Eure Erwartungen an den Göttergatten

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

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Maggylein17
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Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Maggylein17 »

Seit wir ein Kind haben, haben wir oft Diskussionen wegen der Aufgabenteilung. Er arbeitet 100% ich 40% und wir haben einen 1 Jährigen.
Manchmal kommt es mir vor als ob er sein früheres Leben weiterlebt und ich schmeisse alles andere. Bin ich damit alleine? Geht es euch auch teilweise so?
Die meisten Ratschläge dazu waren oft "ihr müsst eure Erwartungen klären"...
Was kann man "erwarten" von GG? Ooooohne dass er sagt "ich bin zu müde", "nicht schon wieder..." etc :evil:
Danke für eure Tipps :D
Kinder brauchen nicht nur unser Mitgefühl und unsere Hilfe, sondern sie müssen auch ihre individuellen Herausforderungen haben, um wachsen zu können.

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sillyspider73
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von sillyspider73 »

Wir haben drei Kinder (8, 6, 5). GG arbeitet 100 % als Lehrer, ich arbeite irgendwas zwischen 70 und 100 % (viel Home Office), wobei GG einen Tag pro Woche die Kinderbetreuung übernimmt. Ich sehe Auswärts-Arbeit und die Aufgaben zuhause als gleichwertig an, sprich wir leisten beide gleich viel. Der, der gerade zuhause ist, erledigt alles, was gerade anfällt. Sind beide zuhause, übernimmt jeder das, was er besser kann. GG ist vor allem zuständig für Garten, Auto, Roller, Reparaturen, Taxidienst für die Kinder; ich bin mehr für waschen, bügeln, saugen, aufräumen, einkaufen etc., Organisation und Finanzen zuständig. Wir verstehen uns als Team und leisten unser Möglichstes, damit unser Alltag möglichst reibungslos funktioniert. Wenn ich Hilfe von GG benötige, sage ich ihm, was er für mich erledigen soll, und umgekehrt. Bisher fühlt sich keiner benachteiligt oder überlastet.

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Minchen
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Minchen »

Für den, der 100% arbeitet, ändert sich jobmässig natürlich nicht viel, denk ich.
Für denjenigen, der reduziert, verständlicherweise schon.
Wichtig ist es, herauszufinden, WAS nicht stimmt und dann gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Ganz lapidar gesagt.
Dass sich die Umsetzung in der Realität manchmal etwas schwierig gestalten kann, ist mir schon klar.
Dein Umfeld hat recht, Maggylein, du musst das mit deinem Mann klären.
Und das immer wieder, wenn es die Situation erfordert.
Mein Mann und ich reden auch viel über Dinge, die uns stören, weil sich manchmal im Alltag bei beiden von uns wieder alte Verhaltensmuster einschleichen. Da diskutiert man halt gewisse Themen mehrmals, damit die Situation wieder 'bessert'.

Mein Leben hat sich arbeitstechnisch völlig verändert.
Ich arbeite 30% ausser Haus, den Rest kümmere ich mich um Haushalt und Kinder.
Natürlich teilen wir uns manche Aufgaben, aber ansonsten hat jeder seine eigenen 'Jobs' im und ums Haus, die jeder selbst erledigt.
Wenn ich mal Hilfe brauche, ist mein Mann natürlich zur Stelle. Umgekehrt genauso.
Sillyspider hat es schön gesagt: Als Eltern ist man ein Team. Es geht nur, wenn beide mithelfen.
Mein Mann ist für den Garten zuständig (Rasenmähen, Bäume und Büsche schneiden, Unkraut jäten - wobei ich ihm beim Jäten helfe), er schaut, dass das Auto läuft (wenn was ist, kümmert er sich um Garagetermine, Ersatzauto etc.) und er erledigt die gesamte Buchhaltung (das mach ich gar nicht gerne).
Ich selber bin für den Haushalt zuständig. Kochen, Waschen und Putzen.
Mein Mann saugt regelmässig das Haus, kocht hin und wieder für uns.

