Falsche Diagnose und Behandlung

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Moderator: sea

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Shiva
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Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Shiva »

Hallo zusammen

Ich bräuchte mal euren Rat. Vor 4 Jahren hatte ich einen Unfall und musste anschliessend zur Diagnose in die Röhre. Mein Hausarzt hat anhand der Bilder eine Diagnose gestellt und mich seither entsprechend behandelt.

Nun musste ich heute nach 4 Jahren in denen es nicht besser wurde (habe seit 4 Jahren permanent Schmerzen im Knie ausser es ist gespritzt) endlich zum Spezialisten. Der hat sich die Bilder von vor 4 Jahren angesehen und heute zur Kontrolle noch eine Röntgenaufnahme gemacht. Sein Befund ist schockierend. Der Hausarzt hat mich falsch diagnostiziert und mich dementsprechend auch falsch behandelt (sprich er hat Kortisonspritzen gegeben, die nicht nötig gewesen wären). :shock: Er hat mir geraten keine grossen Belastungen auf mein Gelenk zu geben, weil es so noch schlimmer werde usw. Heute nun der Befund, das Gelenk ist komplett gesund. Es handelt sich um eine verschleppte Entzündung, die nun extrem ausschlägt und die Schmerzen verursacht. Dem Orthopäden war es nirgends recht mir zu sagen, dass mein Hausarzt die falsche Diagnose gestellt hat. Ich bin total geschockt und weiss gar nicht wie ich nun reagieren soll. Der Orthopäde meinte, ich könne alles machen was ich möchte. Das Gelenk käme auf keinen Fall zu Schaden (ausser ich tue saudoof). Also habe ich die letzten 4 Jahre vergebens zurückgesteckt und auf vieles verzichtet, was ich gerne gemacht hätte. :cry:

Ich weiss nun gar nicht was ich mit dem Hausarzt tun soll. Würdet ihr ihn darauf ansprechen (wobei der Orthopäde schon gesagt hat, dass er es ihm selbst mitteilen werde, dass er das falsch diagnostiziert hat)? Würdet Ihr den Arzt wechseln? Ich war eigentlich zufrieden bisher und vertraute ihm zu 100% und für die 0815 Probleme ist er auch ein guter Arzt. Aber sowas gibt einem schon zu denken. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in so eine Situation gerate.

Was würdet ihr tun? Danke für euren Rat.

Lieber Gruss
Shiva

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Ups...
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Ups... »

Das ist natürlich blöd...

Was mich aber "komisch" dünkt - Kortison ist ja gegen Entzündungen eigentlich das beste - weshalb sollte denn eine Entzündung verschleppt worden sein, wenn du doch Kortison gespritzt bekommen hast?

Ansprechen würde ich es. Wenn du dich sonst wohl fühlst, aber weiterhin zu dem Arzt gehen. Nächstes mal allenfalls früher einen Spezialisten zuziehen.

Tanjusha
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Tanjusha »

Ich verstehe Deinen Groll und Deine Enttäuschung - und ich finde es gut, dass Du trotzdem nicht “durchdrehst” und versuchst die Situation objektiv zu beurteilen. Suche das Gespräch mit ihm, sage ihm was es mit Dir macht und schau wie er reagiert. Dann kannst Du für Dich auch sehen wie das mit dem Vertrauen nun so ist. Bei
mir ist es oft so, dass ich erst wenn ich sehe wie mit Fehlern umgegangen wird, sagen kann ob es eine zweite Chance gibt oder obs “aus die Maus” ist.

jupi2000
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von jupi2000 »

Ohje, gute Besserung!

Ich würde dem Arzt eine Mail schreiben was nun Sache ist und danach einen anderen Arzt suchen. Das vertrauen wäre dahin bei mir.

