„Nur“ Hausfrau und Mutter

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

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carina2407
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von carina2407 »

@Freiwilligenarbeit: Mach ich hin und wieder auch, wenn mich das Projekt interessiert. Ein Elternrat in der Schule aber z.B wäre einfach ein Gräuel für mich, nicht wegen der Arbeit, aber wenn ich mich regelmässig mit Leuten zusammensetzen müsste, die ich sonst im Privatleben nicht treffen wollen würde, täts mir die Zehennägel einrollen, dafür bin ich nicht der Typ. Hingegen fragt mich die Schule für kuzfristige Hilfe an mach ich das gerne. Ich bin ja z.b auch kein Vereinsmensch,ich will das nicht und brauche das auch nicht, und das hat nichts damit zu tun ob ich erwerbstätig bin oder nicht. Ich denke auch das ist einfach eine reine Interessensfrage.

@desroches: Ich hab damit imfall nicht gemeint man müsse 60% arbeiten, ich finde nur jeweils die Anführung der Pensionskasse zuvorderst nicht schlagkräftig genug, wenn über Teilzeit geredet wird, da zählen für mich Argumente wie Freude an der Arbeit, höheres gemeinsames Einkommen , am Ball bleiben usw. mehr. Bei uns spielten da auch mehrere Faktoren rein, und ich glaube auch , dass die meisten sich des Risikos bewusst sind, aber halt gewisse Nachteile als höher gewichten, und drum dann der Entscheid so gefällt wird, war bei uns jedenfalls auch so.
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Desroches
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Desroches »

@Carina
easy, habs auch nicht so verstanden. Als wir uns entschieden, dass ich wieder ins Berufsleben einsteige, war für mich ein wichtiger Faktor, dass das Pensum bzw. der Lohn so hoch ist, dass ich ins BVG reinkomme. Als ich den ersten BVG-Auszug erhielt war ich extrem ernüchtert und erschrocken - dank dem Koordinationsabzug ist mein BVG-Guthaben ein „schlechter Witz“. Jänu, nur deswegen kann und will ich (bzw. wir) das Pensum z.Z. aber auch nicht erhöhen.

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stella
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von stella »

Bei mir war die Wahl des Pensums IMMER so, dass ich nicht aus der PK rausgefallen bin. Eben... vor 15 Jahren galt das Leistungsprimat, wenn man kein Lücken hatte. Nun gilt eben das Beitragsprimat und ich habe dadurch sehr viel PK Rente verloren...
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maple
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von maple »

@Freiwilligenarbeit: Hierzu gibt es Daten: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... rbeit.html Ich habe mich nicht in die Statistiken vertieft, aber auf den ersten Blick wird klar, dass ein hoher Prozentsatz von Frauen und Männern Freiwilligenarbeit leistet. Weil es fast keine Hausmänner gibt, ist also kein Zusammenhang zwischen Freiwilligenarbeit und Erwerbstätigkeit zu erwarten.
Ehrlich gesagt finde ich die Argumentation, dass Frauen mit Kindern nicht erwerbstätig sein sollten, damit sie als Gratisarbeitskräfte zur Verfügung stehen, ohnehin reichlich abstrus. Wie schon x-fach gesagt, jede Familie so wie es für sie stimmt, aber das muss man sich dann nicht mit solchen Argumenten zurecht rationalisieren.
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carina2407
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von carina2407 »

Desroches hat geschrieben: So 3. Feb 2019, 20:53 @Carina
easy, habs auch nicht so verstanden. Als wir uns entschieden, dass ich wieder ins Berufsleben einsteige, war für mich ein wichtiger Faktor, dass das Pensum bzw. der Lohn so hoch ist, dass ich ins BVG reinkomme. Als ich den ersten BVG-Auszug erhielt war ich extrem ernüchtert und erschrocken - dank dem Koordinationsabzug ist mein BVG-Guthaben ein „schlechter Witz“. Jänu, nur deswegen kann und will ich (bzw. wir) das Pensum z.Z. aber auch nicht erhöhen.
Das kann ich mir vorstellen, das passiert den meisten. Man denkt super, ich komm grad noch rein, und der 1. Auszug bringt die Ernüchterung. Ich finde das PK-System ehrlich gesagt kacke so wie es ist.
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Melinde Flink
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Melinde Flink »

Es hat beides Vor-und Nachteile, und die Lösung muss zur Familiensituation und zur eigenen Persönlichkeit passen.
Es gibt da kein „richtig“ oder „falsch“. Man muss sich einfach der Konsequenzen der Entscheidung bewusst sein.