Ich habe den Eindruck, dass es zwischen uns fair geregelt ist. Wir erbringen beide unseren Teil.
Verständlicherweise habe ich mehr Zeit zur Verfügung, als er, um im Haushalt etwas zu tun.
Dies wäre anders, wenn ich 100% arbeiten würde und er in Teilzeit angestellt wäre. Dann würde er sich um den Grossteil des Haushalts kümmern.
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Pippo
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Pippo »

Ich glaube es ist gar nicht wichtig, welche erwartungen frauen hier drin an ihre Männer haben - die Frage ist eher: wie lebt IHR das Modell Familie, so dass es für alle passt? Es ist eine grosse Umstellung vom paar zur Familie und in meinen Augen ist es weit komplexer als nur "er hilft nie beim Bad putzen". Wie habt ihr euch euer Modell denn vorgestellt, als ihr darüber gesprochen habt wie ihr euch organisieren wollt?

Erwartungen
Frag dich selber mal, was genau dich unzufrieden macht, welche Erwartungen Du an deinen Mann hast. Auch wichtig zu unterscheiden, ob es sich dabei um Dinge handelt die getan werden müssen oder ob es "nur" deine erwartungen sind.

Haushalt
wie habt ihr den Haushalt gemacht bevor ihr Eltern wurdet? Wie ist es heute? Und was habt ihr vereinbart? Ich hab meinen Job auch auf 50% reduzieren können um meine Kinder zu betreuen, aber ich war nie bereit, zu reduzieren um den Haushalt zu schmeissen. Dies passiert aber oft in den köpfen der menschen: eine frau reduziert ihren job um ihr kind zu betreuen und automatisch sind die erwartungen, dass sie den ganzen tag haushalt macht.
Soll heissen: alles was ums haus herum anfällt machen wir gemeinsam, je nachdem wer wann zeit hat. ich betreue unsere 3 Kinder, mache nebenher natürlich den haushalt soweit es geht (und decke sicher auch den grossteil ab), aber wenn wir einen nachmittag lang in der badi sind, dann bleibt der Haushalt auch liegen und das ist dann auch ok so. Mein mann arbeitet 80%, er weiss dass Kinder betreuen manchmal ganz schön anstrengend sein kann und somit erledigen wir den rest gemeinsam - am abend, am wochenende, je nachdem. Klar ist man müde nach einem arbeitstag, das gilt aber auch für denjenigen der zu hause ist.

Ich Zeit
Die kommt als eltern definitiv zu kurz und oftmals muss man dinge machen obwohl man müde ist, keine lust hat etc. Frag deinen Mann mal, wie er das sieht. Früher kam er wohl nach hause und konnte sich erst mal ausruhen, mit kind gehts dann sofort weiter. Wir haben beide gelernt, dass wir auf unserem Arbeitsweg runterfahren müssen, da es schlichtweg nicht möglich ist, zu hause erstmal pause zu machen. Vielleicht braucht er ja nur 10min zeit zu hause um erst mal abzuschalten bevors dann wieder geht? Frag ihn doch mal....
Und ich würde mit ihm darüber sprechen was er denkt was alles getan werden muss etc. - es kann nicht sein, dass du ihm sagen musst was er zu tun hat und er wie ein kind herummotzt, dass er keine lust dazu hat.... wie bereits geschrieben ist eine familie ein team und gewisse dinge müssen nun mal erledigt werden ob man nun lust dazu hat oder nicht.

Belastbarkeit
Nicht alle sind gleich belastbar, der eine erreicht seine Grenzen schneller als andere. Es ist wichtig sich darüber im klaren zu sein, wann man nicht mehr mag, wieviel man geben kann und was man benötigt, dass es einem besser geht. Oftmals reicht schon die wertschätzung des anderen oder ein danke, damit es wieder besser geht, manchmal muss man wirklich über die bücher und das ganze system überdenken.

