Wunschkaiserschnitt

[Noya]

Es gibt ja auch Schmerzmittel die man bekommen kann während einer natürlichen Geburt. Ich habe 3x spontan geboren, 2x ohne Schmerzmittel und 1x mit PDA. Diese wurde bei mir so eingestellt dass ich zwar jede Wehe gespührt habe, aber nicht so schmerzhaft. Ich wusste wann und wohin ich pressen musste und das Baby kam ohne das ich grosse Schmerzen hatte zur Welt. Die Spitze des (Schmerz) Eisbergs wurde mir genommen. Für mich die schönste Geburt, da ich sie bewusst miterleben konnte.

[sonrie]

Ich hab panische Angst vor einer normaler Geburt ... aber natürlich auch riesen Respekt vor einem KS.

Warum denn? Wovor hast du Angst?
Falls es deine 1. geburt ist, ist dies Angst wohl ziemlich diffus oder unbegründet, die Angst vor dem Unbekannten - sie ist aber dennoch da und muss ernst genommen werden. Ich würde dir auch raten, dich mit einer Hebamme zu besprechen, denn grundsätzlich ist eine Geburt ein ganz natürlicher Vorgang, auf den dein Körper ausgelegt ist. Auch bei der ersten Geburt und all den rationalen Fragen die man hat, weiss der Körper dann auf einmal wie es geht, es passiert einfach. Natürlich sind nicht alle natürlichen Geburten nur eitel Wonne Sonnenschein, aber das ist ein KS leider auch nicht. Warum nicht mit einer Hebamme einen Geburtsplan aufstellen? Sie soll dir all die Möglichkeiten von Geburtsstellungen, Schmerzmitteln, PDA, etc. erklären udn ihr entscheidet gemeinsam was du möchtest, nachdem du über alles informiert wurdest. Dafür sind diese 9 Monate der SS auch da - sich damit bekannt zu machen, sich Gedanken zu machen, sich zu informieren und sich zu spüren. Ich kann dir sonst auch SS-Yoga empfehlen, man lernt da auch sehr, seinem Körper zu vertrauen.

Ich hab beides erlebt - KS und natürliche Geburt - und obwohl ich keinerlei Probleme mit der Narbe oder so hatte, für mich ists kein Vergleich. Nie würde ich einem KS zustimmen, wenn es keine medizinischen Gründe dafür gäbe. Ja, es mag planbar sein, aber natürlich ist es nicht und schön wars für mich auch ganz und gar nicht, als mir der Bauch aufgeschnitten und das Kind rausgeholt wurde, während ich selber bewegungsunfähig auf dem Schragen lag und nichts tun konnte. Da waren mir die stunden die ich in den wehen lag lieber, dieses Kind konnte ich selber gebären, während ich beim KS viel mehr das Gefühl hatte, entbunden worden zu sein....

[MissGrace]

Diese Frage stellte ich mir auch.... Danke für eure Beiträge.

Ich werde unseren Sohn (1. Kind) voraussichtlich im Jan 2020 zur Welt bringen und beschäftige mich intensiv mit dieser Frage.
Ich denke es kommt auf den Wunsch der Frau an. Auf dein Bauchgefühl, deine Intuition. Ich erlebe im Moment einen "Natürlichkeitswahn" einen "hype" um natürliche Geburten und dass dies irgendwie "der korrekte Weg" sein soll, der "bessere" Weg, ein Kind auf die Welt zu bringen. Klar gibt es Risiken bei einem KS oder WKS aber die gibt es bei einer natürlichen Geburt auch. In meiner Entscheidungsfindung habe ich erlebt, dass die Risiken eines KS viel schneller aufgezeigt werden als die einer natürlichen Geburt. Weniger reden über den schmerzenden Dammschnitt/Riss die Komplikationen mit dem Zuheilen, wasserlassen beim Niesen, Lachen, dass der Sex nach einer Geburt zum Teil nicht mehr so intensiv, schön für die Frau erlebt werden kann etc.

