„Nur“ Hausfrau und Mutter

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Moderator: conny85

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Malaga1
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Malaga1 »

@maple: KiGa war bei uns auch noch ganz gut. Da hat die „Kinderaufbewahrung“ im Hort nicht gestört. Aber jetzt reicht etwas spielen und basteln einfach nicht mehr. Speziell mein Sohn würde nach einem Tag Hort austicken. Dann die Aufgaben aus der Schule: Die reinen Ufzgi gehen meist gut im Hort. Auf Prüfungen lernen, Vorträge vorbereiten etc. Ist aber schwierig bis unmöglich und bei meiner Tochter in der 4. gibt es da recht viel davon. Es nimmt mich wunder, wie das in einer Tagesschule ist. Die Stadt Zürich ist da eindeutig Vorreiter.
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danci
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von danci »

@ Carina
Das sehen aber Kinderpsychologen etwas anders. Sie sind eher der Meinung, dass gerade Kindern ab 7-10 Jahren die Drittbetreuung leichter fällt, auch wenn sie zuvor nicht drittbetreut wurden. :wink: Soll jetzt nicht heissen, Du sollst Dein Pensum erhöhen, sondern nur als Ergänzung.

@ Ups
In unserem Dorf (das gilt jetzt nicht für alle) waren sowohl die Kita, wie auch die Tagesschule nur auf Initiative und viel (ehrenamtlichen) Einsatz der örtlichen SP entstanden, der Gemeinderat riss sich überhaupt nicht darum...in den Nachbarsgemeinden mit höheren bürgerlichem Anteil (v.a. SVP und FDP, etwas wenig BDP, CVP gibt es hier eigentlich gar nicht) war man viel zurückhaltender.

@ Ferienbetreuung
Gibt es bei uns ab Schulalter auch nicht. Das war für uns einer der Gründe, warum wir uns gegen die Tagesschule und für die Tagesmutter entschieden haben (vorher waren die Kinder in der KITA). Und wir sind damit sehr zufrieden. Aber es ist sicher ein Aspekt, der es nicht immer einfach macht.
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stella
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von stella »

danci
Dann habe ich es mir richtig gedacht mit der schulergänzenden Betreuung in deinem Wohnort...
Und wegen der fehlenden Ferienbetreuung entscheiden sich viele Eltern für eine Tagesmutter.
Aber ich habe gesehen, dass es wohl einen politischen Vorstoss zu dem Thema geben wird.
Bei uns hiess es ja immer, wir können die Ferienbetreuung der kleinen Stadt beanspruchen, sofern noch Plätze vorhanden sind. (Ebenfalls im Schulsport, weil wir da ein sehr, sehr kleines Angebot haben.) Nur sind NIE Plätze frei und wenn, dann kosten sie viel mehr, weil wir auswärtige sind! Super Sache.

Malaga
In unserer Tagesschule an meinem Wohnort und auch in der an meinem Arbeitsort haben sie nicht einmal Computer. Und die personelle Kapazität, damit jemand über längere Zeit z.B. an Vorträgen arbeiten kann, haben Tagesschulen auch nicht. Da gibt es pro zehn Kinder eine Aufsichtsperson. Die HA-Zeit ist meistens so organisiert, dass jemand mit den Kids während 30 Minuten an den HA arbeitet. Wer nicht fertig ist, muss selbständig. Wer das nicht kann, muss Zuhause.
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Melinde Flink
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Melinde Flink »

Krass eure Beschreibungen! Da lobe ich mir den Westschweizer Einfluss...
1 Kita mit 3 Wochen Betriebsferien im Jahr. (2x Sommer, 1 Weihnacht/Neujahr)
Gleiche Kita übernimmt dann ab kiga zu den gleichen Betreuungszeiten. Also auch da, 3 Wochen im Jahr geschlossen. Das kann man arrangieren finde ich.

Falls man einen Platz in der Kita kriegt heisst das.
Wartefrist war ein Jahr oder so.

Oh, und wir haben Schulbuss mit Blockzeiten für Alle Schüler. Ab 7ter Klasse wechseln dann die Zeiten, aber dann kann man den kindern auch mal einen Schlüssel geben und 30Min später kommen.