Wir leben nun seit über 6 jahren das Modell familie, mussten immer mal wieder Dinge anpassen, uns neu organisieren - mal musste der eine mehr ran, mal der andere. ich weiss nicht wer mehr macht, das spielt auch keine rolle - es muss einfach für beide passen.

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Stella*
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Stella* »

Du bist sicher nicht alleine in dieser Situation. Allerdings nützt es dir nicht viel, wenn du liest, wie es andere machen, denn letztendlich müsst ihr die Lösung finden, die für euch beide stimmt.

Überlege dir deshalb, wie für dich die Aufgabenteilung sein sollte und besprich diese mit deinem GG.

Ich habe gemerkt, dass es bei uns am besten funktioniert, wenn ich keine Erwartungshaltung habe, sondern meinem GG genau sage, was er tun soll, wie zB "Kannst du bitte die Wäschekörbe hochtragen?"

Viele Frauen sind der Meinung, der Mann helfe zu wenig. Das sehe ich anders. Mein GG hilft mir nicht, denn es ist unser gemeinsamer Haushalt - unsere gemeinsame Familie, dh er tut es nicht für mich sondern für alle. Finde dies ein sehr wichtiger Punkt. Jedes Familienmitglied trägt soviel dazu bei, wie es ihm möglich ist.

Schneestern
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Schneestern »

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stella
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von stella »

Ich finde auch, dass mein Mann mir nicht hilft, wir machen alle anfallenden Arbeiten, ausser Haus oder zuhause. Der, der da ist, macht, was anfällt. Abends machen wir beide gemeinsam so lange, bis wir gemeinsam fertig sind.

Wir müssen auch immer wieder aushandeln. Und ich habe noch keinen guten Weg gefunden, aber wir arbeiten daran.

Sonst unterschreibe ich faul bei Stella* und Pippo.
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Maggylein17
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Maggylein17 »

Danke für eure Tipps. Das hilft mir schon sehr weiter. Stimmt irgendeinmal habe ich eben aufgehört zu reden bzw ihn zu bitten dies oder das zu tun. Aus dem einfachen Grund, da er immer! irgendeine Ausrede hat. Das hat mich echt gestört und war soweit es lieber alleine zu machen. Nun reden wir wieder mehr, seit es einmal gekracht hat. Da vor allem ich unzufrieden war mt der Situation.
Ich habe am meisten Mühe damit, dass er kaum Kontakt zu seinem Kind pflegt (jetzt schon etwas mehr). Die alltägliche Pflege bleibt meist an mir hängen. Windeln wechselt er höchst selten.
Der Haushalt ist mir relativ unwichtig. Er macht seinen kleinen Teil ich den grösseren. Da sagt er mir oft danke dafür, was ich zu schätzen weiss.
Ich frage mich einfach, wie ist es als Mann sein Kind wenig zu sehen (Wochenende, am Abend je nachdem 2h) und wenn dann noch oft am Handy zu sein oder so. Da ich eine sehr fürsorgliche Mutter bin, kann ich das NICHT nachvollziehen. Wie seht ihr das?
Kinder brauchen nicht nur unser Mitgefühl und unsere Hilfe, sondern sie müssen auch ihre individuellen Herausforderungen haben, um wachsen zu können.

Pippo
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Pippo »

Maggylein17 hat geschrieben: Ich frage mich einfach, wie ist es als Mann sein Kind wenig zu sehen (Wochenende, am Abend je nachdem 2h) und wenn dann noch oft am Handy zu sein oder so. Da ich eine sehr fürsorgliche Mutter bin, kann ich das NICHT nachvollziehen. Wie seht ihr das?
Du solltest dich nicht fragen wie es "als mann" ist, wenn man das macht, sondern deinen GG fragen wie es sich für IHN anfühlt, ihm sagen wie es bei DIR ankommt und warum du dir darüber gedanken machst.

