Corona-Virus Teil 3

[ChrisBern]

Eine Frage: hat jemand in der NZZ heute den Artikel gelesen, warum in CH so viele mehr sterben als in anderen Ländern? Ich habe nur den Teaser gesehen, aber keinen Zugriff. Weiss jemand, was die Argumente sind?

[ptimarmotte]

im Artikel geht es darum dass Ländervergleich bezüglich Toten schwierig ist, wenn du Anzahl Tote pro Einwohner machst. Zudem sind kleine Länder mit dichter Besindlung da tendenziell schlechter gestellt.
Man müsste die Letalität vergleichen: also Anzahl infizierte und Anzahl Tote. Da sieht es für die Schweiz ein wenig besser aus. Hängt aber auch von Anzahl Tests ab. Die Schweiz testet vergleichsweise viel (pro Einwohner). Aber auch da haben wir auf die Gesamtmenge der Tests mehr Fälle (12%) als die Nachbarn (8%). Aber Tests finden z.T. mehrfach statt bei gleichem Patienten. Aber vielleicht haben wir auch eine leicht höher Durchseuchung.
Kurz und gut: Die unsichere Datenlage zur Zahl der Infizierten macht den Vergleich zwischen den Ländern extrem kompliziert. Die Zahl der Todesfälle pro Einwohner ist aber immer eine Momentaufnahme. Sie taugt dazu, den Verlauf einer Epidemie in einem Land zu beobachten, für Ländervergleiche ist sie nur bedingt geeignet.

[Malaga1]

@ChrisBern: Mach mir eine PN mit deiner E-Mail-Adresse, dann schicke ich dir den Artikel als PDF.

[Malaga1]

@ChrisBern: Mach mir eine PN mit deiner E-Mail-Adresse, dann schicke ich dir den Artikel als PDF.

[ChrisBern]

merci vielmals! PN gemacht. Finde es auch einfach total interessant, dass es innerhalb Europa schon so grosse Unterschiede (gefühlt) gibt. Auch wie es gerade in Frankreich und Spanien aussieht.

[5erpack]

https://m.youtube.com/watch?v=JJViT8BKq9k#dialog

Ich bin immer noch erstaunt das ein Virus so grosse Auswirkungen haben kann. Erstaunlich wie verletzlich die Menschen doch sind und klein gegenüber der Natur.

[Nisi81]

Weiss jemand wie die Massnahme "max. 5 Personen" zählt, wenn Kinder dabei sind? Als z.B. können 4 Erwachsene mit 2 Meter Abstand und 5 Kinder zusammen sein?

[naura]

@nisi
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/ ... -137678629

Hier steht, dass das Versammlungsverbot für Kinder nicht gilt.

[stella]

naura
Man kann den Artikel nur lesen, wenn man ein Abo oder Login hat...

allgemein
Ich finde es zurzeit sehr, sehr schwierig, da sich die Wissenschaftler nicht einig sind und es gibt dazu auch verschiedene Studien, die dann von den jeweiligen Wissenschaftlern aus ihrer Färbung heraus bewertet werden.
Fakt ist, dass sich die Wissenschaftler auch gerade bei den Kindern nicht einig sind, ob sie das Virus wie weitergeben können. Und bei Jugendlichen auch nicht.
Persönlich kommt hinzu, dass mein Mann zu den Risikomenschen gehört.
Und nun sollen meine Kinder wieder zur Schule, ich auch - trial an error haben wir ja schon weiter oben gelesen. Sorry, ich will nicht Versuchkaninchen sein!
In meinen Augen funktioniert der Fernunterricht gar nicht so schlecht. Und ja, es machen nicht alle gleich viel, aber das ist auch im Präsenzunterricht so. Von mir aus gesehen könnte man den bis zu den Soferien weiterführen, allenfalls mit dem Thema, dass man Kids, die besonders Mühe hat, von Zeit zu Zeit im Schulhaus beschult.

Für mich weiss man zu wenig, die Aussagen sind widersprüchlich und in meinen Augen hat der BR und haben seine Fachleute den Kommunikationsbonus letzte Woche mit ihren vagen Ansagen zur Lockerung verspielt. Ebenfalls negativ dazu trägt bei, dass sich gewisse PolitikerInnen sehr pointiert darüber äussern, aber keine wirklichen Lösungen anbieten. Mich dünkt, dadurch entsteht die Gefahr, dass die Bevölkerung das Virus nicht mehr ernst nimmt.

Was ich als Bürgerin einfach weiss: Das Virus wird uns beschäftigen, bis wir Medikamente oder Impfstoffe haben werden. Es wird nicht weg sein. Und ich will nicht Versuchskaninchen sein.

