Lebensträume und Ambitionen?

[Maierisli]

Liebe Gūgg
Ich kenne diese Leerzeiten auch seit diesem Schuljahr. Ich fand es zu Beginn auch schwierig, sie zu fūllen, da ich doch irgendwie auf Standby bin, wenn die Schule ausfāllt, Termine sind oder ein Kind krank ist. Ich musste mich neu kennenlernen, herausfinden was meine Hobbys sind und welches Familienhobbys. Ich lese nun viel, schreibe, gehe laufen etc., ich arbeite 50% und erhōhe erst, wenn der Jūngste Mitte Oberstufe ist.
Ja, es ist schwierig nach den gefūllten Jahren wieder Zeit zu haben!

[jupi2000]

@ jupi und sternli

Vielen Dank für eure Antworten. Ich weiss eben noch nichts.... Es dauert auch hier noch eine Weile, meine sind 15 und 11. Sie sind neben der Schule nun auch sonst mittlerweile viel unterwegs (Sport, Hobbys usw.) und mir fällt auf, dass ich diese 'Leerzeiten' nicht zu füllen weiss. Ich war die letzten fast 25 Jahre im Dauerfunktionsmodus mit intensiver Betreuung des pflegebedürftigen Grossvaters und später dann mit den Kindern. So habe ich irgendwie 'verlernt' etwas mit mir resp. für mich zu tun. Schwierig zu erkären. Was tut ihr, wenn ihr mal etwas freie Zeit habt?

Was würde dir denn gefallen zu tun? Sprachkurs, Tanzen, Sport, Handwerken, Stricken, Tixifahren? Es gibt so viele Möglichkeiten...fast zu viele
Ich habe schon vieles gemacht, von Glasperlen drehen bis Mosaiken. Bin eher der handwerkliche Typ. Habe grad ein Betonsockel gegossen wo nun Birkenstämmchen drin stehen für die Terrasse. Oder Töpferkurs habe ich auch schon besucht.
Als nächstes würde ich gerne Schweissen lernen. Ich suche nur noch ein Kurs oder sonst jemanden, der mir das zeigen kann. Das fände ich toll.

Eine Freundin von mir geht beim nähen voll auf. Vielleicht wäre das auch was für dich?

[Sternli05]

Eigentlich hätte ich in Haus und Garten immer was zu tun. Aber ich hab nicht immer Lust dazu ich Haushalte sehr gemütlich mit Pausen. Mein Laster ist wohl das Serien schauen, dazu stricke ich manchmal. Am Nachmittag sind die Kinder da, brauchen manchmal noch Hilfe beim Lernen oder müssen zu Hobbys gefahren werden.

[gügg]

Wow jupi, du bist ja kreativ!! Nähen, nei merci, ich bin eher die Frau für's grobe. Aber die zündende Idee ist bis dato ausgeblieben.

@ Maierisli, geht mir genau gleich, zwar mehr Zeit aber auch nach wie vor stand-by. Das Arbeitspensum passe ich auch an, wenn die Kleine in die OS kommt. Das dauert aber ja noch eine ganze Weile.

@ Sternli, mein Haushalt ist stets gemacht, allerdings in kinderfreundlichem Ausmass.Klar, mehr könnte man immer, aber haushalten ist nicht das was ich suche, sondern etwas für mich ganz alleine. Nir weiss ich eben nicht was..

[Sternli05]

Gügg
Mein Haushalt ist nie ganz gemacht wir sind die totalen Chaoten.

Was hast du den früher gerne gemacht?

[Alebri]

Ich habe jetzt nicht alles gelesen und weiss nicht, ob es genannt wurde - aber: Wieso (statt mit Ego-Beschäftigungen wie Nähen, Backen, Lesen, TV-Serien schauen, etc. ) sich nicht mit Freiwilligenarbeit engagieren und damit etwas für die Allgemeinheit tun?

Ich für meinen Teil bin hochprozentig berufstätig - war ich immer schon. Aber ich war auch mal 4 Jahre im Vorstand unseres Elternvereins - und habe mich immer tierisch genervt, dass wir so Mühe hatten, unter den ganz vielen Hausfrauen-Mamis und kleinprozentig arbeitenden Mütter Freiwillige zu finden, die uns unterstützen (im Vorstand, bei Anlässen, etc.). Wir waren 5 Frauen im Vorstand - alle mind. 70% berufstätig. Jedes Haufrauen-Mami und kleinprozentig arbeitende Mami, das wir um Hilfe anfragte, meinte: Keine Zeit . Auch beim jährlichen Räbeliechtli-Umzug wurde drei Jahre lang immer ich für Begleitung/Betreuung aufgeboten, weil es jedes Jahr wieder ein Riesen-Kampf war, Mütter zu finden, die sich da engagieren (aber dass wir den Umzug für ihre Kinder organisieren, war natürlich immer selbstverständlich ).