Die KK übernimmt die Kosten ob natürliche Geburt oder KS / WKS kein Thema. Grundsätzlich sollen Frauen von sich aus entscheiden was sie wollen. Man ist nicht die bessere Mutter oder mehr Frau wenn man sich für die eine oder andere Geburtsmethode entscheidet. Man bekommt keinen Tapferkeits- Preis weil alles natürlich und ohne PDA bei der Geburt verlaufen ist....

Es herrschen immernoch viele Vorurteile und Stigma über Frauen die einen WKS in Erwägung ziehen.... sogar meine Mutter, Grossmutter und Tante (eine ex Hebamme) wollten mich von einer natürlichen Geburt so überzeugen….mir fehle dann das Geburtserlebnis mit einem WKS meinen sie...aber will ich dieses Geburtserlebnis mit schmerzen wo mir unter umständen "unten alles zerrupft" wird ? Das ist meine Entscheidung. Bezüglich Erlebnissen, ich ging Käfigtauchen mit dem weissen Hai in Südafrika, fahre die schwarze Piste im Winter... das sind die Erlebnisse welche ich gewillt die Entscheidung getroffen habe und ich wollte.
Nach ausgiebigem research online, Gespräch mit meiner Gynäkologin und Austausch mit Freunden, werde ich mich nun zu 99% zu einem WKS entscheiden. Sollte ich mich deswegen schlecht fühlen? Einfach nein

[Nik]

Meine beiden Babys kamen per geplantem KS auf die Welt. Ich waren meine absoluten Wunschgeburten. Es gab keine Hektik und keinen Stress. Ob man den KS als schlimm empfindet oder nicht ist sehr individuell. Als ich mich mit dem Thema Geburt auseinandergesetzt habe, habe ich festgestellt, dass viele Frauen mit Ihren KS hadern und sich eine natürliche Geburt gewünscht hätten. Bis heute vermisse ich das Geburtserlebnis zum Glück nicht. Vermutlich ist es wichtig, sich nicht nur auf eine Geburtsart "einzuschiessen", sonst ist die Enttäuschung gross, falls es anders kommt. Ich denke, es ist auch wichtig, auf die Gefühle zu hören und seinen Kopf im medizinisch sinnvollen Rahmen etwas durchzusetzen, egal wie es kommt - wäre es nämlich nach dem Arzt gegangen, hätte Töchterlein eine Woche früher Geburtstag. So durfte sie noch eine Woche länger im Bauch bleiben. Natürlich macht es keinen Spass, die Narkose zu erhalten oder mit Bauchnarbe aufzustehen. Bei mir (und da sind alle wieder verschieden) war der Milcheinschuss und der Stillbeginn beides Mal schmerzhafter als der KS.

[Lilyrose]

@missgrace: ich bin weder für noch gegen Kaiserschnitt, muss jede Frau selbst entscheiden. Aber es ist kein Hype, sondern biologisch gesehen einfach tatsächlich der natürlichere Weg (und soweit ich weiss fürs Kind auch tatsächlich der bessere). Ich finde KS super...früher wären Frauen gestorben. Aber zugegebenermassen Argumente, wie der Sex könnte weniger schön sein, man könnte Wasser verlieren beim Niesen, finde ich auch etwas komische Argumente. Und gewohnlicherweise wird man nicht unter "zerrupft", sondern es reisst einfach ein und heilt in den meisten Fällen problemlos ab. Ich finds dann eher ein Hype, dass man zwar Kinder will, aber ja nichts dafur "einbüssen". Und was mit Haien tauchen mit ner Geburt zu tun hat verstehe ich auch nicht. Und nein, eine Frau sollte sich nicht schlecht fuhlen, weil sie KS hatte oder einen will...ich finde keinesfalls, dass das der "einfache" Weg ist, im Gegenteil...für mich ist das viel der risikoreichere, schwierigere Weg. Ich finde KS gut wo nötig (auch grosse Angst, kann ein Grund sein). Aber wegen ev nicht mehr so tollem Sex usw (Beckenboden kann man ubrigens wieder trainieren ) ein KS zu machen und somit auch Krankenkasse massiv mehr zu belasten, finde ich eine fragwürdige Wendung oder "Hype" wie du es nennst. Für mich ist es so nicht nachvollziehbar...

