Kind hat Panik/Angst vor den Spitaluntersuchungen

[fabi12]

Habt ihr mir Tipps... mein Sohn muss am Freitag im Spital Kopf röntgen, Oberschenkel, Blutgeben. Er hat Angst nur schon beim Blutdruck messen oder wenn der Arzt i den Mund schauen muss... das Problem ist dass er mitmachen muss, ein nein gibt/ geht nicht.

[greenguapa]

Wie alt ist er?

[glückstreffer]

Unsere Grosse hat sich letzten Sommer den Arm gebrochen. Auch sie hatte immer Mühe mit Arztbesuchen. Wir haben im Spital dann die Erfahrung gemacht, dass dort sehr gut auf die Kinder eingegangen wird. Sie haben Röntgenschürzen mit Bildli drauf, überall lagen Malbüechli und Anschaubüechli und es gelang dem Personal gut die Grosse mit ihren Gesprächen abzulenken. Wichtig ist einfach, dass du das Kind gut vorinformierst was auf sie zukommt, nichts verschweigst und gut auf die Fragen eingehst. Sei ehrlich und informiere auch über unangenehmes, wie zB dass das Blutnehmen manchmal weh tut, aber auch, dass es schnell vorbei geht...Wenn du etwas nicht weisst, frag jemand- so bleibt keine Frage offen- das vermittelt Sicherheit. Achte auch auf deine eigene Haltung- versuche positiv und offen zu wirken, die eigene innere Haltung überträgt sich oft aufs Kind... wichtig ist einfach, dass ihr das Spitalerlebnis möglichst gut abschliessen könnt, denn falls Folgebehandlungen notwenig sind, ist es von Vorteil wenn das Kind nicht schon mit Angst in den Spital geht.
zudem haben wir ihr eine Belohnung in Aussicht gestellt, das hat sie enorm motiviert. Auch hatte sie ihr Lieblingskuscheltier dabei- das gab ihr Sicherheit.
Wie alt ist denn euer Sohn?

[fabi12]

Er wird bald 5 Jahre alt. Er musste schon oft zum Arzt,Zahnarzt oder Spital und obwohl eigentlich kein ersichtliches Trauma vorliegt wirds immer schlimmer. Wir üben nun wie das Röntgen ablauft (obwohl er weiss wie es abläuft und voller Zuversicht ist), aber sobald wir da sind kommen wir nicht mehr an ihn ran. Nun habe ich ihm in meiner Not gesagt, dass er mitmachen muss und es kein nein geben darf damit seine Knochen stark und er gross werden kann.war dass zuviel von der Wahrheit für einen 5 jährigen?

[glückstreffer]

Ich denke einen fünfjährigen kann man schon auch in die Pflicht nehmen und die Notwendigkeit der Untersuchung aufzeigen. Wenn ihr schon mehrmals da wart ist sein Verhalten vielleicht auch zu einem Spiel geworden, denn so weiss er wie er dich unter Druck setzten kann. Er ist sich seiner stärkeren Position bewusst und verhält sich vielleicht extra so? Wenn ja, war deine Standpauke vielleicht wirklich mal angebracht.

[Jamiro]

Ich finde auch, Du hast es richtig gemacht. Gerade bei Ängsten dünkt mich eine Mischung aus grossem Einfühlungsvermögen, Beruhigung und Bestärkung, aber auch gleichzeitigem Aufzeigen der Notwendigkeit richtig und wichtig. Wahrscheinlich hilft es Deinem Sohn auch, wenn Du ganz klar in Deiner inneren Haltung bist, dass ihr diese Untersuchungen einfach machen müsst. Erstens wird es ja einen triftigen Grund dafür geben und zweitens hat das Spital diese Zeit für euch eingeplant und es folgen nach euch andere Kinder.
Mir persönlich hilft es in solchen Situationen, wenn ich mir die Relationen wieder vor Augen führe: Okay, Dein Kind muss einige Untersuche über sich ergehen lassen. Du bist aber dabei, lässt ihn nicht allein, zeigst grosses Verständnis für seine Ängste. Das Röntgen tut gar nicht weh, das Blutabnehmen ist zwar unangenehm, wobei aber im Vorfeld ein Emla-Pflaster benutzt werden könnte.

