Hilfe,meine Nerven....!

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

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sonrie
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von sonrie »

bleibt zu hoffen, dass all diese AUsflügler auf Abstand un Hygienemassnahmen geachtet haben und die zahlen nicht wieder hoch gehen....
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

greenguapa
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von greenguapa »

Mich nervts grad recht & macht mich auch traurig das eine ältere Dame (kurz vor Pensionierung) welche als Altenpflegerin arbeitet regelmässig, also täglich Gartenfeste auf ihrem 10qm grossen Sitzplatz inkl. Schwiegertochter welche auch Altenpflegerin ist..ich finds total asozial & verantwortungslos gegenüber den anderen Bewohner vom Quartier und noch schlimmer die Tatsache das beide in der Altenpflege arbeiten.

fläcki
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von fläcki »

Ich wohnte bis vor einem halben Jahr sehr abgelegen, es hatte aber eine Nebenstrasse die über die schönen Höger des Emmentals ins Berner Oberland führte. Eine auf der man schwer kreuzen kann, über die Kühe getrieben wurden. Und ehrlich, mich hat schon damals, ohne Corona die Ignoranz der Menschen aufgeregt. Ab Frühling, jeden Abend, jedes Wochenende, massenhaft Töfffahrer und Cabrios. Aus der ganzen Schweiz. Der Lärm, der Gestank, die totgefahrenen Büsi, die Kinder die nicht mehr gefahrlos spielen konnten, es war einfach zum abseckle. Wir wohnten wunderschön, aber konnten im Sommer keinen Abend draussen essen, ohne einen Saulärm durch Ausflügler zu haben. Ich habe es früher nicht verstanden und ich verstehe es heute nicht, dass man sinnlos durch die Gegend gurken muss, mit Motoren unter dem Füdli.
Was im Moment passiert, passierte doch schon vorher, nicht?
Man entscheidet sich irgendwann wo man leben will. Stadt oder Land. Und ich tue mich ehrlich schwer damit, wenn man sich für die Stadt entscheidet und dann am Abend und am Wochenende durch die eigentlich ruhigen Ecken auf dem Land brettert, ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass man die Leute die sich bewusst dafür entschieden haben auf dem Land zu leben stört. Mit Lärm und mit Gestank, mit dem Bike oder noch schlimmer dem Töff, mit dem man durch recht unberührte Wälder donnert, über stotzige Feldwege und private Grundstücke und je nach dem auch noch "e Dummi het" wenn einem ein Huhn vors Velo flattert.
Ich habe in einem geschützten, 160 Jahre alten Haus gelebt, hatte meine Hühner im Garten, die Hasen auf der Weide, den Gartenstuhl unterm Apfelbaum und jedes Wochenende haben Leute angehalten und Fotos gemacht. Als wären wir der Ballenberg oder eine vom austerben bedrohte Tierart im Zoo. Mich hat die Ignoranz und die Respektlosigkeit vor Corona schon gestört und sie stört mich jetzt. Inzwischen lebe ich am Quartierrand eines Dorfes und es ist bedeutend ruhiger als vorher vier Kilometer von der nächsten Strassenlampe entfernt.
Ich habe mich für das Land entschieden weil ich die Ruhe und die Natur mag. Andere entscheiden sich für die Stadt und haben auch ihre Gründe. Wenn man entscheidet, dass man seine Zeit im "anderen" Lebensraum verbringen will, dann soll man das doch bitte - beidseitig - mit Anstand und Respekt gegenüber den Menschen tun, die da leben. Das galt vor einem halben Jahr und es gilt auch heute. Nur weil das Land im Moment attraktiver geworden ist, heisst das ja nicht, dass man es fluten muss. Zuhause bleiben heisst für mich, man bewegt sich in Gehdistanz von seiner Wohnung oder seinem Haus. Und wenn das dann heisst, man hat keine tolle Aussicht, dann ist das halt so. Man kann nicht immer "de Füfer und s Weggli ha".
Ich habe kein Problem damit, dass es im Wald etwas mehr Leute hat. Aber ich habe eins wenn sie mit dem Auto oder dem Töff kommen, Zubringer missachten, über Feldwege fahren und in Feldern am Saum parkieren. An Orten Feuer machen, an denen im Moment echt niemand Feuer machen soll, weil es seit langer Zeit nicht mehr geregnet hat und wenn sie ihren Hund in meinen Vorgarten kacken lassen, weil da kein Zaun ist. Hat mit Anstand zu tun und mit Achtung vor der Natur und den Anwohnern.

