Job aufgeben für Familie

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Moderator: conny85

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annegretli74
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Job aufgeben für Familie

Beitrag von annegretli74 »

Hallo Ladies

Seit der Geburt meines Ältesten habe ich 30-40% gearbeitet. Da wir die Betreuung nicht innerfamiliär lösen können, sind wir schon immer auf Fremdbetreuung angewiesen. Von Anfang an hatte ich grosse Schwierigkeiten, einen Job zu finden, der meinen Qualifikationen entspricht. In der jetzigen Firma arbeite ich seit etwas mehr als 4 Jahren. Der Job war nie sonderlich anspruchsvoll aber ok.
Seit einer internen Umstrukturierung habe ich eine neue Vorgesetzte, welche mich "aufs Abstellgleis" gestellt hat und nur noch mit Hilfsarbeiten bedient. Nun wurde mir in gegenseitigem Einverständnis gekündigt.

Da ich Aufgrund meines Arbeitsgebiets (technische Grundausbildung mit ein paar Jahren Erfahrung, später Weiterbildung und Wechsel ins Büro) und des tiefen Prozentsatzes nur sehr schwer einen Job finden kann und ich schon länger im Haushalt nicht das erledigen kann, was ich eigentlich gerne möchte, liebäugele ich jetzt damit, ganz mit Arbeiten aufzuhören.

Zudem gab und gibt es immer wieder Diskussionen, da meine Kinder nicht sonderlich gerne zur Tagesmutter gehen und mich auch diese Situation belastet. Dagegen spricht, dass ich nach einigen Jahren Auszeit wohl noch mehr Probleme haben werde, einen Job zu finden.

Hat jemand von Euch dieses Experiment gewagt? Würded ihr es wieder tun? Wenn nicht, warum nicht?
Ist mit finanziellen Einbussen zu rechnen?

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Ursi71
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Ursi71 »

Da gibt es vieles zu bedenken, das kann ich gar nicht alles auflisten. Ich habe es nicht gemacht und würde es auch nicht.
Was auf jeden Fall zu berücksichtigen wäre ist deine Absicherung bei einer Trennung und die Altersvorsorge. Bei beidem gibt es sicher massive finanzielle Abstriche. Die Wiedereinstiegsmöglichkeiten werden auch nicht besser, wenn man eine Zeit lang weg war.

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Nellino
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Nellino »

Ich hab beim grossen damals noch 50% gearbeitet während ein Aupair zu ihm geschaut hat. So konnte er zuhause bleiben.
Hab das KV im Hotel, arbeitete aber da ortswechsel vorher am kiosk, hatte da die leitung. Nach der geburt war ich bei shell in einer kleinen
Tankstelle auch verkauf. Fand da immer schnell was. Nach der Geburt vom zweiten hab ich nicht mehr gearbeitet..bzw mache nun Tagesmami von momentan zwei kindern.
Bei uns ist es so, dass ich rein vom Geld her, grad 100 prozent arbeiten gehen müsste, da mein Mann so verdient dass wir bei zb 50 enorm steuern drauf zahlen müssten..da mein gehalt relativ gering ist.
auch ist die Betreuung mitlerweile so, der grosse kann für sich selber gucken. Aber den kleineren muss ich, da kein Bus, dreimal die Woche mitte Nachmittag abholen, musikstunden etc fahren...wohnen auf dem Land drum fährt man halt mehr. Also für einen Job schwer..tagesmami ist da cool da kann ich mich relativ gut richten.
Einbussen klar..und wenn man länger nicht gearbeitet hat wieder einsteigen ist nicht ganz einfach. ODer zuerst eine weiterbildung machen, auffrischcung dann suchen.Ich kann das auch klar nur, weil mein mann genug verdient.
Haushalt ist saaaabsolut nicht mein Hobby...Aber hab ja die freiheit das so einzuteilen wie ich möchte.
Mit gefällt es so und langweilig ist es mir auch nie. Hab hier auch noch paar andere Frauen die zuhause sind, macht vielleicht auch noch was aus.
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jupi2000
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von jupi2000 »

Wenn dein Mann genug verdient, warum nicht? Arbeiten kannst du wieder, wenn die Kinder grösser sind :wink:

Ich war 100% Hausfrau bis unser Jüngster 10 war. Jetzt arbeite ich 20-40 %. Der Jüngste ist 15 und braucht weder Tamu noch sonst eine Betreuung, wenn ich arbeiten bin.

