Borrelien

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Papa68
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Borrelien

Beitrag von Papa68 »

Kennt sich jemand aus?
Unsere Tochter hat sich eine Zecke eingefangen, bei welcher im Labor Borrelien gefunden wurden. Das Labor empfiehlt eine Antibiotikabehandlung, der Arzt sieht das aber ziemlich locker. Erst mal abwarten, ob sich eine Reaktion zeigt. Seltsamerweise hat man mir am selben Tag am Telefon (Arztpraxis) gesagt, dass man die Therapie so schnell wie möglich beginnen sollte, also mit dem Arztbesuch nicht bis zum nächsten Tag warten sollte. Nun bin ich verwirrt und verunsichert.
Kann mir jemand weiter helfen? Kann ich einfach zuwarten oder muss reagiert werden?
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SilkeJ
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Re: Borrelien

Beitrag von SilkeJ »

ich würde es sofort machen. meine schwester hatte als kind einen zecken biss und die einte gesichtshälfte war gelähmt. sie musste 2 wochen jeden tag in den spital und bekam eine infusion (weiss nicht mehr was es war) und nur deshalb gibg die lähmung weg. das einzige was sie heute nicht kann ist pfeiffen, aber ohne die sofortige behandlung wäre sie weiter gelähmt gewesen

Jamiro

Re: Borrelien

Beitrag von Jamiro »

Genau aus diesem Grund würde ich nie eine Zecke testen lassen! Hast Du das veranlasst? Nun weisst Du zwar, dass die Zecke Träger ist, ob sie die Krankheit aber übertragen hat, bleibt trotzdem ungewiss... Wie lange war sie denn etwa drin?
Ich würde wohl auch abwarten und die Stelle sowie das Kind gut beobachten. Sonst müsste man eigentlich nach jedem Zeckenbiss prophylaktisch behandeln...

SilkeJ
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Re: Borrelien

Beitrag von SilkeJ »

denk einfach daran, die Symptome können auch erst 15 Jahre später auftreten. und ob du dann noch an die zecke denkst weiss ich nicht.

Mamabär84
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Re: Borrelien

Beitrag von Mamabär84 »

Het sich en rote ring umd bissstell bildet? Wenn mi mag recht erinnere isch das es alarmzeiche!

lorian
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Re: Borrelien

Beitrag von lorian »

[-][-][-] i würds sofort behandle sicher isch sicher.. i ha eifach schiss vor zecke[-][-]

Sunshinemom
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Re: Borrelien

Beitrag von Sunshinemom »

Ich empfehle dir auch sie behandeln zu lassen.

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schoefli
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Re: Borrelien

Beitrag von schoefli »

Unser Sohn hatte Borreliose.

Für mich käme es sehr darauf an. Die Antibiotikatherapie, die er bekam, war nicht ohne. Das wurde täglich IV gemacht, dafür kam die Kinderspitex. Der Zugang blieb die ganze Zeit und das Antibiotika war wirklich ein Hammer. Ich glaube nicht, dass ich eine solche Hammertherapie einfach so einmal machen würde. Ich weiss nicht, ob sich die Therapie bei Verdacht vielleicht unterscheidet und man dafür ein anderes Antibiotika nehmen kann?

Ich finde es sehr schwierig. In der heutigen Zeit finde ich eine Antibioabgabe auf Verdacht oder Vorsorglich nicht angebracht, wir haben so grosse Probleme mit Resistenzen. Da würde ich mir wohl wirklich mehrere Meinungen einholen, es gibt Krankenhäuser, die sehr viel Erfahrung mit Borreliose haben. Und das sage ich, obwohl wir mit Junior sehr viele Komplikationen hatten (die aber nicht in direktem Zusammenhang mit der Borreliose entstand, sondern mit einer Folgekrankheit die meiner Meinung nach aus dem geschwächten Immunsystem kam). Aber wenn die Spezialisten wirklich zu einer frühen Abgabe raten ist der Fall klar, Resistenzen hin oder her.

Aber genau aus dem Grund lasse ich nie Zecken testen. Wir hatten schon so viele Zecken (dies trotz Vorsichtsmassnahmen), wohnen im Hochrisikogebiet und erst einmal wurde jemand krank.
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Helena
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Re: Borrelien

Beitrag von Helena »

Wie lange war sie in der Haut? FSME wird ja sofort übertragen, Borreliose erst "nach dem Essen". Wenn sie also weniger als 24h gesteckt hat, ist die Chance klein, dass etwas zum Wirt rüber ging.