fläcki
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von fläcki »

Ah und da kommt mir noch was in den Sinn. Wenn man sich hier begegnet, im Wald oder auf dem Feld oder im Dorf, dann grüsst man sich. Auch wenn man sich nicht kennt. Das kann man auch während Corona und auch wenn man nicht hier wohnt...
Ein nettes Lächeln wäre auch schon genug. Irgendein Zeichen, dass man gemerkt hat, dass man grad jemandem begegnet.

sonrie
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von sonrie »

@tris: sehe ich auch so. Wenn alle vor der eigenen türe kehren wirds auch sauber. Jede Gesellschaft funktioniert so, dass die Masse der Menschen, die funktionieren sich die Minderheit der schwarzen Schafe mitträgt.
Ich würde daher auch sagen, man soll sich weniger auf das Missverhalten der anderen konzentrieren und einfach nur auf sich schauen.

Dieses "ich bleib brav zu hause und die anderen machen Ausflüge" oder "ich hab keinen Besuch aber die anderen schon" tut nicht gut und frustet nur.
Warum sich nicht sagen "Ich halte alle Massnahmen ein, weil ich es kann und den Sinn dahinter sehe und hoffe darauf dass die mehrheit der Bevölkerung mitzieht".
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Moreen
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von Moreen »

@fläcki, ich wohne wohl ähnlich idyllisch wie du: ausserhalb vom Dorfkern, am "Hoger" oben, nahe am Waldrand - kurz: dort, wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagen. Aber jetzt mal Hand aufs Herz: fährst du nie in die Stadt? Gerade z.B. nach Bern in die Altstadt, die ja geradezu einlädt zum flanieren und geniessen? Oder fährst du nie in Urlaub? An einen Ort, wo andere ihren permanenten Wohnsitz haben und sich ebenso ärgern (könnten) über Ausflügler und Touristen? Ich kann deinen Ärger zwar verstehen, nicht aber deine Gedanken, dass die Städter bitteschön in den Städten bleiben sollten um die Landidylle nicht zu stören...

@tris, finde ich auch ganz übel mit dem Polizistlen :roll:
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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lafourmi
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von lafourmi »

