„Nur“ Hausfrau und Mutter

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Moderator: conny85

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Sternli05
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Sternli05 »

Ja schon auch. Wir haben lange darüber gesprochen und die neue Situation besteht erst seit 1 Woche :)

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maple
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von maple »

Darf ich mal eine Frage stellen? (Bitte nicht kreuzigen, ich denke der Thread hat sich etwas vom reinen Austausch unter Ausschliesslich-Hausfrauen wegbewegt) Diejenigen, die sagen, es sei so schwierig zu organisieren mit den Ferien der Kinder, etc - sagt ihr das, weil ihr die Kinder auf keinen Fall ausserfamiliär betreuen lassen wollt, oder weil tatsächlich keine entsprechenden Strukturen vorhanden sind? Oder komplett unregelmässige Arbeitszeiten, die nicht Hort-/Tagesmutterkompatibel sind? Es interessiert mich einfach, wie es andernorts aussieht.
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stella
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von stella »

Maple
Im Kanton Bern haben nur die drei grossen Städte Ferienbetreuung. Gelegentlich haben grössere Gemeinden einzelne Wochen oder Wochentage. Meine Kolleginnen organisieren sich mit Verwandten, Lagern oder lassen die Kids auch einfach zuhause, wenn sie schon älter sind.
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Liselotte
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Liselotte »

.
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Moreen
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Moreen »

maple hat geschrieben: Sa 9. Feb 2019, 22:56 Darf ich mal eine Frage stellen? (Bitte nicht kreuzigen, ich denke der Thread hat sich etwas vom reinen Austausch unter Ausschliesslich-Hausfrauen wegbewegt) Diejenigen, die sagen, es sei so schwierig zu organisieren mit den Ferien der Kinder, etc - sagt ihr das, weil ihr die Kinder auf keinen Fall ausserfamiliär betreuen lassen wollt, oder weil tatsächlich keine entsprechenden Strukturen vorhanden sind? Oder komplett unregelmässige Arbeitszeiten, die nicht Hort-/Tagesmutterkompatibel sind? Es interessiert mich einfach, wie es andernorts aussieht.
Wie ich schon weiter vorn geschrieben habe: in meinem Wohnkanton wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht gefördert (SVP lässt grüssen). Wer die Betreuung nicht über sein privates Umfeld abdecken kann (und so war es bei mir), der muss eine Entscheidung treffen: Kinder ja oder nein. Wenn ja, dann hat man folgende Möglichkeiten:
  • Umzug an einen Ort, wo Kitas und Krippen dicht gestreut sind
  • Betreuung unter den Eltern im "Job Sharing" aufteilen, sofern vom AG her möglich
  • Rückzug aus dem Berufsleben zugunsten der Familie
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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mariposa_1
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von mariposa_1 »

Moreen hat geschrieben: So 10. Feb 2019, 06:20
maple hat geschrieben: Sa 9. Feb 2019, 22:56 Darf ich mal eine Frage stellen? (Bitte nicht kreuzigen, ich denke der Thread hat sich etwas vom reinen Austausch unter Ausschliesslich-Hausfrauen wegbewegt) Diejenigen, die sagen, es sei so schwierig zu organisieren mit den Ferien der Kinder, etc - sagt ihr das, weil ihr die Kinder auf keinen Fall ausserfamiliär betreuen lassen wollt, oder weil tatsächlich keine entsprechenden Strukturen vorhanden sind? Oder komplett unregelmässige Arbeitszeiten, die nicht Hort-/Tagesmutterkompatibel sind? Es interessiert mich einfach, wie es andernorts aussieht.
Wie ich schon weiter vorn geschrieben habe: in meinem Wohnkanton wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht gefördert (SVP lässt grüssen). Wer die Betreuung nicht über sein privates Umfeld abdecken kann (und so war es bei mir), der muss eine Entscheidung treffen: Kinder ja oder nein. Wenn ja, dann hat man folgende Möglichkeiten:
  • Umzug an einen Ort, wo Kitas und Krippen dicht gestreut sind
  • Betreuung unter den Eltern im "Job Sharing" aufteilen, sofern vom AG her möglich
  • Rückzug aus dem Berufsleben zugunsten der Familie
Und es gibt dort auch keine Tagesmütter?
Dort wo ich ursprünglich herkomme gibt es auch keine Kitas. Auch kein Mittagstisch oder ähnliches. Aber es gibt wenige Tagesmütter.
chline buddha 2017 ♡

