Ist Impfen notwendig?

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Insieme
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Sind 2 unterschiedliche Bücher.

Hasler regt zum Nachdenken an. Ist ein CH-Homöopath.

Dr. med. Friedrich P. Graf hat eine Arztpraxis in DE.

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stella
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von stella »

Insieme
Ich gehe zu einem Homöopathen, der auch Schulmediziner ist. Mir ist eine fundierte medizinische Ausbildung auch bei einem Homöopathen wichtig.

Herr Haslers Lebenslauf überzeugt mich dahe nicht als fundierte Quelle gegen Impfen.

Bei Herrn Graf dachte ich zuerst "okee"... Bei etwas Recherche fand ich heraus, dass er zum Teil sehr in Verruf steht. Ebenfalls soll er nur die Grundausbildung als Schulmediziner gemacht haben...

Leider überzeugen mich beide Herren nicht.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Insieme
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Insieme »

Was hast du denn bei Graf raus gefunden?

Darum sage ich. 2 unterschiedliche Bücher. Hasler schreibt ganz anders als Graf.

Von Dr. Suzanne Humphries (Nierenärztin) hat ein riesen Buch geschrieben. Ca. 20 Jahre recherche.

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Entli
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Entli »

Simbat hat geschrieben:Etwas beschäftigt mich aber: Was hat die Impfgegnerseite für Interessen den Leuten Angst zu machen und sie mit falschen Fakten auf Ihre Seite zu ziehen? Wer profitiert davon?
Du fragst nach rationalen Gründen. Dies dürften Geld verdienen und der Wunsch nach Publizität sein.

Weitere Gründe welche zur Impfgegnerschaft führen können (Auszüge aus dem Text im Spoiler):

9 – Formale Logikfehler
Wenn es regnet, ist die Strasse nass.
Die Strasse ist nass.
Es hat geregnet.

Es ist möglich, dass diese Schlussfolgerung korrekt ist: Wenn die Strasse nass ist, ist eine mögliche Erklärung, dass es geregnet hat. Vielleicht hat aber auch jemand einfach Wasser ausgeschüttet. Bei diesem formalen Fehlschluss folgt die Schlussfolgerung also nicht zwingend aus den Prämissen – das ist die Natur dieses einen formalen Fehlschlusses.

(Wird regelmässig hier so argumentiert: "Ich kenne ein Kind das ist immer krank. Es wurde geimpft. Also sind die Impfungen schuld dass es immer krank ist.)

8 – Ankerheuristik («Anchoring»-Effekt)
Wir halten besonders an jenen Informationen fest, welche wir als erste erhalten haben. Dieser Denkfehler wird «Ankerheuristik» genannt und gehört zu den besser untersuchten kognitiven Verzerrungen.

7 – Bestätigungsfehler («Confirmation Bis»)
Jene Ideen und Hypothesen, welche wir schon im Kopf haben, wollen wir automatisch eher als bestätigt sehen; auch, wenn die Informations- und Datenlage dagegen spricht – wir üben uns fast permanent in einem sogenannten Bestätigungsfehler

6 – Anekdotisches Denken
Impfgegner lehnen Argumente, welche auf Daten rekurrieren, nicht prinzipiell ab. Im Gegenteil: Tendenziell investieren Impfgegner viel Zeit in die Suche nach und die Interpretation von Daten rund um Impfungen. Das Problem ist, dass Impfgegner zu wenig systematisch und zu wenig rigoros ihre Daten selektieren.

Die Art und Weise, wie Daten erhoben werden, ist nicht immer gleich valide und gleich reliabel25. Manchmal zeigen die erhobenen Daten nicht das, was sie eigentlich zeigen sollen. Wenn wir die Uhrzeit erfahren wollen und dafür auf ein Thermometer schauen, werden die Daten nicht das zeigen, was uns eigentlich interessiert. Manchmal ist die Methode, um Daten zu erheben, nicht sehr zuverlässig. Wenn wir die Uhrzeit erfahren wollen und dafür auf eine defekte Uhr schauen, erhalten wir zwei Mal am Tag korrekte Daten, aber ansonsten nur falsche; eine defekte Uhr ist nicht sehr zuverlässig.

Impfgegner verlassen sich oft auf Daten, welche maximal tiefe Validität und Reliabilität haben – sie verlassen sich auf Anekdoten26 27. Anekdoten, also Einzelereignisse, sind ein sehr gut formbares Material, aus welchem sich ein Narrativ nach dem eigenen Gusto stricken lässt. In Kombination mit den Punkten 10 (formale Logikfehler) und 8 (Bestätigungsfehler) können Einzelfälle in der eigenen Interpretation immer aufzeigen, was aufgezeigt werden soll.