PK ist tatsächlich ein Problem, und zwar kein kleines.


Es hat mehrere Faktoren die es zu berücksichtigen gibt, und manchmal ist es ein abwägen zwischen den Dingen.

-Kinderbetreuung (Grosseltern vorhanden?, Kita Nähe, Tagesmutter, Arbeitszeiten mit Öffnungszeiten kinderbetreuung vereinbahr?)

-Verdiensthöhe Partner, und Arbeitsbelastung Partner?

-Organisationsaufwand

-Arbeitsplatzstruktur Kinderkompatibel? (Flexible Arbeitszeiten ect.)

-dann die Persönlichkeit des Kindes.

-Arbeitsmarktsituation

Es ist ja nichts in Stein gemeisselt, manches ändert sich im Verlaufe der Zeit und man sollte immer wieder in der Lage sein die Situation neu einzuschätzen und etwas flexibel zu sein.

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AnCoRoJe
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von AnCoRoJe »

Nina hat geschrieben: Fr 1. Feb 2019, 00:40 Hallo zusammen

Es gibt viele Beiträge von berufstätigen Mamis, nun wollte ich einmal die Mütter ansprechen, welche zu Hause sind. Seid ihr gerne nur Hausfrau, werdet ihr in eurem Umfeld darauf angesprochen, macht ihr euch Gedanken, wie weiter wenn die Kinder erwachsen sind etc.? Wir haben 2 Kinder im Schulalter. Nebenbei habe ich 15 Schafe, Kaninchen und Hühner, welche ich alleine versorge. Ich habe noch einen kleineren unregelmässigen Job, der aber im Alltag nicht wirklich ins Gewicht fällt. Heute Abend hatte ich ein längeres Gespräch mit meinem Mann. Er findet die Situation gut so wie es im Moment ist. Ich bin mir irgendwie nicht sicher... bis meine Kinder eingeschult wurden, habe ich teilzeit gearbeitet, die Kinderbetreuung haben die Grosseltern übernommen, was nun nicht mehr möglich wäre. Mein Mann kann sich da wegen seiner Arbeit auch nicht einbringen. Ausswärtige Betreuung käme nicht in Frage. Wir sind einfach der Meinung, dass es für unsere Kinder wichtig ist, wenn jemand zu Hause ist wenn sie von der Schule kommen, lernt, Hausaufgaben mit ihnen macht, Taxidienst für Hobbys etc. Wir brauchen täglich sehr sehr viel Zeit für den Schulstoff. Und doch frage ich mich immer wiedermal, was wenn die Kinder dies einmal nicht mehr brauchen... finde ich noch eine Stelle in meinem erlernten Beruf nach so vielen Jahren Pause. (Ich bin eher jung Mutter geworden und kann daher auch nicht soooooo viele Jahre Berufserfahrung vorweisen). Wäre es nicht besser mit einem Teilzeitpensum am Ball zu bleiben... aber es gibt wohl keine Stelle, die sich nur auf die Schulzeiten der Kinder richtet und würde ich es dann mit den Tieren noch unter einen Hut bringen. (Der Stall ist 15 Fahrminuten von zu Hause entfernt und ich bin zwei mal täglich dort. Oftmals werde ich angesprochen, arbeitest du auch? Oder die Kinder fragen Mami warum gehst du nicht arbeiten? :? Obwohl es mir eigentlich nie langweilig ist und ich immer was zu tun habe, komme ich mir dann irgendwie komisch vor unter all den arbeitenden Supermamis die Beruf und Familie problemlos unter einen Hut bringen. Bin gespannt ob es anderen auch so geht? Möchte hier jetzt übrigens keine hitzige Diskussion starten was jetzt besser ist oder nicht :wink: .
Und dann äussern sich seitenweise mehrheitlich ausser Haus tätige Mütter und die Diskussion was nun besser ist oder nicht wird nicht offenkundig aber zwischen den Zeilen sehr klar geführt. :roll:
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danci
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von danci »

Ich finde nicht, dass hier eine "was ist besser"-Diskussion geführt wird. Im Gegenteil wird doch sehr sachlich diskutiert.