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Moreen
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Moreen »

@mariposa_1: doch, die hätte es sicherlich gegeben, dies allerdings wollte mein Mann damals nicht. Er selber wurde als Kind durch eine Tagesmutter betreut und hat stets mit Schrecken an diese Zeit zurück gedacht...
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Finchen
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Finchen »

Da haben wir in der Großstadt echt Glück. Da lässt sich das problemlos organisieren...

Hier wäre es rein finanziell und organisatorisch am besten bzw einfachsten gewesen, wenn ich vom arbeiten würde und mein Mann daheim bleiben würde... aber das ist für mich halt irgendwie nicht in Frage gekommen. Dann hätte ich doch zu wenig Zeit mit und für meine Kinder. So arbeiten wir beide 60 % und die Kinder gehen 2 Tage in die KiTa. Damit ich eben auch dass Gefühl habe, genug von ihnen zu haben. Vielleicht auch etwas egoistisch von mir...
Winzling 21.10.2014
Wichteline, 14.3.2017

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mariposa_1
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von mariposa_1 »

@moreen oje das tut mir Leid für deinen Mann. Das ist genau das, was man für sein Kind nicht möchte, also eine schlechte Erinnerung an die Fremdbetreuung.
chline buddha 2017 ♡

Malaga1
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Malaga1 »

maple hat geschrieben: Sa 9. Feb 2019, 22:56 Darf ich mal eine Frage stellen? (Bitte nicht kreuzigen, ich denke der Thread hat sich etwas vom reinen Austausch unter Ausschliesslich-Hausfrauen wegbewegt) Diejenigen, die sagen, es sei so schwierig zu organisieren mit den Ferien der Kinder, etc - sagt ihr das, weil ihr die Kinder auf keinen Fall ausserfamiliär betreuen lassen wollt, oder weil tatsächlich keine entsprechenden Strukturen vorhanden sind? Oder komplett unregelmässige Arbeitszeiten, die nicht Hort-/Tagesmutterkompatibel sind? Es interessiert mich einfach, wie es andernorts aussieht.
Bei uns gibt es einen Hort, auch die Ferienbetreuung ist bis auf vier Wochen im Jahr gewährleistet - nicht immer in unserem Dorfteil, aber irgendwo in der Gemeinde. Das Problem: Der Hort ist eine Kinderaufbewahrung. Gerade in den Ferien hocken die Kinder den ganzen Tag einfach dort. Ausflüge etc. Werden nicht gemacht. Da hätte ich wirklich ein schlechtes Gewissen, meine Kinder dort abzugeben. Ich konnte mich bis jetzt glücklicherweise immer mit Grosseltern und Freundinnen arrangieren und mittlerweile sind meine Kinder gross genug für Lager und sonstige Ferienwochen, was vieles vereinfacht.

Ich persönlich fand das Arbeiten viel einfacher, als die Kinder noch in der Krippe waren. Mit dem Schuleintritt fangen die Probleme erst an. Hort nach der Schule wollen sie nicht mehr, was ich verstehen kann. Dann gibt es Hausaufgaben, Prüfungen, Vorträge, Hobbys etc. Ich habe das grosse Glück eines kurzen Arbeitsweges und eines flexiblen Arbeitgebers (ok - ich bin auch flexibel und versuche, alles irgendwie möglich zu machen). Zusätzlich arbeitet mein Mann auch leicht reduziert und meine Mutter kocht einmal pro Woche für die Kinder. So kommen wir mit einmal Mittagstisch pro Woche über die Runden. Aber die Schule geht meiner Meinung nach immer noch davon aus, dass das Mami zu Hause ist. Der Schulpflegepräsident sagte mir kürzlich, für die, die arbeiten müssen, müsse man schon schauen, die anderen müssten sich selber arrangieren. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Wir wohnen in der Agglo Zürich und besagter Präsident kommt aus einen eher linken politischen Verein. Wäre er in der SVP, hättees mich nicht verwundert. Aber das zeigt mir, wie viele ältere Männer - die nun mal meistens die Dorfpolitik bestimmen - noch so denken.
sie 2009
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Ups...
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Ups... »