Anekdotisches Denken ist vermutlich kein universaler Denkfehler, denn generell scheinen wir statistischen Daten mehr Glaubwürdigkeit als anekdotischen Daten zu schenken28 29. In Gesundheitsfragen ist dieser Effekt aber offenbar ein umgekehrter30, so auch bei Impfungen31. Die Kraft der Anekdote in Fragen von Medizin und Gesundheit ist derart stark, dass es sogar (für sich genommen sehr problematische) Empfehlungen gibt, evidenzbasierte Medizin stärker narrativ, also stärker über Anekdoten zu erklären32.

5 – Illusorische Korrelation
Vermeintliche Korrelationen werden dann überall dort wahrgenommen, wo die eigene Einstellung bestätigt wird – der eigenen Einstellung zuwiderlaufende Zusammenhänge werden dagegen systematisch ausgeblendet.

4 – Verzerrte Risikowahrnehmung
Rein objektiv gesehen bedeutet Risiko so viel wie die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines (unerwünschten) Ereignisses kombiniert mit dem Ausmass der Folgen des Ereignisses.

Wir sind aber subjektiv sehr weit entfernt von einer solchen trockenen Risikoeinschätzung36. Wir sind keine neutralen Rechenmaschinen, die die ganze Fülle möglicher Risiken objektiv zu berechnen versuchen. Wir nehmen die Welt einerseits über unseren begrenzten und fehleranfälligen Sinnesapparat wahr, und andererseits über den kommunikativen Austausch mit anderen Menschen und über die Rezeption von Massenmedien. Das führt dazu, dass wir praktisch immer Risiken unterschätzen oder überschätzen; jene, die wir überschätzen, überschätzen wir, weil sie im Zuge unserer sozialen Wahrnehmung einen Prozess der Verstärkung durchmachen37.

Impfgegner erleben eine bestimmte subjektive und soziale Realität, in welcher dieser Verstärkungsprozess die Risiken von Impfungen betrifft. Impfungen sind ein medizinischer Eingriff und als solcher risikobehaftet. Impfgegner überschätzen allerdings die Risiken von Impfungen und unterschätzen den Nutzen38 39 40 41. Diese verzerrte Risikowahrnehmung kann z.B. durch impfkritische Webseiten gefördert werden42, und die wahrgenommennen Risiken schlagen sich in entsprechend tieferer Impfbereitschaft nieder43. Zudem besteht eine Verknüpfung zu Punkt 7: Anekdoten scheinen die Risikowahrnehmung von Impfungen stärker zu beeinflussen als Statistiken44.

3 – Dunning-Kruger-Effekt
Wir alle haben Hobbies, Freizeitbeschäftigungen, mehr oder minder flüchtige Interessen. Das sind in der Regel Dinge und Bereiche, in denen wir uns einerseits ein bisschen besser auskennen als Leute, die damit gar nichts zu tun haben. Andererseits haben wir aber auch keine wirklich vertiefte Expertise – irrationalerweise neigen wir aber dazu, uns einzubilden, dass unsere Expertise umfangreicher ist, als sie in Tat und Wahrheit ist.

2 – Verschwörungstheorien

All die individuellen Anekdoten und Ängste werden zu einer grossen Geschichte verwoben. Impfungen werden nicht nur abgelehnt, weil sie zu riskant sind oder weil sie zu schlecht wirken. Hinter Impfungen stehen nämlich gewisse mächtige Akteure, und diese Akteure wissen um die Gefahren von Impfungen – sie setzen die Bevölkerung bewusst diesen Gefahren aus, um unlautere Ziele zu verfolgen. Das übergeordnete Narrativ impfkritischer Einstellungen sind oft Verschwörungstheorien

1 – Zurück zur Natur («Appeal to nature»)
Mit einem solchen Verständnis werden dabei nicht nur Impfungen als etwas Unnatürliches angesehen, sondern die Infektionskrankheiten, welche dank Impfungen verhindert werden, werden als natürlich und darum als «gut» verstanden. Wenn die Natur bestimmt hat, dass wir unser natürliches Immunsystem haben und, dass es diese natürlichen Krankheiten gibt, dann ist es fast eine Art Hybris, dass wir Menschen mit unseren künstlichen Eingriffen der Natur ins Handwerk pfuschen. Wer den Fehlschluss macht, dass etwas gut sei, nur, weil es natürlich ist, kommt nicht umhin, der Natur ein solches prinzipielles Wohlwollen zu unterstellen, und damit «die Natur» mit der Eigenschaft eines handelnden Akteurs zu versehen.

Es ist zutiefst menschlich, gegenüber «unnatürlichen» Eingriffen und Handlungen, zu denen auch Impfungen gehören, intuitiv Bedenken zu haben. Diese Bedenken aber in Form von Fehlschlüssen zu de facto-Glaubenssätzen zu zementieren, ist irrational. Zielführender ist es, so eivdenzbasiert wie möglich abzuschätzen, was die Folgen eines unnatürlichen Eingriffes sind und was die Folgen eines natürlichen Verlaufes – vielleicht in keiner Frage ist das Ergebnis dieser Abwägung so deutlich wie bei Impfungen.