@ Anti-Tagesmütter: gibt auch da sehr gute, wenn man das nicht möchte aus Überzeugung oder Bequemlichkeit ok, aber grundsätzlich die Qualität anzuzweifeln ist etwas voreingenommen.

@ Alter kinder für Fremdbetreuung: je älter desto einfacher. Am schwersten finde ich es bis etwa 3-4 jahre, denn da brauchen sie noch am meisten Betreuung.
Ja der Preis ist dementsprechend hoch, aber 40 Fr tiefer als in der Stadt Bern.

Ist das wirklich der Westschweizer Einschlag, oder ist meine Gemeinde da etwas besser?

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carina2407
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von carina2407 »

danci: O.k, das wusste ich nicht. Kann ich mir aber schon vorstellen, dass es bei einem Gros der Kinder wohl gut funktionieren würde, da sie in dem Alter ja in der Regel offener für Vernunft und Erklärungen sind. Meine ticken da ein bisschen anders und funktionieren normalerweise nicht nach Lehrbuch. Gut, wenn ich jetzt wirklich das Pensum massiv erhöhen müsste aus finanziellen Gründen, würden sich meine Kinder sicher fügen. Aber ich glaube grad der Grosse hätte sehr Mühe, und würde versuchen zu rebellieren und durchzudrücken dass er zu Hause alleine sein darf, obschon er mich dann nach 2h anrufen würde, ob ich bald nach Hause käme, er fühle sich einsam :lol: , das macht er nämlich jeweils wenn ich mit der Kleinen zum Einkaufen gehe (zu dem er explizit nicht mitkommen möchte) und es mal länger dauert. Die Kleine hingegen denke ich würde sich schneller daran gewöhnen.
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ausländerin
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von ausländerin »

Stella - die Tagesschule die Maple und Malaga meinen ist nicht das Tagesschule bei euch (hier heisst es Hort). In Tagesschulen die langsam nach Zürich kommen bleiben alle Kinder über Mittag an 3 Tagen in der Schule und essen dort. Hausaufgaben gibt es keine mehr, und Schule am Nachmittag ist ganz normale Schule die bis kurz von 16.00 geht. Mehr Stunden - dafür sind zwei nachmittage frei - und ohne hausaufgaben. Es gibt ein Hort angebot danach (oder für 2 nachmittage). Bei uns kommt das Konzept in 2020.
momentan ist Hort in Ferien auch eher Kinderaufbewahrung obwohl mit Ausflügen. Wir organisieren die Ferienüberbrückung durch Grosseltern, und weil ich währen der Woche 80%, während reisen 100% arbeite, aber nur eine 70% pensum habe und die übestunden an Ferien nehmen kann.

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danci
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von danci »

@ Carina
Ich bin davon überzeugt, dass da die Einstellung der Eltern auch eine grosse Rolle spielt. Du meldest ja schon Zweifel an, das spüren die Kinder auch. Meine wissen, dass ich der Tagesmutter sehr positiv gegenüberstehe und sind auch da offener, was gar nicht heisst, dass es keine intensive Eingewöhnung benötigt, gerade mein Mittlerer ist sehr empfindlich. Ist ja auch gar kein Problem, wenn wie bei euch kein Bedarf besteht :) , schwierig wird es tatsächlich dann, wenn jemand arbeiten gehen muss, aber nicht davon überzeugt ist, wie zum Beispiel bei Trennung. Dann fällt es allen nicht leicht :cry:

@ Stella
Ja, so etwas kenne ich von der KITA (diese hat aber nur 2 Wochen im Jahr), nur kommt dann halt die Frage dazu: schickt man wirklich ein Kind an einen fremden Ort, ohne dass es die Betreuerinnen kennt oder die Kinder und den Ort? Ich würde es nicht tun.

