Familienhund

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Moderator: conny85

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Tinky
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Re: Familienhund

Beitrag von Tinky »

Viele Rassen-Homepages haben auch eine Rubrik für ältere Hunde, die zu vermitteln sind.
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Yoghurt
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Re: Familienhund

Beitrag von Yoghurt »

Wenn man sich für eine Rasse entschieden hat, kann man auch beim Rasseverband nachfragen. Es kommt immer wieder vor, dass ältere Tiere ein neues Zuhause suchen, aus verschiedenen Gründen. Auf Internetplattformen muss man immer schauen, wie die Umstände sind. Es werden sehr viele Tiere aus dem Ausland angeboten. Ob die Organisationen seriös sind, lässt sich nicht immer auf den ersten Blick erkennen. Ich selbst jedenfalls würde keinen Hund aufnehmen, den ich vorher nicht kennenlernen kann.

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Lotus
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Re: Familienhund

Beitrag von Lotus »

Yoghurt hat geschrieben: Fr 21. Jun 2019, 09:51 Wenn man sich für eine Rasse entschieden hat, kann man auch beim Rasseverband nachfragen. Es kommt immer wieder vor, dass ältere Tiere ein neues Zuhause suchen, aus verschiedenen Gründen. Auf Internetplattformen muss man immer schauen, wie die Umstände sind. Es werden sehr viele Tiere aus dem Ausland angeboten. Ob die Organisationen seriös sind, lässt sich nicht immer auf den ersten Blick erkennen. Ich selbst jedenfalls würde keinen Hund aufnehmen, den ich vorher nicht kennenlernen kann.
Ich auch nicht, aber haben wir schon mal gemacht ;) es war ein Notfall, ein Junghund, der direkt von seiner 2 Tagesreise aus irgendwo in der Schweiz adoptiert wurde und dann zurückgebracht wurde, weil er knurrte :( Er war sofort bei unseren Kids und lief unserer Mittleren hinterher. Ohne sie als Lockvogel und Hilfe beim An- und Ableinen hätten wir es aber nicht geschafft. Mein Mann hatte lange Mühe, er wurde etwa 6 Monate angeknurrt :? Da braucht man echt guten Willen, sowas durchzustehen. Deshalb würde ich das niemandem empfehlen beim 1. und auch nicht beim 2.Hund...
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Lotus
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Re: Familienhund

Beitrag von Lotus »

Tinky hat geschrieben: Fr 21. Jun 2019, 09:48 Viele Rassen-Homepages haben auch eine Rubrik für ältere Hunde, die zu vermitteln sind.
Das stimmt und gute Züchter nehme die Hunde in so einem Fall vorübergehend zurück oder helfen beim Vermitteln!
Lg Lotus
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Alebri
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Re: Familienhund

Beitrag von Alebri »

Was ich halt enorm wichtig finde ist das Bewusstsein, dass jeder Hund - unabhängig von der Rasse - seinen eigenen Charakter, seine Eigenarten, seine "Mödeli" hat. Und nicht immer kann man die beeinflussen. Das ist wie bei Kindern: Man hat 2, erzieht jedes gleich und trotzdem sind sie verschieden, haben verschiedene Stärken und Schwächen, mit jedem gibt es andere Herausforderungen. Ich erlebe das auch bei Hunden so.

Eine Kollegin von mir hat sich vor Jahren bei einem seriösen CH-Züchter einen dreimonatigen Shi-Tsu geholt. Meines Erachtens hat sie alles "richtig" gemacht. Sie war damals nicht berufstätig, hatte viel Zeit für den Hund (und hat sich diese auch genommen!) und war auch in der Hundeschule mit ihm. Soweit ist es auch ein Super-Hund geworden: Freundlich, gut erzogen, kinderlieb, etc. Mit einer Einschränkung: Er kann nicht alleine Zuhause sein - geht einfach nicht. Spätestens nach 10 Min dreht er durch, fängt an wie verrückt zu bellen und an der Türe zu kratzen (sie mussten die Türe bereits mit einer Metallplatte verkleiden, um sie zu schützen). Sie hat bei zig Hundetrainern Hilfe gesucht, hat es mit Bachblüten, etc. probiert - erfolglos. Alleine bleiben kann er einfach nicht, weshalb sie jedes Mal, wenn sie mal 30 Min oder auch mal 1-2 Stunden aus dem Haus geht und den Hund nicht mitnehmen kann, eine Betreuung suchen muss (da er ansonsten pflegeleicht ist und auch überall gerne hin geht, ist das gottseidank kein Problem). Das ist wirklich eine rechte Einschränkung, mit der meine Kollegin so natürlich nicht gerechnet hat.

