Corona-Virus Teil 6

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

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sonrie
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von sonrie »

Wundert mich nicht. Existenzängste, Sorgen, Einsamkeit, keine Ablenkung mehr, keine fixen Termine für Hobbies etc. weniger Struktur.... all das nimmt Menschen, denen es eh schon nicht supergut ging nochmal viel weg. Dazu kommen weniger soziale Kontakte, keine Berührungen, etc.
Ob es nun 18 % sind oder 25% oder nur 10% spielt am Ende nicht mal so die Rolle, die derzeitige Situation erschwert das Leben für viele zusätzlich. Mein Mann ist seit November ohne Job zu Hause das geht nicht spurlos an ihm vorbei (sich nutzlos fühlen, keine Tagesstruktur, als Versager fühlen, ausgeliefert sein, seine Aufgaben nicht erfüllen können etc.) - und so geht es im Moment leider einigen.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Ursi71
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von Ursi71 »

stella hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 06:31 Das wären ja dann auf ein 20ger Team vier Leute?! Überlege mir gerade, wer das in meinem Team ist?
Mal ehrlich, ich stelle eher die 3% vor der Pandemie in Frage als die 18% danach. Ersteres war schon vorher viel zu wenig. Ich vermittle seit Jahren bei Arbeitskonflikten und es ist erschreckend, wie gross der Anteil an Krankschreibungen "arbeitsplatzbedingt" bei den Personen ist, die zu uns kommen. Klar ist es so, dass ich eine gefiltertes Bild erhalte, weil wir berufsbedingt eben bei Problemen einbezogen werden.
Trotzdem. Auch wenn die Personen noch arbeiten. Jeder kann ein Lied davon singen wieviele Personen das sind, die von einem Tag auf den andern krank sind und dann nie mehr zurückkommen.
Auch bei GG, einer Grossfirma im Finanzbereich ist es üblich dass die Mitarbeiter sich monatelange Auszeiten nehmen (müssen) zur Erholung, dass sie krank werden und nie mehr wiederkommen und dann bei einer anderen Firma der gleiche Kreislauf wieder losgeht.

Sunne12
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von Sunne12 »

Ich bin da auch sehr in einem Findungsprozess. Das ganze Gesundheitswesen ist ja extrem hierarchisch geführt. Ohne HF-Papier kannst man selten etwas erreichen - auch wenn man vielleicht spezialisiert ist in einem Gebiet. Das untere Kader hat Mühe, die Selbstwirksamkeit der Mitarbeiter auch wirklich wirken lassen.
In meiner Traumvision ist der Teamleiter nur der, der all seine tollen Mitarbeitern koordiniert und sie in ihren Ideen unterstützt bzw. coacht (z.B. wie setzten wir das am konkreten Arbeitsplatz um - Machbarkeit), die einzelnen Fähigkeiten wahrnimmt und fördert. Entweder macht das der Teamleiter oder es gibt einen betrieblichen Mentor.
Dieser Prozess hat bei mir die Pandemie ausgelöst. Ich weiss überhaupt nicht, wohin mein Weg geht - aber ich finde so mache ich nicht weiter und so könne wir nicht weitermachen. Insofern, ja es kann auch eine Chance sein.
Aber ich sehe die 18% in meinem Umfeld auf jeden Fall! Es ist eine enorme Gratwanderung zwischen herauskitzeln aus der Kommfortzone und Absturz durch Depression. Ich hoffe die Forderungen der FSP werden SOFORT umgesetzt.
Es ist ja sowieso scheinheilig, dass man aus Angst vor der Kostenexplosion die Psychologen nicht direkt mit den KK abrechnen lässt! Man müsste in einem ersten Schritt Symptombehandlung betreiben (Psychologen arbeiten lassen) und parallel dazu mal endlich Ursachenbekämpfung betreiben.
Das ist in etwa so, wie ein grosses Raunen - von wegen Sparmassnahmen - durch das Kader gehen würde, wenn ich den Vorschlag bringen würde, dass wir ein Gefäss für Psychohygiene im Betrieb benötigen. Aber erst muss Symptombehandlung her - die MA benötigen besseren psychischen Support, was erst mal personelle- und finanzielle Ressourcen bindet. Aber in einem Folgeschritt würden die Krankentage zurück gehen, die Fluktuationszahlen sinken und die Arbeitsqualität steigen!