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Nette
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Nette »

@ Annegretli: wie alt sind den eure Kinder? Verdient dein Mann genügend?

Ich persönlich habe immer gearbeitet und für mich war dies wichtig, immer im Berufsleben zu bleiben. es hat so viele Büroleute auf dem Arbeitsmarkt, da wird es immer wie schwieriger.

Ich persönlich war besonders bei der Trennung froh, dass ich immer gearbeitet habe.

was aber wichtig ist, es gibt in meinen Augen kein richtig oder falsch. Es muss für dich/euch stimmen. Was sagt die Mann dazu?

@ Jupi: meine 12 und 14 jährige benötigen auch keine Tamu mehr.....
Stolzes Mami vo zwei liebe Luusbuebe ;-)

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Ups...
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Ups... »

@annagretli

Ich kanns dir von der anderen Seite erzählen.
Mein Mami ging immer arbeiten, wir wurden Fremdbetreut.
Ich fand das total schrecklich!!!
Ich tu das meinem Kind nicht an. Mein Mann geht auch nicht arbeiten, das schon seit 7 Jahren und das wird noch eine weile so bleiben...

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Helena
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Helena »

Wieso nicht? Im Notfall finden sich immer Lösungen.
Ich hab für die Kinder aufgehört für Geld zu Arbeiten, mache dafür in 3 Vereinen Frewilligenarbeit, die ich gut an den Kindern vorbeiplanen kann.
Finanziell gehts gut. AHV hab ich auch so, 3. Säule zahl ich selbst ein.
Ganz neu hab ich eine Arbeit von ca 20%, aber das reicht knapp nicht für die Pensionskasse, also spar ich es halt privat.
Zuletzt geändert von Helena am Di 21. Mai 2019, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.

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Doani84
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Doani84 »

Warum nicht? Wenn es finanziell kein Problem darstellt und du dir die Rolle als Mutter und Hausfrau vorstellen kannst, würde ich's probieren. Du merkst ja dann relativ schnell, ob es für dich bzw. für euch stimmt oder nicht.

Ich persönlich "kann" es leider nicht, da ich einfach nicht zufrieden bin zuhause. Bin aber auch auf Fremdbetreuung angewiesen und manchmal ist es schon ein Kraftakt bzw. möchte ich am Liebsten alles hinschmeissen, aber dann erinnere ich mich an die erwerbslose Zeit und schon hadere ich nicht mehr - aber eben, es kommt ganz auf deine persönliche Situation an.

annegretli74
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von annegretli74 »

Der Einfachheit halber
@alle

Meine 3 Kinder sind zwischen 5 und 9 Jahre alt, also definitiv noch zu jung um sie sich selbst zu überlassen.
Aus finanziellem Anreiz habe ich nie wirklich gearbeitet, und mehr Prozente sind wegen der hohen Betreuungskosten und den Steuern für uns nicht interessant.
Ich habe mal grob überschlagen, abzüglich Betreuung, Putzhilfe (1x Woche) und Steuer dürfte es sich um wenige hundert Franken handeln, die wegfallen.

Den Job als Hausfrau und Mutter mache ich grundsätzlich gerne. GG war es ursprünglich wichtig, dass ich im Erwerbsleben bleibe, um auch noch anderer Bestätigung erhalte. Er hat aber, nachdem ich ihm von der Kündigung erzählt habe, von sich aus den Vorschlag mit dem zu Hause bleiben gemacht. Ebenfalls kam ihm die Idee, dass ich mit Freiwilligenarbeit momentan eventuell besser bedient bin.

Was die Vorsorge anbelangt: Ein grosser Teil meiner PK steckt in unserem Haus und seit Jahren ist mein "Zustupf" an die AHV ja eher bescheiden. Trennung ist aktuell kein Thema und falls es doch irgendwann eines werden sollte - dann kümmere ich mich dann darum.
Es mag vielleicht etwas sorglos klingen, aber ich bin ein Mensch der sich gerne um die aktuellen Dinge schert und nicht in der Zukunft lebt. Wer weiss schon, was noch alles auf mich zu kommt!

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Helena
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Helena »

Dann mach es! Die Kinder werden es geniessen.