Shiva
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Shiva »

@Ups...
Er hat mir das Kortison zusammen mit einem anderen Medikament oberhalb des Knies gespritzt. Die Entzündungsstelle hat es gar nie richtig erreicht. Er hat mir eine Chondrokalzinose und Arthrose diagnostiziert und meinte so würden die Schmerzen weggehen.
Die Entzündung ist eben nicht am Knie direkt sondern wohl am Innenband (ein erneutes MRI wird es dann genau zeigen). Und obwohl ich ihm immer gesagt habe, wo es genau weh tut, hat er es immer auf die Chondrokalzinose geschoben.
Ich habe ja nicht nur Spritzen bekommen. Er hat mir auch noch Tabletten verschrieben und die hätte es definitiv nicht gebraucht.

Ich muss im August sowieso zum Hausarzt, wegen meines Blutdrucks und dann bin ich gespannt ob er es selbst anspricht oder nicht. Er fragt eigentlich immer wie es sonst so geht und dann auch wie es mit dem Knie geht. Also denke ich, das wir das hoffentlich besprechen. Ich bin einfach nicht so der Typ der "aktiv" auf sowas ansprechen würde. Ist mir nie so wohl zu reklamieren.

Shiva
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Shiva »

@jupi2000
Mein Arzt hat noch kein Mail, er arbeitet noch mit Fax.

fally
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von fally »

Normalerweise schreibt doch der Radiologe den Befund vom MRI oder CT, nicht der Hausarzt.
D.h. ein normaler Hausarzt wertet die MRI/CT-Bilder nicht selbst aus, sondern bekommt vom Radiologe einen Bericht mit einer
(Verdachts-)diagnose.

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Stella*
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Stella* »

Ich würde mit dem Hausarzt beim nächsten Termin darüber reden und schauen, was er dazu meint. Wenn du Vertrauen zu ihm hast und sonst zufrieden bist, würde ich wahrscheinlich nicht wechseln. Aber bei einem erneuten Problem allenfalls eher darauf bestehen, zu einem Spezialisten weitergeleitet zu werden.

Dieses Thema per Mail "abzuhandeln" und den Arzt sofort zu wechseln, würde für mich nicht stimmen, denn ich möchte ihm Gelegenheit geben, in einem persönlichen Gespräch Stellung zu nehmen.

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Pinie
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Pinie »

Habe gesehen dass dies bereits geschrieben wurde...
Ich finde es auch sehr eigenartig dass der Hausarzt den Befund gestellt haben soll. Für ein CT oder MRI warst du bestimmt in einem Spital. Das müsste ein Radiologe beurteilt haben.
Sei dir noch nicht allzu sicher, dass der Hausarzt schuld ist, sondern frag erst mal nach.

Shiva
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Shiva »

Laut dem Orthopäden hat die Diagnose der Hausarzt gestellt anhand der Auswertung der MRI Aufnahmen. Ich kann also nicht sagen, ob da noch ein Bericht des Radiologen dabei war.

Ich habe nie einen Bericht gesehen, sondern wurde nur mündlich vom Arzt informiert. Das ist bei ihm immer so. Auch bei Blutuntersuchungen werden die Resultate immer mündlich mitgeteilt... da sehe ich die einen Wert oder eine Zahl.

@stella
Ich war bisher immer zufrieden mit dem Hausarzt. Er ist halt noch ein richtiger Hausarzt der „alten“ Schule (ist auch schon im Pensionsalter). Er gehört eher zu den Ärzten, der nicht sofort zur Chemiekeule greift, sondern auch mal was anderes probiert. Das fand ich bisher immer sehr gut. Aber nun habe ich mit meinem Knie eine 4-Jahres-Odysee hinter mir und dann heute diese Aussage vom Spezialisten, das freut mich halt schon nicht wirklich.

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Stella*
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Stella* »

Ich verstehe, dass du nach dieser Fehldiagnose sehr erschüttert bist. Schau doch einfach mal, wie das nächste Gespräch ist. Er wird sich jetzt sicher erst recht Mühe geben, falls du ihm weiterhin vertrauen kannst.