Aber es bleibt ein wichtiges Fazit und zwar, dass man diese Entscheidung bewusst treffen sollte. Es ist wichtig, über die Vor- und Nachteile Bescheid zu wissen. Und als Berufsfrau, die sehr viele Frauen und Männer in Trennungssituation trifft, weiss ich, dass das nicht auf alle zutrifft. Viele sind sich den Folgen nicht bewusst. Nicht nur die Frauen, sondern auch (oder vielleicht sogar insbesondere) die Männer. Darum ist es entscheidend, Dinge wie Altersvorsorge, Scheidungsrisiko, aber auch z. Bsp. Krankheitsrisiko etc. anzusprechen. Das heisst ja nicht, dass man unbedingt deshalb erwerbstätig sein muss, sondern dass man nur dann einen klaren Entscheid fällen kann, wenn man genügend informiert ist. Und dann gibt es evtl. (je nach finanzieller Situation!) auch Möglichkeiten dies anders abzusichern, wie Carina zurecht aufgezeigt hat. Dass das aber auch nicht alle können, weil schlicht kein Geld für 3a-Säulen, Lebensversicherungen, Sparkonten oder PK-Einkäufe übrig ist, sollte auch nicht ausser Acht gelassen werden. Umgekehrt kann man diese Diskussion auch führen. Ich bin mir als berufstätige Mami bewusst, dass meine Kinder viele Erfahrungen ohne mich machen. Ich gehe das Risiko ein, dass es ihnen manchmal zuviel ist oder sie traurig aus der Schule kommen und ich bin nicht da. Es ist ja nicht so, dass nur im Hausfrauen-Dasein Nachteile bestehen.

Wer sich dessen bewusst ist und sich auch rein emotional dafür entscheidet, zu Hause zu bleiben oder eben nicht, der/die fühlt sich damit auch gut und kann die Sprüche auch mal abprallen lassen. Dass das je nach aktueller Tagesform einfacher oder schwerer geht, ist aber auch eine Tatsache :oops:

@ Freiwilligenarbeit
Ich glaube hier besteht ein Missverständnis: Keine hat gesagt, dass dies Hausfrauen machen müssen. Aber das Argument "Würden mehr Frauen arbeiten, gäbe es weniger Freiwillige" stimmt so nicht. Ich mache die gleiche Erfahrung: Ich bin seit Jahren in einer Kommission. Wir sind 7 Mitglieder, davon sind 4 Vollzeit und 3 Teilzeit (60-80%) berufstätig. Hausfrauen/-Männer keine.

@ Helena
Wir haben eine Arbeitslosenquote von unter 2,5%. Nur ca. 20% aller Mütter mit Kleinkindern sind ganz zu Hause. Ich glaube kaum, dass diese allesamt x Männer im Arbeitsmarkt verdrängen würden, die dann alle arbeitslos wären. Evtl. hätten aber mehr die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten. Allerdings geht es hier um persönliche Entscheide, nicht um volkswirtschaftliche.
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huckepack
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von huckepack »

Obwohl ich lückenlos arbeite (nach MU 60% mit 1 Kind, 50% mit 2) mache ich mit auch Gedanken, was ist, wenn die Kinder noch grösser sind.
Den Job welchen ich ausführe ist eher für Junge. Ob ich je wieder etwas hochprozentigeres finde ist fraglich. Meine Prioritäten sind mit dem älter werden der Kinder eher zu den Kindern gewandert. Ich war schon immer der Meinung, dass man mit Kleinkindern einfacher arbeiten kann als mit Schulkindern. Kleinkinder sind den ganzen Tag in der Krippe. Schulkinder brauchen eher Hilfe in der Organisation des Tages. (Schule, Freunden Hobbys) Schulkinder möchten irgendwann nicht mehr ganze Tage im Hort verbringen.
Trotzdem habe ich mindestens 10 Jahre Arbeitsleben vor mir, wenn beide Kinder Mittags nicht mehr nach Hause kommen etc. Und auch diese Jahre möchte ich noch interessant und ausgefüllt gestalten. Ich kann mir auch mit über 50 noch eine Weiterbildung vorstellen. Es geht ja um den Moment, den Zeitpunkt selber und nicht das Absitzen bis zur Pensionierung.

