Corona-Virus Teil 8

[mariposa_2]

Und ja, die grosse Mehrheit, die die Massnahmen mitträgt, sich Gedanken dazu macht, ob und wie sinnvoll sie sind und zum Schluss kommt, dass es wohl sein muss, die ist ruhig, die poltert und schreit nicht.

Ich nehme es anders wahr. Ich sehe viele Menschen, die die Massnahmen mittragen, OBWOHL sie sie nicht sinnvoll finden/Mühe haben etc.
Es ist viel schwieriger, etwas mitzutragen, wenn man den Sinn dahinter nicht sieht (ganz allgemein ausgedrückt) und das zeugt doch von viel Gemeinsinn, findest du nicht?
Es sind nur wenige die poltern und schreien (die aber logischerweise Aufmerksamkeit auf sich ziehen.)

[Malaga1]

Und glaubt mir: DIe Kinder werden dann ohne Lappen in die Schule gehen dürfen, wenn sie geimpft sind. Aber es gibt keinen Impfzwang, es ist alles freiwillig .

Wieso bist du überzeugt, dass das so sein wird? Gibt es konkrete Hinweise dafür? Für mich hört sich das etwas nach unnötig energieverbrauchender Schwarzmalerei an und ich persönlich bleibe lieber bei der Hoffnung, dass, wenn alle, die möchten, geimpft sind, sich die Situation wieder entspannt.

Kann ich mir auch nicht vorstellen.
Zumal das ja keine schweizweite Regelung ist.
Meine 3 Kinder trugen noch nie eine Maske in der Schule und wurden auch noch nie getestet.

Ich mag das deinen Kindern von Herzen gönnen, meinen hilft das leider nicht. Diktatorin Silvia Steiner wird die Schülerinnen und Schüler des Kantons Zürich weiterhin mit harter Hand durch die Pandemie führen. Eine Impfpflicht wird sie kaum verfügen können, aber die Massnahmen nur für geimpfte Kinder lockern. Das kommt dann aufs gleiche heraus.

[Neonova]

Und glaubt mir: DIe Kinder werden dann ohne Lappen in die Schule gehen dürfen, wenn sie geimpft sind. Aber es gibt keinen Impfzwang, es ist alles freiwillig .

Wieso bist du überzeugt, dass das so sein wird? Gibt es konkrete Hinweise dafür? Für mich hört sich das etwas nach unnötig energieverbrauchender Schwarzmalerei an und ich persönlich bleibe lieber bei der Hoffnung, dass, wenn alle, die möchten, geimpft sind, sich die Situation wieder entspannt.

Nun ja, nachdem der Berger immer sagte, Kinder seien nicht gefährdet, macht er jetzt auch auf Panik und unsere Regierungen sind expertenhörig. Natürlich macht man alles in Salamitaktik, damit es nicht auf einmal einen Volksaufstand gibt.

Macht er denn auf Panik? Da haben wir wohl einfach unterschiedliche Wahrnehmungen.

[stella]

Sunne
Ich finde so Ausdrücke wie "Schafherde" nicht wirklich hilfreich in einer Diskussion und es zeigt mir einmal mehr auf, dass eine echte Diskussion eben nicht möglich ist.

Ich finde es absolut zynisch, den Pandemieverlauf auf die Auslastung der Intensivbetten zu reduzieren. Und nun werde ich deutlich: Es ist menschenverachtend.
Aktuell steigt diese Auslastung wieder. Die PatientInnen sind genau in der Elterngeneration der SuS. Der Altersdurchschnitt wird immer jünger.

So lange man die Krankheit noch wenig erforscht hat, rechtfertigt sich in meinen Augen ein Laufenlassen des Virus nichts, aber auch gar nichts. Stichwort schwerer Verlauf und Longcovid, auch bei den Kindern und Jugendlichen. Man geht aktuell davon aus, dass Longcovid ungefähr 7% betrifft. Auch wenn der Prozentsatz tiefer sein wird, weil wir ja aktuell wirklich gerade in einer Pandemie stecken und man noch nicht alles weiss zu dieser "neuen" Krankheit, wird es wohl im Schnitt pro Klasse ein Kind treffen. Laut Bundesverfassung haben Kinder und Jugendliche das Recht, besonders geschützt zu werden. Da sind in meinen Augen ein Nasenmundschutz und all die anderen Massnahmen in den Schulen gerechtfertigt.