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Phase 1
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Re: Borrelien

Beitrag von Phase 1 »

mach in drei ,vier fünf Wochen ein bluttest.
Dann sollte es anzeigen ob infiziert wurde oder nicht.
Erst dann mach eine Therapie.
Sie ist wirklich nicht ohne und sonst müsste man ja fast Dauer AB geben.

Wir sprühen übrigens mit dem zeckenspray aus der migros ( gelbe Flasche ) ein. Hatten dadurch keine zecken und es hat in unserem garten Mega viele!

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stella
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Re: Borrelien

Beitrag von stella »

Mamabär84 hat geschrieben:Het sich en rote ring umd bissstell bildet? Wenn mi mag recht erinnere isch das es alarmzeiche!
25% der Borrelienerkrankten machen keinen roten Ring und keine Wanderröte.
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Re: Borrelien

Beitrag von stella »

Phase 1 hat geschrieben:mach in drei ,vier fünf Wochen ein bluttest.
Dann sollte es anzeigen ob infiziert wurde oder nicht.
Erst dann mach eine Therapie.
Sie ist wirklich nicht ohne und sonst müsste man ja fast Dauer AB geben.

Wir sprühen übrigens mit dem zeckenspray aus der migros ( gelbe Flasche ) ein. Hatten dadurch keine zecken und es hat in unserem garten Mega viele!
Nein, ein Bluttest zeigt eine akute Borrelienerkrankung nicht an. Das müsste schon eine Liquorpunktion sein.
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Re: Borrelien

Beitrag von stella »

Papa
Bei uns hatte Pfunzi eine Borreliose mit Gesichtslähmung. Daher kenne ich mich ein wenig aus.

Damit Borreliose übertragen werden kann, muss die Zecke lange gesteckt haben... Wenn ihr sie vor dem Vollsaugen entfernt habt, ist es wenig wahrscheinlich, dass dein Kind angesteckt wurde. Wie gross war die Zecke? Wie vollgesogen?

Wenn doch, ist eine sofortige Therapie nicht zwingend. Bei uns traten schon Nervenschäden auf, also Borreliose II Grades und im Inselspital Bern (Uniklinik) haben sie also keine Eile gehabt. Vom Untersuch bis zum Ergebnis dauerte es fünf Tage, der Zeckenbiss lag 8 Wochen zurück... Du hast also Zeit...

Ich würde mir zwei, drei Fachmeinungen einholen. Mit meinem Wissenstand kannst du zuwarten. Ich weiss aber nicht, wie aktuell der ist.
Kommt es zu Nervenschädigungen, dann kannst du AB nicht mehr oral nehmen, du musst es i.V. verabreichen. Das ist dann mühsamer. Pfunzi müsste 14 Tage... Mit Kinderspitex... Und das war sehr, sehr happig!
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Re: Borrelien

Beitrag von stella »

SilkeJ hat geschrieben:ich würde es sofort machen. meine schwester hatte als kind einen zecken biss und die einte gesichtshälfte war gelähmt. sie musste 2 wochen jeden tag in den spital und bekam eine infusion (weiss nicht mehr was es war) und nur deshalb gibg die lähmung weg. das einzige was sie heute nicht kann ist pfeiffen, aber ohne die sofortige behandlung wäre sie weiter gelähmt gewesen
Das stimmt so nicht ganz.
Die Lähmung war eine Nervenschädigung, verursacht durch die Borrelien. Die Therapie, die deine Schwester erhalten hat, ist wahrscheinlich eine AB-Gabe i.V. Dies wirkt gegen die Borrelien, nicht aber gegen die Lähmung.
Zur Lähmung: Die Nervenfasern wachsen bei Kindern in der Regel wieder langsam nach. Es dauert ungefähr 6-12 Monate, bis solche Zellen gewachsen sind. So geht die Lähmung weg. In den meisten Fällen bei einer ideopatischen Fascialisparese bei Kinden geht die mit der Zeit deutlich zurück oder weg, nur weiss man das nicht mit ganzer Sicherheit.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

uetliberg
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Re: Borrelien

Beitrag von uetliberg »

stella hat geschrieben:
Phase 1 hat geschrieben:mach in drei ,vier fünf Wochen ein bluttest.
Dann sollte es anzeigen ob infiziert wurde oder nicht.
Erst dann mach eine Therapie.
Sie ist wirklich nicht ohne und sonst müsste man ja fast Dauer AB geben.

