Welpen an Besuchskinder gewöhnen

[Bötzger11]

Hallo zusammen

Ich hoffe auf Tipps Meine Schwiegereltern haben seit Ende April einen Welpen (pyrenäischer Hütehund). Keine Frage, die Kleine ist süss und knuffig. Allerdings gestalten sich Familientreffen momentan etwas schwierig.

Von Anfang an habe ich meine Kids (11 und 8 Jahre) angehalten, sich dem Hund korrekt und vorsichtig zu nähern (immer im Beisein meiner Schwiegermutter). Allerdings findet der Welpe Kinder nicht so prickelnd. So wird zum Beispiel beim Votbeilaufen von hinten in die Ferse geschnappt - das macht sie auch bei Erwachsenen. Gestern hat sie unseren jüngeren beim vorbeigehen in die Hand geschnappt. Unterdessen finden es beide Kinder nicht mehr so lustig…wir Eltern auch nicht.

Habt ihr mir ein paar Ideen wie wir Treffen für alle stressfrei gestalten können.

Was wir bis jetzt machen (wir treffen uns ca alle zwei Wochen):
Hund wird von Kind mit Leckerli gefüttert (immer einzeln, mit Schwiegi)
Spielen oder Ähnliches liegt noch nicht drin
Ich hab den Kindern gezeigt wie sie auf den Hund zugehen sollen (im Bogen nähern, warten und Zeit geben für beschnuppern)
Nicht rennen wenn Hund in der Nähe, allg. ruhiges Verhalten

Meine schwiegi schimpft mit dem Hund wenn er schnappt. Manchmal wird er auch in die Küche gebracht oder an die Leine genommen.

Mir ist es wichtig, dass wir es gut zusammen haben. Würde zb auch zu einem Treffen mit der hundezüchterin/Trainerin mit den Kids. Gibt es etwas was wir tun können.

Danke für euer Schwarmwissen.

Lg bötzger

[Stella*]

Liebe Bötzger

Was ihr bis jetzt schon macht, ist sicher sehr gut. Es gibt allerdings einfach Hunde, die keine Kinder mögen. Ob dieser so ist oder ob er es einfach noch lernen muss, wird sich wohl erst mit der Zeit zeigen, denn er ist ja noch recht jung.

An eurer Stelle, würde ich wohl den Kindern zusätzlich raten, den Hund vorerst möglichst zu ignorieren. Vielleicht dürfen sie ihm bei der Begrüssung und beim Abschied ein Leckerly geben. So verknüpft er die Begegnungen mit den Kindern als etwas Positives. Ich als Hundehalter würde meinen Hund an seinen Platz schicken und den Kindern sagen, sie sollen den Hund möglichst in Ruhe lassen. Wenn er Interesse an den Kindern hat, geht er dann schon von selber auf sie zu.

Könntest du dir das vorstellen?

Alles Gute!

[Asta]

Liebe Bötzger

Da haben sich deine Schwiegereltern wohl auch nicht so die einfachste Rasse ausgesucht. Diese Rasse wurde ja gezüchtet, um die ihm anvertraute Gruppe gegen Eindringlinge zu verteidigen - genau das, was der Hund er aktuell tut.
Da dies aber im aktuellen Kontext nicht das ist, was von ihm erwartet wird, sollte man dem Hund klar zeigen, dass es nicht seine Aufgabe ist zu entscheiden, wer zu seinem Rudel dazustossen darf und wer nicht. Deine Schwiegereltern müssten klar die Anführerrolle übernehmen. Falls sie das nicht ohnehin schon tun, würde ich dringend eine Hundeschule evtl. auch Einzeltrainings empfehlen. Wie Stella* würde ich auch aktuell raten, den Hund bei Besuch auf seinen Platz zu verweisen und dort dann auch nicht zu ihm zu gehen.

Viel Erfolg!

[Christa]

Bötzger

Ich hatte selber ein Hund und meine Kinder waren 6 und 9 als er als Welpe zu uns kam.Unser Hund nicht die gleiche Rasse wie du
erwähnst hat sicher das erste halbe Jahr auch immer mal wieder so geschnappt.Es ist auch so das der Hund noch Milchzähne hat und die
sind auch spitziger und je nachdem ist er dann auch mal am Zahnen.

