Krankschreibung vor Geburt

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danci
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von danci »

stella hat geschrieben: Mo 2. Sep 2019, 17:37
Lunapark hat geschrieben: Mo 2. Sep 2019, 17:32 Die perfekte Lösung wäre eine bessere Familienpolitik, die eben genau das anerkennt, was viele Länder und die Mehrheit der Ärzten schon wissen: dass eine hochschwangere Frau rein biologisch nicht mehr so belastbar sein kann.
Und dazu braucht es dringend ein/e Familienbundesrat/-rätin!!!

Wir sind eines der wenigen Länder, die das nicht haben!

Unbedingt!

(auch wenn ich es eher ein Familiendepartement mit Vorsteher*in resp. Familienminister*in nennen würde :wink: )
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Lunapark
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von Lunapark »

Na, dann würde es bei einer Änderung, wie beim Papa-Urlaub, wieder heissen: wer soll das alles zahlen, wir (also ihr, ich bin keine Schweizerin) seid so arm dran und die Wirtschaft muss leiden etc. etc.

MissGrace
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von MissGrace »

Lunapark hat geschrieben:
> Na, dann würde es bei einer Änderung, wie beim Papa-Urlaub, wieder heissen:
> wer soll das alles zahlen, wir (also ihr, ich bin keine Schweizerin) seid
> so arm dran und die Wirtschaft muss leiden etc. etc.

Ja, da jammern die im rechten Lager immer.....aber brauchen wir dann 6 Milliarden für neue Kampfjets auszugeben? Meines Erachtens nicht. Da fördern wir die Schweizer Wirtschaft längerfristig besser mit einer implementierten Elternzeit, subventionierten Krippen, und Tagesschulen. Längerfristig erhöht dies die Motivation und Loyalität am Arbeitsplatz und verstärkter Einbindung von Frauen im Arbeitsmarkt....damit kein "brain drain" stattfindet weil gut ausgebildete Frauen aus dem Arbeitsmarkt aussteigen müssen da Krippenplätze in der Schweiz leider (noch) sehr kostspielig sind....
Zumindest haben so Familien dann die Wahl von verschiedenen Modellen.

Bezüglich Krankschreibung vor Geburt.
Ich nehme es wie es kommt... Zur Zeit in der 22 SSW. Müde, erschöpft, schwindlig aber gehe noch zur arbeit. Jede Frau soll dies für sich entscheiden und manchmal sind es nicht nur die körperlichen Faktoren welche über den Zustand in dieser Zeit bestimmen. Vergangene Wochen waren echt stressig bei mir im Job, wobei ich zum Teil vergessen habe,dass ich Schwanger bin... Ich finde es sollte sich auch vor der Geburt noch Zeit finden lassen sich mental auf diesen neuen Lebensabschnitt vorzubereiten und den Arbeitsstress meiden, auch wenn dies in den letzten Wochen nur mit einer Krankschreibung möglich ist. Frauen sollten hier nicht so harsch andere Frauen werten und urteilen von wegen KK System belasten etc. Jeder Körper und SS ist anders. Männer sind dafür mehr risikofreudiger, haben mehr Unfälle etc. welches sich auf das System auch "belastend" auswirkt.

Lunali
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von Lunali »

Die Diskussion ist bereits eine Weile her, das Thema ist aber zumindest bei mir momentan sehr präsent.

Ich persönlich merke immer wieder, dass ich Mühe damit habe, wenn sich Frauen schon früh "medizinisch grundlos" krankschreiben lassen. Das meine ich wortwörtlich. Sprich, aus medizinischer Sicht gibt es (noch) keinen Grund, aber der Frauenarzt oder die Hebamme ist der Meinung, dass man sich noch etwas ausruhen und die Zeit geniessen sollte. Und dann bereits ab SSW 25 o.ä. eine teilweise Krankschreibung erfolgt.

Ich weiss, dass dies bei den Ärzten sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Und ich möchte auch klar sagen, dass ich damit Frauen meine, die in "gut ausübbaren" Berufen arbeiten oder spannende Alternativen erhalten. Frauen, die selbst sagen "mir geht's gut, ich habe keine Beschwerden, aber ich möchte die freie Zeit noch etwas geniessen".