Kommunikation... Ja, die ist erschwert. Und ja, das war am Anfang sehr, sehr schwierig für alle Beteiligten in der Schule. Aber auch hier: Wohooo, die Kinder und Jugendlichen sind wohl doch etwas anpassungsfähiger als wir meinen... In meiner Bubble haben wir uns daran gewöhnt. Und wir werden uns auch wieder umgewöhnen, wenn wir den NMS nicht mehr tragen müssen.

Welche Einschränkungen haben Kinder und Jugendliche aktuell? Welche? Wirklich. Das interessiert mich. In meinem Wohnkanton haben sie Massnahmen, die ich aktuell als noch sehr sinnvoll erachte. Ansonsten können sie ins Training, sie können in die Musikschule, in die Trampolinhalle, ins Kino. Sie können sich draussen treffen, drinnen auch, mit beschränkter Anzahl. Aber ehrlich: Welche Jugendlichen haben sich drinnen mit mehr als 10 Leuten regelmässig getroffen? Ich kenne niemanden.

Ein Schaf der Schafherde hat geschrieben. Nun habe ich keine Lust mehr. Ich mag mich auf eine solche Art schlicht nicht austauschen. Ne... Nein... Nicht.

[iselle]

@Stella: Danke für Deine sachlichen und klugen Texte. Ich hoffe, Du findest irgendwann wieder den Rappel, hier mitzuschreiben.

[krista]

@stella
Danke, sehe ich genauso, und es geht mir genauso.

@Diskussions-Sprache
Ich wäre froh, wenn man sich mehr bemühen würden, diese reisserische Sprache abzustellen. Es nervt kolossal.

(Wobei mir auffällt, dass sich vor allem jene dieser Sprache bedienen, die sich eigentlich genau über diese aufregen )

[Neonova]

Es ist übrigens nicht so, dass alle die Meinung vertreten, dass Impfungen für Kinder ein no-go ist. Wir werden in der Praxis häufig gefragt, ob man die Kinder schon impfen könne und scheinbar gibt es doch einige Eltern, die das herbeisehnen.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es hier im Forum Eltern gibt, die so denken, sich bei dieser Diskussionskultur allerdings nicht zu äussern wagen. Das fände ich schade, kanns aber verstehen.

[Sunne12]

Du ich bezeichne mich selber auch als Schaf in der Herde.

Spital: wichtig ist nicht nur der Income sondern auch der Outcome. Also wie viel der "jüngeren" Personen die ins Spital müssen haben einen langen Aufenthalt und v.a. Spätfolgen? Mit dieser Begründung dass Jüngere ins Spital müssen, sollten wir schleunigst Alkohol und Zigaretten verbieten und noch vieles mehr in unserem Land anpassen.

Longcovid: Ich bin überzeugt dass es das gibt, deshalb bin ich auch Impfbefürworterin. Mich irritiert, dass nun PLÖTZLICH auch Kinder betroffen sein sollen und zwar in hohem Mass. Und ACHTUNG "man geht davon aus" - das heisst so gut wie nichts. Die Grippentoten wurden jeweils hochgeschätzt, in der Medizin kennen wir solche "Schätzungen" und "davon ausgehen" sehr gut. Das kann heissen Ja oder aber auch als Argument missbraucht werden um etwas aufzudrängen. Alle Jahre wieder als Pflegeperson erlebt.

[dede]

@Kinder betroffen von Covid

Die Diskussion in den Medien und die Realität sind da wahrscheinlich nicht ganz deckungsgleich.
In den Medien wird praktisch nie über Spitalaufenthalte von Kindern geschrieben. An Fortbildungen über Covid und Kindern sieht es etwas anders aus. In der Öffentlichkeit wird darüber geschwiegen, vielleicht nicht gelogen, aber es werden gewisse Dinge verschwiegen oder schön geredet.

Es ist schon so, dass Infektionen für die Kinder in der Regel problemlos sind. Trotzdem gibt es die wenigen, die Probleme machen, sei es beim akuten Infekt oder als PIMS. Für die Kapazitäten in den Kinderspitälern kann die Durchseuchung einer mehrheitlich nicht-immunen Kindergruppe schon Probleme bereiten. Die Kapazitäten in den Kinderspitälern sind schon im Normalfall in der Regel eher ausgebucht.

Daneben stellt sich schon die Frage, warum nicht auch die Kinder wählen dürfen: durchseuchen oder impfen. Ich finde es ethisch wichtig, dass auch da die Wahlfreiheit besteht. Es gibt sie wirklich auch, die Eltern, die ihre Kinder lieber impfen lassen.