[sonrie]

@MissGrace: ich sags sie ungern, aber ich hatte nach dem KS weitaus mehr Probleme was die Rückbildung anging.... der beckenboden wird in der SS schon sehr beansprucht was dann zu diesem „wasser lassen“ beim niesen und so führen kann. Aber das kann man trainieren.

Nach der natürlichen geburt stand ich auf und ging duschen, beim KS war das viel belastender für den körper, aufstehen tat sauweh und es dauerte recht lange bis alles verheilt war, während ich bei der natürlichen geburt überhaupt nichts hatte.

Jede Geburt ist anders, man hats nie in der tasche wie es läuft und wer sich für einen KS entscheidet soll das tun - ich finde frau sollte sich einfach wohlfühlen mit der Entscheidung.

Das was du Natürlichkeitswahn nennst ist nichts anderes als natürlich.
Aber um zu gebären muss man weder schwarze Pisten fahren noch mit haien tauchen , es reicht wenn man sich und seinem Körper vertraut.

[Flusi]

Bei mir war es so, dass ich in meiner ersten SS bis zur 35. SSW von einem Kaiserschnitt ausgegangen bin, da ich eine Placenta praevia hatte. Zuerst war ich sehr enttäuscht darüber, da ich grundsätzlich immer von einer natürlichen Geburt ausgegangen bin und diese als den richtig Weg für uns im Kopf hatte. Natürlich hatte ich grossen Respekt vor einer natürlichen Geburt, aber die Angst vor einem Kaiserschnitt war definitiv grösser.
Schliesslich habe ich mich mit einem Kaiserschnitt abgefunden und auch die Vorteile daran gesehen, mir blieb auch gar nichts anderes übrig.
In der 35. Woche dann die überraschende Wende. Die Placenta zieht sich vom Muttermund weg und mein FA sagt mir plötzlich, dass ich eventuell doch natürlich gebären könnte. Zuerst war die Freude natürlich gross, aber plötzlich merkte ich, dass ich für eine natürliche Geburt ABSOLUT UNVORBEREITET bin. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich nicht doch lieber den ursprünglichen Plan mit KS durchziehen möchte, da fühlte ich mich besser vorbereitet. Der Wunsch nach einer natürlichen Geburt war dann aber doch grösser, aber immer mit dem Hintergedanken, dass sie wegen der immer noch tiefliegenden Placenta einige Risiken birgt und trotzdem in einem KS enden könnte.
Der Tag der Geburt kam und es verlief alles ohne Komplikationen. Wegen eines riesen Wehensturms gab es eine PDA und von da an war die Geburt einfach nur traumhaft. Ich war völlig entspannt, staunte nur, was mein Körper alles leisten kann und bekam völlig überwältigt unseren Sohn auf die Brust gelegt, wo er lange Zeit bleiben durfte. Ich fand die Atmosphäre einfach mega toll. Nur mein Mann, die Hebamme, kurz mein FA, mein Sohn und ich. Ich stelle mir das beim KS stressiger vor. Natürlich ist es grosses Glück, dass alles so glatt lief und ich auch keinerlei Geburtsverletzungen hatte! Aber das gibts wirklich, es muss nicht immer schief laufen. Und dass man kurz nach der Geburt schon umherlaufen, duschen und sich um das Baby kümmern kann fand ich für mich einfach sehr wichtig und toll.
Ich war deshalb überzeugt, dass ich die zweite Geburt genau so angehen möchte und mir wieder eine PDA wünsche. Die Geburt verlief dann aber so schnell, dass es dafür nicht mehr reichte und es verlief alles wieder so toll wie beim ersten Mal. Ich weiss, wieder vill Glück gehabt. Aber diese zwei Erlebnisse waren so unbeschreiblich toll, ich möchte nicht, dass irgendetwas anders gewesen wäre. Natürlich kann ich jetzt nicht sagen, wie es mit einem KS gewesen wäre, auch das sind bestimmt ganz tolle Erlebnisse. Aber wenn ich wählen darf, dann jederzeit wieder die natürliche Geburt.
In meinem Freundeskreis gibt es sehr viele Kinder und ich schätze gut 80% haben natürlich entbunden. Ich kenne keine Frau, welche darüber klagt, dass sie mit ihrem Körper nach den Geburten Probleme hatte. Aber ich kenne zwei Frauen, die haben nach über einem Jahr noch immer Probleme haben mit der KS-Narbe.
Ich bin der gleichen Meinung wie Lilyrose. Der Körper leistet eine Riesenarbeit in der SS / während der Geburt. Das kann Spuren hinterlassen und ich meine dessen ist man sich bewusst. Mein Bauch ist voller SS-Streifen, da kann ich nichts dagegen machen. Aber ich habe keine Probleme damit, ich habe meine Kinder, welche ich mir so wünschte.
Ich bin überhaupt nicht gegen KS, ohne diese Möglichkeit hätte ich bei einer Placenta praevia keine Chance gehabt und es gibt viele Gründe, diesen Weg zu wählen. Ich möchte euch lieben Frauen aber sagen, dass ihr an euch glauben dürft, dass unser Körper das wirklich schafft, sofern alles in Ordnung ist und dass so ein Erlebnis nicht zu übertreffen ist. Die Natur hat es nicht umsonst so eingerichtet. Und es gibt auch für die natürliche Geburt so viele Dinge, mit welchen man unterstützen und Schmerzen lindern kann.
Egal wie ihr euch entscheidet, ich wünsche euch einfach nur alles Gute!