Gerne würde ich mir einfach denken "Wenn das für dich das Richtige ist ...". Aber leider gelingt mir das nicht.

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swozzie99
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von swozzie99 »

Ups... hat geschrieben: Mo 8. Jul 2019, 13:37 sich einfach krank schreiben lassen geht nicht. Wenn du krank bist, dann gibts sowas, wenn du nur erschöpft bist, dann gibt es das nicht...

Ich habe bis beinahe den letzten Tag gearbeitet, die Geburt ist zwischen Weihnachten-Neujahr gefallen, wo ich sowieso Ferien hatte... ansonsten wohl bis zum letzten Tag...
Gibt es doch, es heisst Schwangerschaftserschöpfung. Ich wurde deswegen krankgeschrieben. Wir sind nicht mehr im 16. Jahrhundert, wo sich Frau bis zum letzten Tag schinden muss...

sonrie
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von sonrie »

Lunali hat geschrieben: Mo 26. Jun 2023, 17:41
Gerne würde ich mir einfach denken "Wenn das für dich das Richtige ist ...". Aber leider gelingt mir das nicht.
Hast du denn einen direkten Nachteil dadurch?

Versteh mich nicht falsch, ich finde viele Dinge nicht "richtig" oder kann sie nicht nachvollziehen, in vielen Bereichen des Lebens, aber wenn ich ehrlich bin, betrifft es mich so gut wie nie direkt und beeinflussen kann ich es auch nicht. Es ist es nicht wert sich darüber zu ärgern, was andere vermeintlich nicht richtig machen, da wird man ja nicht fertig.
Ich kenne übrigens wirklich niemanden, der bereits so früh in der SS ohne Beschwerden krank geschrieben wurde, kann mir auch nicht vorstellen dass sehr viele FA die Frauen 15 Wochen vor ET einfach so krank schreiben um noch die Zeit zu geniessen, vielleicht kennst du da einfach ein paar extreme Fälle?
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Lola2023
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von Lola2023 »

Ich finde es übertrieben wie in der Schweiz die ganze sache gehandhabt wird. Wenn man nicht mehr kann, kann man nicht. Ich wurde in der 23 SSW 50% krankgeschrieben und ab der 30 SSW 100%. Es gibt nicht immer einen "medizinischen" Grund. Manchmal kann man einfach nicht, wird nicht wergeschetzt oder ist schlichtweg erschöpft. Ich habe "nur einen Bürojob", trozdem war ich froh als ich aufgehört habe!
Das eine Schwangerschaft keine Krankheit ist ist ein Spruch, der mich zum glühen bringt. Klar, ist so. Aber krank, mit Grippe, mit Fieber mag ich mehr als ich in den letzten 9 Monaten tun konnte. Jeder geht von seiner perfekten SS aus aber das es leute gibt die echt leiden, physisch sowie psychisch wird verachtet.
Keiner dankt es einem wen man bis zum schluss gearbeitet hat. Wen man weg ist wird man ersetzt. Wen das interesse vom AG nicht mehr da ist ist man vergessen.

Lunali
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von Lunali »

sonrie hat geschrieben: Di 27. Jun 2023, 09:31
Lunali hat geschrieben: Mo 26. Jun 2023, 17:41
Gerne würde ich mir einfach denken "Wenn das für dich das Richtige ist ...". Aber leider gelingt mir das nicht.
Hast du denn einen direkten Nachteil dadurch?