Was hat eine Partei mit Anzahl Kita zu tunn
Bei unserer Gemeinde stark CVP geprägt - keine Kita, keine Tagesmutter - nix...

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carina2407
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von carina2407 »

@maple: Bei uns ist es ja so dass wir keine Fremdbetreuung wollten. Bei uns wären grundsätzlich Strukturen vorhanden, aber, unsere Kinder sind jetzt 8 und 11, sie waren ausser innerhalb der Verwandtschaft nie fremdbetreut und sind sich das schlicht und einfach nicht gewohnt, sie jetzt noch in eine Tagesschule zu stecken oder in den Hort zu geben, und dass auch noch in den Ferien, das würden sie mir wohl sehr schwer übelnehmen, was ich gut verstehen könnte. Man kann nicht zuerst 10 Jahre voll da sein, und dann schwups ist man die Hälfte ( oder mehr) der Woche am arbeiten und steckt die Kids in die Fremdbetreeung, das geht nicht einfach so, und zum so lange alleine zu lassen, sind sie eben doch noch zu klein ( für mich) . Wenn man das mit Verwandschaft und Lagern lösen kann, super, wenn diese Möglichkeit nicht besteht, wirds wirklich schwierig in den Ferien. Dies einfach zur Erklärung warum ich das erwähne jeweils vorallem beim Wiedereinstieg. Nur weil die Kids in der Schule sind, sind sie noch bei weitem nicht vollumfänglich betreut. Deshalb kann ich das jeweils gut nachvollziehen, wenn jemand sagt, dass es einfacher war mit der Fremdbetreuung als die Kinder klein und noch nicht schulpflichtig waren, höre ich übrigens noch oft von erwerbstätigen Mamis, und ich kenne sogar 3 Frauen , die ihre zum Teil hochprozentigen Teilzeit-Jobs aufgegeben haben, als die Kinder schon in der Schule waren, aus diversen Gründen, Betreuungsprobleme, Überbelastung für die ganze Familie, Kind macht plötzlich nicht mehr brav mit und rebelliert...Ich sage nicht, es würde grundsätzlich nicht gehen, aber einfach daran denken, wenn man sich wieder einen Job sucht. Ich arbeite zukünftig auch nicht nur am morgen, ich werde Tage haben, wo ich von 15-18 Uhr arbeiten werde, meine Schwiegermutter oder mein Mann werden diese abdecken, und ich muss ja dann auch zum grossen Teil in den Ferien arbeiten, aber da es sich wöchentlich zwischen max. 8-10 Stunden bewegt, kann ich das noch gut händeln. Mehr würde echt schwierig werden.
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Malaga1
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Malaga1 »

Ups... hat geschrieben: So 10. Feb 2019, 08:20 Was hat eine Partei mit Anzahl Kita zu tunn
Bei unserer Gemeinde stark CVP geprägt - keine Kita, keine Tagesmutter - nix...
Vorschulische Betreuung ist in der Schweiz bekanntlich privat organisiert. Die Politik kann da zwar gute Bedingungen schaffen (zB durch intelligente Subventionen), aber ich bin auch nicht der Meinung, dass die öffentliche Hand Krippen betreiben soll. In der Volksschule sieht das anders aus. Im Kanton Zürich sind die Gemeinden verpflichtet, Tagesstrukturen anzubieten. Aber auch das kann man so oder so machen und auch da bin ich der Meinung, dass ein Outsourcing durchaus eine Alternative ist.