[Leela]

@MissGrace: So wie du schreibst könnte man meinen, frau könne sich die Art der Geburt aussuchen. Natürlich oder KS, mit PDA oder ohne,...
Leider ist das nicht so, der WKS ist die einzige Geburtsart, die man wählen kann.
Statistisch gesehen sind es sehr wenige Frauen, die sich einen KS wünschen, dennoch gibt es mehr und mehr KS.
Vielleicht ist es das, was dir als Natürlichkeitswahn aufgefallen ist. Dies anzuprangern ist nicht um Frauen von einem KS abzuhalten, den sie möchten. Sondern um KS zu vermeiden, die weder notwendig noch gewollt sind.

PS: Trotz vaginaler Geburten von zwei grossen Babys bin dicht beim Niesen und GV war schon 3 Wochen danach wieder wie davor
Das einzige was sich an meinem Körper durch die Geburten verändert hat ist die KS Narbe...

[jupi2000]

Ich hatte einen Kaiserschnitt und eine spontane Geburt. Wenn ich nochmals schwanger wäre, würde ich zu 100% einen Kaiserschnitt wählen. Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, warum das so ist, denn ich möchte niemandem Angst machen.
Ich finde, als Schwangere sollte man unbedingt auf sein Bauchgefühl hören und sich nicht vom Umfeld überreden lassen, was jetzt für einem besser wäre.

[MissGrace]

@ Leela
Wir leben im 2019 da sollte Frau wählen und bestimmen können. Da hast du evtl. andere Statistiken als ich gelesen und bis zu einer anderen Überzeugung gelangt. Ist ja gut ist alles "unten" wieder so wie es sein sollte für dich... nur leider ist dies nicht bei allen Frauen der Fall. Aber das ist auch ok so wenn es für dich so stimmt.