[Phase 1]

Ich hab selbst eine 14 jährige die seit sie so zwei ist Panik hat vor Arzt und Spital besuchen.
Wir haben das seit da kaum noch zum Thema gemacht. Am Tag vorher mal angesprochen dann zum untersuch und das ging dann doch recht gut.
Gerade Kinder die oft untersucht werden müssen von teils fremden Personen die sie zuvor nie gekannt haben, ist nicht nur beängstigend sondern auch furcheinflössend.
Ausserdem übertragen sich Ängste von Eltern immer auf die Kinder!
Ich würde also das Kind hier beim Namen nennen. Es auch zugeben das man Angst hat( wenn Eltern zugeben Angst zu haben wird die eigene Angst deutlich kleiner!), auch sagen das es voll scheisse ist das man zu einem untersuch muss!
Dann das Thema nicht weiter diskutieren.
Es nützt eh nichts und ständig drüber reden und das ganze immer im Raum stehen lassen ist schlimmer als wenn man einmal drüber spricht es erklärt und das wars dann.
Oder wie würdest du dich fühlen wenn jeden Tag dein Mann kommt und dich ständig auf deinen Nächsten Zahnarzt Termin hinweist?
Also Thema sein lassen, nicht mehr drüber reden.
Wenn das Kind fragen hat einfach antworten.
Nicht gross durchspielen ect. Das würd ich nie tun!

Und wenn es dann soweit ist und du selbst merkst das du im Raum selbst wo es dann passiert selbst damit nicht zurecht kommst, dann verlasse den Raum!
Dafür muss man sich nicht schämen!

Wünsche deinem kleinen alles gute!

[Bleistift79]

Hoi,
ich würde vorgängig das Spital informieren, falls sie nicht bereits schon bescheid wissen.
Gerade das Röntgen vom Kopf finde ich für Kinder unangenehm, vorallem wenn sie nicht selbstständig ruhig halten können. Desweiteren, wäre es mein Kind, würde ich nachfragen ob eine kurze Sedierung möglich ist.
Wurde bei meinem Gotte-Mäitli so gemacht, nachdem sie zig-Untersuchungen immer wieder hatte, durch mehrere Fachärzte. Da wurde dann ein " Sammel-Termin gemacht und sie wurde mit medikämentöser Hilfe " entlastet". Ich persönlich finde es nämlich arg belastend für ein Kind das richtig Panik hat.
Lg

[Nuuneli]

Kann er denn schon mitteilen, wieso er Angst hat oder was ihm Angst macht? Kann etwas ganz Banales sein...und vielleicht etwas, das problemlos behoben werden kann. Wir haben z.B. kleine Patienten, die es hassen, wenn man mit ihnen spricht. Die wollen lieber in Ruhe gelassen werden. (Diese Kinder sind auch sonst im Umgang mit Fremden so.)

Im Gegensatz zu Phase, würde ich das Kind schon ein bisschen vorbereiten. Durchspielen muss man es ja nicht, aber gerade beim Kopfröntgen ist es sinnvoll, dass Du Dich informierst, wie der Kopf des Kindes stillgehalten wird und Du es ihm im Vorfeld erklären kannst. Da kannst Du nicht einfach mit "es Fötteli mache" kommen...

