Jobgarantie zuhause bleiben. Ich glaube, das macht einen grossen Unterschied zur Schweiz. Desweiteren sind die Löhne auch um einiges tiefer, so dass die meisten Familien einfach von 2 Löhnen abhängig sind.

Was ich in der Schweiz immernoch faszinierend finde, ist, dass die Grosseltern hier ganz selbstverständlich von Anfang an für die regelmässige Betreuung eingeplant werden. Davon abgesehen, dass meine Eltern eben nicht in der Nähe wohnen, hätten sie gar keine Zeit, um sich jede Woche regelmässig um die Enkelkinder zu kümmern. Meine Eltern sind zwar schon pensioniert, aber sie reisen in der Welt umher, haben viele Hobbies, arbeiten ehrenamtlich usw. Sie müssten ihr Leben also komplett für uns umstellen, um einen oder zwei Tage nach den Kindern zu schauen. Ich glaube, dass keiner meiner Schulfreunde, die Grosseltern jede Woche zur Kinderbetreuung hat.

Ich denke, dass es einfach stark darauf ankommt, welche Erfahrungen man selbst gemacht hat (ich hatte eine tolle Kindheit trotz Kita und Nanny und habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern) und wie die Strukturen in der Gesellschaft auch historisch gewachsen sind. Es gibt ja auch einen grossen Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland.

Benutzeravatar
ChrisBern
Wohnt hier
Beiträge: 4923
Registriert: Di 14. Nov 2017, 08:49
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von ChrisBern »

Ja, das mit den Grosseltern finde ich auch spannend in CH. Da meine Mama ihr ganzes Leben 100% gearbeitet habe, wäre für uns total klar (mal davon abgesehen, dass sie in D lebt und es eh nicht geht), dass sie nie fixe Tage gehütet hätte. Sie freut sich, dass sie in Rente ist und hätte keine Lust auf fixes Hüten, außerdem reist sie sehr viel. Aber sie fliegt gerne ein, wenn ein Kind richtig krank ist oder für eine Woche in den Schulferien.

Jetzt mache ich mich glaub unbeliebt ;-) : ich bin regelmäßig recht erstaunt bis erschrocken, wenn ich recht wackelige Oma und Opa sehe auf dem Spielplatz, die zwei kleine Kinder hüten. Ich weiss nicht, ob ich als Eltern da ein gutes Gefühl hätte. Ist natürlich nicht die Regel, begegnet mir an meinem freien Tag aber doch recht regelmäßig. Meine Mama ist auch 70 und sie musste neulich erstmalig meine beiden einen ganzen Tag hüten. Es ging gut, aber ich muss gestehen, regelmäßig oder gar zwei Tage die Woche würde ich ihr nicht zumuten wollen.

newearth84
GESPERRT
Beiträge: 508
Registriert: Mo 13. Aug 2018, 20:50
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von newearth84 »

Warum denn unbeliebt? Die Grosseltern sind auch sehr unterschiedlich, manche fitter als die andere gesundheitlich. Auf den Campingplätze in Kreuzlingen und bei uns in der Stadt haben wir sehr vitale Grosseltern erlebt, die mit vollen Elan die Grosskinder hüten, mega süss auf jeden Fall. Ich persönlich finde einfach wichtig, man soll die Wünsche und Bedürfnisse der Grosseltern auch etwas berücksichtigen und respektieren sprich akzeptieren, egal ob sie mitwirken wollen oder lieber Weltreise machen oder einfach im Alter nur ausruhen wollen, so lange alle glücklich sind, ist alles gut :mrgreen:
.

Benutzeravatar
stella
Moderatorin
Beiträge: 8274
Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
Geschlecht: weiblich
Wohnort: zuhause

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von stella »

Zu den Grossmüttern
Meist sind es ja sie, die hüeten, unentgeltlich. Und das finde ich nicht richtig. Diese Frauen haben nicht gearbeitet, Kinder gross gezogen, nicht in ihre Altersvorsorge einbezahlt und viele reduzieren dann vor der Pensionierung ihr Pensum auf der Erwerbsarbeit, um Enkelkinder zu betreuen. Und das ist wiederum eine (Staats)Aufgabe, die Frauen tragen und nichts dafür bekommen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Benutzeravatar
Helena
Foren-Queen
Beiträge: 7856
Registriert: Do 9. Okt 2014, 23:09
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von Helena »

@ Grosseltern: regelmässig würde ich ihnen nicht antun wollen, da nehm ich ihnen ja jegliche Spontaneiät, und die haben also auch ohne jeden Tag was vor....