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Doani84
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Doani84 »

Hööö? Aber dann verstehe ich deinen Post nicht. Wenn es doch für dich klar ist bzw. praktisch schon entschieden... Dann ist ja gut...

Sternli05
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Sternli05 »

Ich würde es sofort machen. Habe ich auch als die Kinder klein waren. Da hab ich 5 Jahre nicht gearbeitet. Danach wurde ich angefragt ob ich nicht wieder Lust habe und hab 20% gearbeitet. Dann 40-60%. Da haben dann die Kinder darunter gelitten. Also hab ich reduziert und eine Weiterbildung begonnen die super mit den Schulzeiten vereinbar ist. So habe ich dann den Job ganz aufgegeben und arbeite jetzt in meinem neuen, Schulverträglichem, Job.

Es gibt immer eine Lösung!

Desroches
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Desroches »

@Annegretli
wenn ich deine Argumente lese, die für mich schon fast nach Rechtfertigungen tönen, gehe ich davon aus, dass du bereits entschieden hast. Die einzige Person (nebst dir), die damit einverstanden sein muss, ist dein Mann. Was meint er dazu, habt ihr die Sache bereits diskutiert?

Ich finde, es haben beide Modelle - ‚Papi Vollzeit/Mami Teilzeit‘ wie auch ‚Papi Vollzeit/Mami Hausfrau‘ - ihre Vor- und Nachteile.

Wir hatten dieselbe Situation wie ihr - keine familieninterne Betreuung. so hab ich ab dem 2. Kind eine 6-jährige Berufspause eingelegt. Für meinen Mann gab es viele Vorteile: er musste sich im Haushalt um fast nichts kümmern, auch Termine mit den Kindern konnte ausnahmslos ich übernehmen. Er konnte zur Arbeit und wusste, „daheim läuft der Karren von alleine“. Keine Feuerwhrübungen wenn ein Kind krank war. Keine Verzichte der Kinder auf Hobbys ‚weil Mami dann arbeitet‘. Hausaufgaben immer betreut, Lernen für Prüfungen organisiert. Es gab aber auch Nachteile; wir haben finanziell auf vieles verzichtet, allem voran auf Ferien und kostenpflichtige Freizeitbeschäftigungen wie z.b. Skifahren und andere Hobbys. Im Nachhinein gesehen - für unsere Psyche und Bedürfnisse! - gar nicht ideal. Auch hat es meinen Mann nach 3 Schicksalsschlägen / schwierigen Lebenserfahrungen hintereinander je länger je mehr belastet die alleinige Verantwortung des „Brötliverdienens“ zu haben.

Ich habe nach längerer Suche in einem Bereich wo es auf eine Stellenausschreibung enorm viele Bewerbungen gibt und vieles nur über Vitamin B läuft, ohne Connection wieder einen 40%-Job gefunden, der mir sehr gut gefällt. Würde es mir nicht so gut gefallen und würde ich nicht dermassen davon profitieren (auch mental), wäre „das Nebenbei“ für mich auch viel stressiger: Hobbys der Kunder daran vorbei jonglieren, dank kurzem Arbeitsweg am Mittag heimstressen um die Kosten vom Mittagstisch einzusparen, das jüngere Kind pünktlich von der ausserschulischen Betreuung abholen - und wehe, ein Kind ist krank! Noch schlimmer, wenn sie hintereinander krank sind! Und erst die Organisation der Betreuung während den Schulferien... Ja, es ging vieles ringer ohne Job. Aber: unsere Kinder werden je länger je selbständiger, und ich möchte mir nicht ausmalen, wie mein Leben als ausschliessliche Hausfrau aussieht, wenn die Kids flügge werden. Aber das ist meine Ansicht betreffend meiner Situation.

Darum abschliessend zu deinen Fragen:
Hat jemand von Euch dieses Experiment gewagt? Würded ihr es wieder tun? Ja - aber das kann ich im Nachhinein wohl nur so ring sagen, weil ich den Wiedereinstieg tatsächlich geschafft habe. Ich weiss nicht, was ich dazu sagen würde, wäre ich seit Langem erfolglos auf Jobsuche oder müsste diesbezüglich enorme Abstriche in Kauf nehmen…..
Ist mit finanziellen Einbussen zu rechnen? Ja, wie oben erwähnt. Auch nicht zu unterschätzen ist, dass die Kinder mit steigendem Alter immer teurer werden (Kleider, Hobbys, Freizeit, Taschengeld, Handy & Co., …)

Good luck!