5erpack
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von 5erpack »

sonrie hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 08:49 Wundert mich nicht. Existenzängste, Sorgen, Einsamkeit, keine Ablenkung mehr, keine fixen Termine für Hobbies etc. weniger Struktur.... all das nimmt Menschen, denen es eh schon nicht supergut ging nochmal viel weg. Dazu kommen weniger soziale Kontakte, keine Berührungen, etc.
Ob es nun 18 % sind oder 25% oder nur 10% spielt am Ende nicht mal so die Rolle, die derzeitige Situation erschwert das Leben für viele zusätzlich. Mein Mann ist seit November ohne Job zu Hause das geht nicht spurlos an ihm vorbei (sich nutzlos fühlen, keine Tagesstruktur, als Versager fühlen, ausgeliefert sein, seine Aufgaben nicht erfüllen können etc.) - und so geht es im Moment leider einigen.
Es tut mir leid das sich dein Mann so fühlt!
Kann dir nachfühlen! Mein Mann war auch hin und wieder arbeitslos. Dazu kam bei ihm „ Ausländer also los auf den Bau“ metanlität. Das hat zusätzlich noch an seinem „ Ego“ genagt! Hoffe dein GG findet schnell wieder etwas!

Und ja du hast vollkommen recht!

@ junge Erwachsene.
Ich finde das für die wirklich schwierig. Meine älteste ist 18. bei ihr ist das soziale Leben sehr wichtig. Als die Diskussion um Schliessung der sek2 los ging, war sie extrem schwierig. Nicht auszudenken was die jungen Studenten machen!
Die Unis sind zu!
Da gibt es kein Präsenz Unterricht mehr und das seit langem!
Neu studierende fühlen sich vollkommen alleine gelassen!

Diese Krise wird nicht fertig sein wenn alles wieder offen ist!
Nein danach braucht es noch Jahre um die ganzen Schäden zu beziffern und wieder in Ordnung zu bringen!

Ich hoffe einfach das die Leute dann bitte bei den nächsten Abstimmungen etwas weiter als nur auf ihren Teller schauen!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

sonrie
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von sonrie »

@5er pack: er ist nicht arbeitslos, er ist selbständig und kann/darf momentan nicht arbeiten.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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dede
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von dede »

sonrie hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 10:25 @5er pack: er ist nicht arbeitslos, er ist selbständig und kann/darf momentan nicht arbeiten.
Geht mir auch so, nur ist es bei mir ein wirklich kleines Arbeitspensum, deshalb kein Vergleich. Ich sehe es aber bei einigen anderen, die so ein 100%-Pensum auf quasi 0% runtergeschraubt bekommen haben und nun wirklich etwas verloren da stehen. Planbar ist vieles nicht, weil du auch jederzeit bereit stehen musst, weil es plötzlich wieder losgehen kann.
Bei mir ist es so, dass ich normalerweise 1/2 - 1 Tag pro Woche arbeite. Von der Arbeit her kann es sein, dass ich noch die nächsten 3 - 4 Monate nicht arbeiten werde. Der Chef hat auch Einsatzpläne für diverse Szenarien gemacht, weil die Möglichkeit (auch wenn aktuell wirklich sehr klein) besteht, dass ich ab nächster Woche (oder auch irgendwann in den nächsten 3 Monaten) bis zu 4x/ Woche einen Einsatz hätte. Flexibilität ist momentan das Ding. Klar, ich könnte auch sagen, ich suche mir etwas anderes, weil nicht arbeiten eben auch bedeutet, nichts verdienen. Aber ich mag diese Arbeitsstelle, die passt mir momentan gut. So lasse ich es mal auf mich zukommen. Das ist meine Entscheidung. Und ich finde, dass ich da im Vergleich zu anderen nichts zu Jammern habe, auch wenn mir der Ausgleich schon fehlt.
Für andere ist es aber wirklich sehr schwierig und kaum auszuhalten. Wenn ich meine Situation jetzt so auf 100% hochrechne, dann bekomme ich so eine ganz leichte Idee, wie schwierig das für diese Menschen sein muss. Kombiniert mit echten finanziellen Sorgen....da sehe ich schon einiges an Potential schwere depressive Symptome zu entwickeln. Auch ausserhalb der Altersgruppe 14 - 24 Jahre.