Aber sporadisch finde ich sicher ok. Und das wird ja auch einfach von Generation zu Generation weitergegeben. Uroma hütete Mutter, Oma die Enkel, Mutter wird Urenkel hüten.

sonrie
Urgestein
Beiträge: 11432
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von sonrie »

wir haben es so gelöst, dass die normale wöchentliche Betreuung ohne Grosseltern gelöst wird, einfach weil ich nicht wollte, dass meine eltern mit Mitte 60 irgendwie zeitlich gebunden sind (und ja, ich brauch eine regelmässige Betreuung wenn ich arbeiten gehe)... und wir sind sehr froh darüber. So können wir sie fragen, wenn die kinder mal krank sind, wenn Geschäftsreisen anstehen, mal für ein langes wochenende, wenn wir mal alleine was machen wollen usw. Und so läuft das super, ganz ohne Verpflichtung. Kostet aber halt :-)

Zum Thema "wenn man hochprozentig arbeitet fallen HH und einkaufen aufs wochenende und gehen von der familienzeit ab":
muss nicht sein, man kann dann vieles outsourcen )Wäsche, putzen HH passiert während man weg ist) und man organisiert sich um einiges effizienter als wie wenn man mehr zeit hat (für sie getestet ;-))
Zudem ist es auch nicht so, dass Kinder von niedrigprozentig arbeitenden Müttern auch nicht nur "quality time" mit der Mama haben, sondern die mama halt auch einkaufen oder HH machen muss und die Kinder dann entweder mitgehen oder halt auch zeit bei der oma, im Hort des Fitnessstudios oder im Einkaufzentrum verbringen (keine Kritik!) . Ein grosser Unterschied ist einfach, dass man als Mutter mit mehr Stellenprozent unter der woche schlichtweg Null zeit für sich selber (Hobbies, Sport, freundinnen, coiffeur etc.) hat und sich das auf Abende oder wochenende verlegt (oder halt auch viel kürzer kommen als bei anderen).

EDIT:
Und ich würde behaupten, wenn die Kinder 5Tage/Woche von morgens bis abends bei der TaMu oder in der Krippe sind, dann ist deren Einfluss schon grösser als der der Eltern, zumal kleine Kinder abends nicht mehr lange wach sind.
Kinder übernehmen nicht automatisch die werte von allen Leuten - sie unterscheiden sehr wohl zwischen Eltern und anderen Betreuungspersonen.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Leela
Wohnt hier
Beiträge: 4418
Registriert: Di 16. Mär 2010, 21:58
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von Leela »

stella hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 20:11 Zu den Grossmüttern
Meist sind es ja sie, die hüeten, unentgeltlich. Und das finde ich nicht richtig. Diese Frauen haben nicht gearbeitet, Kinder gross gezogen, nicht in ihre Altersvorsorge einbezahlt und viele reduzieren dann vor der Pensionierung ihr Pensum auf der Erwerbsarbeit, um Enkelkinder zu betreuen. Und das ist wiederum eine (Staats)Aufgabe, die Frauen tragen und nichts dafür bekommen.
Ehrlich gesagt hüten bei uns beide Grosselternpaare unentgeltlich (natürlich alle Enkel, nicht nur unsere Kinder. In einem Fall sind es 8!).
Aber....wir wurden als Kinder ebenfalls von unseren Grosseltern gehütet und ich hoffe auf jeden Fall, dies später auch tun zu dürfen.
Irgendwie ist es ein Dienst zwischen den Generationen, so wie es in der Menscheitsgeschichte wohl schon immer war.
2010, 2013, 2015

Bukiwa
Member
Beiträge: 118
Registriert: Sa 12. Dez 2009, 19:15
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von Bukiwa »

sonrie hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 20:24 wir haben es so gelöst, dass die normale wöchentliche Betreuung ohne Grosseltern gelöst wird, einfach weil ich nicht wollte, dass meine eltern mit Mitte 60 irgendwie zeitlich gebunden sind (und ja, ich brauch eine regelmässige Betreuung wenn ich arbeiten gehe)... und wir sind sehr froh darüber. So können wir sie fragen, wenn die kinder mal krank sind, wenn Geschäftsreisen anstehen, mal für ein langes wochenende, wenn wir mal alleine was machen wollen usw. Und so läuft das super, ganz ohne Verpflichtung. Kostet aber halt :-)