@Lilyrose
Für dich ist der natürliche Weg der bessere Weg. Es stimmt für dich und das ist ok so. Ich bin hier zusammen mit meiner Ärztin zu einem anderen Schluss gekommen und das ist auch ok. Live and let live ok?
Müssen wir Frauen im Jahr 2019 noch "einbüssen"? Ich finde nicht. Ist es tabu, dass mir der Sex nach der Geburt mit meinem Mann wichtig ist und ich dies dem Kinderwunsch gleichstelle? Nein. Wir leben nicht mehr in den 1950er, ich als Frau sollte nichts "einbüssen" müssen. Aber dies muss jede Frau für sich entscheiden.
Mit Haien tauchen und schwarze Piste fahren ist ein Beispiel dafür, dass ich die Erlebnisse selbst wählen kann. Will ich ein natürliches Geburtserlebnis oder nicht? Dies sollte jeder Frau entscheiden können. Ich möchte es nun mal nicht und daher einen WKS. Ist für mich ok so. Wenn ein WKS die KK so massiv mehr belasten würde, dann müsste man einen Aufpreis bezahlen. Frauen zahlen für die Autoversicherung auch gleich viel wie die Männer obwohl Männer mehr Unfälle verursachen als Frauen. Kinderlose Paare finanzieren auch das Staatliche Schulsystem obwohl sie nicht direkt profitieren. Ganz gaaanz "fair" ist es nie. In einer Gesellschaft ist es nun mal "give and take".

Wünsche einen guten Nachmittag und jeder soll für sich entscheiden was für sie stimmt.

[ChrisBern]

Ich denke auch, dass muss jeder selbst entscheiden. Ich habe schon das Gefühl, dass eine Frau sich fast für einen KS entschuldigen muss und viele danach auch recht "kämpfen", dass es nicht anders ging. Beim stillen ist es fast noch schlimmer: was da für ein Stress aufgesetzt wird! Eben, leben und leben lassen und alles gute!

[reina]

@MissGrace: wieso bezeichnest du denn den von der Natur vorgesehenen Vorgang der Geburt als "Hype"? Das verstehe ich nicht und ehrlichgesagt finde ich das genau so daneben, wie wenn Frauen mit WKS "an den Pranger" gestellt werden. Ich habe nicht die Erwartung, dass mein Körper nach der SS/Geburt wieder komplett derselbe ist wie vorher. Es sind ja nicht nur die Geburtsverletzungen und deren Folgen, sondern Dehnungsstreifen, Besenreisserchen und anders aussehende Brüste nehmen wir ja auch in Kauf wenn's sein muss, oder? Finde das auch nicht sexy, aber alles können wir dann halt doch nicht umgehen, Selbstbestimmung und auswählen hin oder her...
Seien wir doch froh, leben wir im Heute wo wir die Möglichkeit haben, uns sogar ohne medizinische Indikation auszuwählen, wie das Baby auf die Welt kommen soll. Mich beruhigt das sehr, dass ich die freie Wahl habe je nach dem welche Risiken ich persönlich wie einschätze und mit welcher Methode ich mich "sicherer" fühle.

Ich erlebe es übrigens überhaupt nicht so, dass nicht über die negativen Seiten einer natürlichen Geburt gesprochen wird. Bei uns im GVK z.B. wurde ein ganzer Abend lang den Themen Schmerzen, Damm, Geburtsverletzungen und Heilung und Veränderungen des Körpers nach einer Geburt gewidmet. Die Hebammen haben sehr offen über ihre berufliche und persönliche Erfahrung berichtet.

@jupi2000: Bin auch absolut der Meinung, dass man sich soweit als möglich auf sein Bauchgefühl verlassen soll in Bezug auf die Entscheidung. Aber deine Aussage "[...] ich möchte niemandem Angst machen [...]" ist da nicht gerade förderlich, wenn man sich als werdende Erstmami damit auseinandersetzt

[Lilyrose]

