Reaktion Geschwisterkind

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Lulu17
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Reaktion Geschwisterkind

Beitrag von Lulu17 »

Hallo zusammen
Bald wird unser zweites Kind zur Welt kommen. Unser erster Sohn wird dann 3 Jahre alt sein. Ich habe eine sehr tiefe und intensive Verbindung zu Ihm. Nun sorge ich mich etwas wie er mit dem umgehen wird, wenn ich weniger Zeit für Ihn haben werde. Er ist es sich zwar gewöhnt dass ich nicht jeden Tag zuhause bin da ich teilzeit arbeite und er hat auch einen tollen Vater, aber ich mache mir trozdem viele Gedanken wie er mit dem umgehen wird.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Orange
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Re: Reaktion Geschwisterkind

Beitrag von Orange »

Hallo Lulu17

Wir hatten auch 3 Jahre Abstand. Bei uns hat es viel gebracht, dass wir ganz oft davon erzählt haben, dass bald der kleine Bruder zur Welt kommt - und auch, wie es dann sein wird, dass er viel weinen wird, viel Aufmerksamkeit braucht, die Eltern müde sein werden etc. Wir haben das Thema auch mit Bilderbüchern thematisiert. Auch haben wir betont, dass er viel von ihr lernen kann, sie ihm Lieder vorsingen darf und ihn beschützen kann. Die Grosse ist die beste grosse Schwester geworden, die man sich vorstellen kann!
Ich würde auch die Geburt (natürlich kindgerecht) thematisieren, damit der Grosse nicht erschrickt, wenn Mami plötzlich ins Spital muss.
Und wenn das Baby dann auf der Welt ist, ganz wichtig, das grosse Geschwister oft zu loben, was es schon kann, oder wenn es lieb zum Baby ist - und betonen, wie lieb man es hat!

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ChrisBern
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Re: Reaktion Geschwisterkind

Beitrag von ChrisBern »

Naja, man kann vorbereiten, bisschen Bücher anschauen und mal drüber reden, aber wie es dann in natura kommt...meine Tochter war vorher noch einigermaßen enthusiastisch, aber als der Bruder dann da war...grosse Ignoranz. Wir wollten sie einbinden, aber sie wollte nicht. War ihr total suspekt. Haben dann dort den Stress rausgenommen, sie wollte wirklich nie nie nie helfen, obwohl sie sich das überlegt hatte. Aber wenigstens hat sie ihm nie weh getan, aber sie hat ihn einfach ausgeblendet. Ihre ganzen besten Freunde sind einzelkinder, das war sicher nicht hilfreich. Jetzt, nach fast 3 Jahren, wird es langsam. Vor allem, wenn sie keinen wahl hat. ;-) Ferien, Corona oder so...und ich glaube, je mehr wir sie in der Rolle als grosse Schwester sehen wollen, desto mehr macht sie dicht. Manchmal macht mich das traurig oder hat mich auch gestresst, ich hatte mir das anders vorgestellt. Aber ich denke, man muss das auf sich zukommen lassen.

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Schneeflocke2016
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Re: Reaktion Geschwisterkind

Beitrag von Schneeflocke2016 »