Der ganze Text inkl. Quellenangaben:
Spoiler:
9 – Formale Logikfehler

Formale Logik ist jener Teil der Logik, bei dem es nicht darum geht, ob das, was behauptet wird, inhaltlich wahr ist. Stattdessen geht es ausschliesslich um die Frage, ob eine Schlussfolgerung aus den gegebenen Prämissen ableitbar ist. Im Kontext von Impfkritik ist formale Logik wohl nicht zentral, denn die strittigen Punkte betreffen in aller Regel inhaltliche Fragen und die Art und Weise, wie diese geklärt und interpretiert werden können. Dennoch können auch formale Logikfehler von Bedeutung sein: Wenn Argumente vorgetragen werden, welche formal unzulässig sind, erschwert das die inhaltliche Diskussion.

Ein formaler Fehlschluss, welcher bisweilen von Impfgegnern vorgetragen wird, hat folgende Form (die inhaltliche Wahrheit der Prämissen interessiert an dieser Stelle nicht):

Impfungen verursachen Gebrechen X.
Eine Person hat das Gebrechen X.
Das Gebrechen X bei der Person wurde durch Impfungen verursacht.

Diese Schlussfolgerung sieht – ungeachtet des inhaltlichen Wahrheitsgehaltes der ersten Prämisse – auf den ersten Blick plausibel aus. Wenn Impfungen das Gebrechen X verursachen und eine Person das Gebrechen X hat, müsste klar sein, dass die Impfung das Gebrechen X verursacht hat. Das ist aber ein Trugschluss. Formal korrekt würde die Schlussfolgerung folgendermassen aussehen:

Impfungen verursachen Gebrechen X.
Eine Person wurde geimpft.
Die Person wird Gebrechen X haben.

Der Unterschied zwischen dem formal korrekten und dem formal falschen Argument ist nicht weltbewegend. Die Natur dieses Fehlschlusses wird aber deutlich, wenn wir das Beispiel abändern:

Wenn es regnet, ist die Strasse nass.
Die Strasse ist nass.
Es hat geregnet.

Es ist möglich, dass diese Schlussfolgerung korrekt ist: Wenn die Strasse nass ist, ist eine mögliche Erklärung, dass es geregnet hat. Vielleicht hat aber auch jemand einfach Wasser ausgeschüttet. Bei diesem formalen Fehlschluss folgt die Schlussfolgerung also nicht zwingend aus den Prämissen – das ist die Natur dieses einen formalen Fehlschlusses.

Das Beispiel mit den Impfungen hat potenziell weitreichende Implikationen. Der formal korrekte Schluss ist z.B. die Grundlage für wissenschaftliche Untersuchungen zum Zusammenhang von Autismus und der MMR-Impfung: Wenn die Schlussfolgerung formallogisch korrekt geäussert wird, liegt eine Hypothese vor, welche anschliessend inhaltlich geprüft werden kann. Wenn aber die formallogisch falsche Schlussfolgerung als Ausgangspunkt genommen wird, wird keine prüfbare Hypothese formuliert, sondern ein kausaler Zusammenhang schon im Voraus vermutet: Wenn jemand Autismus hat, sind Impfungen dafür verantwortlich. Diese falsche Schlussfolgerung ist mit den Punkten 7 und 6 verwandt.

8 – Ankerheuristik («Anchoring»-Effekt)
Wir haben alle den subjektiven Eindruck, in der Lage zu sein, neutral und objektiv Informationen aufzunehmen und dadurch unseren Wissensstand zu aktualisieren und, wenn angebracht, unsere Meinungen und Einstellungen anzupassen. Dieser Eindruck täuscht: Wir tendieren dazu, bestimmten Informationen mehr Glaubwürdigkeit und Relevanz zuzusprechen als anderen. Das Kriterium ist dabei nicht etwa die objektive Qualität der Informationen, sondern, viel banaler, die Chronologie der Informationen. Ein bestimmter Effekt sticht dabei besonders heraus: Wir halten besonders an jenen Informationen fest, welche wir als erste erhalten haben. Dieser Denkfehler wird «Ankerheuristik» genannt und gehört zu den besser untersuchten kognitiven Verzerrungen12 13 14 15.

Der Mechanismus der Ankerheuristik bei Impfgegnern gründet im Umstand, dass wir alle im Allgemeinen nicht wirklich viel von Impfungen wissen, sondern diese mehr oder weniger routiniert akzeptieren. Wenn nun Individuen zum ersten Mal aktiv in Kontakt mit Informationen rund um Impfungen kommen, besteht die Möglichkeit, dass diese ersten Informationen unwissenschaftliche Impfkritik beinhalten oder ausschliesslich daraus bestehen. Einerseits kann es sein, dass Freunde und Bekannte, die selber zu Impfgegnern gehören, diese Thematik bilateral ansprechen. Andererseits spielt das Internet eine zentrale Rolle: Online finden sich viele Quellen, wo faktisch falsche Behauptungen rund um Impfungen gemacht werden16 17 18 19.