@miss grace: ja, leben und leben lassen. Aber für mich hat deine Einstellung nix damit zu tun, ob wir 1950 oder 2019 haben. Oder ja doch vielleicht schon. Namlich das man heute meint, immer alles haben zu müssen. Kind ja, aber ja nicht die Konsequenzen, die es haben kann quasi. Und nicht für mich ist es der bessere Weg, sondern auch für das Kind ist es einfach unbestritten, der natürlichere Weg. Wie gesagt, niemand soll sich wegen KS schlecht fühlen, ist ja toll, dass wir die Wahl haben und für dich ist KS der richtige Weg, ist ja ok. Aber diese Bewegung finde ich trotzdem bedenklich...2019 hin oder her...Geburt ist etwas vom natürlichsten der Welt und sollte es meiner Meinung nach auch bleiben. Nur weil man andere Möglichkeiten hat, heisst das für mich nicht, dass ich diese immer ergreifen muss. Wie gesagt, ich kenne deine Gründe nicht und ich will auch nicht urteilen, aber deine Einstellung find ich schon etwas bedenklich, aber vielleicht kommts auch nur so rüber...

Und ein KS belastet die Kasse massiv mehr...es ist eine OP und braucht einen längeren Aufenthalt, das ist einfach so. Ja, nicht alles ist immer gerecht und ich finfe jetzt auch nicht, dass man dafür einen Aufpreis zahlen soll. Zum glück für die KK ist ein WKS wohl eher die Ausnahme als die Regel...

Wunsch dir alles gute

[MissGrace]

@ Lilyrose: Wie meinst du im 2019 "immer alles haben müssen" ? Wenn es möglich ist und medizinisch sicher wieso nicht? Wieso darf Frau nicht wählen? Diese falsche Bescheidenheit welche "aus alter Tugend" Frauen manchmal aufgezwungen wird - in 2019 ja, das finde ich bedenklich...Wieso müssen wir Konsequenzen haben mit dem Kind ? Wenn ein WKS sicher und erhältlich ist why not? Aber dies muss jede Frau selbst wissen - werten sollte man aber den anderen deswegen nicht. Die Amishe Bevölkerung in den USA leben auch ohne Strom und begrenzte medizinische Eingriffe - weil alles andere für sie nicht mehr natürlich erscheint... ist ok, wenn das für sie so stimmt- solange sie mir nicht vorschreiben und werten, dass dies das natürlichere Leben ist und somit das bessere und somit lebe ich falsch...

Beim WKS und KS ist es gleich. Nochmals, Studien die ich gelesen und mit meiner Ärztin besprochen habe steht nirgends dass eine natürliche Geburt besser ist für Frau und Kind. Das Kinder welche mit KS zur Welt kommen eher anfällig für Krankheiten sind ist widerlegt. Es kommt auf die Situation an und mit welchem Vorgang sich die Frau am wohlsten fühlt.
Hier hat jeder eine andere Philosophie und Ideologie. Anderen Frauen zu sagen ja also ein WKS oder KS wird schon akzeptiert aber eigentlich wäre die natürliche Geburt so und so am besten für Frau und / oder Kind. Das ist nicht ok. Das ist wertend.

Jemand hat noch die Brüste angesprochen welche nach der Geburt dann anders sind...ja die werden dann vielleicht nicht mehr so straff sein und etwas hängen... jetzt kann doch jede Frau selbst entscheiden (wenn es sie stört) eine Brust OP machen zu lassen. Wenn es ihr danach besser geht wieso nicht? Dito mit geschminkt und gestylten Haaren ins Spital gehen für den Geburtstermin. Wenn sich Frau so besser fühlt wieso nicht?

[KiBa]

Hallo jnamarie

Du hast ja viel Rückmeldung bereits erhalten. Ich wollte dir nur sagen, von meiner Sicht ( 1. Kind KS, 2. Normal) und noch der Sicht einer Bekannten die auch beide Arten der Geburt hatte, ist die normale Geburt die bessere Wahl.
Ich hatte auch Angst vor einer normalen Geburt, aber ich werde nie vergessen, welche Angst ich hatte, als sie mich in den OP-saal brachten beim KS. Die Tage davor waren der Horror, die Nächte habe ich kaum geschlafen, aber ich musste den KS machen wegen Beckenendlage.

