Reha nach Krebsbehandlung

Allgemeine Gesundheitsthemen, Sport, Wellness, Abnehmen - ohne Schwangerschaft und Kinderkrankheiten

Moderator: sea

Antworten
Drag-Ulj
Plaudertasche
Beiträge: 5741
Registriert: Fr 2. Okt 2015, 15:08
Geschlecht: weiblich

Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von Drag-Ulj »

Hallo

Ich bin gerade dabei die Krebsliga anzurufen, erreiche aber niemanden und deshalb hier die Frage, da möglicherweise jemand bereits Erfahrung damit hat.

Es geht um eine Person, die seit gut 9 Monaten mit Chemo behandelt wird. Fortschritte sind keine zu sehen, während der ganzen Zeit haben sich Ableger gebildet, die Ärzte wollen mit härteren Methoden dahinter.

Dabei handelt es sich um eine ältere Person, die psychisch und physisch sehr instabil ist und welcher es immer schlechter geht. Sie scheint langsam abzudriften, kennt die Zeit und die Menschen nicht, ist aggressiv, verliert das Bewusstsein, stürzt etc. Ihr Mann (75) ist nicht in der Lage, die Situation selbst zu tragen, ihm geht es mittlerweile auch schlecht und über den Zustand der Wohnung müssen wir hier nicht sprechen...alles in allem tragisch. Nun gibt's eine Chemopause bis eben die nächste Stufe gewählt wird. Es wurde eine Reha zur Erholung vorgeschlagen, der Arzt meinte aber, das würde niemand zahlen und schlug die Palliative Care Abteilung des Pflegeheims vor. Die Patientin war nahezu beleidigt, sie hat jahrelang in der Pflege gearbeitet und weiss, was dies bedeutet, ich persönlich sehe so eine "Abschiebung" auch eher als nicht förderlich für ihren psychische Zustand, aber das muss wohl die Familie dann entscheiden.

Nun, was gibt es denn noch für Möglichkeiten? Ich habe von onkologischer Reha gehört, aber wann kommt das in Frage, wer bezahlt es? Hat hier jemand Erfahrung?

Leider hatte sie Pech mit der Krebsliga-Zuständigen vor Ort, die sie in vielerlei Hinsicht falsch beraten hat und auch diese machte leider nichts über den eigentlichen Auftrag. Das Ehepaar ist zudem eher beratungsresistent... sie wollen z.B. keine Spitex zur Hilfe, da sie keine fremden Personen im Haus dulden... etc. Es wäre auf jeden Fall eine Erleichterung, wenn die Frau und auch ihr Mann etwas schnaufen könnten und aus diesem tristen Alltag herausgerissen werden könnten.

Ich bin dankbar um Infos bzw. Erfahrungsberichte.
Vielen Dank, dragulj

Benutzeravatar
toeffli
Member
Beiträge: 213
Registriert: Mo 5. Jan 2004, 13:25
Wohnort: am liebschte am Paradeplatz

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von toeffli »

Gibt es in diesem Spital keinen Sozialdienst? Die wüssten evt weiter.
Mir wurde damals nach der Chemo eine Reha verweigert. Ich konnte dann aber wenigstens eine Woche zur Kur ins Tessin und das wurde damals aus einem Fond vom Spital bezahlt. (Kann mich leider nicht mehr genau daran erinnern, weils glücklicherweise schon länger her ist. Die Sache wurde aber damals von der Sozialarbeiterin im Spital eingefädelt.)

Benutzeravatar
AnCoRoJe
Vielschreiberin
Beiträge: 1795
Registriert: Di 28. Mär 2006, 16:56
Wohnort: bi mini Liebste

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von AnCoRoJe »

Hmmm, palliative care ist nicht Endstation. Aber das ist leider in vielen Köpfen so verankert. Palliative care ist vielmehr und hat immer zum Ziel die beste Lebensqualität zu ermöglichen die noch bleibt! Von daher find ich den Ansatz gut.

Eine Reha sehe ich auch weniger, wird kaum bezahlt werden da gehe ich mit dem Arzt einig. Wenn sie keine Spitex (Onko Spitex oder auch psychiatrische) und sonstige Hilfe wollen ist es halt immer schwierig. Manchmal muss man dann einfach aushalten und zuschauen bis sie selber merken es geht nicht mehr.
never regret anything that made you smile

Drag-Ulj
Plaudertasche
Beiträge: 5741
Registriert: Fr 2. Okt 2015, 15:08
Geschlecht: weiblich

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von Drag-Ulj »

töffli
Darf ich fragen, warum sie dir verweigert wurde?
Werde auf jeden Fall den Sozialdienst vorschlagen. Aber wie geschrieben, die beiden sind eher beratungsresistent und da sie leider die schlechte Erfahrung mit der Krebsliga gemacht haben, sehe ich wenig Hoffnung, dass sie sich auf eine weitere Beratungsperson einlassen.