Die Ankerheuristig ist ein allgemeiner Denkfehler, von dem wir alle betroffen sind, und wie bei allen Denkfehlern ist einige Anstrengung von Nöten, um ihn zu überwinden. Eine präventive Massnahme wäre aber, dass versucht wird, aktiver sachlich-wissenschaftliche Informationen über Impfungen zu verbreiten20 – wenn wir um die Ankerheuristig wissen, ist es sinnvoll, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die erste Information, welche wahrgenommen wird, eine wissenschaftlich-sachliche ist.

7 – Bestätigungsfehler («Confirmation Bias»)
Idealerweise würden wir immer sehr neutral und sachlich prüfen, ob unsere Ideen, unsere Hypothesen, durch die verfügbaren Informationen und Daten gestützt werden oder nicht. Im Alltag würde uns ein solches Vorgehen aber überfordern oder, im Mindesten, einiges an Anstrengung kosten. Darum tendieren wir zu einem verzerrten Kurzschluss-Verfahren: Jene Ideen und Hypothesen, welche wir schon im Kopf haben, wollen wir automatisch eher als bestätigt sehen; auch, wenn die Informations- und Datenlage dagegen spricht – wir üben uns fast permanent in einem sogenannten Bestätigungsfehler21 22.

Es ist einfach, nachzuvollziehen, warum der Bestätigungsfehler bei Impfgegnern relevant ist: Eine impfkritische Haltung ist meistens keine spontane Einstellung, sondern beruht auf einer verhältnismässig hohen sowohl zeitlichen als auch kognitiven Investition. Eine Idee, in welche viel Ressourcen investiert werden, wird dadurch entsprechend anfällig für den Bestätigungsfehler. Zum Besätigungsfehler kommen auch noch zwei weitere Phänomene. Einerseits haben wir das Bedürfnis, sogenannte «kognitive Dissonanzen»23 zu tilgen: Ideen, die zu einander im Widerspruch stehen, bereiten uns Unbehagen, und dieses Unbehagen wollen wir aus der Welt schaffen. Das Tilgen der kognitiven Dissonanzen erfolgt dabei nicht immer rational. Wir bedienen uns stattdessen beispielswese des Mechanismus des «motivierten Denkens»24: Es fällt uns deutlich leichter, das, woran wir glauben wollen, bestätigt zu sehen, als alternative Erklärungen ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

Der Bestätigungsfehler ist insgesamt also ein gewichtiges Problem: Je intensiver die impfkritische Überzeung bei einer Person, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die betroffene Person für rationale Argumente aufnahmefähig ist.

6 – Anekdotisches Denken
Impfgegner lehnen Argumente, welche auf Daten rekurrieren, nicht prinzipiell ab. Im Gegenteil: Tendenziell investieren Impfgegner viel Zeit in die Suche nach und die Interpretation von Daten rund um Impfungen. Das Problem ist, dass Impfgegner zu wenig systematisch und zu wenig rigoros ihre Daten selektieren.

Die Art und Weise, wie Daten erhoben werden, ist nicht immer gleich valide und gleich reliabel25. Manchmal zeigen die erhobenen Daten nicht das, was sie eigentlich zeigen sollen. Wenn wir die Uhrzeit erfahren wollen und dafür auf ein Thermometer schauen, werden die Daten nicht das zeigen, was uns eigentlich interessiert. Manchmal ist die Methode, um Daten zu erheben, nicht sehr zuverlässig. Wenn wir die Uhrzeit erfahren wollen und dafür auf eine defekte Uhr schauen, erhalten wir zwei Mal am Tag korrekte Daten, aber ansonsten nur falsche; eine defekte Uhr ist nicht sehr zuverlässig.

Impfgegner verlassen sich oft auf Daten, welche maximal tiefe Validität und Reliabilität haben – sie verlassen sich auf Anekdoten26 27. Anekdoten, also Einzelereignisse, sind ein sehr gut formbares Material, aus welchem sich ein Narrativ nach dem eigenen Gusto stricken lässt. In Kombination mit den Punkten 10 (formale Logikfehler) und 8 (Bestätigungsfehler) können Einzelfälle in der eigenen Interpretation immer aufzeigen, was aufgezeigt werden soll.

Anekdotisches Denken ist vermutlich kein universaler Denkfehler, denn generell scheinen wir statistischen Daten mehr Glaubwürdigkeit als anekdotischen Daten zu schenken28 29. In Gesundheitsfragen ist dieser Effekt aber offenbar ein umgekehrter30, so auch bei Impfungen31. Die Kraft der Anekdote in Fragen von Medizin und Gesundheit ist derart stark, dass es sogar (für sich genommen sehr problematische) Empfehlungen gibt, evidenzbasierte Medizin stärker narrativ, also stärker über Anekdoten zu erklären32.