Da ich so wenig Schmerzen wie möglich wollte, erwähnte ich bei der 2. Geburt sofort nachdem ich im Krankenhaus war, dass ich eine PDA will. Die Ärzte und Hebammen nehmen deine Ängste ernst. Sie sagten, ich dürfe entscheiden ab wann es für mich nicht mehr erträglich wäre. Als ich nach der PDA verlangte, bekam ich sie schon und ab da wars entspannt. Beim pressen merkte ich gar nichts. Ich hörte jemand schreien nebenan im Zimmer und die Hebamme meinte locker, ich solle keine Angst haben, die nebenan ist eine ohne PDA.

Beides hat natürlich Vor & Nachteile, wobei ich finde die Nachteile beim KS sind längerfristig. Ich konnte lange Zeit nicht mal vom Bett aufstehen wenn ich gelegen bin, da es schmerzte. Meine Tochter konnte ich tagelang nicht gut halten und auch das Abnehmen vom Babyspeck dauerte eine lange lange Zeit mit KS-Narbe. Ich war fast ein Jahr lang Gefühlstaub am Bauch, spürte keine Berührungen. Bei der normalen Geburt war für mich der erste Toilettengang dannach das schlimmste. Ich sass weinend auf der Toilette weil ich Angst hatte pipi zu machen.

Für mich war die PDA die Rettung und ich würde persönlich nie wieder einen KS wollen.
Ich hoffe du entscheidest dich zu dem, was dir am Herzen liegt!
Liebe grüsse

[Flusi]

Ich muss Lilyrose nochmals aus vollem Herzen zustimmen! Man kann nicht von seinem Körper erwarten, dass er innerhalb von 9 Monaten ein unfassbares Wunder vollbringt, nachher aber alles noch genau so sein soll wie vorher. Das finde ich wirklich viel verlangt, alles geht nicht! Man kann nach den Geburten vieles wieder an- oder wegtrainieren und damit mehr als gut Leben. Aber das alles wieder so ist wie mit 20 muss ja nicht sein oder? Ich hatte diesen Anspruch auf jeden Fall nie.
Wenn man Mama sein will, muss man bereit sein Opfer zu bringen. Das klingt jetzt für einige sicherlich doof, aber man gibt auch nach der Geburt alles für sein Kind und stellt seine Bedürfnisse oft hinten an. Da sind ein paar Schwangerschaftsstreifen usw. die kleinsten Sorgen. Ich finde einen KS ein gute Möglichkeit, auch dann wenn grosse Ängste der Grund dazu sind. Wenn dann aber "nur" ästhetische Gründe dafür sprechen, naja, dann muss ich schon ein wenig schlucken.
Ich werde bei solchen Themen immer sehr emotional, da ich einfach unglaublich schätze, dass ich zwei Kinder habe und dafür so ziemlich alles zu geben bereit bin. Nach 3 FGs bevor ich endlich Mama werden durfte ändert sich das Weltbild halt schon ziemlich...

[jnamarie]

Ohwei da ging ja die Diskussion richtig weiter.

Ich hab mir jetzt alles durchgelesen und bin einigen sehr dankbar für die Beiträge die auch wirklich sehr interessant und ein wenig hilfreich waren. Ich hab noch Zeit, ca 15 Woche da ich morgen in die 25. SSW Woche komme aber die Gedanken kreisen umher. Normale Geburt habe ich nicht komplett ausgeblendet aber die Angst ist weiterhin sehr präsent. Wer weiss, vielleicht ändert sich das ja auch noch. Ich hab schon mit meiner Hebamme darüber gesprochen und sie hat mich verstanden. Sie meinte nur, dass ich noch Zeit habe und ich auf mein Gefühl hören soll. Es bringt nichts wenn man voller Angst und total verkrampft in eine Geburt rein geht, denn dann, meint sie, wird die Geburt nicht so verlaufen wie man sich das wünscht da man nicht los lassen kann.