Auch Tierheime, Altersheime, Sportvereine, etc. suchen immer wieder Freiwillige, die sich engagieren - und es ist nicht schönzureden: Es ist immer schwieriger, solche Menschen zu finden.

Dass mir langweilig ist oder ich nicht ausgelastet bin, kenne ich nicht - mit Familie und einem hochprozentigen Job kennt man das wirklich nicht . Ich liebe mein Leben - aber wenn ich eines vermisse, dann eben die zeitliche Möglichkeit, mich in einer Freiwilligenarbeit zu engagieren... weil ich das einfach mega wichtig finde! Und darum ärgert es mich halt manchmal etwas, wenn ich Mamis höre/lese, denen es offenbar langweilig ist bzw. die sich nicht ausgelastet fühlen, aber umgekehrt Elternvereine, Sportvereine, Tierheime, Fahrdienste für Senioren/Behinderte, etc. händeringend nach Freiwilligen suchen, die eben den Luxus von Zeit haben, um unterstützen zu können . Oder anders gefragt: Wieso nicht Gutes tun, wenn man schon das "Luxus-Problem" hat, zeitlich nicht ausgelastet zu sein?

[stella]

alebri
Momol... Dir kann wohl keine das Wasser reichen.

Erstens geht es hier nicht um Freiwilligenarbeit und zweitens geht es um persönliche Lebensträume und Ambitionen.

Wenn jemand hier schreibt, was sie für Träume hat, sagt das nix über ihr Engagement in der Freiwilligenarbeit oder in sonstigem Engagement (Unterstützung betagter Eltern, Begleitung von Kindern in speziellen Situationen,..) aus.

Es geht hier darum, was jede Frau sich noch wünscht und nicht, wo und wie viel sie sich freiwillig engagieren möchte.

[newearth84]

Dito.

[gügg]

Liebe Alebri

Klar, kritische Stimmen dürfen sein. Von einem 'Luxusproblem' zu schreiben empfinde ich allerdings sehr abwertend. Ich habe dieses 'Thema' ausgegraben weil ich mir Gedanken über das 'wie weiter' mache. Das darf man (Frau). Ich bin der Meinung es ergeht vielen Frauen/Männern so, dass da ein 'Loch' entsteht wenn man fast 20 Jahre praktisch rund um die Uhr für einen pflegebedürftigen Menschen gesorgt hat. Mir steht der Sinn nicht nach gemeinnütziger Arbeit, dieses Thema kann ich guten Gewissens abhaken. Meinen Teil zum Lebensunterhalt habe ich stets beigetragen, dank eines sozialen Arbeitgebers häufig in Form von homeoffice, oft an den Abenden, in der Nacht oder am Wochenende. Aus diesem Grund suche ich nun 'etwas für mich'. Und glaube mir, es macht mir Mühe in diesen Selbstfindungsprozess hineinzugehen.

[gügg]

@ stella und newerth84: merci

[Sternli05]

Alebri
Ich für meinen Teil mache viel Freiwilligenarbeit. Ich habe früher ein Familienzentrum mit aufgebaut. Im Moment bin ich seit 6 Jahren in einer Behörde und betreue ein paar Angebote für Kinder und Jugendliche. Aber eben, es hat nichts mit dem Thema zu tun. Ich finde wir Frauen dürfen durchaus etwas egoistischer werden.

[jupi2000]

alebri
Momol... Dir kann wohl keine das Wasser reichen.

Erstens geht es hier nicht um Freiwilligenarbeit und zweitens geht es um persönliche Lebensträume und Ambitionen.

Wenn jemand hier schreibt, was sie für Träume hat, sagt das nix über ihr Engagement in der Freiwilligenarbeit oder in sonstigem Engagement (Unterstützung betagter Eltern, Begleitung von Kindern in speziellen Situationen,..) aus.

Es geht hier darum, was jede Frau sich noch wünscht und nicht, wo und wie viel sie sich freiwillig engagieren möchte.