@ Hausaufgaben etc.
Da muss ich unsere Schule loben, denn sie kommt dieser Problematik extrem entgegen. Hausaufgaben gibt es aufgrund LP21 nicht mehr wirklich. Einzig in Französisch gibt es richtige HA und da bietet die Schule 1 Stunde pro Woche eine offene Aufgabenhilfe für alle 3-6.Klässler an. Es ist eine Französischlehrerin anwesend. Man kann einfach kommen, wenn Bedarf besteht und wieder gehen, wenn man fertig ist. Ganz offen, ohne Anmeldung oder so. Seit meine Tochter da regelmässig hingeht, ist es bei uns zu Hause viel entspannter. Vorträge, Tests etc. erfährt man ziemlich früh, so dass man immer noch mind. 1 WE hat, wenn es unter der Woche zeitlich nicht ging. Selbst bei meinem Sohn in der 1. Klasse weiss ich mind. 2 Wochen vorher, dass ein Mathtest ansteht. Finde ich top!

@ Melinde
Ich persönlich finde die Kindergartenzeit am schwersten punkte Drittbetreuung (bitte mit dem doofen Wort Fremdbetreuung aufhören :mrgreen: ). Da haben die Kinder bereits "Schule", sind daher örtlich und zeitlich gebunden, teilweise können sie auch den Weg nicht alleine machen, aber sie sind doch sehr wenig in der Schule, dass da keine Erleichterung stattfinden. Man muss sie 24 Stunden irgendwie betreuen und kann sie nicht eine Stunde mal alleine lassen und dann ist es auch noch so, dass Kiga + Betreuung ihnen zuviel wird, weil sie eben erst 4/5 Jahre alt sind. Deshalb blieb mein Mann damals, als unser Mittlerer in den Kiga kam, zu Hause resp. arbeitete nur ein ganz kleines Pensum am WE.
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Desroches
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Desroches »

danci hat geschrieben: Di 12. Feb 2019, 10:47 Ich bin davon überzeugt, dass da die Einstellung der Eltern auch eine grosse Rolle spielt. Du meldest ja schon Zweifel an, das spüren die Kinder auch. Meine wissen, dass ich der Tagesmutter sehr positiv gegenüberstehe und sind auch da offener, was gar nicht heisst, dass es keine intensive Eingewöhnung benötigt, gerade mein Mittlerer ist sehr empfindlich. Ist ja auch gar kein Problem, wenn wie bei euch kein Bedarf besteht :) , schwierig wird es tatsächlich dann, wenn jemand arbeiten gehen muss, aber nicht davon überzeugt ist, wie zum Beispiel bei Trennung. Dann fällt es allen nicht leicht :cry:
Das sehe ich genau so, bzw. kann das bestätigen. Das ist überhaupt nicht als Kritik gemeint, immerhin war ich ja selber mehrere Jahre „Nur“-Hausfrau. Ich habe aber auch lange gedacht, meine Kinder hätten Mühe mit der Umstellung - als es dann aber soweit war, hatten sie damit keine Probleme bzw. haben sich wirklich gut und unkompliziert darauf eingestellt(obwohl eines meiner Kinder auch eher Mühe mit Veränderungen und neuen/ungewohnten Situationen hat). Sie haben einerseits wohl gespürt, dass ich das so wirklich will, es mir gut tut und wir haben es unseren Kindern auch mit „positiven Features“ begründet (in unserem Fall können wir dank meinem zusätzlichen Einkommen nun jedes Jahr in die Skiferien und auch mal div. Wochenendausflüge machen - vorher lag das tatsächlich nicht drin) - sie sehen also auch den „Nutzen“ :lol:

Sternli05
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Sternli05 »

Hallo Zusammen
Jetzt komm ich noch einmal mit diesem Thema und hab eine Frage an die unter euch die gar nicht arbeiten oder nur wenig.