[AnCoRoJe]

@stella
Nein, einfach wegklicken dann gehts auch ohne Abo. (Bei den meisten Zeitungen gehts für eine begrenzte Anzahl Artikel auch ohne Abo)

[sonrie]

Am Ende treffen nicht die Wissenschaftler die Entscheidungen sondern die Politiker und das ist dann das, was die weitere Vorgehensweise bestimmt. Ob mann dann einer Meinung mit denen ist, ist eine andere Sache, ist am Ende aber total irrelevant. Ich kann die Sorge verstehen, wenn man selber Risikopatient ist oder welche in der Familie hat, die Frage ist, was denn die Alternative wäre? Sich einsperren bis alles vorbei ist? Also ca. in 1 -1.5 Jahren? Und gilt das dann auch für alle? Kinder, junge Leute, gesunde Menschen? Erscheint mir ein recht hoher Preis für den Schutz der Einzelnen...

@Stella: Ich verstehe dich sehr gut, vor allem auch in Bezug auf deinen Mann. Du kannst deinen Job gut von zu Hause aus machen und euch so schützen, aber das geht leider nicht in allen Jobs auf dauer so und wenn die Wirtschaft wieder hochgefahren wird müssen auch die Schulen wieder aufmachen, sonst geht das betreuungstechnisch nicht auf, vor allem bei der Unterstufe.

Ich selber bin bezüglich Versuchskaninchen tiefenentspannt, muss ich ehrlich zugeben, aber das ist einfach zu sagen, wenn man nicht zur Risikogruppe gehört. Ich hätte mehr Respekt vor einer Impfung die zu schnell auf den Markt käme.

Was mich noch wundert: um diese Antikörpertests und das App ist es sehr ruhig geworden, davon hört man im Moment überhaupt nichts.

[Malaga1]

@stella: dann müssen wir aber den Lockdown beibehalten, bis es einen Impfstoff gibt. Das wird noch mindestens ein Jahr gehen. Das ist nicht realistisch, denn irgendwie muss die Wertschöpfung ja weiterlaufen. Geld fällt nicht vom Himmel. Wir wurden aus unserer mit Watte gepolsterten Welt in eine neue Realität geschleudert und mit dieser müssen wir umgehen lernen. Das heisst auch, gewisse Risiken auf sich zu nehmen. Das muss die Verkäuferin, der Bauarbeiter, die Ärztin, die MPA und die Putzfrau auch. Warum die Lehrpersonen nicht auch? Und ja: Es ist doof, wenn man Familienangehörige hat, die zur Risikogruppe gehören. Das hat der Bauarbeiter und die Ärztin aber auch.

[5erpack]

@ Impfung , in Bern seien Sie wohl soweit das bis Oktober eine Impfung gibt oder?
Oder ist das was anderes?

Und was ist eigentlich mit dem der sich selbst impfte?
Ich such da schon länger Infos zum Verlauf finde aber nichts.

[Desroches]

@stella
Du würdest also bis zu den Sommerferien mit dem Fernunterricht weiterfahren. Und nach den Sommerferien? Ebenfalls? Bis ein Impfstoff da ist? Oder wie genau stellst du dir das vor?

[naura]

Die Frage war ja was erlaubt ist und nicht was richtig oder falsch ist. Erlaubt ist bei Kindern offenbar mehr als 5.
Abgesehen davon geht es für mich und für die meisten in unserem Umfeld in erster Linie um eigene Risikoabwägung, natürlich unter Rücksichtsnahme der Risikogruppen, in unserem Fall den Grosseltern. Ich könnte mich an diesen Diskussionen hier kaum mehr beteiligen seit einigen Wochen, da würde ich wohl gelyncht werden. Nur weil jemand mal geschrieben hat, hier drin seien alle sicher sehr bedacht etc... Ich glaube einfach, alle die es anders sehen oder händeln als ihr, würden sich nie trauen das hier reinzuschreiben. Schon Moreen mit einigen scheuen kritischen Fragen wird in Bedrängnis gebracht.

Ich würde nicht sagen, dass mein Umfeld weniger bedacht ist, wir denken inzwischen einfach anders. Ich bin froh kommen bald die Lockerungen und denke die Schule wird starten am 11.5. für meine Tochter, ich habe dabei ein völlig gutes Gefühl und wir werden ansonsten unser Leben relativ normal (wie momentan) weiterführen, natürlich weiterhin mit Respekt und Rücksichtsnahme auf andere, die das nicht so handeln wollen oder zur Risikogruppe gehören. Fakt ist aber, irgendwann müssen auch die Risikogruppe wieder einen lebbaren Umgang mit der potenziellen Gefahr krank zu werden finden. Ist aber natürlich jedem selbst überlassen ewig in Isolation mit Angst vor den Virus zu bleiben. Ich hoffe dann natürlich, dass sie auch andere potenzielle Gefahren für sich eliminieren, die sie nur selber betreffen und nicht die ganze Gesellschaft.