5 – Illusorische Korrelation
Im vorhergehenden Punkt 5 ist die Problematik der Anekdoten erwähnt. Anekdoten verleiten uns dazu, kausale Zusammenhänge zu sehen, wo lediglich Korrelationen zu finden sind – Ereignisse treten miteinander oder nacheinander auf. Diese Problematik wird duch einen weiteren Denkfehler ergänzt: In Tat und Wahrheit bilden wir uns oft nur ein, es gebe die vermeintlichen Korrelationen33 34.

Illusorische Korrelationen spielen auch bei Impfgegnern eine Rolle35. Wenn die impfkritische Überzeugung sehr ausgeprägt und das anekdotische Denken stark verinnerlicht ist, hat der Bestätigungsfehler (Punkt 8) freie Bahn. Vermeintliche Korrelationen werden dann überall dort wahrgenommen, wo die eigene Einstellung bestätigt wird – der eigenen Einstellung zuwiderlaufende Zusammenhänge werden dagegen systematisch ausgeblendet.

4 – Verzerrte Risikowahrnehmung
«Risiko» ist ein Konzept, das wir im Alltag explizit oder implizit oft verwenden. Rein objektiv gesehen bedeutet Risiko so viel wie die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines (unerwünschten) Ereignisses kombiniert mit dem Ausmass der Folgen des Ereignisses. Mit dieser sehr simplen Auffassung ist es möglich – so eine Datengrundlage besteht – Risiken zu berechnen oder zumindest abzuschätzen. Wenn wir etwa wissen, wie viele Flugzeugabstürze es im Durchschnitt der letzten Jahre gab und, wie viele Tote und Verletzte es im Schnitt pro Flugzeugabsturz gab, lässt sich das Risiko von Reisen im Flugzeug berechnen und beispielsweise mit dem Risiko anderer Reisemethoden vergleichen.

Wir sind aber subjektiv sehr weit entfernt von einer solchen trockenen Risikoeinschätzung36. Wir sind keine neutralen Rechenmaschinen, die die ganze Fülle möglicher Risiken objektiv zu berechnen versuchen. Wir nehmen die Welt einerseits über unseren begrenzten und fehleranfälligen Sinnesapparat wahr, und andererseits über den kommunikativen Austausch mit anderen Menschen und über die Rezeption von Massenmedien. Das führt dazu, dass wir praktisch immer Risiken unterschätzen oder überschätzen; jene, die wir überschätzen, überschätzen wir, weil sie im Zuge unserer sozialen Wahrnehmung einen Prozess der Verstärkung durchmachen37.

Impfgegner erleben eine bestimmte subjektive und soziale Realität, in welcher dieser Verstärkungsprozess die Risiken von Impfungen betrifft. Impfungen sind ein medizinischer Eingriff und als solcher risikobehaftet. Impfgegner überschätzen allerdings die Risiken von Impfungen und unterschätzen den Nutzen38 39 40 41. Diese verzerrte Risikowahrnehmung kann z.B. durch impfkritische Webseiten gefördert werden42, und die wahrgenommennen Risiken schlagen sich in entsprechend tieferer Impfbereitschaft nieder43. Zudem besteht eine Verknüpfung zu Punkt 7: Anekdoten scheinen die Risikowahrnehmung von Impfungen stärker zu beeinflussen als Statistiken44.

3 – Dunning-Kruger-Effekt
Wir alle haben Hobbies, Freizeitbeschäftigungen, mehr oder minder flüchtige Interessen. Das sind in der Regel Dinge und Bereiche, in denen wir uns einerseits ein bisschen besser auskennen als Leute, die damit gar nichts zu tun haben. Andererseits haben wir aber auch keine wirklich vertiefte Expertise – irrationalerweise neigen wir aber dazu, uns einzubilden, dass unsere Expertise umfangreicher ist, als sie in Tat und Wahrheit ist.

Dieser Denkfehler trägt den Namen «Dunning-Kruger-Effekt» nach den zwei Autoren, welche diese verzerrte Selbsteinschätzung beschrieben haben45. In Anbetracht der vorhergehenden Punkte ist es einfach, nachzuvollziehen, warum der Dunning-Kruger-Effekt bei Impfgegnern ein relevanter Faktor ist. Impfgegner investieren in der Regel nicht unerhebliche kognitive und sonstige Ressourcen in das Thema Impfungen. In Kombination mit anderen Denk- und Logikfehlern kann diese intensive Zuwendung zum Thema zu der Selbsteinschätzung verleiten, die eigene Kompetenz bei der Thematik sei sehr hoch, obwohl das objektive Wissen und die objektiven Argumente von weniger hoher Güte sind46.