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Asta
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von Asta »

dede hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 08:48 Her mit all den Lösungen, die einen guten Ansteckungsschutz bieten und die Bedürfnisse dieser Altersgruppe besser berücksichtigen!
Wäre ich Entscheidungsträgerin würde ich mit dem Wissensstand von heute wahrscheinlich folgenden Vorschlag in die Diskussion mit meinem Team einbringen (und wäre froh, dass ich nicht alleine entscheiden müsste): Allen Risikogruppen wird dringend empfohlen FFP-2 Masken zu tragen, wenn sie Personen treffen. Hygieneregeln (aber keine Abstandsregeln) gelten für alle. Ansonsten keine Massnahmen.
Überall hängen Plakate und sind Filme zu sehen zur konkreten Handhabe dieser Masken und die Masken werden kostengünstig an die Bevölkerung abgegeben.

Ich bin gespannt, was ihr mir antworten würdet.

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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von 5erpack »

Asta ich wäre auch dafür das man FFP2 Masken tragen sollte. Diese aber gratis verteilt!
Vielleicht ziehen es dann auch alle an und tragen eine Maske nicht tagelang!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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ChrisBern
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von ChrisBern »

5erpack hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 08:39 Psychische Erkrankung sind doch schon immer ein Tabuthema gewesen!
Alleine Burnout, das ist soweit ich weis noch nicht mal im medizinische Katalog!
Da gibt es Ärzte die denken das gibt es nicht!
Die sagen dann, wie bei meinem GG: ja jetzt gehen sie mal drei Wochen an den Strand und dann geht’s ihnen wieder gut....
Das mit dem Burnout stimmt so nicht ganz. Ja, diese Diagnose war bzw ist immer noch nicht im DSM (Klassifikation psychischer Erkrankungen) enthalten. Das kommt aber nicht aus einer Leugnung heraus, sondern das nicht klar ist, ob Burnout wirklich etwas anderes ist als eine Antriebsstörung (depression). Die vier Dimensionen von Burnout konnten nie so richtig bestätigt werden. Allerdings können die Leute oft besser eingestehen, dass sie ein Burnout haben, bei einer Depression sieht das anders aus.

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dede
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von dede »

Asta hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 11:49
dede hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 08:48 Her mit all den Lösungen, die einen guten Ansteckungsschutz bieten und die Bedürfnisse dieser Altersgruppe besser berücksichtigen!
Wäre ich Entscheidungsträgerin würde ich mit dem Wissensstand von heute wahrscheinlich folgenden Vorschlag in die Diskussion mit meinem Team einbringen (und wäre froh, dass ich nicht alleine entscheiden müsste): Allen Risikogruppen wird dringend empfohlen FFP-2 Masken zu tragen, wenn sie Personen treffen. Hygieneregeln (aber keine Abstandsregeln) gelten für alle. Ansonsten keine Massnahmen.
Überall hängen Plakate und sind Filme zu sehen zur konkreten Handhabe dieser Masken und die Masken werden kostengünstig an die Bevölkerung abgegeben.