Ich geniesse die Zeit Zuhause in welcher die Kinder in der Schule sind. Früher war es entweder Arbeit oder Kinder. Zeit für mich alleine gab es nicht oder wenig. Mit dem Schuleintritt des kleineren Kindes wurde es zuerst 1 Nachmittag (2 Stunden ;-) ) unterdessen ist es 1 Morgen und 2 kurze Nachmittage a 2 Stunden.
Aber, das interessante dabei finde ich, dass ich irgendwie die Zeit nicht mehr nutze für Haushalt oder was weiss ich. Irgendwie vergeht die Zeit immer. Aber das ist sie auch schon, als es nur Arbeit oder Kinder gab. Man richtet sich einfach ein. Ich konnte auch alles im Haushalt machen als ich weniger Zeit für mich hatte. Vermutlich sitze ich nun einfach mehr herum.
Ich mag es ausgefüllt zu sein. Die Vorstellung, mehr als 1 Morgen für mich Zuhause würde mich vermutlich schon langweilen. Und es kommt auch gleich der Gedanke dazu: mein Mann hätte sicher auch gerne einen Morgen nur für sich.
Und es ist so ungerecht, wieso ich es habe und er nicht.
Mit Kleinkindern brauchte ich es noch, mal Ruhe und niemanden, der etwas von mir wollte. Aber jetzt, wo die Kinder grösser sind, sind sie ja auch viel unterwegs oder auch Zuhause ohne mich permanent zu brauchen. Da gibt es sogar Zeiten, in denen ich eine Beschäftigung suchen muss. Und dann kommt eben der Gedanke, was mache ich noch, in meinem Leben. Vieles ist Gewohnheit. und eine gewisse Trägheit möchte ich nicht als Gewohnheit haben.

Rose809
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Rose809 »

Ich habe nicht alles gelesen, möchte aber kurz meine Situation schildern. Wir haben 4 Kinder im Alter zwischen 2,5 und 8 Jahren und ich bin „nur“ Hausfrau. Mein Mann arbeitet 100% und geht morgens um 6.20 Uhr aus dem Haus und ist abends zwischen 18.30 und 19.00 Uhr zuhause. Von ihm kann ich während der Woche also praktisch keine Unterstützung erwarten. Ausserdem ist er mehrere Wochen im Jahr geschäftlich im Ausland und in der Zeit bin ich total auf mich alleine gestellt mit den Kindern. Ich bin dadurch natürlich finanziell total abhängig von meinem Mann, halte ihm aber dafür den Rücken für seine Karriere frei. Für mich war immer klar, dass ich eine zeitlang mit den Kindern zuhause sein möchte und ich habe das Glück, dass mein Mann genug verdient, dass ich mir das erlauben kann.
Wir haben unser 1. Kind im Ausland bekommen und sind in die Schweiz zurückgekehrt, als ich mit dem 2. Kind schwanger war. Schwanger und mit Kleinkind wollte ich keinen neuen Job suchen, vor allem da wir wussten, dass es nicht bei 2 Kindern bleiben wird. Wäre die Situation anders gewesen und ich hätte mein Arbeitspensum von vor den Kindern einfach reduzieren können, hätte ich vielleicht anders entschieden.
Da für uns eine Gratis-Betreuung durch die Grosseltern nicht in Frage kommt und wir keine auswärtige Betreuung für 4 Kinder bezahlen möchten, sind wir zum Schluss gekommen, dass es für uns momentan keinen Sinn macht, wenn ich auswärtig arbeiten würde. Finanziell müssten wir drauflegen und organisatorisch würde das einen enormen Aufwand geben (nur schon mit all den Krankheiten, Ferienbetreuung, Hobbies der Kinder, etc). Momentan stimmt es für uns so, obwohl unser Modell natürlich auch einige Nachteile bringt. Für uns überwiegen aber die Vorteile ganz klar. Dass es für mich schwierig werden wird, später wieder einen Job zu finden, ist uns beiden absolut bewusst. Trotzdem gehen wir dieses Risiko ein. Für mich ist aber ganz klar, dass ich die Fühler wieder etwas ausstrecken werde, sobald unser Kleinster auch eingeschult ist.