2 – Verschwörungstheorien
Impfkritische Einstellungen werden durch gute Anektoden, durch gute Narrative befeuert. Diese Narrative bestehen nicht nur aus einer Menge individueller Leidensgeschichten, die zu einer impfablehnenden Haltung motivieren. All die individuellen Anekdoten und Ängste werden zu einer grossen Geschichte verwoben. Impfungen werden nicht nur abgelehnt, weil sie zu riskant sind oder weil sie zu schlecht wirken. Hinter Impfungen stehen nämlich gewisse mächtige Akteure, und diese Akteure wissen um die Gefahren von Impfungen – sie setzen die Bevölkerung bewusst diesen Gefahren aus, um unlautere Ziele zu verfolgen. Das übergeordnete Narrativ impfkritischer Einstellungen sind oft Verschwörungstheorien47 48 49 50 51 52 53.

Verschwörungstheorien sind Erklärungen für schlimme, schockierende Ereignisse. Für diese Ereignisse sollen boshafte, ruchlose und schier unendlich mächtige Personen oder Organisationen verantwortlich zeichnen, die bemüht sind, ihre Untaten zu verdecken54. Impfungen werden in einer verschwörungstheoretischen Lesart als kriminelle Machenschaft aufgefasst, denn weltweit werden unschuldige Menschen Gefahren ausgesetzt oder gar wissentlich vergiftet, nur damit die Akteure, welche im Hintergrund die Fäden ziehen, ihre finanzielle und sonstige Macht erhalten und erweitern können.

Verschwörungstheorien haben in erster Linie den Zweck, Erklärungen für Ereignisse zu liefern. Sie haben aber auch eine wichtige indirekte Funktion: Jene, die die Verschwörung erkannt haben, gehören zu den «Guten» – und die Gegenseite, die korrupten und kriminellen, skrupellosen und unmoralischen Eliten, sind die «Bösen». Verschwörungstheorien decken damit ein fundamentales Bedürfnis ab: Sie stiften über Gruppenzugehörigkeit Identität, und diese Identität besteht zu grossen Teilen in der Abgrenzung von anderen Gruppen, die als schlecht angesehen werden55 56 57 58. Dieser Abgrenzungsmechanismus zwischen Gruppen kann soweit gehen, dass über Gefühle wie Abscheu, Wut, Hass und dergleichen den Mitgliedern der anderen Gruppe oder Gruppen ein Stück weit ihre Menschlichkeit abgesprochen wird59 60 61.

1 – Zurück zur Natur («Appeal to nature»)
Unser aller Alltag ist durch die Errungenschaften von Wissenschaft, oder allgemeiner, durch die Früchte zivilisatorischen Fortschrittes geprägt. Die meisten dieser Früchte der Moderne begrüssen die meisten von uns, denn gegen Dinge wie technologischen Fortschritt sträubt sich im Grunde niemand. Aber dieser zeitgenössiche Lebensstil weckt auch bestimmte Sehnsüchte: Wir fragen uns, ob es gut ist, dass wir so wenig Bezug haben zu jenem Teil der Welt, der noch frei von menschlichem Einfluss ist. Wir haben also gewisse Bedenken, den Bezug zur Natur zu verlieren.

«Natur» mit uns Menschen bzw. mit unserer Gesellschaft zu kontrastieren, ist auf einer gewissen Ebene unschlüssig. Wir Menschen sind Tiere, die über evolutionäre Vorgänge entstanden sind, so, wie alle anderen Lebewesen auf der Erde auch. In diesem Sinne sind wir natürlich Teil der Natur und jedes menschliche Handeln ist «natürlich». Trotzdem kann unterschieden werden zwischen jenem Teil der Welt, welcher ohne menschliches Zutun zustandegekommen ist, und unseren menschlichen Handlungen sowie ihren Folgen. Hier schwingt zumindest auf narrativer Ebene durchaus ein gewisser Antagonismus mit: Wir Menschen sind die einzige Spezies auf dem Planeten, die prinzipiell in der Lage ist, bewusst alles Leben auf dem Planeten zu beenden. Es ist darum nachvollziehbar, dass wir uns intuitiv fragen, ob das, was wir Menschen machen, kompatibel mit der Natur ist, und, dass wir uns danach sehnen, unser Leben in Einklang mit der Natur zu leben.

Intuition und Sehnsucht sind aber nicht immer die besten Helfer. Unser zwiespältiges Verhältnis zur Natur kann einerseits durchaus Triebfeder für sinnvolle Überlegungen sein, wie zum Beispiel die Frage, wie wir unsere kollektive Existenz nachhaltig gestalten können. Andererseits kann unser zwiespältiges Verhältnis zur Natur auch zu irrationalen Schlussfolgerungen führen. Der Spitzenplatz dieser irrationalen Schlussfolgerungen ist die Annahme, dass etwas automatisch dann besser und wünschenswerter ist, wenn es natürlich ist.