Ich bin gespannt, was ihr mir antworten würdet.
Hast du den Nachweis, dass diese FFP-2-Masken ausreichenden Schutz bieten können, gerade ohne Abstand?
Wie willst du Risikogruppen definieren?
Was machst du mit all denen, die sich vor einem Long-Covid schützen wollen. Das betrifft je nicht nur die Risikogruppen?
Wie sollen sich die Menschen verhalten, die Kontakt mit Risikogruppen haben? Sollen Risikogruppen zu Hause auch FFP-Masken tragen, im Bett z.B, wenn sie neben ihrem Partner schlafen?

Ein Nachweis, dass eine FFP-2-Maske als alleinige Massnahme vor einer Ansteckung schützt, existiert nach meinem Wissensstand nicht wirklich.
Ich persönlich sehe keine Lösung darin, Risikogruppen (Menschen mit einer Krankheit) als Menschen 2. Klasse abzustempeln.

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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von Ursi71 »

ChrisBern hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 12:43 Allerdings können die Leute oft besser eingestehen, dass sie ein Burnout haben, bei einer Depression sieht das anders aus.
Ja leider ist das so, ein Burnout ist ja schon fast eine Qualifikation, zeigt es doch, dass man über seine Grenzen hinaus gearbeitet hat und dass man sich für andere aufgeopfert hat. Mit einer Depression ist man einfach nur krank ... :roll:
irgendwie schade

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dede
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von dede »

Ursi71 hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:36
ChrisBern hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 12:43 Allerdings können die Leute oft besser eingestehen, dass sie ein Burnout haben, bei einer Depression sieht das anders aus.
Ja leider ist das so, ein Burnout ist ja schon fast eine Qualifikation, zeigt es doch, dass man über seine Grenzen hinaus gearbeitet hat und dass man sich für andere aufgeopfert hat. Mit einer Depression ist man einfach nur krank ... :roll:
irgendwie schade
Ja, das ist wirklich schade. Kranksein ist ein grosser Makel, darf man nicht. Somatisch geht's ja noch, aber psychisch gar nicht. Tragisch.

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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von Leela »

Asta hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 11:49
dede hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 08:48 Her mit all den Lösungen, die einen guten Ansteckungsschutz bieten und die Bedürfnisse dieser Altersgruppe besser berücksichtigen!
Wäre ich Entscheidungsträgerin würde ich mit dem Wissensstand von heute wahrscheinlich folgenden Vorschlag in die Diskussion mit meinem Team einbringen (und wäre froh, dass ich nicht alleine entscheiden müsste): Allen Risikogruppen wird dringend empfohlen FFP-2 Masken zu tragen, wenn sie Personen treffen. Hygieneregeln (aber keine Abstandsregeln) gelten für alle. Ansonsten keine Massnahmen.
Überall hängen Plakate und sind Filme zu sehen zur konkreten Handhabe dieser Masken und die Masken werden kostengünstig an die Bevölkerung abgegeben.

Ich bin gespannt, was ihr mir antworten würdet.
Ich verstehe deine Überlegungen aber ich hoffe zum jetzigen Zeitpunkt doch noch ganz stark, dass die Impfung und der Frühling bald entschärfend wirken.
Die Zahlen werden mit den wärmeren Temperaturen hoffentlich runtergehen. Dann müssen wir es nur noch hinbekommen, alle Impfwilligen in der Zeit zu impfen, um eine erneute Welle gegen ende Jahr zu vermeiden.
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Asta
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von Asta »

dede hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:16

Hast du den Nachweis, dass diese FFP-2-Masken ausreichenden Schutz bieten können, gerade ohne Abstand?
Wie willst du Risikogruppen definieren?
Was machst du mit all denen, die sich vor einem Long-Covid schützen wollen. Das betrifft je nicht nur die Risikogruppen?
Wie sollen sich die Menschen verhalten, die Kontakt mit Risikogruppen haben? Sollen Risikogruppen zu Hause auch FFP-Masken tragen, im Bett z.B, wenn sie neben ihrem Partner schlafen?