Noch ein paar Anmerkungen:
Sprüche von anderen: Da habe ich zum Glück nie etwas Negatives gehört. Bei mir heisst’s eher: "4 Kinder! Da arbeitest du aber nicht auch noch auswärts, oder?“ Ich gebe zu, dass ich mit „nur“ 1-2 Kindern wahrscheinlich nicht so lange zuhause geblieben wäre. Das wäre mir wohl auf Dauer zu langweilig und wäre auch betreuungstechnisch einiges einfacher zu organisieren gewesen.

Freiwilligenarbeit: Ich engagiere mich im Elternrat der Schule, habe regelmässig Sitzungen und helfe bei der Organisation einiger Anlässe mit. Das mache ich sehr gerne, aber für mich ist’s sehr oft eine Herausforderung, für diese Zeit eine Kinderbetreuung zu finden. Es ist also nicht so, dass Hausfrauen jede Menge Zeit haben für solche Dinge, da sie halt eben nicht einfach „nur“ Hausfrau sind, sondern auch die Kinder betreuen. Ich denke, dass da häufig das Problem liegt (egal ob Hausfrau oder nicht).

Hausarbeit: Meine 100% arbeitende, kinderlose Kollegin meinte kürzlich zu mir: „Was? Du musst jeden Tag staubsaugen? Ich sauge nur 1x pro Woche“ Tja, wenn man aber jeden Tag mit 4 Kindern zuhause ist (und isst), gibts halt ein klitzekleines bisschen mehr Dreck, als wenn die Wohnung den ganzen Tag unbewohnt ist.

Wie schon mehrmals erwähnt wurde, gibt es x verschiedene Familienmodelle und jede Familie muss selber entscheiden, welches Modell für sie im Moment stimmt. Was andere denken, gilt zu ignorieren. Hauptsache ist doch, dass man mit seinem gewählten Modell zufrieden ist. Klar gibt es unzählige Frauen, welche nicht verstehen, dass ich „nur“ Hausfrau bin, genauso wie ich nicht verstehe, wie man mit kleinen Kindern hochprozentig arbeiten kann. Aber das betrifft mich ja nicht, also hat es mich auch nicht zu kümmern.
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Dylana
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Dylana »

AnCoRoJe hat geschrieben: Mo 4. Feb 2019, 08:51
Nina hat geschrieben: Fr 1. Feb 2019, 00:40 Hallo zusammen

Es gibt viele Beiträge von berufstätigen Mamis, nun wollte ich einmal die Mütter ansprechen, welche zu Hause sind. Seid ihr gerne nur Hausfrau, werdet ihr in eurem Umfeld darauf angesprochen, macht ihr euch Gedanken, wie weiter wenn die Kinder erwachsen sind etc.? Wir haben 2 Kinder im Schulalter. Nebenbei habe ich 15 Schafe, Kaninchen und Hühner, welche ich alleine versorge. Ich habe noch einen kleineren unregelmässigen Job, der aber im Alltag nicht wirklich ins Gewicht fällt. Heute Abend hatte ich ein längeres Gespräch mit meinem Mann. Er findet die Situation gut so wie es im Moment ist. Ich bin mir irgendwie nicht sicher... bis meine Kinder eingeschult wurden, habe ich teilzeit gearbeitet, die Kinderbetreuung haben die Grosseltern übernommen, was nun nicht mehr möglich wäre. Mein Mann kann sich da wegen seiner Arbeit auch nicht einbringen. Ausswärtige Betreuung käme nicht in Frage. Wir sind einfach der Meinung, dass es für unsere Kinder wichtig ist, wenn jemand zu Hause ist wenn sie von der Schule kommen, lernt, Hausaufgaben mit ihnen macht, Taxidienst für Hobbys etc. Wir brauchen täglich sehr sehr viel Zeit für den Schulstoff. Und doch frage ich mich immer wiedermal, was wenn die Kinder dies einmal nicht mehr brauchen... finde ich noch eine Stelle in meinem erlernten Beruf nach so vielen Jahren Pause. (Ich bin eher jung Mutter geworden und kann daher auch nicht soooooo viele Jahre Berufserfahrung vorweisen). Wäre es nicht besser mit einem Teilzeitpensum am Ball zu bleiben... aber es gibt wohl keine Stelle, die sich nur auf die Schulzeiten der Kinder richtet und würde ich es dann mit den Tieren noch unter einen Hut bringen. (Der Stall ist 15 Fahrminuten von zu Hause entfernt und ich bin zwei mal täglich dort. Oftmals werde ich angesprochen, arbeitest du auch? Oder die Kinder fragen Mami warum gehst du nicht arbeiten? :? Obwohl es mir eigentlich nie langweilig ist und ich immer was zu tun habe, komme ich mir dann irgendwie komisch vor unter all den arbeitenden Supermamis die Beruf und Familie problemlos unter einen Hut bringen. Bin gespannt ob es anderen auch so geht? Möchte hier jetzt übrigens keine hitzige Diskussion starten was jetzt besser ist oder nicht :wink: .
Und dann äussern sich seitenweise mehrheitlich ausser Haus tätige Mütter und die Diskussion was nun besser ist oder nicht wird nicht offenkundig aber zwischen den Zeilen sehr klar geführt. :roll:
Denke das Selbe, jedesmal wenn ich kurz reinschaue, überfliege ich die Texte nur kurz :lol:
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Stella*
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Stella* »