Alebri
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Alebri »

Ich bin halt - einfach mal grundsätzlich - ein Gegner des Modells, dass heute einerseits die ganze finanzielle Verantwortung nur auf einem Partner lastet, andererseits auch die ganze Haushaltsgeschichte und Kinderbetreuung auf dem anderen Partner. Für mich ist das kein zeitgemässes Modell mehr. Umso mehr nicht, nachdem Trennung/Scheidung, Arbeitslosigkeit, etc. heutzutage wirklich JEDERMANN treffen können. Und grad im Büro ist es sehr schwierig, Stellen zu finden (und diese Situation wird sich in den nächsten 10 Jahren noch verschärfen) - mehrere Jahre Arbeitsunterbruch helfen dabei garantiert nicht (etwas anderes ist es, wenn man in einem sog. "Fachkräftemangel-Beruf" wie z.B. Pflege, Lehrer, etc. tätig ist - da findet man auch nach 10 Jahren Pause den Wiedereinstieg meistens relativ locker).

Aber ich finde halt, dass es auch einer Beziehung gut tut, wenn beide Partner sich die Verantwortungen - sowohl finanziell als auch Zuhause (Kinder, Haushalt, etc.) - teilen. Es macht das Leben einerseits vielseitiger, andererseits hilft es, einander zu verstehen (auch mit beruflichen Sorgen, Stress, etc.). Und last but not least finde ich es auch wichtig, dass man Kindern eine möglichst gleichberechtigte Partnerschaft vorlebt - wo beide Elterneile auch die finanzielle Verantwortung tragen und keiner vom anderen 100%ig finanziell abhängig ist, sondern jeder durch seine Lebensweise auch eine gewisse Eigenständigkeit hat.

Und in meinem beruflichen Umfeld erlebe ich es auch häufiger, dass Männer, die Zuhause eine Hausfrau haben, sich mit den Jahren doch recht "erdrückt" durch die alleinige finanzielle Verantwortung fühlen. Es ist halt schon eine rechte Belastung, wenn man weiss, dass nur mit einem selber finanziell quasi alles steht und fällt. Von daher: Grad in der heutigen Zeit, wo wir Frauen recht vehement um Gleichberechtigung kämpfen (Stichwort 14. Juni ;-)) finde ich es umso wichtiger, dass wir dann diese Gleichberechtigung auch leben - und sie nicht nur dort fordern, wo sie zu unserem Vorteil ist (Lohn, etc.).

Von daher: Sich mal eine berufliche Auszeit zu nehmen (z.B. eben grad nach Jobverlust - um sich neu zu orientieren und auch genügend Zeit zu haben, etwas neues zu finden, dass dann auch wirklich passt) finde ich nicht falsch. Habe ich vor einiger Zeit für 3-4 Monate auch gemacht - und sehr genossen ;-). Ich habe diese selbstgewählte Pause aber auch intensiv zur Neuorientierung genutzt und mich danach sehr gefreut, wieder - mit einem mega-coolen Job - in das Arbeitsleben einsteigen zu können. Genau dasselbe würde ich auch meinen Partner zugestehen und bin auch froh, dass wir beide jederzeit - durch die Tatsache, dass wir beide Geld verdienen - die Möglichkeit dazu haben. Das nimmt sowohl ihm als auch mir viel Druck, weil im Fall der Fälle beide von uns die alleinige finanzielle Verantwortung für die Familie tragen könnten bzw. wir unser Familienmodell (er höherprozentig arbeitstätig als ich) auch jederzeit flexibel und auch kurzfristig umkehren könnten. Dieses "Miteinander" und dieser "Teamgedanke" ist uns in unserer Beziehung sehr wichtig.

Aber klar: Das ist subjektiv. Und ich "spüre" das auch so: Du hast Dich schon längst entschieden. Und wenn das für Euch als Familie so stimmt - und Du Dir auch der möglichen Konsequenzen dieser Entscheidung bewusst bist und auch Dein Mann damit einverstanden ist - ist die Entscheidung sicher nicht falsch.