Zum Thema "wenn man hochprozentig arbeitet fallen HH und einkaufen aufs wochenende und gehen von der familienzeit ab":
muss nicht sein, man kann dann vieles outsourcen )Wäsche, putzen HH passiert während man weg ist) und man organisiert sich um einiges effizienter als wie wenn man mehr zeit hat (für sie getestet ;-))
Zudem ist es auch nicht so, dass Kinder von niedrigprozentig arbeitenden Müttern auch nicht nur "quality time" mit der Mama haben, sondern die mama halt auch einkaufen oder HH machen muss und die Kinder dann entweder mitgehen oder halt auch zeit bei der oma, im Hort des Fitnessstudios oder im Einkaufzentrum verbringen (keine Kritik!) . Ein grosser Unterschied ist einfach, dass man als Mutter mit mehr Stellenprozent unter der woche schlichtweg Null zeit für sich selber (Hobbies, Sport, freundinnen, coiffeur etc.) hat und sich das auf Abende oder wochenende verlegt (oder halt auch viel kürzer kommen als bei anderen).
Hobbies, Sport, Freundinnen (alleine!) treffen, Coiffeur, etc. dafür hatte ich ebenfalls keine Zeit, als ich noch nicht wieder berufstätig war. Da müsstest du ja jemand haben, der deine Kinder jeweils betreut...
Jetzt bin ich wieder berufstätig und kann in der Mittagspause Sport machen oder mit jemandem zum Essen abmachen...

sonrie
Urgestein
Beiträge: 11432
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von sonrie »

ja, so gehts auch ;-)

klar brauchst du dann jemanden der deine Kinder betreut, aber du selber bist ja in der Zeit nicht blockiert durch einen Job oder so, hättest also Zeit dafür (also die Mütter die ich kenne die wenig der nicht arbeiten organisieren sich das ganz gut...)

Man kann sich aber mit Freundinnen inkl. Kindern treffen, die Kinder bei der Oma oder im EKZ in der Kinderbetreuung abgeben und zum Coiffeur gehen oder was zum anziehen kaufen, oder eben seinen Hobbies nachgehen (Kinder beim babysitter, im Fitness im Hort etc.) , wenn die Kinder dann mal im Kiga oder Schule sind (die Anwesenheit im Kiga entspricht ca. einem 50% Pensum...). Wenn man selber 80% arbeitet, geht das nicht mehr, weil man selber keine Zeit mehr dafür hat ;-)
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Bukiwa
Member
Beiträge: 118
Registriert: Sa 12. Dez 2009, 19:15
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von Bukiwa »

Ja stimmt, so sieht’s grad anders aus.

Ich hatte halt zu dieser Zeit 2 von 3 zu Hause, Oma nicht verfügbar und bei Fremden im Hort abgeben war unmöglich.

Deshalb finde ich es jetzt an meinen Arbeitstagen so toll und geniesse die Mittagspausen sehr...

sonrie
Urgestein
Beiträge: 11432
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von sonrie »

recht hast du ;-) Ich ha zwar nur kurze Mittagspausen, aber ich mag es auch sehr, das Mittagessen mit Kollegen ...
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Marissa
Member
Beiträge: 417
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 17:18
Geschlecht: weiblich

Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?

Beitrag von Marissa »

Bukiwa hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 21:13 Ja stimmt, so sieht’s grad anders aus.

Ich hatte halt zu dieser Zeit 2 von 3 zu Hause, Oma nicht verfügbar und bei Fremden im Hort abgeben war unmöglich.

Deshalb finde ich es jetzt an meinen Arbeitstagen so toll und geniesse die Mittagspausen sehr...

Wirklich? Ich geniesse es nicht wirklich :-) bei meiner aktuellen sowie bei all meinen vorherigen Arbeitsstellen wird und wurde lediglich über andere getratscht, dann wird gejammert wie streng man es hat, und es wird alles schön geredet. Ich mag das nicht wirklich, aus diesem Grund geh ich meistens Sport machen oder Wocheneinkauf machen da der Supermarkt gleich nebenan liegt ;-) essen geh ich mit wirklich guten Kollegen, die sich aber nicht über andere auslassen.

Zu Grosseltern die hüten: Wenn das jemand nicht freiwillig und gerne jedoch trotzdem macht, selber schuld sorry. Meine Mama hat uns gern geholfen als meine Tochter klein war. Beim zweiten Kind kam sie dann auch noch. Mit zunehmendem Alter wurde es ihr zu streng. Mein Mann und ich haben das akzeptiert und nach anderen Lösungen gesucht. Heute sind meine Mama und Papa pensioniert, helfen uns einfach im Notfall,

Meine Nachbarin kommt übrigens auch aus DE. Sie hat gesagt dass Teilzeit Arbeit in DE auch immer beliebter wird ;-)

LG
Marissa

Antworten