Ich persönlich weiss, dass es meinen kindern weniger auf die anzahl stunden ankommt, die sie mit jemandem verbringen, sondern auf die qualität dieser zeit.

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stella
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von stella »

Pippo hat geschrieben:
Maggylein17 hat geschrieben: Ich frage mich einfach, wie ist es als Mann sein Kind wenig zu sehen (Wochenende, am Abend je nachdem 2h) und wenn dann noch oft am Handy zu sein oder so. Da ich eine sehr fürsorgliche Mutter bin, kann ich das NICHT nachvollziehen. Wie seht ihr das?
Du solltest dich nicht fragen wie es "als mann" ist, wenn man das macht, sondern deinen GG fragen wie es sich für IHN anfühlt, ihm sagen wie es bei DIR ankommt und warum du dir darüber gedanken machst.

Ich persönlich weiss, dass es meinen kindern weniger auf die anzahl stunden ankommt, die sie mit jemandem verbringen, sondern auf die qualität dieser zeit.
Ja, nur ist hier die Qualität der Zeit so nicht gegeben...
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Pippo
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Pippo »

ich weiss. Obwohl qualität wieder sehr subjektiv sein kann ;-) aber das ist ein Problem welches auf der Beziehungsebene existiert.... sie versteht nicht warum er so wenig zeit mit dem kind verbringt/verbringen will während sie selber sich als fürsorgliche mutter bezeichnet. Was wäre denn die lösung des problems? Wenn er artig das handy liegen lassen würde oder geht die erwartung nicht mehr in die Richtung "ich möchte dass er es gerne tut"?
Elternprobleme sind sehr oft Beziehungsprobleme und ich finde es nicht hilfreich, da zu antworten "doch, du kannst erwarten dass er das handy weglegt / früher von der arbeit kommt/ sich mehr mit dem kind abgibt...

ausländerin
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von ausländerin »

Es ist oft ein geschlossener kreis: kind ist lieber bei Muttet wenn sie da ist und interessiert sich nicht für Vater, und umgekert - Vater weiss nicht was mit dem Kind zu machen da er nie erfahrungen machen kann. Kreis durchbrechen heisst für mich - Kind alleine mit Vater lassen. Dann muss er sich mit dem Kind auseinander setzen, lernen bedürfnisse erkennen und einzugehen. Also - die sehr führsorgliche Mutter kann ein Problem für Beziehung zwischen Vater und Kind sein (ich sage nicht dass es bei euch der fall ist, nur gedanken anstoss). Deshalb - lass die beide regelmässig alleine. Kann dein Mann reduzieren auf 90%? Wenn nicht - kann er jeden Samstag mit dem Kind ins Schwimmbad/Spielplatz usw gehen? Oder am Abend gehst du mal ins Joga/Kollegin treffen usw aber regelmässig. Zeiten könnt ihr festlegen so dass es keine Diskussionen gibt.

Maggie
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Re: Eure Erwartungen an den Göttergatten

Beitrag von Maggie »

@maggylein
Drei Tipps für Dich:
1) rede mit Deinem Mann, besonders wenn Du konkrete Hilfe brauchst. Z.B. Würdest Du bitte noch das Papier bündeln, morgen ist Abfuhr. (Oder so ähnlich) . Männer brauchen klare Ansagen, ansonsten kriegen sie gar nicht mit, dass Du überlastet bist, oder Dich nervst.
2) Gehe 1x pro Woche irgendwo hin abends und lass ihn das Kind versorgen und ins Bett tun und zwar so dass Du um 18 Uhr verschwindest und er den Kleinen wirklich alleine betreuen muss. (Nicht zu viele Anweisungen geben und nicht zuviel vorbereiten)
3) Mach Dir weniger Sorgen. Dein Kind ist noch klein. Sobald es anfängt zu sprechen wird automatisch mehr Kommunikation und Interaktion mit Papa stattfinden. Viele Männer können mehr mit Kindern anfangen wenn diese Laufen und sprechen können.

Das kommt schon gut.

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