Es ist so das ich seit einem Monat nicht mehr 2 Tage auswärts arbeite sondern nur noch 3 Lektionen unterrichte (im Sommer dann mehr) und meine Ausbildung habe. Ich hab mich total gefreut mich auf das zu konzentrieren was mir wirklich Spass macht. Nun ist es so das ich viel, viel Zeit verbringe mit nichts tun (und immer müder und antriebsloser werde) Oder mich dann verzettle, wenn ich Hashalte kommt mir auf einmal etwas in den Sinn für den Unterricht und ich mache dann dort weiter.
Wie bringt ihr es hin das ihr euch 1. motivieren könnt und 2. das organisatorisch hinbekommt. Irgendwo habe ich glaub meine Leitplanken „verloren“. :)

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stella
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von stella »

Sternli
Ich habe, als ich Mutter wurde, am Anfang 6 Lektionen unterrichtet... Also ähnlich, wie du jetzt. Für mich war ganz wichtig, dass ich Arbeit und Haushalt und so trenne. Daher habe ich mir wirklich, wirklich in einem elektronischen Kalender jeweils die Woche geplant und mich am Anfang, bis sich das ganze eingespielt hat, daran gehalten.
Hatte ich während dem Putzen Ideen, habe ich sie mir in eine Notizbuch geschrieben.

Heute unterrichte ich mehr... Ich versuche, immer in der Schule zu arbeiten. Manchmal nehme ich Korrekturarbeiten nach Hause. Mir ist wichtig, dass ich nicht immer "am Arbeiten" bin und dass ich meine Lebenshüte klar trenne...
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Enja
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Enja »

Sternli

Ich hatte es wie du, als die Kinder das Alter erreicht hatten und genug selbständig waren und meinen Altag nicht mehr so vorgegeben haben.
Ich habe immer funktioniert und gemacht, was getan werden musste. Als auf einmal etwas Freiraum da war, wurde ich erst planlos, dann müder (ohne Grund) und schliesslich depressiv. Obwohl ich immer etwas tat aber doch nicht produktiv war. Ich hätte mich nie so richtig getraut nichts zu tun. Nun arbeite ich zur Zeit fast zu viel auswärts und es ist noch immer besser als vorher. Ich habe es lange versucht einen Plan zu haben. Was mir jeweils geholfen hat war, mir alles in eine Agenda zu schreiben, was nötig ist und gemacht werden muss. Pendenzen. Dann abzuhäkeln oder auf den nächsten Tag oder die nächste Woche wieder zu übertragen.
Mir gab das Orientierung. Ich sah oft einmal „nichts“ zu tun (es gab immer etwas) oder dann ales zusammen, dass ich schier die Krise bekam.

Zauberherz
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Zauberherz »

Ich erwecke diesen Tread wieder zum leben:-)

Ich war rund 9 Jahre lang „nur“ Hausfrau und Mutter. Grundsätzlich war ich insbesondere als die Kinder noch klein waren sehr zufrieden, durfte ich zuhause bleiben. Mit dem älter werden der Kinder, wusste ich aber, dass ich nicht mehr täglich zuhause Zeit verbringen möchte. Ich begann also mich mit dem Schuleintritt der jüngeren zu bewerben. Intensiv würde ich sagen, habe ich ca 6 Monate gesucht und durch ein Wunder dann tatsächlich in meinem Bereich als Ü40 etwas gefunden. Der Einstieg war nicht nur einfach. Zu Beginn arbeitete ich 50%, der Start begann in den Schul-Sommerferien und generell war die Umstellung für alle nicht einfach. Die jüngere hat oft geweint, ich musste mich an die langen Arbeitstage gewöhnen, mein schlechtes Gewissen, ist es überhaupt richtig, was ich mache, ist es doch noch zu früh für die jüngere? Die Kinder wollten mich natürlich zuhause behalten... nun, was für mich und die Familie wirklich super war, die Stelle war zu dem Zeitpunkt befristet. Wäre es also wirklich ganz arg schlimm gewesen für die Familie, hatte ich im Hinterkopf ein Ende in Sicht...