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Nellino
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Nellino »

hm alebri das kommt auch auf den mann drauf an... früher habe ich immer gesagt ich gehe auch bei kindern wieder arbeiten..brauche das.
Heute merke ich nein es stimmt so. Mein mann ist aber um 5 spätestens zuhause, er half seit jeher bei kindern, haushalt etc mit.. denke da gibts massive unterschiede... Es gibt sicher männer die machen gar nix zuhause...andere teilen es sich auf...also auch gleich team.
Interessant zu lesen wegen gleichberechtigung...Klar, auch ich könnte arbeiten gehen und GG bleibt zuhause...wäre ne massive lohneinbusse bzw würde gar nicht gehen bei uns jetzt. Das ist auch ein Faktor den man berücksichtigen muss.
Wir sind als Eltern in allem gleichberechtigt..so sehe ich uns als super team an.. bei uns heisst es auch nicht ich verdiene also bestimme ich darüber...
Also dein Text ist gut geschrieben gell. Falsch oder richtig gibts da eh nicht.
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Sternli05
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Sternli05 »

Bei uns würde ein Modell, indem mein Mann reduziert und ich mehr arbeiten würde, keinen Sinn machen. Mein Mann verdient, auf 100% gerechnet, fast 3x soviel wie ich verdienen würde. Darum war bei uns immer klar das er 100% arbeitet und ich nur wenig und dafür Zuhause alles schmeisse. Trotzdem ist das Verständnis füreinander da.

Desroches
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von Desroches »

Ich sehe das gleich wie Nellino. Ich bin verheiratet, d.h. Mein Mann und ich sind ein Team. Wir haben kein „mein Geld“ und „sein Geld“ mehr (ausser auf dem Papier das was wir in die Ehe gebracht haben), sondern nur noch „unser Geld“. Dasselbe gilt für das Familien- und Erwerbsleben, welches wir führen - das ist in gemeinsamer Absprache und genau abgewogen, welches Modell in unserem Fall am meisten rentiert und für alle Beteiligten (in unserem Fall also Mutter, Vater, Kinder) am besten stimmt. Bei jedem Modell gibt es Vor- und Nachteile, und so hatte mein Mann nicht nur Nachteile, als nur er erwerbstätig war und ich bös gesagt „nur daheim blieb“. Jetzt muss z. B. auch er mal daheim bleiben, wenn ein Kind krank ist etc.
Auch das Argument mit der allfälligen Scheidung zieht bei mir nicht, denn ich gehe nicht einfach mal grundsätzlich davon aus, dass dieser Fall eintrifft und führe ein Familienmodell, das für uns zwar nicht ganz so passt, aber im Falle einer Scheidung halt am besten wäre. Und sollte die Scheidung tatsächlich eintreffen, muss ich mich so oder so neu orientieren. Einfach „so weitermachen wie bisher“ könnte ich dann auch mit meinem aktuellen Pensum nicht und müsste dies aufstocken oder allenfalls gar den AG wechseln um mehr Arbeiten oder mehr verdienen zu können. Logisch ist es bestimmt einfacher, wenn ich schon im Erwerbsleben bin, aber die Garantie für eine Besserstellung im Scheidungsfall hab ich auch so nicht.
Ich finde es einfach generell wichtig, dass es für Mann und Frau so stimmt, wie es ist - wir haben es jedenfalls geändert als es nicht mehr stimmte. Ich glaube auch kaum, dass eine Frau einfach von sich aus und ohne Einverständnis des Mannes auf ihren Einkommensbeitrag verzichtet und so „nett“ gesagt „nur daheim bleibt“, weil sie allein dies so will...

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KarinL
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von KarinL »

