So toll, vielen Dank, macht Spass zum Lesen!
Ich bin eine langjährige Pendlerin und habe auch schon einiges im Zug erlebt.
Zum Einen die "Selbstgeschichten", über Situationen, die mir selber immer wieder passieren

. Vor lauter Gewohnheit bin ich in den falschen Zug gestiegen, ohne Blick auf die Abfahrtsanzeige, wo ich eine Gleisänderung hätte feststellen können. Statt von Züri nach Basel gings dann nonstopp nach Bern. Und ich als Leseratte, die sich auf die Lesezeit im Zug jeweils sehr freut, hab mich sofort in mein Buch vertieft (entweder gabs grad keine Zugsdurchsage wohin der Zug fährt oder eher ich habs überhört). Ein spontaner Blick zum Fenster raus hat mir den Bahnhof Aarau im Durchflug gezeigt...

Ich hab dann meinen GG von unterwegs angerufen und so nebenbei erwähnt, dass ich von Zürich über Bern nach Basel komme
Oder immer mal wieder: Ich "vergesse" auszusteigen, weil mein Buch so spannend ist

. Bei der Hinfahrt zur Arbeit ists nicht so tragisch. Mein Zug fährt eine Schlaufe, und wenn ich an meinem Zielbahnhof vergesse auszusteigen, dann steige ich zwei Bahnhöfe später aus und erreiche meinen Arbeitsplatz auch, der von diesem Bahnhof aus sogar noch etwas näher ist. Heimfahrt dann etwas weniger "ideal". Wenn ich Glück hab, dann kann ich einen Bahnhof (Regionalzug) später aussteigen, durch die Unterführung hechten und erwische grad den Zug in die Gegenrichtung. Wenn ich Pech hab, muss ich eine Halbstunde warten - oder ich gehe zu Fuss von dort nach Hause, das ist auch möglich, dauert dann aber auch 20 Minuten...
Auch sonst gibts einige Gschichtli, hier einfach mal eine über schräge Gewohnheiten von Zugfahrern. Eine Weile fand ich mich echt olfaktorisch belästigt. Ein Mann sass sich jeden Morgen zu mir ins Abteil, in dem ich so früh meist alleine sitze, nahm sein Böxli mit zwei gekochten Eiern hervor - und begann sie zu schälen

! Die Schalen warf er dann in den kleinen Chübel beim Tischli

- igittigitt, wer das rausklauben muss, hat Freude.... Nach dem Schälen ass er die Eier nicht etwa, nein. Er packte die Eier wieder in sein Böxli, steckte es in seine Tasche - und nahm sein Laptop hervor. Für mich besonders eine Zumutung, da ich gekochte Eier hasse, seit ich als Kind mal gezwungen wurde, davon zu essen - und sie rückwärts wieder herausbeorderte. Seither find ich schon nur den Geruch kaum auszuhalten. Und dann das! Ich musste jeweils die Haltestelle darauf aussteigen, so hab ich mich nie genötigt gefühlt, etwas zu sagen oder mich umzuplatzieren. In letzter Zeit hab ich ihn aber nicht mehr gesehen, ev. steigt er in einem anderen Wagen ein oder nimmt einen anderen Zug

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