Nun arbeite ich bereits rund 7 Monate. Ich bin so happy auch wenn die Organisation insbesondere in der Ferienzeit nicht immer einfach ist. Meine Kinder sind sich eine Fremdbetreuung nicht gewohnt und ich bin mir auch nicht sicher, ob dies zBsp nur während der Sommerferien überhaupt möglich ist in unserem Schulhort. Meine Kinder sind 8 und 10 und es ist eine Frage der Zeit, bis sie auch mal einen Vormittag alleine bleiben wollen. Ich arbeite 40% verteilt auf 3 Tage. Also zwei Vormittage und einen ganzen Tag. Die Ferien decken die Grossmütter sowie eine Freundin, welche Tagesmutter im Dorf ist ab. Schlimmsten Fall kann ich auch mal eine Kollegin im Dorf fragen oder wenn alle Stricke reissen arbeite ich an einem anderen Tag. Ebenfalls hätte ich auch die Möglichkeit im Home Office zu arbeiten oder mein Mann arbeitet meistens 1 Tag im Home Office.

Nun möchte ich euch sagen, ob ich wieder so lange zuhause bleiben würde. Im Nachhinein nein! Ich war zwar mehrheitlich zufrieden zuhause aber, dass ich den Wiedereinstieg überhaupt geschafft habe, grenzt an ein Wunder! Mein Dank gilt dem Stellenvermittlungsbüro Fr. XY, welche an mich geglaubt hat und an meine Chefin, welche mir die Chance des Wiedereinstiegs gegeben hat. Obwohl ich mich jünger fühle und auch jünger aussehe, bin ich Anfang 40 und glaubt mir, meine Aus-und Weiterbildungen sowie Berufserfahrungen habe ich und doch gab es Stellenverm.büro, welche mein Dossier nicht wollten! Eine TZ Stelle tiefprozentig zu finden, ist nicht einfach und wenn Frau so lange pausiert hat, ist der Einstieg im Beruf oftmals nicht mehr möglich. Meine Stelle war für 6 Monate befristet. Da es sich aber bald zeigte, dass das Team noch jemanden braucht, erhielt ich eine Festanstellung :-) juhuu!

Aber natürlich muss es für jede einzelne Familie stimmen. Heute vertrete ich die Meinung, dass es einfacher ist zu arbeiten, solange die Kinder in die Krippe gehen und nicht erst später. Und wenn dann später, so im Alter unserer Kinder, ist der Einstieg wirklich nicht einfach.

Ich muss noch sagen, dass die Grossmütter zu Beginn nicht mit meiner /unserer Entscheidung wieder zu arbeiten einverstanden waren. Die Kinder brauchen dich im Moment mehr denn je, die schulischen Themen, Förderungen etc, du wirst zuhause gebraucht! Nun sieht aber insbesondere meine Mama, dass es mir besser geht. Klar sieht sie auch mal die Wäscheberge und meinen Stress, da die 40% überhaupt nicht dem Arbeitsvolumen entsprechen aber das ist ein anderes Thema...

Enja
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Enja »

@Zauberherz:
Geht mir genauso! Mein Herz schwappt noch immer über vor Dankbarkeit wieder arbeiten zu dürfen und für die Chance wieder eine Stelle bekommen zu haben.
Das zu den Vorurteilen wie „selbstgewählt“, „bequem“, „undankbar“, „faul“, „es sich einfach machen“, etc. welche ich auch schon gelesen/gehört habe.

Ich freue mich für Dich, dass alles so geklappt hat!

Zauberherz
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Zauberherz »

@Enja: Danke

Wie lange warst du zuhause und wie lange hast du gesucht?

Sternli05
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Sternli05 »

Ich war 5 Jahre Zuhause und wurde dann für einen Job angefragt. Hab dann später eine dreijährige Ausbildung angefangen und bin im Sommer fertig. Es gibt immer eine Möglichkeit wieder zu arbeiten.

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Helena
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Helena »

V.a. kann man das doch nicht pauschalisieren. Kommt dich extrem drauf an, in welcher Branche. Also obs grosse Entwicklungen dort gibt oder eher nicht. Und ob die Leute gesucht sind oder obs eh zu viele gibt.
Ich nehm an eine Metzgereifachverkäuferin findet schneller was als eine Informatikerin?

