Ich habe mich im Garten ausgetobt. Hatte mitte Februar im Obi alles gekauft für den Frühling, sodass ich zufälligerweise in keinen Engpass kam. Ich streichelte sogar die Stecklinge
Nun gibts hier alle gängigen Kräuter, Tomaten Paprika Melonen Zwiebeln Kürbisse und Erdbeeren.... Him- und Stachelbeeren auch. Maibeeren..... hab mich echt ausgetobt. Habe für mich viel gelernt das ich mir mit den Kindern mehr Zeit nehmen muss, ruhiger sein soll. Dann fällt halt ein Sömli runter, jänu..... war ja nicht mit Absicht.
Mir ging es ähnlich wie Konfetti, aber ich wollte nicht gross was dazu schreiben.
Nun aber, mit der vergangenen Zeit habe ich doch einiges, was ich einfach gemacht habe, aber neu für mich war. Es ist kein Ausprobieren, es hat sich so ergeben und gewisse Dinge will ich beibehalten.
Als erstes habe ich mich "in der Schulangelegenheit" meiner Kinder zurück gezogen. Ich habe ihnen zwei Zeitfenster pro Woche gegeben, an denen ich für schulische Belange für sie da bin und sonst müssen sie sich an die LP wenden. Und das hat supi geklappt. Dadurch haben beide gelernt zu planen, sich hinzusetzen und zu tun. Und ich habe gelernt, dass wenn ich loslasse, ein Vakuum entsteht, dass sich von selber füllt.
Dann hatte ich so viel Arbeit, dass ich kaum zum Haushalten gekommen bin. Daher habe ich einen gemeinsamen Putznami eingeführt. Einmal in der Woche haben wir als Familie geputzt und aufgeräumt. Daraus hat sich ergeben, dass nun alle ein wöchentliches Ämtli haben und der HH nicht mehr mehrheitlich an mir hängt.
Und ich wollte so wenig auswärts wie möglich gehen, darum habe ich einen Wocheneinkauf und Menüplanung gemacht. Das behalte ich gerade bei. Die gewonnene Zeit ist super.
Meine Kleine und ich sind jeden Tag, bei jedem Wetter auf einen längeren Spaziergang gegangen. Auch das behalten wir so gut wie möglich bei. Ihr tut es gut, mir eine Stunde lang zu erzählen, was sie bewegt und mir tut die Bewegung gut.
Ich habe digital sehr viel gelernt und habe für meine SuS sogar Lernvideos produziert. (Was für ein Aufwand und Hut ab vor allen YoutuberInnen!
Für mich DIE Erkenntnis: Ich habe jede schwierige Phase meistern können und habe alle Anlagen in mir, dies auch zukünftig machen zu können. Sorgen mache ich mir nicht mehr auf Vorrat. Das habe ich auch noch gelernt.
Was ich auch noch gelernt habe: die Entspannung, die ich sonst jeweils nur auf langen Reisen erfuhr (Handy aus, Tag für Tag, planen was Sinn macht (Menü und Wocheneinkauf) und sonst trudeln) hat sich während einer 10-tägigen Quarantänezeit von selbst eingestellt und hält an. Ich musste nichts, konnte nichts, niemand konnte etwas wollen von mir... auch jetzt fühle ich mich ziemlich entspannt. Ich hatte vor dem Lockdown schon sehr viel (aber ruhig) organisiert, eingekauft (Pflanzen, Schulmaterial, Biblizeugs, Grundnahrungsmittel) und denke, dass sich bei mir die Faktoren "vorausschauende Planung + weniger rundherum" irgendwie optimal ergänzt haben. Im Eifer des Gefechts habe ich mir im März auch eine Liste gemacht, was ich alles tun könnte in dieser Zeit. Die Liste hängt heute noch da, nichts abgestrichen, aber es fehlt mir auch nichts. Toll. Ich kann auch sagen, dass es schulmässig wirklich immer gut lief und läuft und der Kleine durch meine Tätigkeit im Gesundheitswesen immer in die Kita konnte. Von daher hatte ich diese Stressoren nicht.
Auf einem bewussteren Konsumweg bin ich schon länger, jetzt einfach noch "geschärfter" irgendwie. Ich habe mich anders organisiert im Alltag und werde mir nun einen guten Einkaufsanhänger fürs Velo leisten (vom "Coronazusatzgeld" einer Tätigkeit), damit ich das Auto noch mehr stehen lassen kann um nah und lokal einzukaufen.
Alles in allem habe ich, glaube ich, erfahren, wie mich ein bewusster Einsatz meiner Zeit für mir Wesentliches - inklusive weglassen - entschleunigt und erdet auch daheim. Das möchte ich mir bewahren können.
Don't worry, be hopey
______________________________________ Buebe 1997, 2009 und 2017
3 * im Herz
