Gebären zu Corona-Zeiten

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elanor88
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Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von elanor88 »

Hallo zusammen,

Wer von euch ist ebenfalls "im Endspurt" und wird noch mitten in der Corona-Krise gebären? Ich bin aktuell in der 34.SSW, Geburt wird etwa anfangs Mai erwartet und wenn man sich die Prognosen so ansieht, ist Covid bis dann wohl noch am wüten...

Wir haben eine Beleghebammengeburt im Spital geplant. Nun ist es so, dass die Restriktionen im Verlaufe der letzten Tage immer strenger wurden. War vor ein paar Tagen der Mann noch zu Geburt und Wochenbett zugelassen in "unserem" Spital (anderer Besuch war bereits ausgeschlossen), ist er nun im Wochenbett bereits nicht mehr erlaubt, die Wöchnerin muss im stationären Wochenbett alleine bleiben.

Die Beleghebamme meinte gerade heute am Telefon auch, dass sie nicht ausschliessen könne, dass der Mann bei der Geburt bald nicht mehr dabei sein und die Frau somit ohne enge Bezugsperson gebären muss.
Es wird zudem nun allen Frauen empfohlen, wenn irgendwie möglich ambulant zu gebären, d.h. spätestens 4-6h nach der Geburt wieder nach Hause zu gehen. Gleichzeitig wird die Betreuung der Hebammen im ambulanten Wochenbett nun auf ein Minimum reduziert, Termine wenn möglich per Telefon/Videocall gemacht... D.h. man ist zu Hause wohl mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Unterstützung durch z.B. die Grosseltern wird bekanntermassen nicht empfohlen und eigentlich sollte man ja mit möglichst wenigen Kontakt haben, d.h. sonstige Helfer zu engagieren dürfte auch nicht empfehlenswert sein... Bleibt noch der eigenen Mann/Partner übrig. Der dürfte in unserem Fall dann aber wohl ziemlich gefordert sein mit der Betreuung unserer zu dem Zeitpunkt erst 18monatigen Tochter.

Ich habe mir überlegt, noch umzuswitchen auf ein Geburtshaus, aber meine Beleghebamme meinte, da das bei uns nächstgelegene Geburtshaus ebenfalls auf der Spitalliste steht, wären die Vorschriften da wohl gleich wie im Spital. Zu gut deutsch, wenn die Weisung von ganz oben kommt, dass die Männer der Geburt nicht mehr beiwohnen dürfen, wird dies recht schnell auch im Geburtshaus so sein.
Wegen Hausgeburt habe ich mich auch noch umgehört, sind aber eigentlich alle belegt, zudem ist es generell nicht einfach, überhaupt jemanden zu finden, der mich nehmen würde, da ich eine etwas längere medizinische Vorgeschichte und eine komplikationsreiche erste Geburt hatte.

Ja, ich muss sagen, im Moment ist mir einfach nach weinen zumute. Am schlimmsten ist für mich der Gedanke, meinen Mann bei der Geburt nicht dabeihaben zu dürfen. Er war mir bei der letzten, schwierigen Geburt eine enorm wichtige Stütze, quasi der einzige, der sich für mich und meine Bedürfnisse eingesetzt hat, in einer Situation, in welcher ich mich völlig ausgeliefert fühlte. Es löst wirklich Panik in mir aus, wenn ich nur schon daran denke, dass er mir vielleicht nicht beistehen kann und ich da alleine durchmuss. Und dies, obwohl ich sogar noch eine Beleghebamme habe. Aber wenn ich zum Beispiel zu weit über Termin gehe (wie beim letzten Mal) und eingeleitet werden sollte, ist eine Beleghebammengeburt nicht mehr möglich und ich bin dann einer "fremden" Hebamme ausgeliefert...

Zudem haben wir aktuell keine Lösung für die Betreuung unserer Tochter, sollte der Mann doch noch anwesend sein dürfen bei der Geburt. Die Grosseltern hätten das übernommen, sind aber in der Hochrisikogruppe und wir haben den pesrönlichen Kontakt daher abgebrochen. Wir suchen mit Hochdruck nach einer anderen Lösung, sind aber bis anhin nicht fündig geworden. Müsste ja auch jemand sein, der unsere Kleine gut kennt.
Den Gedanken an das Wochenbett wie auch daran, unser Kleines nicht der Familie zeigen zu dürfen, bedrückt mich auch, aber das finde ich eigentlich noch das kleinste Problem gerade.