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carina2407
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von carina2407 »

Ich war fast 12 Jahre zu 95% zu Hause. Ich hane eine Weile gebraucht um mich emotional wieder auf die Arbeitswelt einlassen zu können . Manchmal gehört auch ein bisschen Glück dazu wieder eine Stelle zu finden. Ich hatte letztes Jahr die Chance in meinem Traumberuf als Quereinsteigerin anzufangen. Die ersten Monate waren aber echt hart, aus mehreren Gründen hätt ich es fast hingeschmissen. Dann habe ich doch durchgebissen und kann jetzt noch einen Weiterbildungskurs besuchen und bin auch froh und happy über den neuen Job. Aber den Wiedereinstieg habe ich mir einfacher vorgestellt, gerade weil ich seit der Geburt meines Sohnes die ganzen Jahre ja doch in der alten Firma auf Abruf ein Jöbli hatte, halt stundenweise. Aber es war eifach nochmal was ganz anderes , andere Branche, neue Materie, strikte Abläufe, wieder im Team arbeiten ect. Ich fands nicht ganz so easy.
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von Zauberherz »

Glück braucht es wirklich. Ich muss sagen, für mich war es eine neue Erfahrung längere Zeit etwas suchen zu müssen. Natürlich waren 6 Monate intensive Suche im Vergleich zu Bewerbern, die jahrelang suchen nicht lange aber für mich eine neue Erfahrung. Früher bez vor den Kindern konnte ich mich auf eine Stelle bewerben und ich wurde mindestens zum Gespräch bereits eingeladen und meistens klappte es auf anhieb.

Ich habe eine Kollegin, selbes Alter, selbe Branche, Aus- und Weiterbildungen bringe ich mehr aber der Unterschied, sie hat nie lange pausiert. Wir haben gleichzeitig gesucht und uns teilweise auch auf die selben Stellen beworben. Es war genau so wie befürchtet, sie wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen, ich bekam eine Absage! Warum, ich war mit meinen 9 Jahren zu lange weg!

sonrie
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von sonrie »

Sternli05 hat geschrieben: Mi 19. Feb 2020, 12:55 Ich war 5 Jahre Zuhause und wurde dann für einen Job angefragt. Hab dann später eine dreijährige Ausbildung angefangen und bin im Sommer fertig. Es gibt immer eine Möglichkeit wieder zu arbeiten.
das sehe ich auch so, aber es braucht dann einfach auch eine gewisse Flexibilität was den Job oder den Arbeitsort angeht. Schwieriger wird es, wenn man erwartet, dass man nach Jahren der Abwesenheit einfach wieder dort einsteigen/weitermachen kann, wo man aufgehört hat. Gibt sicher branchen in denen das auch kein Problem ist, aber in vielen Sektoren ändert sich die Arbeit innert ein paar Jahren eben doch sehr stark.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

annegretli74
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Re: „Nur“ Hausfrau und Mutter

Beitrag von annegretli74 »

Ich pausiere erst seit letztem August, habe aber frustrierende Erfahrungen mit der Jobsuche bereits vorher gemacht. Nach der Geburt von Kind Nr. 3 wurde ich gekündigt (zwei Wochen nach Wiederantritt der Arbeit, obwohl er es schon viel länger gewusst hat, aber mir nicht kommunizieren wollte :evil: ).
Schnell habe ich festgestellt, dass ich als Ü40 mit 3 Kindern nicht gefragt bin auf dem Arbeitsmarkt. Auch ohne Pause.
Dann konnte ich nochmals über 3 Jahre bei einem früheren AG arbeiten, aber in einer wesentlich weniger anspruchsvollen Tätigkeit als früher.
Meine Erfahrung ist, dass uns Müttern mit mehreren Kindern nicht zugetraut wird, dass wir Job und Familie stemmen können. Zudem gelten wir als unflexibel (was meist wegen der Betreuung ja auch stimmt) und öfters abwesend wegen Krankheitsfällen. Auch wenn das nicht stimmt.

Damit möchte ich eigentlich sagen, dass eine kürzere oder längere Auszeit sicher nicht hilfreich ist, aber es schon ohne nicht einfach ist einen Job zu kriegen. Da ist die Schweiz einfach zu wenig fortschrittlich und familienfreundlich eingestellt. :cry:

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