Wir sprühen übrigens mit dem zeckenspray aus der migros ( gelbe Flasche ) ein. Hatten dadurch keine zecken und es hat in unserem garten Mega viele!
Nein, ein Bluttest zeigt eine akute Borrelienerkrankung nicht an. Das müsste schon eine Liquorpunktion sein.
Doch, die IgM wären doch positiv bei einer akuten Infektion? Aber ohne Symptome würde ich nicht testen und behandeln, denke auch nicht, dass das so in den Guidelines ist (das Testen der Zecke wohl auch nicht).

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Phase 1
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Re: Borrelien

Beitrag von Phase 1 »

stella hat geschrieben:
Phase 1 hat geschrieben:mach in drei ,vier fünf Wochen ein bluttest.
Dann sollte es anzeigen ob infiziert wurde oder nicht.
Erst dann mach eine Therapie.
Sie ist wirklich nicht ohne und sonst müsste man ja fast Dauer AB geben.

Wir sprühen übrigens mit dem zeckenspray aus der migros ( gelbe Flasche ) ein. Hatten dadurch keine zecken und es hat in unserem garten Mega viele!
Nein, ein Bluttest zeigt eine akute Borrelienerkrankung nicht an. Das müsste schon eine Liquorpunktion sein.
Bei meiner damals 15 jährige Nichte hat es drei Wochen nach dem zeckenbiss die borelien im bluttest angezeigt.
Sie hatte dann gleich AB bekommen.

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schoefli
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Re: Borrelien

Beitrag von schoefli »

Bei Junior hat die zecke noch nicht lange gesteckt, war noch ganz klein und trotzdem wurden die borrelien übertragen. Aber trotz der Erfahrung würde ich bei einem erneuten zeckenbiss weder die Zecke prüfen lassen, noch eine antibiotikatherapie ohne Symptome machen. Das AB ist echt heftig und dazu noch IV. Mit dem bluttest kenne ich mich nicht aus, da Junior bereits Symptome hätte wurde eine lumbalpunktion gemacht.
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Re: Borrelien

Beitrag von stella »

uetliberg hat geschrieben:
stella hat geschrieben:
Phase 1 hat geschrieben:mach in drei ,vier fünf Wochen ein bluttest.
Dann sollte es anzeigen ob infiziert wurde oder nicht.
Erst dann mach eine Therapie.
Sie ist wirklich nicht ohne und sonst müsste man ja fast Dauer AB geben.

Wir sprühen übrigens mit dem zeckenspray aus der migros ( gelbe Flasche ) ein. Hatten dadurch keine zecken und es hat in unserem garten Mega viele!
Nein, ein Bluttest zeigt eine akute Borrelienerkrankung nicht an. Das müsste schon eine Liquorpunktion sein.
Doch, die IgM wären doch positiv bei einer akuten Infektion? Aber ohne Symptome würde ich nicht testen und behandeln, denke auch nicht, dass das so in den Guidelines ist (das Testen der Zecke wohl auch nicht).

Uns wurde gesagt, dass man im Blut eine aktuelle und eine vergangene Infektion nicht auseinander halten könne und es gäbe über 70 Stämme.
Um wirklich eine akute Erkrankung nachweisen zu können, brauche es Liquor...
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Re: Borrelien

Beitrag von stella »

Karine
Habe ich richtig verstanden, dass wenn ein Patient keine Schädigungen der Nerven zeigt, man im Blut nach Abwehrzellen einer akuten (IgM) suchen kann und wenn Schädigung der Nerven vorhanden sind, man dann Liquor braucht, um eine aktuelle Borreliose nachzuweisen und andere Krankheiten ausschliessen zu können?
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Re: Borrelien

Beitrag von stella »

Karine
Uns wurde eben gesagt, dass man im Blut nur vergangene Infektionen nachweisen könne. Kann es sein, dass sich das in den letzten 8 Jahren verändert hat?

Danke! Wieder etwas gelernt.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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