Ein Nachweis, dass eine FFP-2-Maske als alleinige Massnahme vor einer Ansteckung schützt, existiert nach meinem Wissensstand nicht wirklich.
Ich persönlich sehe keine Lösung darin, Risikogruppen (Menschen mit einer Krankheit) als Menschen 2. Klasse abzustempeln.
Nein, ich habe keinen wissenschaftlichen Nachweis, habe nicht recherchiert. Ich beziehe mich einfach auf den Klinikalltag, aus dem mir subjektiv (keine Studienergebnisse) nicht bekannt ist, dass sich medizinisches Personal häufig bei Patient*innen (egal mit welcher Erkrankung) ansteckt, wenn es solche Masken trägt. Zudem glaube ich nicht an die ultimative Sicherheit. Die gibt es für mich nicht.
Was ich mit all denen mache, die sich vor Long-Covid schützen wollen? Sie dürfen selbstverständlich immer freiwillig eine Maske tragen.
Die Angehörigen von Risikogruppen müssten ja keine Maske tragen, da die FFP-2-Masken ja den Träger, die Trägerin selbst schützen. Es muss also keine Maske für jemand anders getragen werden. Ja, die Risikogruppen müssten dann wohl auch die Masken zu Hause tragen, wenn sie eine möglichst grosse Sicherheit wollen würden (wäre in meinem Szenario ja alles freiwillig, eine Empfehlung).
dede hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:16
Ich persönlich sehe keine Lösung darin, Risikogruppen (Menschen mit einer Krankheit) als Menschen 2. Klasse abzustempeln.
Ui nein, das würde ich auch nicht wollen. Ich stelle mir aber nicht vor, dass es nach diesen 12 Monaten eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt, wenn gewisse Personen Masken tragen.
Leela hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:45
Ich verstehe deine Überlegungen aber ich hoffe zum jetzigen Zeitpunkt doch noch ganz stark, dass die Impfung und der Frühling bald entschärfend wirken.
Die Zahlen werden mit den wärmeren Temperaturen hoffentlich runtergehen. Dann müssen wir es nur noch hinbekommen, alle Impfwilligen in der Zeit zu impfen, um eine erneute Welle gegen ende Jahr zu vermeiden.
Ja, ich glaube auch an eine Entschärfung durch die Impfung und die wärmeren Temperaturen. Aber ich glaube nur an eine Entschärfung, die sich dann im Herbst wieder zuspitzen könnte. Irgendjemand hier (warst du es @ChrisBern?) hatte hier mal so treffend geschrieben, dass dieses Ding doch ein Virus sei. Viren mutieren eben. Diese Impfung mag für diesen Typ VIrus und bestenfalls gegen ein paar seiner Mutationen wirken, aber doch nicht für alle zukünftigen Mutationen, ist ja bei der Grippeimpfung auch so. Mir fehlt die langfristige Perspektive. Wir müssen aus meiner Sicht mit diesem Virus leben lernen und uns von der optimalen Sicherheit verabschieden.

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lili785
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von lili785 »

Ja, das ist wirklich schade. Kranksein ist ein grosser Makel, darf man nicht. Somatisch geht's ja noch, aber psychisch gar nicht. Tragisch.


Dem stimme ich voll und ganz zu.
Ich spreche aus Erfahrung, hatte 3 Depressionen (vor der Covid-19-Zeit).
Es ist halt so, dass es die Leute auch nicht nachvollziehen können, wie es einem wirklich geht, wenn sie das selbst nicht durchgemacht haben.
Das kann man auch niemanden vorwerfen.
Wirklich verstehen konnte mich nur meine Psychiaterin.