AnCoRoJe
Danke auch dir. Naja, die Frau kennt die Abteilung, die Menschen dort und die Handhabung und will "ums verregge" nicht dorthin. Gegen ihren Willen wäre das ganz bestimmt die Endstation für sie.

Warum aber nicht versuchen, das kann der Arzt nicht im Voraus einfach so wissen?! Es braucht aber seine Unterschrift, um den Antrag zu stellen?! Wer könnte ihnen dabei behilflich sein, ist die Frage, weisst du das zufällig?
Sie merken beide, dass es nicht mehr geht.. sie weniger, da sie oft nicht mehr bei vollem Bewusstsein ist, er jedoch schreit schon fast nach Hilfe. Er kann aber trotzdem nicht gegen ihren Willen entscheiden.

Lilly17
Junior Member
Beiträge: 66
Registriert: Fr 24. Feb 2017, 18:37
Geschlecht: weiblich

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von Lilly17 »

Ich han inere psychosomatische klinik gschaffet mir onko abteilig. Es müend scho sehr vell vorussetzige geh sii, dass es zahlt wird (leider halt au immer s alter und „ganz bös gseit, ob sichs no lohnt“.
Sust über palliative denki wie d ancoroje. Das isch nicht gleich endstation sondern, dass mers no schön het und lueged, dass es eim guet gaht. Ich denke au, dass dete d change uf e kosteguetsprach vell höcher sind wie inere onko reha. Elleige leider scho wegem alter.
Ich wünsche eu alles gueti und hoffe, dass sie d hilf vom sozialdienst im spital ahnehmed. Die mached en guete job [emoji256][emoji256]

Drag-Ulj
Plaudertasche
Beiträge: 5741
Registriert: Fr 2. Okt 2015, 15:08
Geschlecht: weiblich

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von Drag-Ulj »

Danke dir Lilly, wäre es noch in hochdeutsch, wär ich 100fach mehr dankbar... habe Mühe, es so zu lesen.

Benutzeravatar
toeffli
Member
Beiträge: 213
Registriert: Mo 5. Jan 2004, 13:25
Wohnort: am liebschte am Paradeplatz

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von toeffli »

@Drag-Ulj
Das ging damals von den Ärzten aus. Die fanden, ich sei "zu gesund" :roll: für eine Reha. Leider war zum damaligen Zeitpunkt meine Onkologin in den Ferien, ich konnte nichts dagegen tun. Eine Kur hätte ich mir auch nicht leisten können. Dann kam eben der Sozialdienst ins Spiel. Die zahlten mir dann eine Woche Kur.

Malaga1
Inaktiv
Beiträge: 2971
Registriert: Mi 9. Jul 2014, 20:45
Geschlecht: weiblich

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von Malaga1 »

Das Problem wird sein, dass die Krankenversicherungen stationäre Rehas nur zahlen dürfen, wenn Spitalbedürftigkeit ausgewiesen ist, d.h. Ein Patient muss direkt vom Spital in die Reha.
sie 2009
er 2010

Benutzeravatar
ragusa
Vielschreiberin
Beiträge: 1148
Registriert: Mo 20. Jul 2015, 13:35
Geschlecht: weiblich

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von ragusa »

@ Malaga: Nicht immer treten Patienten in die Reha direkt vom Spital ein. Es gibt je nach Diagnose auch Eintritte von zu Hause aus, jedenfalls in meiner Reha-Klinik in der ich arbeite.. Und nur weil man vorher im Spital und spitalbedürftig war, ist man nicht automatisch Rehabedürftig.
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

Drag-Ulj
Plaudertasche
Beiträge: 5741
Registriert: Fr 2. Okt 2015, 15:08
Geschlecht: weiblich

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von Drag-Ulj »

Toeffli
Zu gesund nach der Chemo klingt irgendwie ironisch, bin aber froh für dich, dass es so.ist.

Malaga/ragusa
Kenne mich da eben nicht so aus, eine Pflegebedürftigkeit ist auf jeden Fall da. Sie meistert den Tag auch schwer mit Hilfe, ohne Hilfe ginge gar nichts.

Nun hat sie sich bereit erklärt, in die PC Abteilung reinzuschauen, dort meinte die zuständige Person, dass eine Reha durchaus denkbar wäre & dass sie vom zuständigen Arzt einen Bericht einholen würde für die Anmeldung. Warum sie aber hilft, weiss ich nicvt, vllt weil "man sich kennt"...

lagiraffe
Junior Member
Beiträge: 67
Registriert: Do 22. Mär 2012, 12:34

Re: Reha nach Krebsbehandlung

Beitrag von lagiraffe »

Drag-Ulj, ich kann die onkologische Reha in der Klinik Susenberg empfehlen (Stadt Zürich). Wir (Akutspital) überweisen immer wieder Patienten dorthin und bekommen sehr gute Rückmeldungen. Weiss halt nicht, ob dies von der Region in Frage käme.

Antworten