Meine jetzige Hündin ist aus dem Tierheim. Vorteil: Sie war schon stubenrein, hatte ein Grunderziehung intus (d.h. ich musste nicht bei 0 mit ihr anfangen) und ihr Charakter war schon ausgereift, d.h. ich holte mir damit nicht eine 100%ige Wundertüte ins Haus. Sie ist in ganz vielen Bereichen ein absoluter Traumhund (kein Kläffer, sehr guter Gehorsam, sehr sanft, liebt Katzen, kein Problem mit anderen Hunden, etc.), aber ihre Macke ist, dass sie - kaum aus dem Tierheim - sich extrem an mich gebunden hat und somit fast niemand anders als Betreuungsperson akzeptiert. Das heisst, ich habe wirklich nur einen ganz kleinen Kreis von Personen (1-2 Leute), denen ich sie mal zur Betreuung (Ferien, etc.) geben kann. Das kannte ich von meinen bisherigen Hunden nicht - die konnte ich jedermann zum Spazieren, während Ferien, etc. geben. Das habe ich mir natürlich auch anders - einfacher ;-) - vorgestellt. Ist nun aber einfach so.

Und ein Arbeitskollege von mir hat sich einen Hund zugetan, der von der Rasse her als absolut unproblematisch gilt - was er grundsätzlich auch ist. Aber: Er war schon als Welpe immer extrem aufgedreht, was seinem jungen Alter zugeschrieben wurde. Irgendwann hat es mei Kollege aber abklären lassen und es wurde Hyperaktivität festgestellt. Damit war der Plan meines Kollegen, den Hund mit zur Arbeit nehmen zu können, natürlich grad zunichte gemacht (der Hund kann echt keine halbe Stunde ruhig sitzen/liegen) und er musste eine andere Lösung suchen. Inzwischen hat er es gut im Griff mit ihm. Er muss ihn einfach jeden Tag mindestens 5-6 Stunden extrem auslasten (lange Spaziergänge, Joggen, Velofahren, Spielen ohne Ende, etc.), dann geht es mit seiner Hyperaktivität. Aber eben: Mal nur 2-3 Stunden am Tag Zeit für ihn und der Hund dreht durch :roll: .

Ich will damit niemandem von einem Hund abraten - überhaupt nicht :wink: . Wie geschrieben: Ein Hund macht das Leben nicht einfacher, aber meines Erachtens definitiv schöner bzw. ein Hund ist durchaus eine Bereicherung, auch für die Kinder. Aber eben: Ich finde es ganz wichtig, dass man sich im voraus eben schon bewusst ist, dass evtl. nicht alles "nach Plan" mit dem Hund verläuft und man je nachdem auch bereit zu einer gewisen Flexibilität bzw. zu gewissen Einschränkungen ist. Ich habe jahrelang ehrenamtlich in Tierheimen gearbeitet und war immer wieder traurig darüber, wie viele 6-18monatige Hund bei uns abgegeben wurden, weil die Besitzer den zeitlichen Aufwand und das ganze Drumherum völlig unterschätzt haben (Standardsatz: "Wir dachten halt..." :roll: . Von daher plädiere ich einfach dafür, sich die Anschaffung eines Hundes wirklich SEHR GUT zu überlegen und sich evtl. auch einen Plan B für gewisse Situationen (was z.B., wenn man ihn doch nicht mit zur Arbeit nehmen kann?) zurechtzulegen, um bestmöglichst für alle Fälle gewappnet zu sein. Denn wie auch schon geschrieben: Ein Hund ist nicht grad ein Lebensentscheid, aber so 10-15 Jahre muss man ja schon rechnen, ihn zu haben - und das ist doch eine recht lange Zeit.