fläcki hat geschrieben: So 12. Apr 2020, 11:53 Ich wohnte bis vor einem halben Jahr sehr abgelegen, es hatte aber eine Nebenstrasse die über die schönen Höger des Emmentals ins Berner Oberland führte. Eine auf der man schwer kreuzen kann, über die Kühe getrieben wurden. Und ehrlich, mich hat schon damals, ohne Corona die Ignoranz der Menschen aufgeregt. Ab Frühling, jeden Abend, jedes Wochenende, massenhaft Töfffahrer und Cabrios. Aus der ganzen Schweiz. Der Lärm, der Gestank, die totgefahrenen Büsi, die Kinder die nicht mehr gefahrlos spielen konnten, es war einfach zum abseckle. Wir wohnten wunderschön, aber konnten im Sommer keinen Abend draussen essen, ohne einen Saulärm durch Ausflügler zu haben. Ich habe es früher nicht verstanden und ich verstehe es heute nicht, dass man sinnlos durch die Gegend gurken muss, mit Motoren unter dem Füdli.
Was im Moment passiert, passierte doch schon vorher, nicht?
Man entscheidet sich irgendwann wo man leben will. Stadt oder Land. Und ich tue mich ehrlich schwer damit, wenn man sich für die Stadt entscheidet und dann am Abend und am Wochenende durch die eigentlich ruhigen Ecken auf dem Land brettert, ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass man die Leute die sich bewusst dafür entschieden haben auf dem Land zu leben stört. Mit Lärm und mit Gestank, mit dem Bike oder noch schlimmer dem Töff, mit dem man durch recht unberührte Wälder donnert, über stotzige Feldwege und private Grundstücke und je nach dem auch noch "e Dummi het" wenn einem ein Huhn vors Velo flattert.
Ich habe in einem geschützten, 160 Jahre alten Haus gelebt, hatte meine Hühner im Garten, die Hasen auf der Weide, den Gartenstuhl unterm Apfelbaum und jedes Wochenende haben Leute angehalten und Fotos gemacht. Als wären wir der Ballenberg oder eine vom austerben bedrohte Tierart im Zoo. Mich hat die Ignoranz und die Respektlosigkeit vor Corona schon gestört und sie stört mich jetzt. Inzwischen lebe ich am Quartierrand eines Dorfes und es ist bedeutend ruhiger als vorher vier Kilometer von der nächsten Strassenlampe entfernt.
Ich habe mich für das Land entschieden weil ich die Ruhe und die Natur mag. Andere entscheiden sich für die Stadt und haben auch ihre Gründe. Wenn man entscheidet, dass man seine Zeit im "anderen" Lebensraum verbringen will, dann soll man das doch bitte - beidseitig - mit Anstand und Respekt gegenüber den Menschen tun, die da leben. Das galt vor einem halben Jahr und es gilt auch heute. Nur weil das Land im Moment attraktiver geworden ist, heisst das ja nicht, dass man es fluten muss. Zuhause bleiben heisst für mich, man bewegt sich in Gehdistanz von seiner Wohnung oder seinem Haus. Und wenn das dann heisst, man hat keine tolle Aussicht, dann ist das halt so. Man kann nicht immer "de Füfer und s Weggli ha".
Ich habe kein Problem damit, dass es im Wald etwas mehr Leute hat. Aber ich habe eins wenn sie mit dem Auto oder dem Töff kommen, Zubringer missachten, über Feldwege fahren und in Feldern am Saum parkieren. An Orten Feuer machen, an denen im Moment echt niemand Feuer machen soll, weil es seit langer Zeit nicht mehr geregnet hat und wenn sie ihren Hund in meinen Vorgarten kacken lassen, weil da kein Zaun ist. Hat mit Anstand zu tun und mit Achtung vor der Natur und den Anwohnern.
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stella
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von stella »

Leute... Ich gehe nicht ausspionieren. Ich lebe dort, wo viele Menschen zu normalen Zeiten Ausflüge machen. Und mein täglicher Spaziergang ist über die Tage nicht mehr möglich, weil es schlicht zu viele Leute und parlierte Autos hat. Beim letzten Mal, als ich dort vorbei lief, sind mir die Kennzeichen aufgefallen.
Ich hüte mich, da die Tage noch einmal durch zu laufen.
Aber ja, die Ignoranz dieser Ausflügler schränkt meinen Radius ein. Freiheit hört da auf, wo die der anderen anfängt. Toleranz übrigens auch. Und ja, mich nervt diese Ignoranz, denn sie beschneidet meine kleine Freiheit.
Fläcki beschreibt das sehr gut. Ich mag gar nicht überlegen, auf wie vielen (Insta)Fotos wir und unser Haus bereits drauf sind.
Eine Entspannung merken wir nun durch Corona wenig.
Was die Nachbarn in ihrem Garten tun, interessiert mich nicht. Ebenso interessieren mich die Gründe der Ausflügler und Ferienhäusler nicht.
Hier ist der Nervfred.
Mich nervt, dass durch dieses Verhalten meine Freiheit beschnitten wird
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

greenguapa
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von greenguapa »

tris hat geschrieben: So 12. Apr 2020, 11:54 Äxgüsi, aber mich nervt es mehr, wenn die Leute ihre Zeit verschwenden die Gärten anderer auszuspionieren. Ich habe auch einen Rüffel von der Nachbarin verdaut, weil ich jemanden im Garten sitzen hatte. Das meine Kollegin den Kaffi selber mitgebracht hat, 2m eingehalten hat und sie dann nach Hause ging weil sie aufs Klo musste, ist sicherlich schwer zu erkennen...