Das hast du sehr treffend geschrieben!

[Coneli]

Liebe @gügg,ich kann dich sehr gut verstehen. Ich arbeite "nur 50%"und mein Sohn ist schon über 20.ig. Ich hatte 6 Jahre meine krebskranke Mama betreut gehabt. Als sie von uns ging fiel ich in ein Loch. Ich hatte plötzlich, viel Zeit für mich und musste mich zuerst wieder ordnen. Der Sohn wurde selbstständiger und es war ein ganz komisches Gefühl.

Was mir sehr geholfen hatte war das Fahrrad fahren. Zum Kopf durchlüften stieg ich aufs Fahrrad und fuhr einfach los. Seit meiner Kindheit pflege ich Brieffreundschaften. Bin mit meinem Mann im Ornitholgischen Verein und ich spiele in einer "Hausfrauen"-Gruppe noch Volleyball. Macht sehr viel Spass.
Ich wünsche dir ,dass du deinen "Platz" findest und grüsse dich lieb

@Alebri,wow....momou. Da sind wir alle nur so "Hampelmanne" neben dir. Aber eines muss man uns lassen, dafür ändert unser Username nicht jährlich.

[jupi2000]

Coneli

[jupi2000]

Und übrigens muss doch nicht jede Tätigkeit immer nützlich sein. Ego Beschäftigungen, für mich Hobbies , finde ich sehr wichtig. Jeder sollte doch Hobbies haben, die nicht auch noch bewertet oder nach seiner Nützlichkeit eingestuft werden. Ich kann schon mal einen Morgen lang durch den Wald spazieren, ohne Ziel und ohne Nutzen. Es springt kein Ergebnis dabei raus. Es ist nix gemeinnütziges, es tut mir einfach gut. Wenn ich was werkle genau so. Es ist für andere völlig nutzlos, aber mir gefällts!
Aber das heisst ja nicht, dass ich den ganzen Tag meinen Hobbies fröhne. Ich helfe zB meiner Mutter noch im Garten oder gehe mit ihr einkaufen. Ich nehme manchmal den Hund meines Nachbarn mit raus oder oder oder.

[jupi2000]

Und noch was Frauen: wir leben ziemlich sicher nur einmal. Da sollte man sich das Leben schon angenehm und stimmig gestalten, oder? Und nicht nur arbeiten und damit prahlen, dass man Langeweile nicht kennt. (Als ob das,was Gutes wäre...)
Geniesst das Leben! Gestaltet es möglichst so, dass ihr am Lebensende zufrieden drauf zurückschauen könnt!

[Coneli]

@jupi200,genau so sehe ich das auch!

Ich für mich sehe dies so: Ich koche jeden Tag frisch für meine Family, wasche Wäsche, putze, gehe arbeiten….und wir haben oft spontan Besuch, wo ich für das leibliche Wohl sorge usw. Da darf ich doch heinomau auch Zeit für mich haben und einmal ohne schlechtes Gewissen nur an mich denken!

[Moreen]

Wieso rechtfertigt ihr euch eigentlich? Der Titel dieses Thread heisst doch:

LebensTRÄUME und Ambitionen!

Das hat so absolut gar nix mit Beruf und Freiwilligenarbeit - und schon gar nicht mit Selbstbeweihräucherung - zu tun sondern mit der sogenannten Bucket-List!!!

[jupi2000]

Coneli
Nun interessiert es mich, was du für "Ego Beschäftigungen" hast!

[bona]

Meine Kinder sind zwar noch klein. Aber im Sommer kommt die kleine auch in den Kindergarten, was woeder etwas Luft für mlch schafft.
Ich habe da so kleine Träume wie endlich wieder öfters alleine in den Wald spazieren zu gehen. Ausserdem möchte ich mich gerne beruflich in Richtung Sterbe und Trauerbegleitung ausrichten. Ich komme schon aus dem sozialen Bereich und habe den Traum Menschen in dieser speziellen Zeit zu begleiten.
Ausserdem würde ich später gerne weit abgelegen aufs Land ziehen und unsere Kleinstadt verlassen. Das war schon immer mein Traum umgeben von Wiesen und Wald zu leben.
Aber ansonsten liebe ich mein, jetziges Leben und geniesse die Zeit mit den Kindern, das pflegen meiner Freundschaften und es passt für mich wie es ist.