Und eben: Die Eltern müssen den Hund wollen - bitte keinesfalls einen Hund zu tun, weil der Wunsch in erster Linie bei den Kindern ist und man selber vielleicht gar nicht 100%ig überzeugt ist :!: :!: Bei uns war es ganz klar so, dass ICH einen Hund wollte - mein Partner war einverstanden, mein Sohn natürlich auch. Aber er kam zu uns, weil in erster Linie ICH ihn wollte und so trage ich ich heute für ihn auch die Hauptverantwortung (und war mir dessen auch bewusst bzw. war auch bereit, das so einzugehen).

Sternli05
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Re: Familienhund

Beitrag von Sternli05 »

Ich weis nicht was ihr habt. Unsere Kinder wissen überhaupt rein gar nichts von unseren Überlegungen!

Aber hat sich eh erledigt. Danke euch für die Meinungen. Es hat uns weitergeholfen.

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Bürste
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Re: Familienhund

Beitrag von Bürste »

Sternli, du musst wissen das Hundehaltung oft grosse Gefühle auslöst. Meistens hat man das Bedürfnis abzuraten und die Geschichte sehr gross zu machen. Man kann sehr viel falsch machen bei Hunden, aber bei Kindern kann man mehr falsch machen aber da rät dir niemand ab.

Falls ihr irgendwann einen Hund habt werdet auch ihr - wie die meisten - mit der Aufgabe wachsen.

Grüsse,Bürste

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Pippi22
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Re: Familienhund

Beitrag von Pippi22 »

Habe nicht alle Beiträge gelesen. Auch wir haben einen Hund und es ist die beste Entscheidung. Und unser Hund hat sich sehr unseren Bedürfnissen angepasst. Es gibt Tage, da sind wir mehrheitlich draussen und dann gibt es Tage, da sind wir nur kurze Zeit draussen und haben sonst Programm. Für unsere Hündin kein Problem. Wenn ich arbeite, ist sie in einer Pension. Ebenfalls, wenn wir Ferien haben.

Mit zwei Kleinkinder finde ich es teilweise sehr einschränkend und streng. Ich kann nicht einen ganzen Tag in die Badi, ohne den Hund vorher zu organisieren. Und bei Besuchen kann sie auch oft nicht mit.

Aber sonst, einfach top! Für die Kinder und uns eine riesen Bereicherung. Unsere Hündin ist unglaublich sensibel und zeigt uns viel an. Und grad für unsere Mädels ist es ein Traum. Sie lernen den Umgang mit Tieren, nehmen Rücksicht, sind oft draussen. Gerade ältere Kinder, Teenager können hier Mitverantwortung übernehmen.
Eusi Grossi, 18.01.2015
Eusi Chlini, 15.11.2017

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Lotus
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Re: Familienhund

Beitrag von Lotus »

Bürste hat geschrieben: Sa 22. Jun 2019, 12:57 Sternli, du musst wissen das Hundehaltung oft grosse Gefühle auslöst. Meistens hat man das Bedürfnis abzuraten und die Geschichte sehr gross zu machen. Man kann sehr viel falsch machen bei Hunden, aber bei Kindern kann man mehr falsch machen aber da rät dir niemand ab.

Falls ihr irgendwann einen Hund habt werdet auch ihr - wie die meisten - mit der Aufgabe wachsen.

Grüsse,Bürste
Gut geschrieben!
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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Tre
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Re: Familienhund

Beitrag von Tre »

Wir haben seit 1,5 Jahren einen Hund. Alles wie bereits geschrieben. Viel Arbeit, viel Freude, einzigartiger Charakter usw. Ich hätte aber nie damit gerechnet, wie stark sich andere Hundehalter mit ihren Kommentaren in die Erziehung und Haltung einmischen. Wildfremde Leute glauben dir Tipps geben zu müssen. Ich finde es sogar schlimmer als bei dazumals bei den Babies. ;)
Also auch hier: Göschenen-Airolo als wichtiger Tipp. :)

Solvej2
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Re: Familienhund

Beitrag von Solvej2 »

Bürste hat geschrieben: Sa 22. Jun 2019, 12:57 Man kann sehr viel falsch machen bei Hunden, aber bei Kindern kann man mehr falsch machen aber da rät dir niemand ab.
Grossartiger Satz!! Das habe ich auch schon oft gedacht, das Hundehalter in spe oft wesentlich reflektierter an die Sache herangehen als Menschen mit Kinderwunsch :D :)