Nebenbei: Für die Verteilung des Influenza-Virus sind grösstenteils die nicht-immunen (Klein-)Kinder verantwortlich. Beim Impfen hat sich die Schweiz bisher vor allem auf die Risikogruppen konzentriert. Realität ist einfach auch, dass Impfungen bei älteren Menschen weniger stark wirken als bei jüngeren. Fachlich wird diskutiert, ob die Impfung der Risikogruppen wirklich die richtige Strategie ist oder ob die Impfung der Nicht-immunen nicht viel wirkungsvoller wäre.

[Moreen]

Es ist übrigens nicht so, dass alle die Meinung vertreten, dass Impfungen für Kinder ein no-go ist. Wir werden in der Praxis häufig gefragt, ob man die Kinder schon impfen könne und scheinbar gibt es doch einige Eltern, die das herbeisehnen.
Ich kann mir auch vorstellen, dass es hier im Forum Eltern gibt, die so denken, sich bei dieser Diskussionskultur allerdings nicht zu äussern wagen. Das fände ich schade, kanns aber verstehen.

Und was sind die Gründe, weshalb diese Eltern ihre Kinder impfen lassen wollen? Ist es die damit "gewonnene" Reisefreiheit? Oder gibt es medizinische Gründe dafür?

[Neonova]

@Moreen: es ist eine Mischung von Angst vor Ansteckung, Wunsch, dass der Spuk vorbei ist und auch eigene Erfahrungen, die mitspielen. Viele unserer Patienten haben Familie im Ausland (GB, Italien, Portugal, Spanien) wo die ganze Pandemie etwas anders verlaufen ist. Auch haben viele mit ausländischem Hintergrund resp. Expats zum Thema impfen ein anderes Verhältnis und stehen dem ganzen viel unkritischer gegenüber. Das merken wir beim impfen ganz generell. Die kommen schon mit der Einstellung „wir wollen ALLES impfen“.

Das alles ist natürlich nur mein subjektiver Eindruck.

[Moreen]

@Neonova, danke für die Erklärung. Und wie beratet ihr diese Eltern bzw. was empfehlen die Kinderärzte? Generell einfach alles impfen ohne zu hinterfragen, finde ich echt problematisch...

[Neonova]

Ich bin immer ehrlich und sage, dass ich noch keine wirkliche Empfehlung abgebe, da ich selber noch viel zu wenig Infos habe. Auch von den offiziellen Kinderärztevereinigungen gibt es noch keine Stellungnahmen/Empfehlungen. Das ist noch zu früh. Wie ich gelesen habe, rechnen sie in der Schweiz mit sicher 6 Monaten, bis die Impfung für Kinder ab 12 wirklich zur Verfügung steht. Ich nehme an, dass in den nächsten Monaten dann Ergebnisse und Empfehlungen folgen werden. Ich rechne damit, dass das Thema auch bei den Kinderärzten kontrovers diskutiert werden wird.
Ich kann also auch nicht wirklich viel dazu sagen und das kommunizieren meine Kolleginnen und ich auch so.
Nicht so befriedigend, aber wir wissen einfach noch zu wenig.

[sonrie]

Ein Schaf der Schafherde hat geschrieben. Nun habe ich keine Lust mehr. Ich mag mich auf eine solche Art schlicht nicht austauschen. Ne... Nein... Nicht.

Ich verstehe dich, ich wäre auch eher für eine sachliche Diskussion zu haben als über Schafe, Zwang und DIktatur zu sprechen.
Aus manchen Userinnen spricht viel Wut und vielleicht auch Angst, das macht es unmöglich sachlich zu diskutieren. Schade.

[Moreen]

@Neonova, es würde mich nicht wundern, wenn man über kurz oder lang wieder davon absieht, Kinder impfen zu wollen. Es ergibt für mich einfach keinen Sinn (ausser dem der wirtschaftlichen Interessen der Pharmakonzerne). Eine Grippeimpfung für Kinder war ja bis anhin meines Wissens auch nie Thema, diese wird ja lediglich der Risikogruppe empfohlen. Wieso sollte es sich bei der Covid-Impfung anders verhalten? Ich bin gespannt auf die Diskussion (sofern man als Nicht-Medizinier davon überhaupt was mitbekommt). Aber dass Eltern ihre Kinder nur aus Angst impfen lassen, halte ich definitiv als die falsche Motivation.

[sonrie]

@Impfen, um wieder reisen zu dürfen - meine Gedanken dazu: ist es nicht irgendwo völlig schräg, dass sich viele (jüngere) Leute nur deshalb impfen, um wieder reisen zu dürfen?