Versteh mich nicht falsch, ich finde viele Dinge nicht "richtig" oder kann sie nicht nachvollziehen, in vielen Bereichen des Lebens, aber wenn ich ehrlich bin, betrifft es mich so gut wie nie direkt und beeinflussen kann ich es auch nicht. Es ist es nicht wert sich darüber zu ärgern, was andere vermeintlich nicht richtig machen, da wird man ja nicht fertig.
Ich kenne übrigens wirklich niemanden, der bereits so früh in der SS ohne Beschwerden krank geschrieben wurde, kann mir auch nicht vorstellen dass sehr viele FA die Frauen 15 Wochen vor ET einfach so krank schreiben um noch die Zeit zu geniessen, vielleicht kennst du da einfach ein paar extreme Fälle?
Danke für deine Worte. Nein, ich habe keinen persönlichen Nachteil. Und das ist es auch, was mich an der aktuellen Situation sowie ähnlichen, anderen Situationen belastet. Mich betrifft es meist nicht, aber ich schaffe es nicht, dass es mir egal ist. Obwohl ich das so gerne möchte. Leben und leben lassen.

Du hast ja schon recht. Es lohnt sich nicht, mich darüber zu ärgern. Und ja, vermutlich ist es ein extremer Fall, von dem ich mich persönlich muss versuchen zu distanzieren. Danke.

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ChrisBern
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von ChrisBern »

Ich kann es nachvollziehen, mich regt das sehr auf, obwohl es mir egal sein könnte. Genauso, wie mich aufregt, wenn Leute sich dauernd krank schreiben lassen, da kenne ich auch einige (wenige). Es sind in beiden Fällen Kolleginnen von mir, die ich gerne mag und schon sehr lange kenne- aber mich befremdet das wirklich sehr. Es fällt mir dort auch schwer, meine negativen Emotionen zu zügeln.

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tiwa
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von tiwa »

Was chrisbern und lunali beschreiben betrifft einen doch in vielen Bereichen des Lebens.
Das einen was nervt, und man das nicht abstellen kann, obwohl einen das nicht wirklich betrifft.
Wenn jemand komplett entgegen meiner Ideologie denkt, handelt etc, dann regt mich das oft auf.
Somit kann ich dich, lunali sehr gut verstehen.
Allerdings hatte ich den Eindruck dass in der Schweiz die FAs eher zurück haltend sind mit Krankschreibungen bei SS.
Ich finde es schade, dass wir keinen Urlaub haben der auch einige Wochen vor der Geburt beginnt.
Bei der ersten SS hatte ich das Glück und erhielt 4 Wochen vor Termin bezahlten Urlaub.
Beim 2. Kind nahm ich unbezahlt, da es in meinem Beruf wirklich nicht möglich ist bis zum Schluss zu arbeiten.
Heute würde ich nicht mehr unbezahlt nehmen, sondern arbeiten solange es geht und dann auch ein Zeugnis nehmen.
So war es aber viel fairer für meine Chefin, da es auch planbar war. Sie ist mir auch mit vielem entgegen gekommen.
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

9400
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von 9400 »

Ich nerv mich auch, wenn dich Frauen krank schreiben lassen, obwohl sie körperlich noch locker arbeiten könnten. Und natürlich betrifft es uns alle. Die Kosten von solchen Aktionen tragen wir alle.

Ich bin jetzt allerdings etwas in der Klemme. Ich bin Lehrerin auf der OS und arbeite 85% (hab schon ein kleines Kind). Im Dezember ist ET vom zweiten. Seit dem positiven SST im März suchen wir nach einer Stellvertretung. Die wachsen momentan echt nicht auf Bäumen. Und vor allem warten sie nicht zu Hause bis der Anruf kommt, dass ich ab der kommenden Woche nicht mer arbeiten kann. Vermutlich muss ich mich nun ab den Herbstferien krank schreiben, damit wir was definitives anbieten können. Ich fühl mich doof dabei, sehe aber keine Lösung. :cry:

sonrie
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Re: Krankschreibung vor Geburt

Beitrag von sonrie »

Vielleicht hilft es wenn man sich vor Augen führt, dass diejenigen die das System ausnutzen und sich eben unberechtigterweise krankschreiben lassen in der Minderheit sind. Denen gegenüber stehen tausende, die ihr Bestes geben, versuchen alles unter einen Hut zu bringen und eine Lösung zu finden die für alle am Besten ist. Es gibt immer welche, die sich irgendwie "drücken", aber sie bekommen mehr Aufmerksamkeit als alle anderen.
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