[dan79]

@missgrace: ich bin weder für noch gegen Kaiserschnitt, muss jede Frau selbst entscheiden. Aber es ist kein Hype, sondern biologisch gesehen einfach tatsächlich der natürlichere Weg (und soweit ich weiss fürs Kind auch tatsächlich der bessere). Ich finde KS super...früher wären Frauen gestorben. Aber zugegebenermassen Argumente, wie der Sex könnte weniger schön sein, man könnte Wasser verlieren beim Niesen, finde ich auch etwas komische Argumente. Und gewohnlicherweise wird man nicht unter "zerrupft", sondern es reisst einfach ein und heilt in den meisten Fällen problemlos ab. Ich finds dann eher ein Hype, dass man zwar Kinder will, aber ja nichts dafur "einbüssen". Und was mit Haien tauchen mit ner Geburt zu tun hat verstehe ich auch nicht. Und nein, eine Frau sollte sich nicht schlecht fuhlen, weil sie KS hatte oder einen will...ich finde keinesfalls, dass das der "einfache" Weg ist, im Gegenteil...für mich ist das viel der risikoreichere, schwierigere Weg. Ich finde KS gut wo nötig (auch grosse Angst, kann ein Grund sein). Aber wegen ev nicht mehr so tollem Sex usw (Beckenboden kann man ubrigens wieder trainieren ) ein KS zu machen und somit auch Krankenkasse massiv mehr zu belasten, finde ich eine fragwürdige Wendung oder "Hype" wie du es nennst. Für mich ist es so nicht nachvollziehbar...

Voilà! Gut gesagt!!

Hatte eine natürliche Geburt. Wollte unter der Geburt auch in den OPs, damit es vorwärts geht, damit das Kind gesund geholt wird (hatte Streptokokken und bereits am Abend vorher Fruchtwasser verloren). Ich bin so glücklich darüber, dass mich meine Ärztin vom Gegenteil überzeugt hat. Hatte zwar eine PDA (habe mich danach ein bisschen verurteilt, weil ich die Presswehen nicht "gespürt" habe) konnte aber trotzdem natürlich gebären. Habe rein gar nichts mehr gespürt unten... hab mir visuell vorgestellt, "wohin" ich pressen muss und es klappte.
Ich habe viel über Geburten gelesen und es ist glaube ich tatsächlich so, dass die natürliche Geburt für das Kind der bessere Weg auf die Welt ist. ABER Gott sei dank gibt es KS... wie Lilyrose schreibt: es wären Frauen gestorben usw. aber der HYPE hat nichts mit Hype zutun.... es ist glaube ich natürlich, dass man eine natürliche Geburt möchte, wenn nichts gesundheitliches dagegen spricht. Der andere Weg, wegen Schönheit, Sex, Beckenboden, Angst (vorallem bei der ersten Geburt ---> hat nicht jede Frau etwas Angst vor der ersten Geburt?) einen KS zu wollen, bedeutet für mich einen Hype.

[bona]

Liebe Jinamarie

Also ich kann deine angst so gut nachvollziehen. Ging mir beim ersten Kind genauso. Die Geburt war dann natürlich, aber schwer.
Beim zweiten Kind habe ich mich schon in der Ss von einer Hebamme begleiten lassen und es gab dann einen geplanten KS. Dies aus medizinischen Gründen bei mir.
Als wir die entscheidung trafen, hat es für mich absolut gepasst. Der KS verlief auch super, ich bin am nächsten Tag wieder ins Kafi gelaufen und konnte alles selber machen.
Aber trotzdem war die erste Geburt so viel schöner. Ich wurde irgendwie überwältigt von Glücksgefühlen und es war toll. Beim KS musste ich erst eine Beziehung zum Kind aufbauen und die tollen Gefühle waren irgendwie nicht wirklich da am anfang.
Deshalb würde ich mich, an die normale Geburt trauen und es gibt ja wirklich noch die PDA, die gut hilft.
Ich verurteile aber niemanden der einen Wunsch KS macht.