Ich war nach der Geburt meiner älteren Tochter (bald 16) für 13 Jahre zu Hause und "nur" Hausfrau und Mutter. Mein GG und ich hatten dies zusammen entschieden. Er hat ein eigenes Geschäft und ich konnte ihm während all den Jahren den Rücken frei halten. Was die Kinderbetreuung anbelangt hat er immer sehr viel Zeit investiert und dann halt wieder gearbeitet, als die Kinder im Bett waren. Es ging bzw. geht mir wie Desroches. Es ist unser Geld. Was wäre wenn haben wir nie überlegt. Vielleicht etwas naiv, aber es ist aufgegangen. Während ich zu Hause war, habe ich zusätzlich 1 Tag/Woche meinen Neffen betreut und 1/2 Tag meinen Göttibueb. Dafür hätte ich die Energie nicht gehabt, hätte ich auswärts gearbeitet. Ich habe dies sehr genossen. Zudem habe ich das Büro für meinen Mann gemacht, was aber vielleicht einem 1/2 Tag entspricht. Vor ca. 4 Jahren kam dann der Wunsch wieder auf, arbeiten zu gehen (bin gelernte KV-Angestellte). Ich habe relativ zügig etwas gefunden, jedoch hochprozentig. Sprich 65 % auf 4 volle Tage verteilt. Meine Töchter waren damals 10 und 13. Es war sehr happig und nur dank Unterstützung von meinem Mann, meiner Mutter und meinen Schwiegereltern haben wir es geschafft. Denn die Kleine musste noch etwas begleitet werden. Heute mit 12.5 macht sie es sehr gut und wir brauchen keine Fremdbetreuung mehr. Könnte ich nochmals zurück, würde ich wohl diese 2 zusätzlichen Jahre noch warten oder jedenfalls nicht soviel arbeiten.
Ich finde auch, dass es für die Ehepartner stimmen muss. Für uns stimmte es und jetzt stimmt es auch wieder.
LG KarinL

sonrie
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von sonrie »

Die Diskussion ist endlos und je nach Einkommen, eigener Überzeugung, den gemachten Erfahrungen und der Familiensituation gibt es wohl für alle Konstellationen Vor- und Nachteile - hilft dir aber nicht weiter was theoretisch besser wäre oder wie andere das sehen, da es hier ja um dich geht und deine Situation.

Nur kurz etwas hierzu:
annegretli74 hat geschrieben: Di 21. Mai 2019, 11:17 Da ich Aufgrund meines Arbeitsgebiets (technische Grundausbildung mit ein paar Jahren Erfahrung, später Weiterbildung und Wechsel ins Büro) und des tiefen Prozentsatzes nur sehr schwer einen Job finden kann und ich schon länger im Haushalt nicht das erledigen kann, was ich eigentlich gerne möchte, liebäugele ich jetzt damit, ganz mit Arbeiten aufzuhören.
Du bist ja schon in einem gekündigten Arbeitsverhältnis und musst jetzt ja gar keine Entscheidung ob arbeiten/kündigen oder nicht treffen.
Und schon gar nicht für eine längere zeit. Warum gibst du dir nicht einfach Zeit und schaust was passiert? Du merkst schnell selber wie es für dich ist, zu Hause zu sein, da bin ich mir sicher. Und niemand hindert dich daran, den Stellenmarkt zu beobachten und dich allenfalls zu bewerben wenn es dich reizen würde... ob in 2 monaten oder 2 jahren steht ja nirgends geschrieben. Eine Kinderbetreuung würdest du auch dann wenn es wieder spruchreif wäre organisieren können, da bin ich mir sicher.
Manchmal macht man sich das Leben selber schwer in dem man das Gefühl hat, man muss sich für A oder B entscheiden - dabei ist es gar nicht so schwer.

@finanzielle Einbussen: natürlich hat man die, wenn man nicht mehr/weniger arbeitet. Die Frage ist, inwiefern euch das trifft, also ob ihr dann jeden rappen zweimal umdrehen müsst und auf vieles verzichten, oder ob ihr trotzdem noch locker durchkommt mit dem was ihr habt...
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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dan79
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Re: Job aufgeben für Familie

Beitrag von dan79 »

@finanzielle Rendite: ich verdiene auf 100% gerechnet auch mehr als mein Mann. Trotzdem arbeitet er 100% und ich "nur" 50%. Ich will einfach nicht mehr % arbeiten, hab die Energie nicht und ich will da sein für meinen Sohn. Mein Mann hat immer früh Feierabend: im Sommer ist er um 16.30 zu Hause und im Winter um 17.30 und ist bis 20.00 Uhr voll da für Junior oder Küche. Wir unterstützen uns jeden Abend, sind ein Team.
Würde er mehr verdienen, könnte ich mir vorstellen ganz zu Hause zu bleiben. Es würde mir gefallen, meine ganze Energie für Sohnemann und Haushalt zu investieren. Aber leider geht es nicht.

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