Mich nervt das polizisteln, mir ist die Lage durchaus bewusst- und wenn ich lese, dass es bereits Menschen gibt, die dem Käfer ein zweites Mal ausbaden müssen umso mehr. Aber schaut für euch und das es euch gut geht- Ignoranten wird es durchaus geben und es wird bestimmt kein Zufall sein, wenns natürlich genau diese nicht trifft...

Alles Liebe
Du vergleichst Birnen mit Äpfeln, dein Fall hat überhaupt nichts mit meinem gemeinsam.
Ähm ich polizistle überhaupt nicht, ich sehe von meinem Küchen & Schlafzimmerfenster direkt auf ihren Sitzplatz.
Wie sollen denn 12 Menschen auf 10qm den nötigen Abstand einhalten? Und warum ist es genau jetzt nötig Tag für Tag Feste zu organisieren mit der ganzen Sippschaft?
Ausserdem kenne ich die Familie persönlich und sie sehen es überhaupt nicht ein. So etwas finde ich einfach nur dumm, äxgüsi.

greenguapa
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von greenguapa »

doppelt

fläcki
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von fläcki »

@fläcki, ich wohne wohl ähnlich idyllisch wie du: ausserhalb vom Dorfkern, am "Hoger" oben, nahe am Waldrand - kurz: dort, wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagen. Aber jetzt mal Hand aufs Herz: fährst du nie in die Stadt? Gerade z.B. nach Bern in die Altstadt, die ja geradezu einlädt zum flanieren und geniessen? Oder fährst du nie in Urlaub? An einen Ort, wo andere ihren permanenten Wohnsitz haben und sich ebenso ärgern (könnten) über Ausflügler und Touristen? Ich kann deinen Ärger zwar verstehen, nicht aber deine Gedanken, dass die Städter bitteschön in den Städten bleiben sollten um die Landidylle nicht zu stören...
Doch, wenn auch sehr selten. Wenn ich es tue, dann brettere ich allerdings nicht mit dem Töff durch den "Breitsch" oder ein anderes ruhiges Quartier in der Stadt. Ich mache auch keine Fotos von Leuten die da am essen sind, weil ich deren Fenster schön finde und ich zeige nicht mit den Fingern auf sie und kommentiere dann noch, dass das ja wirklich ist wie bei Gotthelf. Weisch wasi meine? - Soll übrigens nun nicht heissen, dass die Töfffahrer aus dem Breitsch kommen, das vermutlich eher nicht.
Wie du sagst, Städte laden zum flanieren ein, sie leben auch davon. Aber auch da respektiere ich, dass dort auch noch Menschen wohnen. Und dass die ihr Leben leben. Und wie Stella schreibt, sich vielleicht eher nicht auf Instagram finden möchten.
Ein Waldweg lebt nicht von Bikern. Der ganze Wald um ihn herum lebt nicht von ihnen. So wie ein gewöhnliches Maisfeld nicht ein Labyrinth für Kinder ist und die Blumen in meinem Garten, auch wenn sie über den Gartenzaun hängen, keine Einladung sind, sich einen Strauss zu pflücken.
Ich sage nicht, Städter sollen grundsätzlich in den Städten bleiben. Ich habe geschrieben ich verstehe nicht, dass sie mit einem Motor unter dem Füdli aufs Land kommen müssen und einfach eine Runde durch schöne Weiler drehen müssen. Das ist ein Unterschied. Ich habe auch geschrieben, es stört mich nicht, dass es im Wald mehr Leute hat. Aber der Umgang damit stört mich. So wie es mich eben stört, dass die Cabriofahrt und die Töfffahrt durch Weiler führen muss, wo man dann schön aufs Gas drückt weil die Strecke so schön geil kurvig ist. Und nachdem ich mehr als einen Unfall in diesen Kurven gesehen habe, einen davon mit totem Töfffahrer, verstehe ich es noch weniger.
Ich habe weder ein Problem mit Velos noch mit Wanderern. Wenn ein Töff die vorgeschriebenen Lärmschutzbestimmungen erfüllt und den Umständen angemessen gefahren wird, mira, dann kann ich auch damit leben. Aber ich habe ein Problem damit, wenn das "ruhige" Land, die eigentlich recht intakte Natur, ohne Rücksicht zum Vergnügnungspark wird und sich die Leute verhalten, als würde da niemand wohnen. Und - wieder wie Stella geschrieben hat - meine Freiheit dadurch eingeschränkt wird. Oder meine Lebensqualität, die ich bewusst gewählt habe, in dem ich bewusst von den grossen Zentren weggezogen bin und Ruhe gesucht habe.
Wie geschrieben, es ist alles eine Frage von Anstand und Respekt. In den Städten genauso wie auf dem Land. Wenn man in eine andere Gegend, ein anderes Land "reist", dann passt man sich den Gegebenheiten an. Ich bin überhaupt nicht gegen Ausflüge und Reisen. Aber mit Achtung vor dem was man besucht und dem Gedanken, dass man halt da einfach ein Gast ist und einem nicht die Welt gehört.
Und in manchen Regionen ist es tatsächlich so, dass sie mehr und mehr zu Touristengebieten werden, ohne das gewollt zu haben und im übrigen auch ohne davon zu profitieren. Im Gegenteil. Ich kann nur vom Emmental Richtung Oberland reden. Das ist zum Teil wirklich unschön. Und die Leute gehen nicht zu Fuss dahin, sie nehmen das Auto oder den Töff. Manche immerhin das Velo.