Nur kurz hierzu - gerade die jungen Leute sind in einer Welt gross geworden die gut erschlossen und einfach erreichbar ist. Nur weil wir nun 1 Jahr eine Pandemie haben, werden weder sie noch die älteren ganz aufs reisen verzichten. Wäre auch keine lösung, eine weitere Pandemie könnte ja nur verhindert werden, wenn alle dort bleiben wo sie sind... was total utopisch ist.

Dir scheint das nicht wichtig zu sein, du hast schon öfter geschrieben dass du gerne auf Auslandsreisen verzichtest und Ferien in CH machst - das ist ja auch super, aber das ist nicht für alle so. Mir persönlich ist das auch zuwenig. Es ist wunderschön hier - ja, aber auch mir reicht das nicht, es ist zu eng, zu klein.... auf Dauer würde ich richtige Grossstädte vermissen, das Meer, andere Kulturen, anderes Essen, andere Sprachen, andere mir noch unbekannte Dinge und Lebensweisen.

Manche haben einen grösseren Radius als andere, viele haben Freunde und Familie im Ausland, interessieren sich für so viele Dinge ausserhalb der Schweiz .... Sprachen, Hobbies, Natur, Gebiete, Kulturen, Szenen etc... dir mag das alles nicht fehlen, aber vielen anderen eben doch. Wir sind sehr viel im Ausland und ja, für mich spielt das in Gedanken an eine Impfung durchaus eine Rolle... alleine meine Freundschaften spielen sich in mehreren Ländern ab, schlichtweg weil ich in einigen gelebt und gearbeitet habe - für mich ist Mobilität mit Freiheit verbunden und ich denke, vielen anderen geht es auch so.

[Moreen]

@sonrie, so klein ist mein Radius im Fall auch nicht . Ich habe viele Auslandreisen gemacht (noch bevor ich Kinder hatte), habe doch so einiges gesehen auf dieser Welt. Ich mag das Meer, ich mag fremde Kulturen, ich mag Grossstädte, ich mag das Fliegen ... und und und. Aber all dies ist es mir nicht wert, mich dafür "frei zu impfen". Deshalb nehme ich in Kauf, in Zukunft halt nicht mehr ins Ausland zu dürfen oder aber dann verbunden mit gewissen Auflagen.

Dass wir das Rad nicht mehr zurück drehen können, ist mir selbstverständlich klar; das Reisen gehört einfach zum Leben, was ja auch so sein soll. Es war lediglich ein Gedankenspiel von mir - nicht mehr und nicht weniger

[ChrisBern]

sonrie, unterschreibe! Wir haben Auffahrt jetzt in Graubünden geplant und mussten sehr über uns lachen. Wir fahren am WE viel in CH anschauen, aber ferien im eigenen Land oder auch in D passt für mich nicht richtig (zumindest die Hauptferien im Sommer). Bin wahnsinnig dankbar, dass wir in einem so schönen Land leben, freue mich aber auch auf wieder mehr Ausland. Musste jetzt dienstlich auch x Reisen verschieben, wäre schon schön, wenn die mal stattfinden würden...

[sonrie]

@Moreen: kenne deinen Radius nicht Aber viele gewichten reisen höher als die Gefahren einer Impfung. Dies nur als Erklärungsversuch warum sich viele wegen des reisens impfen lassen. Ich selber hab schon ganz andere Impfungen bekommen um reisen zu können und habe mich nun auch für die Impfung entschieden. Nicht NUR wegen dem Reisen, aber das ist durchaus ein Mitgrund.

[Neonova]

Dass Kinder betreffend Covid keine Risikopersonen sind stimmt natürlich. Aber ich verstehe Berger schon, wenn er davor warnt, dass eine unkontrollierte Durchseuchung zu vielen zusätzlichen Hospitalisationen führen kann.
Wenn ich mir einen normalen Winter auf pädiatrischen Notfallstationen und Abteilungen, die sowieso schon überlastet sind vorstelle und dann daran denke, dass noch zig Kinder mit Covid dazukommen, dann sind das keine rosigen Aussichten.
Auch an RSV oder Influenza oder anderen Atemwegsviren sterben bei uns zum Glück kaum Kinder, die Spitäler sind aber im Winter voll davon und es müssen immer wieder Kinder verlegt werden, weil kein Platz da ist.
Ich verstehe, dass man das als Aussenstehende nicht so mitbekommt, aber es ist ein Problem.
Die Diskussion betreffend Kinder impfen wird sich also nicht nur darum drehen, wie gefährlich die Erkrankung für ein einzelnes Kind ist.