@Nina
Anhand deiner Beiträge habe ich den Eindruck, dass du ganz zufrieden bist mit deinem Leben und es für dich stimmt, so wie es ist. Habe allerdings das Gefühl, dass du vor allem durch dein Umfeld beeinflusst wirst, du solltest dir eine bezahlte Arbeit suchen. Oder täuscht das?

Wenn du mit deinem Leben glücklich bist und es dich erfüllt, würde ich nichts ändern. Schliesslich muss das "Lebensmodell" für euch als Familie passen und nicht für die anderen.

Falls du später wieder "bezahlt" arbeiten möchtest, aber nicht mehr in den Beruf zurück kannst, gibt es noch andere Möglichkeiten wie zB Freiwilligenarbeit. Als Ü40 mit einem langen Arbeitsunterbruch ist man an vielen Orten nicht mehr so attraktiv auf dem Arbeitsmarkt. :wink: Aber ich glaube, das bist du dir schon bewusst.

@alle
Verstehe nicht ganz, wieso jetzt hier lang und breit die Vor-/Nachteile der verschiedenen Arbeitsmodelle "präsentiert" werden, obwohl die TE Mütter ansprechen wollte, die zu Hause sind und sie ausdrücklich keine solche Diskussion wollte. :roll: :roll:

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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von jupi2000 »

Pippo hat geschrieben: So 3. Feb 2019, 13:22 @jupi: viel unternehmen und mit den kindern erleben ist auch als berufstätige Mutter möglich ;-) Ist ja nicht so, dass die Kinder - sobald sie schulpflichtig sind - ständig zeit (und Lust ;-)) für unternehmungen mit der Mutter haben.
Ich für meinen teil (und auch mein Mann) arbeiten meistens dann wenn die kinder eh in der schule sind und hab dann am machmittag zeit für sie (wenn sie denn auch zeit für uns haben ;-)) Das eine schliesst das andere nicht aus.
Ja das geht bestimmt auch.

Ich kenne gleich 2 Frauen persönlich, die 80% arbeiten und die würden gerne zuhause bei den Kindern sein. Denn an ihrem einzigen "freien" Tag machen sie Wäsche von je 5 Personen, putzen usw und müssen mal zum Arzt oder irgendwas ist immer mit 3 Kindern.
Samstag ist Grosseinkauf und am Sonntag sind sie kaputt von der strengen Woche. Besuch hätte die eine gerne hin und wieder, ist aber einfach zu müde...Ausflüge sind selten. Nur so ein Beispiel und nicht wertend gemeint :wink:
Ah ja, und Zeit für Hobbies? Die eine hat keine Hobbies, wann auch? Und die andere hätte eins, kommt aber selten dazu.