Yoghurt
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von Yoghurt »

stella hat geschrieben: So 12. Apr 2020, 12:37Und mein täglicher Spaziergang ist über die Tage nicht mehr möglich, weil es schlicht zu viele Leute und parlierte Autos hat.
Stell' dir vor, hier geht es genauso. Selbst in dem Wald, der abseits der Durchgangs-Velowege liegt und von den meisten Ausflüglern links liegen gelassen wird, geht es zu wie zu normalen Zeiten in der Innenstadt am Samstag Vormittag. Wo wir normalerweise auch am Wochenende höchstens zwei Menschen / Familien begegnen, ist jetzt dieses Kommen und Gehen, und wir müssen ständig auf Velofahrer aufpassen. Und es sind sicherlich keine Tagesausflügler aus anderen Kantonen, sondern Einheimische aus der Agglo Zürich, die mangels Alternativen ihr Velo hervorholen und Touren machen. Und ich finde das gar nicht schlecht! Ich hätte zwar auch lieber wieder meine Ruhe im Wald, aber wenn ich mir so überlege: Es war vor Corona immer wieder ein Thema, wie wenig Bewegung die Kinder heutzutage noch haben, die Menschen werden immer übergewichtiger, die Leute hocken nur noch vor dem Fernseher und vor dem PC usw. Jetzt kommen die Leute plötzlich aus ihren Wohnungen hervor, bewegen sich und geniessen die Natur. Das kann und soll gerne so bleiben! Auch wenn ich dann den Wald mit den vielen Velofahrern teilen muss.

Oh, sorry, ich ändere mein Motto in: Lasst dem Wald die Ruhe und bleibt zuhause, nur für mich selbst gilt das nicht!

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iselle
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von iselle »

@tris-Abstandskaffee: Finde ich super! Ich habe mich auch mit einer lieben Bekannten im 2m-Abstand unterhalten und einer glaubte, er müsse heftig "Neinei-winken"...
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greenguapa
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von greenguapa »

tris hat geschrieben: So 12. Apr 2020, 13:07 grennguapa; gut möglich dass ich recht sensibel reagiere, gerade weil ich schon am Pranger war.

