Einsam durch die Schwangerschaft?

[Moni_2020]

Liebe Alle

Ich bin ganz neu hier und habe folgendes Anliegen:
Ich bin derzeit mit meinem ersten Kind in der 12. Woche schwanger. Es ist durchaus ein Wunschkind von meinem Mann und mir. Leider merke ich aber, dass ich mit dem Thema Schwangerschaft und Baby ziemlich alleine bin. Mein Mann ist sehr passiv und ich muss ihn gefühlt immer zwingen, damit er sich daran erinnert, dass ich schwanger bin. Mir ist durchaus bewusst, dass es für Männer schwerer fassbar ist und sie eher eine „Aussenrolle“ haben. Dennoch wünschte ich mir, er würde sich mehr interessieren, da man inzwischen sogar ein kleines Bäuchlein sieht. Er geht auf diesen Wunsch aber nicht ein und sagt nur, er werde dann Vater, wenn das Kind da ist. Ich habe bald die erste grössere Untersuchung und habe den Termin so gelegt, dass er mitkommen könnte. Ich weiss aber gar nicht, ob ich das überhaupt noch will. Ich hätte ihn einfach mitgeschleppt, aber je passiver er sich verhält und das Gefühl hat, die Schwangerschaft gehe nur mich etwas an desto weniger möchte ich ihn bei diesen Untersuchungen dabei haben. Soll ich nun alles alleine machen?
Ging/Geht es jemandem ähnlich und wie geht ihr damit um?

[Linli]

Ich hab auch so einen Mann
Er fand schwanger sein blöd, die Zeit hätte man seiner Meinung nach auslassen können. Babybauch anfassen o.ä. wollte er nie.

Ich kann dir nur sagen, dass er bei der Geburt dann plötzlich "richtig dabei" war und ein toller Papa ist.
Babyzeit war auch noch schwierig für ihn, da war er froh hab das meiste ich übernommen aber sobald sie etwas grösser wurden wars richtig toll mit ihm.

[Ups...]

Also, meiner war auch so. War an keiner Untersuchung mit dabei, auch nicht bei der Geburt. Ist aber auch sein Recht, wenn er das nicht will. Ich - ehrlich gesagt - wäre ja lieber auch nicht da gewesen...

Sieh es doch auch so. Bevor der richtig richtig dicke Schwangerschaftsbauch da ist, haben die Männer ja auch nicht wirklich was davon... ja, sie können sich anhören, wie müde wir sind, wie schlecht es uns geht, wie die Hormone verrückt spielen - und das tun sie doch auch - sie machen also viel viel viel mehr und wichtigeres, als mit zu einer Untersuchung zu gehen. Es ist auch sehr gut möglich, dass die Babyzeit für den Mann absolut unspannend ist (auch für die Frau im Übrigen) - und er da mit dem Kind nicht wirklich was anfangen kann, aber auch das ist normal und ok so...

Schiebs ein wenig auf die Schwangerschaftshormone, die einen eh wegen jedem Scheiss zum heulen bringen - es ist nicht schlimm, dass er so ist!!!

[lipbalm]

Mein Mann war auch so, er hat sich gar nicht interessiert, nie meinen Bauch angefasst.
Auch als die Kinder klein waren, hat er sich wenig gekümmert. Er ging z.B. nie mit spazieren.
Inzwischen macht er mehr mit den Jungs, aber halt auch einfach, weil ich nicht immer da bin und er muss.
So ist es leider... und es tur weh, aber ändern kann ich ihn nicht. Ich versuche ihn zu nehmen wie er ist.

[Schneeflocke2016]

Meiner war auch so. Er sagte immer, dass seine Vorfreude halt anders sei als meine. War schwierig für mich, aber das musste ich akzeptieren. Er akzeptierte meine überhibbelige Vorfreude ja auch versuch ihn nicht zu drängen, da wird er sich wohl nur entfernen. Plane deine Termine für dich, vielleicht kommt er dann plötzlich von sich aus.
Meiner ist übrigens ein toller Papi. Und umso älter die Kids werden umso toller ist er als Papi.
Alles Gute.