Alles, was wir über die Welt wissen, deutet klar in eine Richtung: Hinter der Natur, oder allgemeiner, hinter dem Universum steht kein «Telos», kein in irgendeiner Art vorbestimmtes oder gesteuertes grosses Ziel. Das Universum ist uns Menschen in keiner Art wohlgesinnt, wie es auch allen anderen Dingen innerhalb des Universums auch in keiner Art wohlgesinnt ist. Das bedeutet nicht, dass alles, was natürlich ist, schlecht für uns ist – aber das bedeutet eben auch, dass nicht alles, was wir Menschen nicht einfach der Natur überlassen, sondern aktiv selber beeinflussen und steuern, schlecht ist. Dieser bedeutende Fehlschluss, dass etwas schlecht ist, weil es unnatürlich ist, ist ein zentraler Bestandteil impfkritischer Argumentation62 63 64 65 66 67. Dieser Fehlschluss bei Impfgegnern ist so alt wie Impfungen selber68 69.

Mit einem solchen Verständnis werden dabei nicht nur Impfungen als etwas Unnatürliches angesehen, sondern die Infektionskrankheiten, welche dank Impfungen verhindert werden, werden als natürlich und darum als «gut» verstanden. Wenn die Natur bestimmt hat, dass wir unser natürliches Immunsystem haben und, dass es diese natürlichen Krankheiten gibt, dann ist es fast eine Art Hybris, dass wir Menschen mit unseren künstlichen Eingriffen der Natur ins Handwerk pfuschen. Wer den Fehlschluss macht, dass etwas gut sei, nur, weil es natürlich ist, kommt nicht umhin, der Natur ein solches prinzipielles Wohlwollen zu unterstellen, und damit «die Natur» mit der Eigenschaft eines handelnden Akteurs zu versehen.

Es ist zutiefst menschlich, gegenüber «unnatürlichen» Eingriffen und Handlungen, zu denen auch Impfungen gehören, intuitiv Bedenken zu haben. Diese Bedenken aber in Form von Fehlschlüssen zu de facto-Glaubenssätzen zu zementieren, ist irrational. Zielführender ist es, so eivdenzbasiert wie möglich abzuschätzen, was die Folgen eines unnatürlichen Eingriffes sind und was die Folgen eines natürlichen Verlaufes – vielleicht in keiner Frage ist das Ergebnis dieser Abwägung so deutlich wie bei Impfungen.

https://www.skeptiker.ch/die-top-9-denk ... pfgegnern/
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Entli
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Entli »

Pippi3 hat geschrieben:Ich lasse mein Impfen, aber wohl ist mir da nicht. Habe schon ein wenig Angst jedes Mal, aber Impfung sollte trotzdem sein, was wenn man nicht Impft, was sind die Folgen?
LG
Gute (schulmedizinische) Informationen findest du hier:

https://www.infovac.ch/de/

und hier:

https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/th ... ungen.html
Zuletzt geändert von Entli am Fr 15. Sep 2017, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Netterl
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Netterl »

Bzgl Risikoabschätzung: Ich empfehle, Bücher von Christian Hesse oder allgemein von Mathematikern zu lesen! Der erklärt ( auch für Nicht-Mathematiker ;-) ) sehr schön Wahrscheinlichkeiten, Berechnungen etc. Auch Bücher über Statistik ( Lügen mit Zahlen z. B. ) sind wirklich toll.

Ein kleines Beispiel: Wieviele Personen sind im Raum, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass 2 Leute am gleichen Tag Geburtstag haben über 50% ist.

(net googeln, wirklich aus dem Bauch raus schätzen!)

Edit: Mathebücher können höchst unterhaltsam geschrieben sein!
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stella
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von stella »

Entli
Mit dir würde ich gerne mal den Abend verbringen und über Gott und die Welt reden...

Netterl
Spannend...
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Ups...
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Ups... »

@Netterl

ich schätze mal, erstaunlich wenige Personen - 15-20 Stück?

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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Netterl »

Stella: An so einem Abend wär ich mit dabei.

@ups: Bist die erste, die sich traut! Bin gespannt, was andere denken

Also Leute: Ratet mal. ;-)
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von stella »

Netterl
Ich denke auch, dass es so wenig sind, aber man denkt eher, es sind mehr...

In einem Raum, dann müssen es ja wenige sein...

Um die 20?
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Phase 1
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Phase 1 »

10 ?
Jetzt eher nicht gerechnet hihi.

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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von jupi2000 »

Hmm...30?

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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Netterl »

Raum ist relativ, kann auch ne Kirche sein.
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von jupi2000 »

Ich habs jetzt gegoogelt. Spannend!!