Alebri
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Re: Familienhund

Beitrag von Alebri »

@Sternli
Nochmals: Wenn Du und Dein Mann hinter der Anschaffung eines Hundes steht und Euch auch bewusst seid, dass Ihr die Hauptverantwortung und Hauptlast trägt (und dazu auch 100%ig bereit seid!), dann steht einem Hund sicher nichts im Wege! Wie gesagt: Ich bin da vielleicht etwas "traumatisiert", weil ich durch meine jahrelange Arbeit im Tierheim halt viele Fälle erlebt habe, wo junge Hunde wegen Überforderung der Tierhalter abgegeben wurde. Von daher kann ich das nicht bestätigen, dass da viel reflektierter an die Anschaffung eines Hundes herangegangen wird, als an die Familienplanung. Bei Kindern weiss man ja, dass man sie dann hat. Bei einem Tier ist in den Köpfen einiger Leute halt immer noch der Hintergedanke, dass man den Hund ja dann wieder abgegeben kann, wenn es nicht funktionieren sollte (wobei ich Dir - Sternli - das überhaupt nicht unterstellen will!!). Und es ist dann halt jeweils schon traurig, wenn man junge Hunde erlebt, die teilweise wirklich schwierig sind, weil ihre Halter mit ihnen überfordert waren und ihnen nicht das geben konnten, was sie hätten haben müssen.

Es gibt ja auch 2-3jährige Hunde aus dem Tierheim, die sehr familienkompatibel sind (wurden z.B. abgegeben, weil eines der Kinder eine Allergie entwickelten, etc.). Auch das wäre eine Option - dann ist auch die Lebensdauer des Hundes etwas kürzer.

Meine früheren 2 Hunde hatte ich ab Welpenalter - eine tolle, aber auch unglaublich strenge Erfahrung :wink: . Der Vorteil: Man hat in der Prägungsphase des Hundes direkten Einfluss. Aber eben: Es ist streng. Am Strengsten fand ich immer die sog. "Teenager-Phase" (8-9 Monate), wo sie alles, was sie bisher gelernt haben, wieder vergessen :twisted: :lol: :lol: .

Darum habe ich dieses Mal - ganz bewusst - eine bereits 4jährige Hündin aus dem Tierheim geholt. Es wäre für mich die falsche Lebensphase gewesen, um mich um die Erziehung eines Welpen zu kümmern. Und: Ich wollte dieses Mal auch nicht die Verantwortung für ca. 15 Jahre, sondern "nur" für ca. 10 Jahre übernehmen. Eine Kollegin von mir hat sich - auch genau aus diesem Gedanken heraus - vor 2 Jahren für einen ca. 7-8jährigen Hund aus dem Tierheim entschieden. Der Vorteil ist bei einem etwas älteren Hund ist halt auch, dass sie dann schon etwas ruhiger sind. M einem Welpen hat man meistens wirklich ein paar Monate "Highilfe", zerkaute Schuhe, immer wieder mal Pipi-Unfälle, etc. :roll: :lol: . Aber eben: Es ist natürlich auch eine tolle, einmalige Zeit, wenn man einen Welpen hat.

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Bürste
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Re: Familienhund

Beitrag von Bürste »

@Solvej2, ohja das habe ich auch schon oft gedacht!

@Alebri, ich verstehe dich. Auch ich habe jahrelang schon mit Tierheimen zu tun. Das geht ämel mir manchmal echt an die Nieren. Jedoch ist da meine Erfahrung, dass es mehrheitlich gute HH (Hundehalter) gibt. Und für die Tiere welche abgegeben wurden findet man meistens dann den Richtigen HH für den jeweiligen Hund. Und so schliesst sich der Kreis. Ich kenne durch fast 15 Jahre Hundehaltung sehr viele HH und die sind allesammt sehr bedacht die Bedürfnisse ihrer Rasse zu erfüllen. Ich selbst hatte eine Saarloos Hündin, eine echte Herausforderung, aber was ich da alles gelernt habe möchte ich nicht missen, auch wenn ich manchmal am Verzweifeln war mit diesem Hund. Diese Hündin war ein Notfall und ich übernahm sie als sie 7 war, also genug versaut um es nur teilweise auszubügeln.