Und mit Verlaub: Die CVP hängt sich zwar gerne das familienpolitische Mäntelchen um, aber sie denken genau so konservativ wie die SVP.
sie 2009
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Sternli05
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Sternli05 »

Ich arbeitete unregelmässig, da kam eine Kita eh nicht in Frage. Bei uns kam meine Mutter an meinen Arbeitstagen zu uns. Was ideal war aber trotzdem stressig da sie auch nicht immer Zeit hatte. Da hatte ich zum Glück Nachbarn.
Wie schon geschrieben unterrichte ich im Moment nur noch 4 Lektionen und da sind sie manchmal auch 2 Stunden alleine Zuhause. Die Grosse ist 15, die Jungs 12 und 8 möchten nicht mehr irgendwohin. Sie wissen aber das sie immer zur Nachbarin können wenn was ist. Oft ist aber auch Oma noch da.

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Lotus
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Lotus »

Bei uns an der Schule gibt es Mittagsangebote, also Chor, Sport, und anderes. Es gibt tatsächlch Leute, die ihre Kids überall anmelden, weil das - im Gegensatz zum Mittagstisch - gratis ist. Das find ich so brutal, und auch für die Kinder welche gerne in den Angeboten sind auch nicht fair ;)
Und dann gibt es noch Leute, die gar nicht arbeiten, ihre Kinder aber trotzdem zum Mittagstisch anmelden, und so subventionierte Plätze für AE s und Arbeitende blockieren - also sind bei uns zwar Plätze vorhanden, aber immer ausgebucht. Einen Wechsel unterm Jahr kann man so praktisch vergessen :(
Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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danci
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von danci »

@ sternli/desroches
Das meinte ich mit "verschiedenen Umständen", wobei ich ehrlich nicht verstehen kann, dass man seine Arbeitszeit so einrichtet, dass man die Kinder kaum sieht. Das würde weder für mich noch meinen Mann stimmen. Ich übernehme die Kinder, wenn ich heimkomme, nicht einfach weil mein Mann sie mir übergibt, sondern insbesondere weil ich sie den ganzen Tag nicht gesehen habe. Ändert aber nichts daran, dass ich früehstens um 21.00 Uhr Feierabend habe...(und ich sprach ausdrücklich von Schulkindern, ist noch eins zu Hause, ist das anders).

@carina
Ja, wenn es für beide stimmt, ist es eh kein Thema. Ich sage nur, dass es für mich nicht stimmen würde.

ABER ich bin sicher auch sehr davon beeinflusst, dass mein Mann den Haushalt wirklich seeeehr minimalistisch führt/e, was immer ein Diskussionspunkt ist...vielleicht würde ich es anders sehen, wenn ich abends ein sauberes Haus antreffen würde :oops:
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maple
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von maple »

Danke für all die Rückmeldungen. Klingt bis auf die andere Zürcherin eher ernüchternd... Ich würde meine Kinder auch nicht in Krippe und Hort schicken, wenn ich sie dort nicht gut aufgehoben fände. Beide gehen aber gerne. Im Hort z.B. sind jeweils zwei Kindergartenklassen in einem Raum, sie haben sehr gute und konstante BetreuerInnen, etc.

@ups: Deine Aussage stützt doch eher das Argument, dass die Kitadichte politisch beeinflust ist? Die CVP möchte am liebsten alle Frauen am Herd haben :roll: Dass in Zürich flächendeckend für alle Kinder Kita- und Hortplätze zur Verfügung stehen, ist ganz klar eine Folge der rot-grünen Politik. SP, Grüne und AL initiieren/unterstützen solche Vorstösse jeweils, die GLP ist in der Regel auch dabei, die FDP zieht mit, wenn es der Wirtschaft dienlich scheint, die SVP sagt, das sei doch alles Privatsache und überhaupt viel zu teuer, und die EVP beschwört den Wert der Familie (CVP ist akuell nicht im Gemeinderat vertreten). Grob zusammengefasst... Die Politik stellt wichtige Stellschrauben, indem sie Art//Umfang von Subventionen festlegt, öffentliche Schulen zur Bereitstellung eines Angebots verpflichten kann, etc.