Wie geht es euch? Wie ist die Situation in anderen Kantonen, anderen Spitälern? Wie geht ihr damit um?

Ginny1503
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Ginny1503 »

Hallo,

ich verstehe dich sehr gut. Bin aktuell auch in der 35. Woche und frage mich, wie das denn alles ablaufen wird... Momentan lässt es sich wohl noch nicht sagen, wie es sich die nächsten Wochen entwickelt. Ich gehe davon aus, dass die Massnahmen eher noch verstärkt werden... aber wir können auch hoffen, dass es bald abflacht.

Ich selber habe mich schon lange in einem Geburtshaus angemeldet. Dort sind sie zur Zeit noch ziemlich gelassen. Meine Hebamme sagte mir, dass mein Mann die ganze Zeit dabei sein darf und anschliessend auch bleiben kann.. Aber so ist die Situation auch nur im Moment. Ich hätte auch die Möglichkeit auf eine Hausgeburt auszuweichen - wäre aber nicht meine erste Wahl. Besteht diese Möglichkeit bei dir gar nicht? Dann hättest du deinen Mann sicher dabei.

Am Ende können wir wohl alle nur abwarten und hoffen, dass alles gut kommt....

Lilyrose
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Lilyrose »

Wieso darf eine Beleghebamme Geburt bei Einleitung nicht mehr begleiten? Das ist ja doof... Wurde denn letztes Mal auch eingeleitet? Wann ist die Grenze zum einleiten im Spital? Ich hab ja mein erstes Kind auch 14 Tage übertragen und zweites kam dann ziemlich auf Termin (soll etwas Hoffnung machen, dass es nicht zur Einleitung kommt). Wegen Mann nicht dabei... Das ist echt scheisse, wenns dann so sein sollte, aber diesmal hast du ja eine andere Hebamme. Ich würde da im Voraus sehr genau klären, was du dir wünschst und was nicht... Falls eben Partner nicht dabei sein kann. Und wegen der Zeit danach.. Das dir zb eine Freundin mal aushilft oder sonst jemand, der nicht in Risikogruppe gehört. Und ansonsten würde ich einfach gut vorbereiten... Viel vorkochen, dann kannst du dich um Baby kümmern und Mann kann zu Tochter und nötige im Haushalts machen. Und babies schlafen ja meist recht viel... Ich fand die ersten Tage nicht sonderlich stressig.

Ich weiss es ist einfach gesagt... Versuch dich nicht allzu sehr zu stressen und wart mal die nächsten Wochen ab. Vielleicht wird es sich nicht wahnsinnig entspannen, aber wenigstens so bleiben, dass Partner zur Geburt mit darf.
Ich hoffe echt, dass dein/eure Männer dabei sein dürfen.

P. S. anderes Geburtshaus gibts nicht? Vielleicht wäre es da lockerer?

Lilyrose
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Lilyrose »

P. S. Schau mal auf YouTube bei "die friedliche Geburt" vorbei, da gibts die neuste Folge genau zu dem Thema...

Momo_27
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Momo_27 »

Ich bin auch in dieser Situation.
Ich könnte seit Tagen nur heulen. Ich kann nicht akzeptieren das wir uns dem einfach beugen müssen. Ich fühle mich beraubt und bestraft.. ich habe wirklich im moment das gefühl das ich darüber nicht hinweg kommen werde. Das kann niemand wieder gut machen..
ich verstehe das wir kein besuch haben dürfen aber ich kann nicht akzeptieren das der kindsvater nicht zur geburt und/oder nicht zum wochenbett zugelassen wird..

Ginny1503
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Ginny1503 »

Momentan darf der Kindsvater ja bei der Geburt noch dabei sein - oder hast du da etwas anderes gehört? Einige Spitäler möchten die Geburten sowieso nur noch ambulant machen und danach wird die Betreuung einfach von den Hebammen bei dir zuhause übernommen. Hast du schon eine Begleithebamme? Frag doch sonst mal bei ihr nach - vielleicht kann sie dir ja Sicherheit geben. Ich habe auch erst gerade angerufen und sie meinte, ich solle mir keine Sorgen machen.
Wir können einfach noch hoffen, dass sich die Situation schnell beruhigt und nicht noch zuspitzt.