...geht es mich genau so wenig an, aus welchen Gründen man auch immer gerade jetzt so etwas veranstalten muss.
-Die Gründe sind irrelevant & hinterfrage ich auch gar nicht bzw. ändern nicht an der Tatsache das es nicht ok ist, es ist nicht erlaubt und das aus gutem Grund, punkt.
Umso mehr wenn jemand mit Hochrisikopatienten arbeitet.

da sehe ich einfach keinen Platz für den moralischen Mahnfinger- da würde ich in deiner Situation wohl eher den Vorhang ziehen..

-habe keinen Vorhang in der Küche und werde mir deswegen auch keinen kaufen, es ist nicht meine Art wegzuschauen.

Drag-Ulj
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von Drag-Ulj »

Fläckli
Zum Grüssen: das ist eine eigenartige Erwartung... wer sich nicht gewöhnt ist zu grüssen, grüsst nicht. Mein Mann hat bevor wir uns kennengelernt haben ein Leben Lang in einem, dann in einem anderen Stadtzentrum gelebt. Als er dann begann, mich zu besuchen & wir unterwegs waren, dann hab ich im Dorf die Leute begrüsst... ich werds niemals vergessen, als er mich fragte: kennst du alle Leute hier im Dorf?
Nee!
Warum begrüsst ihr euch denn?!😂😂 hat er nicht verstanden.

Und ich hab mal 1 1/4 Jahr in einem 12-Seelen-Dorf im TI gelebt & gearbeitet, ein Märchen!! Man konnte dort nix ausser wandern, von einem solchen Dörfchen ins andere... und ich hab 100te von Fotos geschossen, weils so herrlich war. Für mich selbstverständlich ohne Menschen drauf, aber mit ihren Häusern, Blumen, Gärten... kann mich aber an die Szene erinnern, wo ein Arbeitskollege sich dermassen mit einem Wanderer verkracht hat (der Tropfen, der...), weil er ihn auf dem wunderschönen Balkon mitfotografiert hat. Er hat ihm regelrecht die Leviten gelesen... der Wanderer (gleichzeitig ein Mensch, nicht nur Tourist!!) hats nicht verstanden.

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stella
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von stella »

Nene... Hier wenig Bewegung. Man fährt, brettert, mit welchem Gefährt auch immer, hält mitten auf der Strasse an, um Fotos zu machen, parliert auf dem TCS Parkplatz, setzt sich ins Gras, lässt den Abfall liegen und brettert anschliessend Richtung Pass wieder los.

Die Spaziergänger - kein Problem. Ich sehe nur nicht ein, warum man mit einem Gefährt eine Ausfahrt machen muss.

Und ja, mein täglicher Spaziergang geht an diesem TCS Parkplatz vorbei, der Durchgangsweg wäre knapp 1m, die Ausflügler lassen dort ihre Gepäckstücke liegen oder stehen dort rum, so dass ich mit meinen Kids auf die stark befahrene Ausflugssstrasse ausweichen muss.

Im Wald dann, wenn wir ihn denn erreichen, kein Problem. Dort hat es fast nur Einheimische. Er ist halt auch steil.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

fläcki
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von fläcki »