[Labskaus]

Hmm, solange man noch nicht wirklich was sieht oder von aussen spürt, ist es für Aussenstehende halt noch nicht wirklich greifbar, dass jemand schwanger ist. Viele Männer sind erst so richtig mit dabei, wenn sie den Herzschlag im Ultraschall sehen/hören oder das Kind durch den Bauch treten spüren.
Und selbst wenn dein Mann danach immernoch nicht wie wild rumläuft und Strampler kauft, heisst das eben nicht, dass er sich nicht freut oder er ein schlechter Vater wird. Beziehe ihn weiter mit ein, aber überfordere ihn nicht.

[Helena]

Sobald er das Kind von aussen spüren kann, wird sich das sicher ändern;-).

Was möchtest denn, dass er tut? Ständig über das Kind sprechen? Schon Kleidchen kaufen?
Vielleicht ist er auch einfach vorsichtig?

Meiner wäre ev froh gewesen, wäre er nicht nonstop an die SSen erinnert worden. Mir war nämlich beim 1. bis Woche 16 sauschlecht und dadurch stark eingeschränkt, beim 2. ab Woche 12 gefühlt ständig an irgendwelchen Untersuchen im Spital, mit Mann und Kleinkind oder am Warten auf Ergebnisse und beim letzten Kind hatte ich früh Blutungen, was er auch nicht ignorieren konnte, sondern mehr ängstigte.

WENN also ein Mann das schwanger sein einer Frau am Anfang nicht nonstop zum Thema macht, kann das auch positiv sein, denn dann läuft ziemlich sicher alles rund...

[ChrisBern]

Mein Mann war auch nicht mega interessiert. Bei der ersten SS war er noch bei den meisten Untersuchungen mit, beim zweiten Kind bei keiner einzigen ausser einem notfall, wo er mich gefahren hat. Auch bei den ganzen Anschaffungen hat er nicht mitdiskutiert (hat sich hinterher nur über Kinderwagen oder was auch immer beschwert...grmpf). Es hat ihn echt einfach nicht interessiert. Ich wäre auch ohne ihn zur Geburt des zweiten gegangen (konnten betreuungsproblem nicht lösen), aber das wollte er dann doch nicht. mit den Kindern ist es super, aber auch heute interessieren ihn bestimmte Dinge einfach nicht (Anschaffungen für die kids etc). Ich fand das an sich auch ok, war auch nie eine euphorisch schwangere. einzig, dass er dauernd meinen körperlichen Zustand unterschätzt hat, fand ich doof (hatte recht zeitig schon Vorwehen und sollte mich nicht zu viel bewegen, musste dann auch liegen). Also insofern: du bist nicht allein! Wichtig ist, dass es sich ab dem Baby ändert...aber auch das klappt nicht immer.

[Lilyrose]

Mein Mann hat sich auch nie gross beteiligt...weder gross Bauch streicheln, noch nachfragen usw. Selbst jetzt wos Komplikationen gibt, weiss er gar nicht so genau was ich habe...füsse massieren usw pahhh. Mir was schweres abnehmen...auch nur wenn ich gefragt habe. Mich nervt es manchmsl auch, dass er die Schwangerschaft so unterschätzt. Als ich zu Beginn der SS so ko war, meinte er nur: "so schwanger bist du auch noch nicht". Aber sobald das Kind jeweils da war, mutierte er zum super papi der alles macht und seine Kinder über alles liebt.