@carina: Ja, das wäre natürlich schon heftig, wenn du jetzt plötzlich eine komplette Kehrtwende vollziehen würdest, und die Kinder sich dann abgeschoben vorkommen. Dein Mann und du scheinen sich ja einig zu sein, dann ist eh gut.

Ich denke eben, die Entscheidung über Art/Umfang/Aufteilung der Berufstätigkeit hat nicht nur mit persönlichen Werten und Einstellungen zu tun sondern auch viel mit den Umständen. Und mir scheint schon, dass an ganz vielen Orten die (politischen) Gegebenheiten herzlich wenig Wahlfreiheit lassen.
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stella
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von stella »

maple
Ich denke, da spielt ganz viel rein beim Entscheid, wie viel Eltern arbeiten können und wollen.

Ich denke mir immer, wenn ich auch so Grosseltern hätte, die bei mir zuhause vorbei gekommen wären, als die Kids noch klein waren, dann hätte ich auch hochprozentiger gearbeitet. Hatte ich nicht. Als Pfunzi klein war, gab es hier in der Region noch nicht einmal eine Kita, die Kinder unter 2 Jährig genommen hat. Mein Mann war gegen eine Tamu, einfach, weil er das Gefühl hatte, dass die Kinder dann dieser einen Person ausgeliefert sind und sie sind ja noch so klein. In einer Kita hat es ja immer mehrere Personen, die sich auch gegenseitig überwachen...
Als Pfunzi dann in den Kindergarten kam, hatten die Gemeinden im Kanton Bern den Auftrag, Tagesschulen zu gründen, wenn den mehr als 10 Eltern Bedarf haben würden. Ja, da hat man den Bedarf ermittelt und das Angebot wäre so gewesen, dass Pfunzi am Mittag in das Nachbardorf hätte laufen müssen (4 km!! im Kiga) und dann nach der Nachmittagsschule hatte es kein Angebot mehr. Ich musste also so oder so eine Lösung haben und habe die dann in Form meiner Nachbarin gefunden... Diese Lösung haben wir beibehalten und noch heute geht Gumsi dahin zum Essen..

Für mich war es eindeutig einfacher, als beide Kinder (war nur sehr, sehr kurz) zusammen in die Kita gingen. Der Kindergarten verkomplizierte das Ganze wieder.

Nun gibt es hier für Schulkinder Tagesstrukturen, aber halt im Nachbardorf und auch nicht immer und auch nicht sehr flexibel. Meine Kinder sind doch nun zu gross und können schon auch mal ein paar Stunden alleine verbringen.

Am meisten herausgefordert haben mit Ferien der Kids, in denen ich nicht Ferien hatte. Und die Kollegiumstage, an denen meine Kids frei hatten, ich aber arbeiten musste. Und ich kann mir nicht einfach so frei nehmen.

Aus meiner Sicht spielen da die Verfügbarkeit und die Kosten von Kinderbetreuung sowie der gelernte Beruf und die damit verbundenen Arbeitsbedingungen ganz stark mit hinein. Auch die grundsätzliche Einstellung von Werten, die den Kindern mitgegeben werden soll sowie das eigene Erleben als Kind und Jugendlicher darf man natürlich nicht vergessen.

Vielleicht noch zum Aufbau von Tagesstrukturen in den Gemeinden:
Die Parteien beeinflussen sehr wohl, ob, wie schnell und unter welchen Bedingungen Tagesstrukturen geschaffen werden. Ich habe hier in der Gemeinde (FDP und SVP), die mit der Nachbargemeinde (FDP und SP) die Schulen betreibt, hineingesehen. So lange die Behördenmitglieder an den Mindeststandards festgehalten haben, so lange kam das Angebot nicht ins Rollen. Viele Eltern hatten sich ja jahrelang anders organisiert und wollten daran nichts ändern, vor allem nicht, wenn das Zustandekommen unsicher war. Erst, als die PolitikerInnen überzeugt werden konnten, dass man die Tagesschulplätze garantieren muss, begann die Tagesschule jährlich im zweistelligen Prozentbereich zu wachsen.