Lilyrose
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Lilyrose »

Momo: Du hast jetzt dann sehr bald Termin oder?? Momentan ist Kindsvater ja noch bei Geburt zugelassen, nicht? Ich würde halt wirklich ambulant gebären, wenn es keine Probleme gibt. Dann ist er bei Geburt dabei und Wochenbett könnt ihr in "Ruhe" zuhause als Familie geniessen.

Ich verstehe den Frust völlig... Würde mir wohl gleich gehen. Aber die Situation ist zum Kotzen, da kann man nix dran ändern... Nur versuchen irgendwie das Beste daraus zu machen und zu hoffen, dass du noch gebären kannst solange Partner dabei sein kann.

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Flusi
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Flusi »

Hallo zusammen

Ich habe vor 3 Wochen entbunden. Da mein Baby aber leider nicht gesund ist, ist es immer noch im Kinderspital und wird es auch noch eine Weile bleiben müssen. Diese Situation ist ja eigentlich schon schlimm genug, wird aber wegen dem Corona noch zusätzlich erschwert.
So darf zum Beispiel jeweils nur ein Elternteil im Spital anwesend sein, der andere muss zu Hause oder ausserhalb des Spitalgebäudes warten. Unserem Schatz steht morgen eine grosse Herz-Op bevor, auch da ist nur ein Elternteil zugelassen. Bei allen Arztgesprächen darf immer nur ein Elternteil anwesend sein und muss es dem anderen nachher weitererzählen. Es ist wirklich total mühsam. Auch die grossen Geschwister durften den Familienzuwachs noch nie live sehen, natürlich auch die Grosseltern nicht. Es ist wirklich sehr schlimm für uns.
Ich kann so gut verstehen, dass ihr euch beraubt und bestraft fühlt. Mir geht es genau so. Ich wurde um die ganze Anfangszeit mit meinem Baby beraubt und muss die vielen sorgenvollen Gespräche und Tage alleine durchstehen. Aber auch nachher zu Hause mit Hausarrest muss man auf so vieles verzichten, was man sonst mit Baby so gerne machen/unternehmen würde.
Das macht mich echt richtig wütend.
Ein absolut versch... Extremsituation.
Ich würde euch empfehlen, den Aufenthalt im Spital möglichst kurz zu halten und die Zeit zu Hause mit der Familie zu geniessen.
Und ich drücke euch alle Daumen, dass eure Männer bei der Geburt dabei sein können.
Wir schaffen das!

Liebe Grüsse

Lilyrose
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Lilyrose »

@Flusi: PN

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Schneewittli_10
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Schneewittli_10 »

Hey
Wir sind gerade im der 38ssw. Ich verstehe deine gedanken sehr gut. Habe mir auch mega viele gedanken gemacht. Meine grösste sorge ist es auch das auf ein mal der mann nicht mehr bei de geburt dabei sein darf. Ich denke jedoch nicht das dass so kommen wird, ich habe bezüglich dem thema versucht zu informieren. Das der vater nicht bei der geburt dabei ist, wäre entgegen der empfehlung der who. Ich kann mir vorstellen das es spitäler geben wird die den vater von der geburt ausschliessen, hoffe jedoch dass es nicht so weit kommt und gehe davon aus das es nicht alle sein werden.
Unsere Geburt wird, ausser es gibt komplinationen, ambulant sein.
Versuch dich zu entspannen und deinen weg zu finden für die geburt. Es gibt bestimmt eine möglichkeit die dir entsprechen wird. Der rest kommt so wies halt muss.
Liebe grüsse

Momo_27
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Momo_27 »

Lilyrose hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 21:22 Momo: Du hast jetzt dann sehr bald Termin oder?? Momentan ist Kindsvater ja noch bei Geburt zugelassen, nicht? Ich würde halt wirklich ambulant gebären, wenn es keine Probleme gibt. Dann ist er bei Geburt dabei und Wochenbett könnt ihr in "Ruhe" zuhause als Familie geniessen.