[ptimarmotte]

Rein juristisch ist auch bei den Kindern nicht mehr als 5 zugelassen. Da reicht es die Verordnung zu lesen. Aber es wird wohl weniger streng ausgelegt bei Kontrollen.

[ChrisBern]

@ Impfung , in Bern seien Sie wohl soweit das bis Oktober eine Impfung gibt oder?
Oder ist das was anderes?

Und was ist eigentlich mit dem der sich selbst impfte?
Ich such da schon länger Infos zum Verlauf finde aber nichts.

Angeblich kann eine erste Impfung bereits im Oktober kommen, war die Woche eine Kommunikation aus Bern. Roche hat wohl gesagt, das sei nicht realistisch, allerdings sind die nicht im Impfgeschäft.
App soll am 11.5. Kommen.
Antikörpertests gibt es schon, chinesische, aber die sind nicht zuverlässig. Daher sind sie da gerade auch in CH dran.

[ChrisBern]

@stella
Du würdest also bis zu den Sommerferien mit dem Fernunterricht weiterfahren. Und nach den Sommerferien? Ebenfalls? Bis ein Impfstoff da ist? Oder wie genau stellst du dir das vor?

Genau, das frage ich mich auch. Für mich ist auch nach den Sommerferien nicht realistisch, mein Mann und ich müssen ab Juni wieder im Büro sein. Und ich finde, den Leuten, die ganz normal weiter im Geschäft sind (Pflege, Verkäufer etc) kann man langsam den Spagat bei der kinderbetreuung nicht weiter zumuten, die jonglieren ja seit 5 Wochen nunmehr mit sehr mühsamen Lösungen- das noch bis Mitte August ziehen, da würde ich mich echt bedanken...

Edit: Wäre auch mal super, der Bundesrat würde sich zu den Kitas äußern. Die fallen gerade durchs Raster.

[stella]

Ja, ich würde die Schule bis zu den Sommerferien geschlossen lassen. Ich würde langsamer öffnen, erst dann, wenn man die einzelnen Fälle wieder zurück verfolgen kann, dann ist das Risiko geringer.

Die erwähnten Branchen haben alle Schutzmassnahmen. In der Schule wird das kaum möglich sein. Schon die Händehygiene, ich habe auch gelesen, dass man bei Kindern und Jugendlichen nicht Desinfektionsmittel einsetzen darf. Bis alle Kinder von einer Klasse die Hände richtig gut gewaschen haben, dauert das eine halbe Stunde. Wasserhähnen sind in der Regel nicht gerade viel vorhanden oder dann auf den Toiletten sehr nahe zusammen...
Dann die Distanzregel - nicht umsetzbar.
In den anderen Branchen sind genau diese Dinge umgesetzt und dort, wo es nicht möglich ist, arbeiten sie mit Mundschutz, z.B. in der Arztpraxis.
Die Verkäuferinnen haben einen Spuckschutz an der Kasse - bekomme ich das als LP an meinem Lehrerpult auch? Wohl nicht.
Die räumlichen Begebenheiten sowie die personellen Ressourcen lassen sich nicht beliebig erhöhen, damit diese Regeln umgesetzt werden können.

Ich bin gespannt auf das Schutzkonzept in den Schulen, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, wie die geltenden Regeln in der Schule umgesetzt werden sollen.
Und ich bin vorsichtig und gehe davon aus, dass Kinder sehr wohl Vektoren in der ganzen Virusverbreitung sind. So lange die Wissenschaftler sich nicht einig sind, gehe ich eher von dem aus, damit ich auch meinen Mann schützen kann.

[sonrie]

Ja, ich würde die Schule bis zu den Sommerferien geschlossen lassen. Ich würde langsamer öffnen, erst dann, wenn man die einzelnen Fälle wieder zurück verfolgen kann, dann ist das Risiko geringer.

stimmt.
Am geringsten wäre das Risiko, wenn wir im Lockdown bleiben würden.
Können wir uns aber nicht leisten.

Genausowenig wie sich viele leute die derzeitige Situation finanziell nicht leisten können (wir zum Beispiel). Versteh mich nicht falsch, aber mit einem vollen Gehalt und der Möglichkeit von zu Hause arbeiten zu können ist es einfach, auf eine langsame öffnung zu hoffen, das geht als Lehrer oder Manager... aber viele sind davon abhängig, dass sie wieder arbeiten gehen können, ansonsten gibts kein Geld (zb. Selbständige).