Schau Dich mal hier um: http://www.kindundspital.ch . Vielleicht findest Du etwas, womit Du Dich selbst oder ein Kind auf die Untersuchungen vorbereiten kannst, das bringt auch Dir Sicherheit und Du kannst dahinter stehen. Ich nehme jetzt nicht an, dass er ein MR oder ein CT des Schädels machen muss, oder? Weisst Du, ob das Kind auf der Tagesklinik betreut wird? Dort würde ich auch anrufen und Dein Problem schildern. Die Pflegenden auf den Kinderstationen/in Kinderspitälern sind speziell auf die Bedürfnisse der Kinder ausgebildet. Sie haben schon 'zig Kinder erlebt, die nicht mitmachen wollten. Es kann auch mal sein, dass man nur einen Teil der Untersuchungen machen kann.

Noch konkret zur Blutentnahme: nebst dem hautanästhesierenden Pflaster, dass man draufkleben kann (nach dem Wegnehmen des Pflasters soll sich Dein Sohn mal ganz fest dort kneifen, damit er erfährt, dass er nichts spürt) kann es auch sein, dass Deine Hilfe gefragt ist. Das Kind kann liegen und Du kannst es von der anderen Seite her beruhigen und beim Halten des anderen Arms helfen (manchmal hilft ein Filmchen auf dem Handy Wunder) - so muss es nicht immer auf den Arm schauen, wo dann die Nadel sticht (viele Kinder haben von dem grosse Angst). Oder aber Du hast Dein Kind auf dem Schoss und hältst die eine Hand, damit er nicht reinfasst (= gefährliche Situation) - dabei ist das mit dem Filmli schauen etwas schwieriger, dafür kann die ausführende Person die Beine des Kindes noch fixieren. Die Aussicht auf eine Belohnung, die folgt, ist auch sehr verlockend.

Ich hoffe, es kommt alles viel besser als Du Dir denkst und wünsche alles Gute!

[fabi12]

Vielen Dank für die vielen Tipps... er hat bei allem neuen Angst oder traut ich nicht und sperrt sich trotz 30 mal erklären. Ich denke em besten ist wenn wir eine Krankenschwester haben wo ihn voll quasselt, dass hat bis jetzt am besten genützt und sein Schmusetier nehmen wir auch mit.

[fabi12]

Ach ja und ich gebe ihm heute und morgen noch Aconitum c30.... das letztemal wo wir im Spital waren habe ich gesagt dass er ein sehr ängstlicher Patient ist und er eventuell etwas zu Beruhigung braucht, aber leider sind wie nicht so gross auf meine Bedenken eingegangen und wir haben einfach nur dass nötigste gemacht.aber nun muss er mit machen, da die Blutwerte, Bilder usw. wichtig sind um das Medikament (sehr teuer) zu erhalten!

[glückstreffer]

Und wie ist es euch ergangen?

[fabi12]

Glückstreffer danke fürs nachfragen.... es war Horror er hatte Panik schon eher am hyperventilieren und wir sind nicht mehr zu ihm durchgedrungen! Nach 30min. weinen, schreien und viel viel reden konnte ich ihn ablenken indem ich ihn über Dinos vollquasselte und so ablenken konnte und er super mitmachte und alles vergass und meiner Geschichte zuhörte. Er ist voll ein kleiner Extremfall, aber wir habens geschafft und kleiner Mann meinte zu mir : gäll Mami i han super metgmacht ....hihihi....nun ist er ganz stolz auf sich und seine Röntgenbilder

[Phase 1]

Fabi schön das ihr die Bilder dich noch machen könntet.
Du bist übrigens kein Einzelfall. Meine älteste(14 da denkt man die sollte es langsam verstehen), bricht immer noch in Mega Tränen aus wenn sie wieder zum Kieferorthopäden muss und weint dort dann die ganze Zeit!!
Es gibt halt Menschen mit dieser Phobie.

[glückstreffer]

Super, hats geklappt! Habt ihr gut gemacht ihr zwei. Ich wünsche euch auf eurem weiteren Weg viel Gesundheit, stressfreie und entspannte Arztbesuche und viel nettes, geduldiges Spitalpersonal. Lg