Ich verstehe den Frust völlig... Würde mir wohl gleich gehen. Aber die Situation ist zum Kotzen, da kann man nix dran ändern... Nur versuchen irgendwie das Beste daraus zu machen und zu hoffen, dass du noch gebären kannst solange Partner dabei sein kann.

ja in 2.5 Wochen. ich werde aber einen ks haben und leider nicht sofort nachhause können. ich hatte eben die ganze zeit noch etwas Hoffnung und gestern habe ich bei einem Termin im kh nachgefragt und die sagten dann definitiv das der Papa nach der Geburt nachhause muss. heute geht es mir etwas besser. ich habe gestern verstanden das ich die Hoffnung aufgeben muss und mich definitiv darauf einstellen muss das Wochenbett alleine zu machen.. dann geht es wohl auch besser wenn es dann wirklich so sein wird..

mir tut es einfach für den Papa unglaublich leid..

elanor88
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von elanor88 »

Hoi zusammen,

erst einmal danke für die zahlreichen Antworten... Ich habe nun vom ersten Fall (Spital Luzern) erfahren, wo der Vater bei einer Geburt nicht anwesend sein darf. Es ist allerdings eine stille Geburt. Was ich eigentlich noch schlimmer finde... Obwohl auf der Homepage steht, dass die Partner von Gebärenden zugelassen sind, wurde die Frau heute per Telefon informiert, dass sie alleine kommen muss. Scheint also doch nicht ganz so utopisch zu sein, die Vorstellung, dass es bald kommen wird...

Lilyrose, dir ganz herzlichen Dank für die Empfehlung mit dem Podcast zum Thema ohne Mann gebären. Ich find ihn wirklich super und es macht mich etwas gelassener, dass es kommt, wie es muss, selbst wenn der Mann nicht dabei sein kann. Falls ihn sich jemand sonst noch anhören will: https://www.youtube.com/watch?v=nr2XGrIeWbw
Ich finde, der Podcast geht einerseits gut darauf ein, warum die Regelung (aktuell in DE in einzelnen Spitälern) so ist, wie sie ist, andererseits erklärt er auch, wie eine Geburt auch ohne Mann klappen kann- und dies vielleicht sogar noch besser, als wenn er anwesend ist.

Wir haben entschlossen, noch ein paar Tage abzuwarten und zu schauen, ob nun mehr Spitäler mitziehen in Bezug auf das "Männerverbot". Spätestens ende der nächsten Woche werde ich mich entscheiden müssen, denn dann wäre das Aufnahmegespräch inkl. Ultraschall im Spital und ab dann kommen noch mehr Kosten, wenn ich aus dem Beleghebammenvertrag wieder aussteige.

Falls sich die Situation zuspitzt, werden wir noch eine Anmeldung im Geburtshaus versuchen, mal schauen, ob es klappt und ob der Mann dann da mitdarf. Und ansonsten versuche ich trotz allem, mich bewusst auch darauf vorzubereiten, ohne meinen Mann im Spital zur Geburt zu gehen... Und dann würde ich wohl versuchen, direkt nach der Geburt nach Hause zu gehen und das Wochenbett da zu machen.

Ronjabe
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Ronjabe »

Hallo zusammen

Ich kann euch so gut verstehen. Ich habe aktuell die selben Ängste bzgl. der Geburt. Ich finde es auch richtig ausgedrückt, dass ich mich total beraubt fühlen würde. Für mich gehört mein Partner genauso zur Geburt wie ich. Ich erkundige mich momentan bzgl. Hausgeburt, obwohl das überhaupt nicht meine Wahl wäre wenns anders gehen würde. Insbesondere weil es mein erstes Kind ist. Aber ehrlich gesagt kommt für mich eine Geburt ohne meinen Partner einfach NICHT in Frage.
Schon unsere Hochzeit im April ist wegen dem sch.... Virus ins Wasser gefallen und ich bin einfach nur noch genervt davon. Zudem arbeite ich in der Pflege und habe auch da natürlich aktuell Ängste bzgl. Ansteckung von mir und dem Baby, weil einfach die Datenlage diesbezüglich noch so gering ist. Einfach alles ein riesen Mist!!!
Aber aktuell lassen fast alle Kliniken die Anwesenheit des Partners bei der Geburt zu. Alles andere macht meiner Meinung nach auch null Sinn. Denn sind wir mal ehrlich.... wenn der Mann wirklich infiziert wäre, dann wäre es die Frau sicher auch. Es macht also keinen Sinn die Person auszuschliessen, mit der man tagtäglich engen Kontakt hat.
Ausserdem ist es für mich auch ethisch gesehen höchst bedenklich. Denn genauso wie bei Sterbenden und Kindern im Spital ist es bei einer Geburt einfach unumgänglich dass eine nahestehende Personen noch Zutritt haben muss. Bei der ganzen Rücksicht auf die Corona Krise darf auf keinen Fall die Menschenwürde verloren gehen!

