Nachtarbeit und Schwanger

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Mami2014
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Re: Nachtarbeit und Schwanger

Beitrag von Mami2014 »

Hallo Milly

Ich arbeite als Pflegefachfrau in einem Akut-Spital. Ich habe bis Ende vierten Monat Nachtwache gemacht. Nachher hat mich meine Chefin nicht mehr auf die Nacht geplant, da sie 1. fand, dass dies für Schwangere nicht gesund ist und 2. weil sie "Angst" hatte, dass ich ausfallen könnte und einen Ersatz für die Nachtwache eher schwierig zu organisieren und planen ist. Ich war nicht böse, ich hasse Nachtwache.
Spätdienste habe ich bis ca. in der 32. SSW gemacht. Dies war für mich kein Problem. Ich muss aber sagen, dass ich in einem super Team arbeite mit einer genialen Chefin. Meine Teamkolleginnen haben immer geschaut, dass ich keine schweren Mobilisationen, Lagerungen, schwer hebe, ect. mache.

Ich glaube laut Gesetzt, darfst du bis ca. 34. Woche Schichtarbeit machen. Oder bis dahin nur Spätdienst und schon früher mit Nachtdienst aufhören. Bin nicht ganz sicher.

Ich wünsche dir eine tolle Schwangerschaft!

Polarstern
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Re: Nachtarbeit und Schwanger

Beitrag von Polarstern »

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dede
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Re: Nachtarbeit und Schwanger

Beitrag von dede »

http://www.seco.admin.ch/dokumentation/ ... ml?lang=de

In der obigen Broschüre steht:
c) Abend- und Nachtarbeit
Während der ersten sieben Monate der Schwangerschaft kann eine Ar-
beitnehmerin, die zwischen 20 und 6 Uhr arbeitet, verlangen, stattdessen
für eine gleichwertige Tagesarbeit eingesetzt zu werden (Art. 35b Abs. 1 ArG).
Ab der achten Woche vor der Niederkunft darf eine Arbeitnehmerin
zwischen 20 und 6 Uhr nicht beschäftigt werden (Art. 35a Abs. 4 ArG).

Also darfst du prinzipiell bis 8 Wochen vor der Geburt Nachtschicht arbeiten.
Wie sinnvoll eine ausschliessliche Nachtarbeit in der Schwangerschaft ist, darf jeder für sich selber entscheiden.
Vom Betrieblichen her kann es auch zu Schwierigkeiten kommen. Du hast Anrecht auf Ruhezeiten und Pausen und darfst nicht länger als 9 Stunden (wie lange dauert deine Schicht?) arbeiten und darfst dich jederzeit vom Arbeitsplatz entfernen, wenn du dich nicht gut fühlen sollest. Wenn du alleine in deiner Schicht arbeitest, dann kann es da schon mal schwierig werden. Und wahrscheinlich wirst du nachts alleine auch eher Dinge tun, die du tagsüber einer anderen Mitarbeiterin überlassen würdest.
Von der Arbeit her ist es schwierig zu beurteilen, welchen Einfluss die ausschliessliche Nachtarbeit auf die Schwangerschaft hat und welche Dinge einfach auch subjektiv oder von Fall zu Fall verschieden sind.

Von daher kannst du schon mal schauen, wie es dir so geht, dir überlegen, wann du es dem Arbeitgeber mitteilen willst und welche Lösungen für dich und deinen Arbeitgeber passen könnten. So allgemein hat dein Facharzt sicher nicht unrecht, wenn er der Meinung ist, dass eine Tagarbeit für dich besser wäre. Aber ganz absolut würde ich es auch wieder nicht sehen und an deiner Stelle vorerst normal weiterarbeiten, solange du dich gut fühlst und die Arbeit für dich wirklich machbar ist. Und dann kannst du es immer noch deinem Arbeitgeber mitteilen und mit ihm zusammen besprechen, was sinnvoll ist. Und ansonsten würde ich das Zeugnis deines Facharztes als eine Art Rückversicherung sehen, sollte dein Arbeitgeber z.B. auf der Nachtarbeit bestehen, auch wenn du merkst, dass es für dich nicht mehr geht.

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mommy2b
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Re: Nachtarbeit und Schwanger

Beitrag von mommy2b »

Ich habe bis zur 32. SSW nachts gearbeitet. Unsere Dienste gehen von 21 bis 9 Uhr, allerdings mit sechs Stunden Pikett-Schlaf dazwischen. Als ich von der Schwangerschaft erzählt habe, wurde mir angeboten, ins Tag-Team zu wechseln, was ich allerdings nicht wollte/konnte, da ich tagsüber die grössere Tochter zu betreuen hatte. Ab der 33. Woche "musste" ich von Gesetzes wegen in den Tag wechseln, was (auch finanziell) nicht ganz einfach war (weniger Zulagen, viel höhere Betreuungskosten).
Ich muss aber dazu sagen, dass meine Arbeit mit Jugendlichen körperlich nicht wahnsinnig anstrengend ist (abgesehen von den fünf Stockwerken, über die sich die Wohnräume der Bewohner hinziehen). Bei mir wäre es höchstens eine Frage gewesen, ob ich mich noch wohl fühle. Bin und war immer alleine im Dienst, und bei 29 jungen Erwachsenen im Haus kann schon mal die Post abgehen.

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