Solange man professionelle Unterstützung und ein verständnisvolles Umfeld hat, geht es eventuell irgendwie.
Es braucht aber Zeit und braucht oft auch Medikamente. Wenn das fehlt wird es enorm schwierig, da raus zu kommen.
Ich war dann schlussendlich 6Wo. in einer Klinik.
Vieles dort hat mir sehr geholfen.
Als ich wieder Zu Hause war, brauchte esnoch Monate bis ich wieder so war, wie ich mich kannte.
Heute weiss ich, wie ich besser auf mich Acht geben kann und dass ich auch präventiv viel machen kann: Pausen, Erholung, Therapie, Hobbys nicht vernachlässigen, MBSR, etc
Das musste ich hart erlernen.
‚Alles, was du mit einem Lächeln beginnst, ist dir schon fast gelungen.‘ (Dalai Lama)

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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von tiwa »

betr. ffp2 masken: lange wurde doch gesagt diese seien nur für kurzes tragen geeignet, plötzlich sollen alle dauernd damit rum laufen. das gefällt mir nicht. freiwillig von mir aus, aber ich möchte nicht.
also meine jungs sind noch nicht 16, haben aber seit monaten kein training und kein jugendhaus hat hier offen.
also ausser privat abmachen läuft gar nichts, schon fast das ganze jahr.
der grosse hat nicht so ein grosses soziales umfeld, ist neu in der lehre und hat da noch nicht so anschluss.
er tut mir gerade richtig leid, er ist so viel alleine. er kann dies normal gut ab, aber letztens sagte er mir er sei einsam.
chline brüeder okt 07
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von sonja32 »

Ich stelle einen Kommentar hier rein aus dem Internet (also nicht von mir), der es auf den Punkt bringt.

Die Pressekonferenz Heute war von A bis Z ein Trauerspiel. Die haben sich alle disqualifiziert mit ihren Aussagen. Hier einige Beispiele:

Letzte Woche machten die Mutationen ungefähr 10% aller Fälle aus. FALSCH. Letzte Woche gab es ca 13'000 Fälle total. Dann müssten aber bereits 1'300 Mutationen bekannt sein. Es gab aber seit Weihnachten nur ungefährt 1'000 Mutationen.

Nur leichter Rückgang seit Mitte Januar. FALSCH, In den letzten zwei Wochen betrug der Rückgang in absoluten Werten 40% und die Positivitätsrate ging um 38% zurück. Wie dabei der R-Wert nur 0.9 betragen kann, ist mir schleierhaft.

Wir müssen auf 300 Fälle pro Tag kommen. FALSCH. Das Gesundheitssystem darf nicht an den Anschlag kommen. Beispiel Kanton Zürich; da hat sich die Belegung der Spitalbetten mit Corona seit Anfang Januar mehr als halbiert. In den Intensivabteilungen sind 2/3 Non-Covid Patienten.

Hört auf dem Volk so einen Mist zu erzählen. Was da kommt ist nie und nimmer eine seriöse wissenschaftliche Analyse.
Sonja mit iceprincess (20) und kleinronaldo (16)

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Lotus
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von Lotus »

Sonja, ich denke eindeutig, das Ziel ist unklar. Wurde es jemals klar definiert???

Auch das Thema Übersterblichkeit wird einfach pauschal abgetan.
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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ChrisBern
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von ChrisBern »

Das offizielle Ziel war in meiner Erinnerung schon, dass die Spitäler nicht an den Anschlag kommen sollen. Allerdings höre ich jetzt auch immer häufiger (auch aus D) "Inzidenzziele". Moving target, sozusagen. ;-)

Edit: habe vorgestern Nachrichten auf MDR geschaut. Ein Plan ist, dass in Thüringen die schulen nicht vor Ostern öffnen. Über drei Monate keine Schule...falls das so kommt...uff.

Achja, falls jemand bisschen gute News lesen will, NZZ hatte tatsächlich in den letzten tagen auch ein paar vorsichtig-optimistische Berichte. Ab und an brauche ich ja mal nen Lichtblick!

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Lotus
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Re: Corona-Virus Teil 6

Beitrag von Lotus »

...und der stern stellte die Frage in den Raum, ob man alle Kinder das Schuljahr wiederholen lassen soll!??? (Ja, wenn man das "Arbeiten für die Schule" weggelassen hätte, aber sonst??? Gehts noch?)
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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