conny85
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von conny85 »

elanor88 hat geschrieben: Di 24. Mär 2020, 14:30 Hoi zusammen,

erst einmal danke für die zahlreichen Antworten... Ich habe nun vom ersten Fall (Spital Luzern) erfahren, wo der Vater bei einer Geburt nicht anwesend sein darf. Es ist allerdings eine stille Geburt. Was ich eigentlich noch schlimmer finde... Obwohl auf der Homepage steht, dass die Partner von Gebärenden zugelassen sind, wurde die Frau heute per Telefon informiert, dass sie alleine kommen muss. Scheint also doch nicht ganz so utopisch zu sein, die Vorstellung, dass es bald kommen wird...
ich weiss glaube ich welchen Fall du meinst, dort ist aber das "Problem" dass sie erst in der 16. Woche ist und ein Baby leider erst ab der 22. Woche und mit einem Geburtsgewicht von 500g als Totgeburt gilt, es ist also ein Abbruch und sie wird auch nicht auf der Geburtsstation sein. Nehmen an das es darum ist, dass der Mann wohl auch nicht mit darf.

Momo_27
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Re: Gebären zu Corona-Zeiten

Beitrag von Momo_27 »

Flusi hat geschrieben: Mo 23. Mär 2020, 22:25 Hallo zusammen

Ich habe vor 3 Wochen entbunden. Da mein Baby aber leider nicht gesund ist, ist es immer noch im Kinderspital und wird es auch noch eine Weile bleiben müssen. Diese Situation ist ja eigentlich schon schlimm genug, wird aber wegen dem Corona noch zusätzlich erschwert.
So darf zum Beispiel jeweils nur ein Elternteil im Spital anwesend sein, der andere muss zu Hause oder ausserhalb des Spitalgebäudes warten. Unserem Schatz steht morgen eine grosse Herz-Op bevor, auch da ist nur ein Elternteil zugelassen. Bei allen Arztgesprächen darf immer nur ein Elternteil anwesend sein und muss es dem anderen nachher weitererzählen. Es ist wirklich total mühsam. Auch die grossen Geschwister durften den Familienzuwachs noch nie live sehen, natürlich auch die Grosseltern nicht. Es ist wirklich sehr schlimm für uns.
Ich kann so gut verstehen, dass ihr euch beraubt und bestraft fühlt. Mir geht es genau so. Ich wurde um die ganze Anfangszeit mit meinem Baby beraubt und muss die vielen sorgenvollen Gespräche und Tage alleine durchstehen. Aber auch nachher zu Hause mit Hausarrest muss man auf so vieles verzichten, was man sonst mit Baby so gerne machen/unternehmen würde.
Das macht mich echt richtig wütend.
Ein absolut versch... Extremsituation.
Ich würde euch empfehlen, den Aufenthalt im Spital möglichst kurz zu halten und die Zeit zu Hause mit der Familie zu geniessen.
Und ich drücke euch alle Daumen, dass eure Männer bei der Geburt dabei sein können.
Wir schaffen das!

Liebe Grüsse

mega schlimm.. hoffe es geht dem kleinen wunder gut nach der op?
ich verstehe absolut das Vorsicht jetzt erste Priorität hat, aber die Logik das aus einem Haushalt immer nur eine Person anwesend sein darf fehlt mir völlig. ich meine ist dein mann krank, bist du das ziemlich sicher auch..
so sehe ich das auch bei der Geburt. das er aus der wochenbettstation ausgeschlossen wird macht für mich keinen sinn. wenn er krank ist wäre ich es ziemlich sicher auch..

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