Dies hat aber 4! Jahre gedauert! Vorher konnten sich die FDP und die SVP hinter "es will hier ja niemand ein solches Angebot" verschanzen und haben sich nicht bewegt. Gelingt dieser Prozess nicht, weil zu wenig personelle Ressourcen da sind, die PolitikerInnen zu wenig offen sind, dann tut sich aus Erfahrung in den Gemeinden nichts.

Daher spielt es eben schon eine Rolle, welche Parteien vor Ort vertreten sind und wie sie mitmachen. Aber eben... Auch VertreterInnen der SVP und FDP lassen sich mit Begründungen und Argumenten überzeugen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Moreen
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Moreen »

stella hat geschrieben: So 10. Feb 2019, 15:55
Vielleicht noch zum Aufbau von Tagesstrukturen in den Gemeinden:
Die Parteien beeinflussen sehr wohl, ob, wie schnell und unter welchen Bedingungen Tagesstrukturen geschaffen werden. Ich habe hier in der Gemeinde (FDP und SVP), die mit der Nachbargemeinde (FDP und SP) die Schulen betreibt, hineingesehen. So lange die Behördenmitglieder an den Mindeststandards festgehalten haben, so lange kam das Angebot nicht ins Rollen. Viele Eltern hatten sich ja jahrelang anders organisiert und wollten daran nichts ändern, vor allem nicht, wenn das Zustandekommen unsicher war. Erst, als die PolitikerInnen überzeugt werden konnten, dass man die Tagesschulplätze garantieren muss, begann die Tagesschule jährlich im zweistelligen Prozentbereich zu wachsen.

[...]

Daher spielt es eben schon eine Rolle, welche Parteien vor Ort vertreten sind und wie sie mitmachen. Aber eben... Auch VertreterInnen der SVP und FDP lassen sich mit Begründungen und Argumenten überzeugen.
Danke stella, besser hätte ich es nicht formulieren können :D . Genau so ist es bei uns!

In unserem Nachbarkanton (ich habe nach der Trennung für kurze Zeit dort gewohnt) waren Tagesstrukturen eine Selbstverständlichkeit, das erleichterte mir den Alltag als AE und Berufstätige enorm!
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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maple
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von maple »

@stella: Sag ich ja, vieles spielt eine Rolle, wie eigener Hintergrund, Werte etc. Aber auch du betonst ja, wie die Strukturen den Rahmen vorgeben, innerhalb dessen man sich bewegen kann. Wenn es kein (sinnvolles) Angebot für Kindergartenkinder gibt, spielt es keine Rolle, ob ich Hort gut oder schlecht finde, mein Kind kann eh nicht hin.

Hier in Zürich ist an schulfreien Tagen Betreuung garantiert, so lange wie man sie auch sonst hätte (wenn ein Kind an diesem Tag nur am Vormittag Kindergarten/Schule hätte, dann kann es auch nur dann in den Hort; wenn es aber nach der Schule noch Hort hätte, dann ist die Betreuung bis 18h garantiert). Dies notabene auch an den gemeindeeigenen Feiertagen Sächsilüte und Knabenschiessen - alle Eltern, die ausserhalb der Stadt arbeiten, danken es... Unsere Schule ist eine Tagesschule, eines der Pilotprojekte. Will heissen, wenn die Kinder am Nachmittag Unterricht haben, gehen sie standardmässig in den Mittagshort. Man kann sie abmelden, muss die dann aber komplett aus dem Hort nehmen und kann nicht einzelne Tage rauspicken. Bevor die Tagesschule startete, hat die SVP massiv geflyert. Dort stand dann sinngemäss "der Staat will unsere Kinder dem Schosse iher Mütter entreissen, sie werden keine Chance mehr haben über Mittag zur Ruhe zu kommen sondern stattdessen noch mehr mit links-grünem Gedankengut indoktriniert".
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Kleine Schwester 10/16

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