Die Kinder sollen sich wenn der Hund sie schnappt ein Aua sagen und sich sofort vom Welpen abwenden (also nicht davonrennen
aber sich auch nicht zum Hund rennen ihm keine Aufmerksamkeit schenken)so begreift er dann mit der Zeit sein tun ist nicht gut.
Bringt ihm doch das nächste Mal ein Kaustengel mit ^, so ist er beschäftigt und er kann sein Zahnweh darauf abbauen.

Auch gut ist wenn die Kinder dem Hund die richtige Mahlzeit mal geben können, so lernt der Hund er ist in der Hierarchie unter den Kindern.

Wo ist denn der Hund wenn er schnappt, du schreibst er schnappt im Vorbeigehen. Da schauen das die Kinder nicht an seinem
Liegeplatz vorbeigehen müssen, da evtl. dann halt sein Körbchen im anderen Zimmer so das er auch seine Ruhe haben kann,
wenn er frei umherläuft soll die Schwiegermutter den Hund auf seinen Platz verweisen, damit die Kinder dann zum Tisch oder WC laufen
könne etc.
Auch gut vielleicht am Anfang grad kommen wenn sie spazieren gehen und ihr geht dann alle mit und danach ist der Hund auch
müde und nach den Kauknochen schläft er eine Weile und die Kinder können da vielleicht was machen am Tisch.
Unser Hund durfte z.B auch nicht nach oben (ist eh nicht gut als Welpen Treppenlaufen) und so konnten meine da immer
ungestört spielen.Vielleicht können da die Grosseltern auch irgenwo ein Spielzimmer einrichten wo der Hund nicht hindarf.

Gut ist sicher auch wenn sie in die Welpenspielgruppe mitdürfen (weiss halt nicht wie das ist mit Coronavorschrift).Bei uns waren
sie aber froh drum, grad wenn es Welpen hatte die sonst keine Kinder zu Hause hatten und die Kinder bekommen grad mit
wie mit Hunden umgehen.

Bei uns war auch der Züchter immer mit Rat zur verfügung, er wusste vor allem halt über die Rasse und sein Verhalten dann
bescheid und kann so auch Tips geben.Kenne die Rasse nicht aber da sicher mal nachfragen wie der Hund beschäftigt werden
sollte.Z:B mit <leckerlisuche ,da können die Kinder die Leckerli nicht nur geben sondern auch verstecken und er Hund muss
dann auf Komando suche oder er Apportiert was (aber das müssen zuerst deine Eltern mit den Hund aufbauen).

[Leela]

Die Frage ist halt, ob der Welpe noch keine korrekte Beisshemmung erlernt hat oder ob er effektiv bereits anfängt zu schützen.
Ehrlich gesagt ist diese Rasse ja nicht unbedingt ein klassischer Familienhund.
Haben deine Eltern denn Hirtenhunderfahrung oder jemanden zur Seite der sie unterstützt?
Der Welpe wird bald ein sehr grosser Hund sein, ich würde das Problem jetzt angehen und nicht warten...

Edit: Sorry ich lese gerade HÜTEhund. Ist es ein Berger de pyreenes? Das ist natürlich was ganz anderes als ein Pyrenäenberghund.
In dem Fall ist es einfach ein Erziehungsproblem und er möchte die Kinder „treiben“. Das bekommt ihr sicherlich in den Griff

[Bötzger11]

Hallo

Vielen Dank für eure Antworten. Ja, es ist ein Berger de pyreenes. Es ist der 2. Hund dieser Rasse meiner Schwiegereltern. Der erste war etwas speziell… ich war viele Male sehr genervt und fand manche Situationen gar nicht lustig (zb dem Kind im Hochstuhl das Brötchen aus der Hand schnappen). Aber dieser Hund hat jetzt ja Zeit sich schon von klein an an unsere Kinder zu gewöhnen. Und mit älteren Kindern finde ich auch es auch nochmals einfacher als mit Kleinkindern.