Wenn es für dich nicht mehr stimmt, kannst du ja auch später wechseln. Für mich würde es einfach nicht stimmen, nach vielen Jahren den Arzt zu wechseln, ohne mit ihm darüber gesprochen zu haben. Aber das muss letztendlich jede/r für sich entscheiden.

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Chruseli
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Chruseli »

Ich verstehe deinen Frust absolut würde jedoch nun mal schauen was das zweite MRI zeigt. So wie ich das verstanden habe, habt ihr da noch keine Ergebnisse. Was ich jedoch sehr speziell finde ist, dass dich der Arzt nicht an einen Rheumatologen überwiesen hat.
Ich würde wohl meinem Arzt die Chance geben sich zu erklären, vorallen da du ihm ja im allgemeinen vertraust.

Bebu
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Bebu »

Mich erstaunt es nicht, dass ein Hausarzt eine Fehldiagnose stellt. Ist in meinen Umfeld leider keine Seltenheit. Bei meinen Vater wurden Jahre lang die Symptome für Parkinson übersehen. Erst als das Zittern begann und ich (als Laie) darauf hinwies, kam endlich ein Neurologe ins Spiel. Resultat: die Krankheit ist weit fortgeschritten, hätte aber sicher schon viel früher verzögert werden können.
Dasselbe bei unserem Kind. Die Kinderärztin riet uns vor einer Abklärung ab. Wir haben sie trotzdem gemacht. Resultat: ASS, ziemlich weit drin im Spektrum.
Wenn du die Kompetenz deines Arztes nun anzweifelst, würde ich wechseln.

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Helena
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Helena »

Wenn du dich generell wohl fühlst, würde ich bleiben.
Aber wieso um Himmels willen wartest du 4 Jahre, wenn etwas nicht funktioniert, bis du dich zu einem Spezialisten schicken lässt??? Da hättest du doch spätestens vor 3 Jahren eingreifen müssen.

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Helena
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Helena »

„Ich habe nie einen Bericht gesehen, sondern wurde nur mündlich vom Arzt informiert. Das ist bei ihm immer so. Auch bei Blutuntersuchungen werden die Resultate immer mündlich mitgeteilt... da sehe ich die einen Wert oder eine Zahl. „

Frag ihn doch einfach jeweils, wenn es dich interessiert. Sie kopieren dir das sofort. Wenn du nicht sagst, ists logisch, dass er nicht mehr macht, als er muss.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser :wink: .

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Jala
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Jala »

Ich würde bei einem nächsten Termin schauen, wie sich der HA verhält. Versucht er das ganze unter den Teppich zu kehren, sich herauszureden oder sowas würde ich einen neuen HA suchen. Wenn er jedoch seinen Fehler einsieht, dazu steht, das Geschehene mit dir ausführlich bespricht, könnte ich mir vorstellen, dass du ihn als HA behälst. Hängt sicher aber auch sehr davon ab, ob du ihm weiterhin den Vertrauen schenken kannst/willst. Das finde ich doch sehr zentral und wichtig!
Und ich würde in Zukunft von allen Berichten und Erhebnissen eine Kopie verlangen.
Alles Gute!
...mit 2 Chind a de Hand ond 2 Stärnli fest im Härz...

Shiva
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Re: Falsche Diagnose und Behandlung

Beitrag von Shiva »

Danke für eure vielen Antworten. Heute war ich also beim erneute MRI und werde am Montag in einer Woche die Resultate erhalten. Ich bin gespannt ob und was sie dann herausfinden. Ich wäre schon froh, wenn ich endlich eine richtige Diagnose erhalte und dann auch richtig behandelt werden kann.

@Helena
Ich gehöre nicht zu der Sorte Mensch, die ständig zum Arzt springen. Und da es bisher eben mit der Spritze einigermassen gut gegangen ist, habe ich gedacht, dass ich so einige Jahre Leben kann damit. Zumal er die Diagnose ja immer wieder wiederholte, wenn ich beim Arzt war. Deshalb habe ich auch nie daran gezweifelt und nie auf eine "Weiterleitung" an einen Spezialisten gedrängt.

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