@Drag-Ulj
OT aber ab deinem Namen breche ich mir noch die Finger :lol: Woher kommt der?
Grüssen
Ich weiss, dass das eine Sache von Gewohnheit ist. Ich komme aus einer Gegend, da steigt man ins Poschi und grüsst alle. Und ich hab das in der Stadt am Anfang auch gemacht, als ich jung war :lol: Mein Mann hat sich hintersinnt und wohl auch leicht fremdgeschämt. Er kam dann mit mir aufs Land und musste lernen, dass es da also Leute gibt, für die es ein Affront ist, wenn er sie im vorbeifahrenden Auto nicht erkennt und nicht winkt. Man winkt doch zurück :lol:
Mich dünkt einfach, wenn irgendwo spazieren gehe und da grüsst mich jemand, da kann ich doch zumindest zurücklächeln oder auch grüssen, nicht? So wie ich nun in der Stadt auch nicht mehr jedem Hallo sage :wink: Man merkt doch dann recht schnell, wie die Gepflogenheiten sind und kann sich dem auch irgendwie anpassen. Das gilt für so vieles. Grade im Moment finde ich ein nettes Lächeln statt e "Gring schriisse" tut doch den meisten Menschen gut.
Fotos
Klar, Fotos sind ok. Und doch, irgendwann nervt es, wenn keine Rücksicht auf die Leute genommen wird. Früher war es mal so, dass man dann vielleicht auf einem Feriendia in einem Wohnzimmer gezeigt wurde. Heute findet man sich, wenns blöd geht, im Pischi beim Zmorge auf Instagram weil jemand das Huhn vor dem Esstisch gut fand. Oder das eigene, badende Kind wird im Garten fotografiert, weil es doch so idyllisch ist und dann auch noch geteilt, von Fremden. Das hat eine andere Dimension. Und so heikel bin ich also dann schon.
Mich haben vor allem die Kommentare und das mit den Fingern zeigen gestört. Und dass für Fotos auch gern in die Einfahrt oder die Strassenseite gefahren und parkiert wurde, und dann um den Zaun gegangen. Also Leute die extra aus dem Auto gestiegen sind und dann die Runde ums Haus machten. Da ist doch irgendwie so ein Grundgefühl für Privatsphäre gefragt.
Aber klar, wenn man irgendwo ist wo es wunderschön ist und nie auf der anderen Seite gestanden hat, dann ist man sich wohl nicht bewusst, dass man eben nicht die Einzige ist, die Fotos macht und kommentiert, sondern halt vielleicht schon der x'te in diesem Monat. Vielleicht kann man sich das aber irgendwie bewusst machen?
Stell' dir vor, hier geht es genauso. Selbst in dem Wald, der abseits der Durchgangs-Velowege liegt und von den meisten Ausflüglern links liegen gelassen wird, geht es zu wie zu normalen Zeiten in der Innenstadt am Samstag Vormittag. Wo wir normalerweise auch am Wochenende höchstens zwei Menschen / Familien begegnen, ist jetzt dieses Kommen und Gehen, und wir müssen ständig auf Velofahrer aufpassen. Und es sind sicherlich keine Tagesausflügler aus anderen Kantonen, sondern Einheimische aus der Agglo Zürich, die mangels Alternativen ihr Velo hervorholen und Touren machen. Und ich finde das gar nicht schlecht! Ich hätte zwar auch lieber wieder meine Ruhe im Wald, aber wenn ich mir so überlege: Es war vor Corona immer wieder ein Thema, wie wenig Bewegung die Kinder heutzutage noch haben, die Menschen werden immer übergewichtiger, die Leute hocken nur noch vor dem Fernseher und vor dem PC usw. Jetzt kommen die Leute plötzlich aus ihren Wohnungen hervor, bewegen sich und geniessen die Natur. Das kann und soll gerne so bleiben! Auch wenn ich dann den Wald mit den vielen Velofahrern teilen muss.