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carina2407
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von carina2407 »

Stella* hat geschrieben: Mo 4. Feb 2019, 11:46

@alle
Verstehe nicht ganz, wieso jetzt hier lang und breit die Vor-/Nachteile der verschiedenen Arbeitsmodelle "präsentiert" werden, obwohl die TE Mütter ansprechen wollte, die zu Hause sind und sie ausdrücklich keine solche Diskussion wollte. :roll: :roll:
Ich denke das liegt der Natur der Sache, da es nun mal ein kontroverses Thema ist, und heutzutage halt schon schnell die Frage aufgeworfen wird, ob Frau sich das überhaupt noch erlauben darf. Ich habe ehrlich gesagt nichts anderes erwartet, als dass sich da schnell Erwerbstätige Mamis melden. Wenn man schreibt man ist Hausfrau kommen da immer sehr schnell die Gegenargumente, drei Hauptpunkte welche als erstes angeführt werden: Altersvorsorge, Finanzielle Unabhängigkeit, Gleichberechtigung. An sich finde ich die Diskussion auch sachlich, unterschwellige Spitzen überlese ich geflissentlich :wink: , Nina wird sich hoffentlich schon beschweren, wenn es ihr zu bunt wird.
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Stella* »

carina2407 hat geschrieben: Mo 4. Feb 2019, 13:04 ... Nina wird sich hoffentlich schon beschweren, wenn es ihr zu bunt wird.
Davon gehe ich eigentlich auch aus. Aber so wie ich ihren Beitrag verstanden hatte, sucht sie eher einen Austausch unter Gleichgesinnten als pro/contra Argumente.

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danci
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von danci »

Hmmm, ich habe es jetzt so verstanden, dass sie nicht ganz sicher ist, ob ihr Modell für sie noch passt und deshalb gerne Stimmen hören würde. Dass berufstätige Mamis da keine Meinung haben sollen, ist auch eine merkwürdige Einstellung. Anders wäre es ja gewesen, wenn sie geschrieben hätte, sie wolle eine Hausfrauen-Gruppe gründen. Aber gut...
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von kiaora »

hallo zusammen

hier! Akademikerin, seit dem 2. Kind und im Moment voll zufrieden als „Familienfrau“, bzw nur in einem Minipensum (3h pro Woche) ausser haus tätig :-)
Ich geniesse die Zeit und das Privileg mit meinen Kids und wenn sie beide in der Schule sind, wird sich schon wieder ein Türchen öffnen. Was die anderen sagen, ist mir schnurz, es muss für uns als Familie stimmen.
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Nette »

Ich gebe aber trotzdem nochmals mein Senf dazu, obwohl ich ausser Haus arbeite und gemäss gewissen Äusserungen mich nicht äussern sollte.

Bis anhin habe ich jetzt nicht wirklich gelesen, dass das Eine oder Andere richtig oder falsch ist. Es muss IMMER für die Person bzw. Familie stimmen. Und es ist halt so, dass heute mehrheitlich die Mütter in einem Teilzeitarbeitspensum arbeiten wollen oder müssen.

Und ich denke, dass wenn sich nur Frauen melden dürften oder würden, dann wär das Gespräch ev. einseitig ;-)
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

Desroches
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Desroches »

@AnCoRoJe
wenn du das Eingangsposting komplett durchliest, hinterfragt die TE ihre Situation durchaus auch kritisch, ob sie für sie tatsächlich so stimmt wie sie ist (auch in die Zukunft gesehen). Auch ich empfinde den Grundton hier drin nicht wertend, sondern auf ehrlichen Tatsachen beruhend, deren sich die TE offenbar gem. ihrem Text durchaus auch bewusst ist. Und der rote Faden durch das Ganze ist, dass es kein richtig oder falsch gibt und von Familie zu Familie individuell ist.

Melinde Flink
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Melinde Flink »

Was mir manchmal fehlt, ist das Eingeständniss der Bequemlichkeit. Es ist für mich einfacher & bequemer zu Hause zu bleiben, als zusätzlich noch ausser Haus tätig zu sein. Und seit dem ich nicht mehr arbeite, ist es zu Hause etwas ruhiger und ich habe viel mehr Zeit mit meinem Kind etwas zu unternehmen. Das ist durchaus angenehm ubd ich schätze die freie Zeiteinteilung und das ich ganz auf das Kind eingehen kann. Ich muss nicht nach einer üblen Nacht um 5 Uhr morgens aufstehen, um dann 18 Uhr Abends von der Kita nach Hause zu kommen.
Mein Mann auch nicht mehr.
Das ist schon sehr angenehm.
Ja es geht zu Lasten meiner PK und Berufserfahrung. Ob ich in 2-3 Jahren wieder etwas finde? On va voir.

Allerdings kann ich 10 Jahre ununterbrochen 100% in verschiedenen Bereichen vorweisen, da verträgt es max 5 Jahre Pause. Wenn man nicht zu wählerisch ist.

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