Soweit ich lese wollte Sternli einfach ein bisschen darüber schreiben, ohne konkret jetzt einen Hund zu wollen. So fängt es an und ich finde das gut.
Zuletzt geändert von Bürste am So 23. Jun 2019, 09:18, insgesamt 1-mal geändert.

jupi2000
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Re: Familienhund

Beitrag von jupi2000 »

Alebri
Soviel ich weiss arbeitest du recht hochprozentig, oder? Wie machst du denn das mit dem Hund? Ist er andersweitig betreut, wenn du im Büro bist?

Alebri
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Re: Familienhund

Beitrag von Alebri »

Was mir auch noch grad in den Sinn gekommen ist: Auf FB gibt es diverse Hunde-Betreuungsseiten (einfach mal "Hundebetreuung" eingeben), wo Leute für ihre Vierbeiner aufgrund Unfall, Krankheit - oder grad aktuell wegen Sommerferien - für 1-2 Wochen (oder auch 3-4 Wochen) einen Betreuungsplatz suchen. Vielleicht schaut Ihr mal dort drauf und findet einen Hund in Eurer Umgebung, der auch familientauglich ist - dann könntet Ihr mal 1-2 Wochen (oder eben auch länger) dieses "24/7-Hundefeeling" ausprobieren.

Oder - was ich halt auch immr eine gute Sache finde: Bei meinem vorherigen Hund hatte ich während 4-5 Jahren, in denen ich gearbeitet habe, eine Familie, bei der er Montag - Freitag von 7 bis 18 Uhr war (und auch in den Ferien). Für uns alle - inkl. dem Hund - war das eine Top-Lösung. Sie hatten einen Hund, ohne die ganze Verantwortung (Weekends, Ferien, Kosten, etc.) tragen zu müssen, ich umgekehrt konnte trotz Hund ohne schlechtes Gewissen arbeiten gehen. Und mein Hund hatte beides: Mo-Fr "Familienbetrieb" (er liebte es ;-)) und am Abend und am Wochenende eher ruhig bei mir. Als mein damaliger Hund dann starb, war die Familie dann auch mit dem "Hundevirus" angesteckt und tat sich einen eigenen zu. Aber sie sagen bis heute, dass die Geschichte mit meinem Hund für sie halt wirklich ideal war - auch um dann später wirklich 1:1 zu wissen, was ein eigener Hund wirklich bedeutet.

Alebri
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Re: Familienhund

Beitrag von Alebri »

@Bürste
Ja, klar - finde ich ja auch gut, dass sie sich mit dem Gedanken zuerst wirklich intensiv beschäftigt und Erfahrungen sucht. Top! Ich habe eben auch bei vielen Abgabehunden gehört "Wir wollten ihn eigentlich nur wegen oder für unsere Kinder...". Und darum warne ich jeweils davor, dem Wunsch der Kinder allzuviel Gewicht beizumessen. Ich finde, es ist wirklich ganz wichtig, dass in erster Linie die Erwachsenen den Hund wollen (und eben auch nicht allzuviel darauf vertrauen, dass sich dann die Kinder wirklich derart kümmern, wie sie es im voraus ja eigentlich immer versprechen ;-).... wenn sie es dann tun, super. Aber eben: Wenn nicht, dann muss man halt wirklich als Eltern bereit sein, die Hauptlast zu tragen).

Leela
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Re: Familienhund

Beitrag von Leela »

Natürlich ist es empfehlenswert, dass man sich vor der Anschaffung eines Haustieres gründlich informiert aber auch wenn es nicht so ist, heisst das noch lange nicht, dass das Tier letztendlich im Tierheim landet.
Ich bekam meinen ersten Hund auf meinen 11. Geburtstag, nachdem ich meine armen Eltern monatelang genervt und bearbeitet habe ;-)
Sie hatten von Hunden keine Ahnung, ich übernahm die ganze Erziehung, ging in die Hundeschule und war jeden tag mit meiner Hündin unterwegs (meist mit einem Gspändli, welches ebenfalls einen Hund hatte).
Sie lebte 11 Jahre bei uns, bis wir sie leider einschläfern mussten und nach ihrem Tod holten sich meine Eltern umgehend einen neuen Hund - für sich ;-)
Ich selber hatte seither auch immer Hunde.
2010, 2013, 2015

newearth84
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Re: Familienhund

Beitrag von newearth84 »