Oh, sorry, ich ändere mein Motto in: Lasst dem Wald die Ruhe und bleibt zuhause, nur für mich selbst gilt das nicht!
Vielleicht sollte man Wald und Waldweg genauer definieren :lol:
Ich habe eben ein Bild in der Presse gesehen von einem Wald mit Velofahrern. So sieht das bei uns definitiv nicht aus. Die Wege sind nicht annähernd so breit und flach und gut befahrbar. Biker in den Wäldern um mich herum machen Downhill Touren, nicht Familienausflüge und man sieht sie erst, wenn man schon fast über den Haufen gefahren wurde. Da danke ich jedem, der eine Glocke am Velo hat, damit man ihn heranglöggele hört.
Ich finde es auch nicht schlecht, wenn Leute nach draussen gehen und die Natur entdecken. Da wo ich wohne ist das noch sehr roh und recht wild und mit vielen Tieren. Und da entdeckt man Natur dann halt lieber nicht wie den Europapark. Da macht es für den Wald schon einen Unterschied, ob Velo oder Wanderschuhe, ob Hunde durchs Unterholz toben - was ich ihnen gönne - oder auf den Wegen bleiben oder bei Bedarf angeleint werden. Es hat schon nahe an den Wegen Rehe und Füchse. Sich in der Natur bewegen bedeutet auch immer Spuren zu hinterlassen und die sollten möglichst klein sein. Je weiter ab vom Bitz, desto mehr fallen "viele" Menschen in Wäldern oder auf Alpen auf. Und je grössere Fussabdrücke hinterlassen sie.
Diese Begeisterung für das Entdecken der Natur ist eine tolle Sache, da hast du recht. Man sollte sie aber mit Achtung entdecken. Süferli. Es ist eben nicht einfach eine bessere Grafik als der Wald auf Netflix... Es lebt und wir sind immer nur Besucher. Im Moment gehen nun eben auch Leute in den Wald, die das wohl erst lernen müssen. Das muss man aber auch wollen.
Das gilt, finde ich für viele Dinge. Nicht nur die Natur. Auch wenn ich eine alte Stadt irgendwo in Italien besuche und dort in eine Kirche gehe. Dann bin ich still. Ich mache keine Fotos von betenden, ortsansässigen Frauen in schwarzen Kleidern, mit gestickten Kopftüchern, kniend vor Kerzen mit Totenbildchen an den Wänden. Auch wenn es ein Hammerfoto werden würde. Es hat doch alles immer mit Respekt und Achtung vor dem Umfeld und den Menschen die dort leben zu tun.
Die Spaziergänger - kein Problem. Ich sehe nur nicht ein, warum man mit einem Gefährt eine Ausfahrt machen muss.
Genau. Und eben gerade nun hiess es ja, bleiben sie zuhause. Und zuhause ist für mich eben eine Strecke, die ich zu Fuss meistern kann.

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Ups...
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von Ups... »

fläcki hat geschrieben: So 12. Apr 2020, 14:51
Genau. Und eben gerade nun hiess es ja, bleiben sie zuhause. Und zuhause ist für mich eben eine Strecke, die ich zu Fuss meistern kann.

Da nimmt dann für mich das - am 10i bisch dehai / du schlofsch dehai - gaaaaaaaaaaaaanz andere Dimensionen an..


Ganz ehrlich, wenn dehai das ist, was ich zu Fuss machen kann - dann ist dehai auch, was ich mit dem Auto machen kann - zu Hause ist Heim und Garten - mehr nicht... eigene Interpretationen gut und Recht - aber dann bitte für alle... und nicht deine, sondern seine... :)

Solvej2
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von Solvej2 »

Drag-Ulj hat geschrieben: So 12. Apr 2020, 14:22 (gleichzeitig ein Mensch, nicht nur Tourist!!)
Sehr, sehr schön 🌷. Auch die, die uns ärgern, weil sie da sind wo wir sie nicht haben wollen, sind Menschen.

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Moreen
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Re: Hilfe,meine Nerven....!

Beitrag von Moreen »

tris hat geschrieben: So 12. Apr 2020, 13:31 Sorry, hab heute eh Hänger- Ostern, Alleinerziehend, Todestag von GG nähert sich- ich hätte echt echt gerne heute jemanden ausser meinem Kind bei mir- und nein, ich kontaktiere jetzt niemand deswegen und nein, Facetime ist kein guter Ersatz. (es wird schon wieder)

und am Ende wird alles gut
und ist es nicht gut
ist es nicht das Ende
Oje tris :( das tut mir leid :( . Ich schicke dir einen lieben Gruss - bald haben wir es hoffentlich überstanden...
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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