Sie ist ja noch sehr jung und ich hoffe, dass nach dem Zahnen und einigen Monaten reifen sich das ganze entspannt.

Wir werde ihr das nächste Mal einen Kaustengel mitbringen. Ein Beissspielzeug haben wir ihr schon mitgebracht. Sie ist im Moment noch ängstlich vor allerhand Dingen, ist ja aber noch ein Baby. Sie schnappt auch Erwachsene in die Fesseln beim vorbeilaufen. Sie bleibt noch nicht allzu lange auf ihrem Platz und wuselt gerne mittendrin rum. Das mit dem Füttern ist eine gute Idee, den nächsten Besuch timen wir dann entsprechend. Zudem biete ich meiner Schwiegermutter an, mit in die Welpenschule zu gehen.

Heute kommen sie uns besuchen. Wir werden ihr im Garten ein ruhiges schattiges Plätzchen richten, dass sie nahe bei uns ist aber doch einen geschützten ruhigen Ort hat.

Danke und Gruss bötzger

[Leela]

Das mit der Angst wird nicht automatisch besser, wenn sie älter wird.
Im Gegenteil, jetzt ist sie noch jung und unbedarft und man kann Welpen noch relativ einfach an fremde Eindrücke gewöhnen.
Wenn sie sie seit Ende April haben, ist sie nun ja schon mindestens 5 Monate alt. Das ist kein Baby mehr und für die Welpenschule ist es schon zu spät, schade wenn dies verpasst wurde.
Die Prägungsphase ist nun vorbei, jetzt gehört sie in eine Junghundeschule. Dass du das übernehmen würdest, find ich super aber eigentlich sollten dass die Besitzer machen, denn du bist ja nicht die Bezugsperson.

Sprich doch mal mit deinen Schwiegereltern.
Wenn sie das mit dem Schnappen bei der falschen Person macht und auch nur eine kleine Blessur entsteht und der sie dann beim Arzt zeigen geht, hat der eine Meldepflicht ans Veterinäramt. Das ist bestimmt unangenehm, dann mit der Kleinen zum Wesenstest anzutraben. Besser jetzt mit der Erziehung anfangen

[Bötzger11]

Nein, nein - ich würde mit den Kids nur 1x mitgehen. Erziehen müssen schon die Besitzer. Ich habe sehr geraten, dass sie die hundeschule besuchen und nicht ‚nur‘ einige Termine mit dem Züchter absolvieren.

Oha - dann hoffe ich, dass sie als Junghund noch einen „Gump“ macht. Der frühere Hund war mir echt nicht sympathisch und ich als katzenmensch kann zu wenig abschätzen ob’s an mangelnder Erziehung lag oder am Charakter des Tiers.

Auch frag ich nochmals nach ob später Agility oder Ähnliches ein Thema wird. Der Hund ist ja blitzgescheit und muss - mangels Fehlens einer Schafherde - ausgelastet werden

[Leela]

Als Katzenmensch kennst du dich aber gut mit Hunden aus Agility wäre wirklich eine ideale Sportart für die Rasse.
Irgendwas sollten sie schon mit ihm machen, sonst sucht er sich selbst Arbeit...

[Bleistift79]

Ich bin da ehrlich gesagt ganz bei stella und leela.

Das ist kein Hundebaby mehr, sondern ein Junghund. Ein Hütehund. Der bis dato, so liest es sich auf jeden Fall, jeweils keine eindeutige Rückmeldung auf sein Zwick-Verhalten erhalten hat. Mal schimpfen, mal in die Küche, mal an die Leine. Somit keine klare Kommunikation statt findet.
Grad Hunde mit Herdenschutzanteil sind aber auf diese klare Kommunikation angewiesen.
Ich hoffe, deine Schwiegereltern finden den Rank und gehen in eine Junghundegruppe.

zum Thema Charakter und Erziehung:
es gibt sicher Hunde die weniger führig und lenkbar sind, aber im Endeffekt ist das „Problem“ am anderen Ende der Leine“.
Da nehme ich mich nicht davon aus. Unser Hund ist ein Bordercollie -Mischling.
Auslastung ist bei diesen Hunden wirklich wichtig.