Jetzt mal aus einer anderen Perspektive. Eine Zusammensetzung von nicht autistischen Eltern, autistischen Kind (zb. Asperger) und einem Familienhund kann für alle sehr bereichernd sein. Denn Autisten leben nach sehr starker festen Struktur, welche die Eltern überfordern könnte, jedoch der Familienhund braucht genau diese Struktur, welche der Autist ihm geben kann. Und in Sachen Emphatie kann der Familienhund den Autist behilflich sein. Was wiederum die Eltern "entlastet" und nicht belastet. Das alles braucht die Voraussetzung, dass das Kind Hunde mag und ungekehrt, was bei sternli's Familie ja vorhanden ist. Von daher sehe ich etwas anders als Alebri. ( Was ich aber zustimmen kann, ist(aus Sicht der Tierheimen), dass es tatsächlich Eltern gibt, die Hunde zu sich nehmen, danach aber abgeben, weil diese von den Kinder geplagt wurden, und beissig wurde, oder keine Zeit vorhanden sind) hat aber nichts mit diesem Thread zu tun!
.

Alebri
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Re: Familienhund

Beitrag von Alebri »

@newerth
Bezüglich Asperger, Autismus, etc - ja, da magst Du recht haben. Im Gegensatz zu Dir bin ich in dem Themenbereich wirklich nicht die Expertin :wink: - gebe ich zu (ob Du es bist, lasse ich hier mal dahingestellt ;-)). Aber nichtsdestotrotz: Ich kenne ganz wenige Kinder, die bei dem Gedanken an ein Tier (Hund, etc.) nicht begeistert sind und ganz vieles versprechen ("ich kümmere mich", "ich gehe immer raus mit dem Hund", etc.). Und davor warne ich halt etwas. Mag sein, dass es durchaus Kinder gibt, wo das dann auch so funktioniert. Aus der Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis wage ich aber zu behaupten: Bei vielen Kindern (und dann vorallem Teenagern) flaut die Begeisterung dann etwas ab, wenn die Tiere mal da sind und zur "Gewohnheit" werden. Und manchmal ist es auch etwas phasenabhängig. Wir haben uns z.B. (auch auf Wunsch meines Sohnes) vor 2 Jahren Kaninchen gekauft. Das erste halbe Jahr war mein Sohn Feuer und Flamme - und übernahm wirklich alle Arbeiten. Dann flaute das plötzlich ab - alles andere war wichtiger, Stall zu reinigen, etc. gurkte ihn an, wir hatten ständig Diskussionen und Streit deswegen und ein Grossteil der Arbeit hing plötzlich an mir :roll: . Seit ca. einem halben Jahr geht es nun aber wieder supergut, er kümmert sich zuverlässig, erledigt auch die weniger attraktiven Arbeiten (Stall putzen, etc.) zuverlässig. Von daher finde ich es halt gut, wenn man bezüglich Kinder mit dem "worst case" rechnet (d.h. dass sie sich plötzlich gar nicht mehr kümmern/interessieren - das kann es phasenweise, vor allem in der Teenagerphase geben!) und auch mit Hinblick auf eine solche Situation "ja" zu dem Tier (und dass man dann eben die Hauptlast trägt) sagen kann.

Ich denke, wenn man sich im voraus diese Gedanken mal macht, ist es - so oder so - nie verkehrt ;-).

newearth84
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Re: Familienhund

Beitrag von newearth84 »

@alebri
Ich hab nie behauptet, dass ich die Expertin bin, um Gotteswillen. Aber mich mal damit befasst, weil jemand in diese Schema passen könnte, den ich kannte.

Ja der worst case ist sicher nicht verkehrt unter Freunde, aber in einem Forum kommt sowas nicht gut an. Denn die Leute fühlen sich vor den Kopf gestossen... Wenn du weisst, was ich meine. (Ich rede lieber tacheles mit dir statt eins auf alles gut, und hintendurch irgendwelchen shit, so kommen wir auf den Punkt.)
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