Ich würd mir da keind Sorgen machen...für Männer ist es schwer fassbar, grad zu Beginn der SS

[Xera]

@Moni
Ich kann mir vorstellen, dass mein Mann auch so gewesen wäre, hätten meine Schwangerschaften nicht eine dermassen lange Vorgeschichte gehabt. Unterstützend war sicher auch, dass er immer wieder bei Untersuchen dabei war - und so viel Technik weckte sein Interesse schon noch deutlicher. Und dadurch, dass er das Baby sehen konnte, wurde es auch irgendwie fassbarer.
Ich würde ihn zum Untersuch weder mitzerren noch würde ich ihn verheimlichen - aber klar den Wunsch äussern, dass er dabei ist. Wenn sich beim Ersttrimestertest (was ich nicht hoffe!!) irgendwelche Probleme zeigen sollten, kommt Ihr nicht um Gespräche herum - und gerade dann finde ich es halt schon sehr wichtig, dass beide aus erster Hand hören, was der Arzt/die Ärztin sagt. Das würde ich ihm wohl so erklären.

[Moni_2020]

Ich danke eich vielmals für all eure Tipps und Stories! Ich bin ehrlich gesagt froh, dass er nicht nur mir so geht. Man hört halt immer nur die kitschigen Geschichten, wo der Mann sich völlig euphorisch freut und quasi mitschwanger ist! Aber ich werde nun versuchen, mich einfach auf mich und das Baby zu konzentrieren und aufhören mir all zu viele Gedanken betreffend meinem Mann zu machen. Es ist ja wirklich seine Sache, wie er mit diesem Thema umgeht!

[Izabelle]

Ich bin Single und schwanger. Und obwohl sich der werdende Vater mittlerweile auf das Baby freut (zuerst wollte er es nicht), setzt er sich meiner Meinung nach sehr wenig mit der Schwangerschaft und den ersten Monaten mit Baby auseinander. Er hat jeweils keine Ahnung, wie weit "wir" sind, aber wenn ich ihm amigs ein Update zur aktuellen Schwangerschaftswoche schicke, dann merke dass er sich freut. Aber von ihm aus kommt nichts, bzw sehr wenig. Er findet auch, dass ich ja genug weiss, und schon alles richtig mache (was natürlich irgendwie auch gut ist zu hören), er halt wenig Ahnung hätte. Dann denke ich mir jeweils, dass ich ja auch nicht mit all dem Wissen auf die Welt gekommen bin, sondern es mir angeeignet habe, und ich eigentlich auch die Erwartung habe, dass er das im Rahmen seiner Möglichkeiten auch tut. V.a wenn er dann so Kommentare macht, wie dass wir keinen Kinderwagen brauchen, da ein Veloanhänger ja genügt (er ist Velomech und Velonarr ), oder dass er Übernachtungen mit Baby bei sich wenige Tage nach der Geburt plant. Aber statt mich zu nerven, denk ich oft einfach "jajaja...".
Ich finde es wahnsinnig grossherzig, wie ihr eure Männer in Partnerschaften sein lässt und sie versucht zu verstehen, obwohl ihr so wenig Unterstützung und Empathie bekommt!
Wie plant ihr dann eure Geburt? Wen habt ihr als Begleitung dabei? Ward ihr in Geburtsvorbereitungskursen, bzw habt ihr vor einen zu machen? Wie war das alleine? Oder habt ihr einen nur für Frauen gefunden? Wie organisiert ihr das Wochenbett? Wahrscheinlich werden eure Männer nicht diejenigen sein, die einen Monat Urlaub werden und den ganzen Haushalt schmeissen

[Ups...]

Mein Mann hatte auch gar kein interesse an der Schwangerschaft. War nie beim FA dabei, haben keinen Kurs gemacht. Bei der Geburt war er auch nicht dabei.. Gehht alles gut ohne, wirklich... Ist also auch total normal wenn man nicht single ist...
Auch hat er keine Ferien, als ich vom Krankenhaus nach Hause kam. Auch das funktioniert gut...