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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Entli »

Ich wette dagegen und sage über 180 - und jetzt gehe ich googeln :lol:
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Pippi3
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Pippi3 »

Viele Dank.
Hast du deine Kinder geimpft?
Es ist ja, was ist, wenn man es nicht macht? Was passiert dann, was sind die Folgen? Und was ist wenn man es macht, was sind dann die Folgen?
Also ich werde nicht schlau. Das ist alles 50%.

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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Phase 1 »

Ich hab auch nachträglich gegoogelt.
Ich fand es sehr witzig.

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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Netterl »

Ich hatte damals auch auf 180 getippt: 365/2

Hätte die Frage anders stellen müssen vermutlich bzw. es war schon klar, dass es eine Fragestellung ist, bei der man sich gewaltig verschätzt.

Es sind tatsächlich gerade mal 23 Personen!
Mir gings darum, wie schwer es ist, Wahrscheinlichkeiten einzuschätzen.
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Entli »

Pippi3 hat geschrieben:Viele Dank.
Hast du deine Kinder geimpft?
Ja. Nach Impfplan inkl. alle ergänzenden Impfungen.

Ausser ein bisschen unleidig-sein gab es bei meinen 4 Kindern keinerlei stärkere Reaktionen.
was ist, wenn man es nicht macht? Was passiert dann, was sind die Folgen?
Antwort von Infovac:
Kinder sind besonders in den Herbst- und Wintermonaten häufig krank. In dieser Zeit löst oft ein Infekt den anderen ab. Zum Glück verlaufen die meisten dieser Erkrankungen, welche mit Schnupfen, Fieber, Husten, Durchfall, Erbrechen oder Hautausschlägen einhergehen, gutartig. Niemand impft ein Kind gegen Schnupfen.

Einige übertragbare Infektionskrankheiten können allerdings schwer verlaufen und in seltenen Fällen zum Tod führen.

Gegen die wichtigsten, selten auch gefährlichen Kinderkrankheiten gibt es Impfungen, welche die natürlichen Infektionen nachahmen.

Der Impfstoff enthält abgeschwächte oder getötete Erreger oder Bestandteile davon. Das Immunsystem des Kindes reagiert auf den Impfstoff mit einer vergleichbaren Abwehrreaktion wie beim Durchmachen der Krankheit. Es lernt am ungefährlichen Impfstoff den Ernstfall. Beim Kontakt mit dem «richtigen» Erreger kann es diesen dank der Impfung rasch unschädlich machen, bevor die Krankheit ausbricht.
Und was ist wenn man es macht, was sind dann die Folgen?
Wie bei jedem anderen Medikament kann es Nebenwirkungen geben.

Impfreaktionen sind in der Regel mild und fast frei von äusseren Zeichen und Komplikationen der entsprechenden Krankheit. Manche Eltern sind über mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen der Impfungen beunruhigt. Die Impfungen wurden jedoch bereits bei Millionen von Kindern mit grossem Erfolg angewendet. Dagegen gibt es heute noch zahlreiche Erwachsene, die an den Folgen von Kinderkrankheiten leiden – wie Lähmungen, Entwicklungsrückstand, Taubheit usw. Und es kommt immer noch vor, dass Kinderkrankheiten zum Tod führen, weil nicht oder ungenügend geimpft wurde.

Keine Impfung ist ganz ohne Risiko, aber die Gefahren sind viel geringer als nach einer natürlichen Erkrankung..
Also ich werde nicht schlau. Das ist alles 50%.
Nein, ist es definitiv nicht!
Der Eindruck entsteht sobald man googelt, da stehen Befürworterseiten gegen Kritikerseiten in einem ganz anderen Verhältnis als das tatsächlich der fall ist.Und da die Medien immer beiden Meinungen Platz einräumen müssen ist es meist Pro und Contra Gegenüberstellung.
In Tat und Wahrheit sind es 80-90% je nach Impfung dass die Eltern impfen lassen.
Nur wenige einzelne Ärzte stellen sich gegen das Impfen. Die Schulmedizin ist sich sehr einig darüber, dass Impfen eine der wirksamsten Massnahmen ist gegen die entsprechenden Krankheiten.

Ich rate dir dringend, das googeln zu lassen. Es wird dich nur mehr verunsichern.
Als Laie ist es schwierig, die Informationen zu bewerten ob sie stimmen oder nicht.
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Entli
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Re: Ist Impfen notwendig?

Beitrag von Entli »

Netterl hat geschrieben:Ich hatte damals auch auf 180 getippt: 365/2

Hätte die Frage anders stellen müssen vermutlich bzw. es war schon klar, dass es eine Fragestellung ist, bei der man sich gewaltig verschätzt.

Es sind tatsächlich gerade mal 23 Personen!
Mir gings darum, wie schwer es ist, Wahrscheinlichkeiten einzuschätzen.
:D :D
Mit den 180 befinden wir uns auf einem Egotrip denn das wäre die Anzahl wenn man ausrechnet dass zu 50% jemand am gleichen Tag Geburtstag hat wie man selber :mrgreen:
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