[ChrisBern]

Auch keinen Kurs gemacht, wollte ich aber nicht und er ebenso wenig. Wenig Interesse für Anschaffungen vorher. Bei der Geburt war er dabei, nach den ersten Kind hatte er keine Ferien genommen (obwohl AG eine Woche Vaterschaftsurlaub hat). Das hab ich ihm dann so lange vorgehalten, dass er das nach dem zweiten kind gemacht hat. das finde ich durchaus sehr hilfreich, dass man sich mal hinlegen oder in Ruhe essen kann.

[Linli]

Wie plant ihr dann eure Geburt? Wen habt ihr als Begleitung dabei? Ward ihr in Geburtsvorbereitungskursen, bzw habt ihr vor einen zu machen? Wie war das alleine? Oder habt ihr einen nur für Frauen gefunden? Wie organisiert ihr das Wochenbett? Wahrscheinlich werden eure Männer nicht diejenigen sein, die einen Monat Urlaub werden und den ganzen Haushalt schmeissen

Ein Veloanhänger kann tatsächlich reichen als Kinderwagen-Ersatz. Manchen manche statt Doppelkinderwagen bei 2+ Kids. Nur Velo gefahren werden sollte damit die ersten Monate nicht.
Oder wir brauchten den KiWa auch kaum weil wir viel getragen haben.
Männer sehen vieles anders aber das heisst nicht das es auch immer falsch ist.

Eventuell wäre eine Doula etwas für dich? Ich persönlich bin gerne alleine bei der Geburt, ich hatte 3 Hausgeburten und so war mein Mann dabei und hat auch mitgefiebert und geholfen was er eben konnte. Aber bei Nr 2 und 3 hab ich ihn erst kurz vor der Geburt geweckt (bewusst). Kurs haben wir einmal zusammen einen gemacht weils ein spezieller war, sonst wäre ich auch alleine.

Nur weil sie die Schwangerschaft nicht interessiert muss es nicht auch bei Geburt und danach sein.

WoBe hatte er 2x 2 Wochen Urlaub und 1x 1 Woche, war kurz aber machbar. Länger wäre schön gewesen aber ich hab ja im restlichen Jahr auch gerne noch gemeinsamen Familienurlaub. Haushalt hat er so geschmissen wie ers eben macht. Den musste er ja vorher ohne mich auch meistern ;D auch da macht er es eben anders als ich.

[Lilyrose]

Soweit ich verstehe, wirst du ja "alleinerziehend" sein. Also liegt es ja an dir zu entscheiden, ob du ein Kinder Wagen brauchst. Ich persönlich hatte zwar bei Kind 1&2 einen, aber der wurde kaum gebraucht. Ich habe lieber getragen oder dann eben Veloanhänger... Mit entsprechender Hängematte kann ein Kind ab 4 Wochen da rein.

Meinen Mann bräuchtest such nicht zu fragen wie weit ich bin... Er weiss einfach, dass das Kind Ende Mai kommt. Das reicht ja auch... Finde nicht, dass das Männer gleich interessieren muss.

Geburt: würde ich mir überlegen, ob du wirklich deinen Ex Partner dabei haben willst? Vielleicht lieber ne Freundin oder du hast ne Schwester oder Mutter, mit der du dich super verstehst? Oder eben ne Doula. Mein Mann war bei den Ge urten jeweils ziemlich überflüssig... Kann mir sehr gut vorstellen, dass er bei der dritten Geburt eigentlich nur beim "Finale" dabei ist.

Wochenbett ebenfalls: gibts Freundinnen, Verwandte die dich unterstützen können? Ich würd definitiv vorkochen, damit du sicher was zu essen hast und auch zb Besuch bitten, dir was mitzubringen. Oder eben dein Ex kann dich dort unterstützen. Was das übernachten bei ihm anbelangt, würde ich ihm halt mal erklären, wie das ist mit Stillen usw. oder wenn du nicht stillt, dann wäre es ja grundsätzlich möglich. Glaube aber kaum eine Mutter würde ihr Baby ein paar Tage nach der Geburt abgeben... Aber das wird er dann schon noch merken, denk ich.