Meiner war auch drei als seine kleine Schwester kam. Wir haben viel übers Baby gesprochen, er durfte - soweit möglich - immer helfen. Also beim Zimmer einrichten sowie nach der Geburt beim Wickeln, Baden etc. Und er durfte ihr ein Geschenk aussuchen, es einpacken und dann nach der Geburt in den Spital mitbringen. Im Gegenzug hat er ein Geschenk vom Baby "erhalten". Das war ein Rucksack mit ganz vielen Kleinigkeiten drin für die kommenden Tagen, an denen ich noch im Spital sein würde. Er hat sich mega gefreut über das Geschenk vom Baby. Man kann bestimmt Vieles tun zur Vorbereitung, trotzdem glaube ich, es wird auf den Charakter des Kindes ankommen. Unser Sohn ist unkompliziert und offen, er ist neugierig und nimmt neue Situation dankend und erwartungsvoll an. Er liebt seine Schwester sehr, auch wenn er ab und zu etwas wild ist. Ich finde drei Jahre ein schöner Abstand. Aktuell schaut er besser als ich darauf, dass NICHTS am Boden liegt, das die Kleine verschlucken könnte. Ich erkläre ihm alles und wenn die Dinge für ihn Sinn machen, kann er es auch so annehmen. Mein Tipp: Gut aufs Erstgeborene eingehen, ihm viel erklären und dir sobald als möglich kleine Auszeiten nur mit Kind 1 schaffen (auch wenn es nur mal für eine halbe Stunde ist, wenn der Papi aufs Baby schaut).
grosse Brüeder, April 2016
chlini Schwöster, Juni 2019

Gibeli
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Re: Reaktion Geschwisterkind

Beitrag von Gibeli »

Unsere Kinder haben auch knapp 3 Jahre abstand. Der grosse bruder hat alles ignoriert wenn es ums baby in der ss ging. Er wollte nichts davon wissen. Ich machte mir sorgen und hatte etwas respekt. Auch ich hatte eine sehr enge verbindung zum grossen und hatte plötzlich angst, nicht mehr genügend zeit für ihn zu haben. Als der kleine zur welt kam wurde er vom grossen bruder von anfang ins herz geschlossen. Meine sorgen waren absolut unbegründet, er war auch nie eifersüchtig auf ihn! Lass es auf dich zukommen. Ich habe im nachhinein manchmal das gefühl, ich konnte die erste zeit mit dem kleinen gar nicht richtig geniessen weil ich mich ständig um das wohlergehen vom grösseren sorgte. Ich bin selber einzelkind, ich glaube das war auch ein grund...alles gute!!
<3 <3 <3 Üse gross Prinz isch am 26.10.14 ufd wält cho! <3 <3 <3

<3 <3 <3 Üse chli Prinz isch am 9.6.17 ufd Wält cho! <3 <3 <3

Bleistift79
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Re: Reaktion Geschwisterkind

Beitrag von Bleistift79 »

manchmal ist weniger mehr. Grad in Bezug auf Geschwister. Wir haben nur einfache Info s gegeben, das ganze emotionale haben wir, wenn nötig dann erklärt, wenn ein emotionaler Moment kam.
z.b. wenn beide Kinder grad das Mami brauchen. Wie wir es lösen.
Ich denke, es ist ein Trugschluss, die Erwachsenen-Ebene auf die Kinder-Ebene zu übertragen, den. Man kann ganz viele Sachen ohne grosse Erklärungen aufzeigen.

So wussten unsere grossen Kinder recht schnell, dass das Baby sich nur durch zabbeln, weinen und brüllen mitteilen kann. Es noch für alles Hilfe braucht. Es noch keine Geduld hat und noch nicht versteht, warum es kurz warten müsste, bis wir parat sind.
Wir haben nie Verständnis von den Grössern gefordert. Nie Kooperation eingefordert. Uns aber immer herzlich darüber gefreut und dafür bedankt.
Für das jeweilige Baby war das erfüllen seiner Bedürfnisse mit „Handlungen“ zu erfüllt. Bei den grösseren Kindern öfters im Spiegeln ihrer Emotionen und Wünsche.das Aufzeigen von Lösungen, Kompromissen. Ob ein älteres Geschwister das Baby als positives Erlebnis oder negatives erlebt, haben wir mit unseren Worten und Handlungen in der Hand.
Grad wie wir etwas sagen, mit welchen Worten.
Als Beispiel:
Baby schreit, hat die Windeln voll. Grösseres Kind möchte Puzzle mit mir machen.

Variante a: xy, du musst jetzt warten, zuerst muss ich dem Baby die Windeln wechseln.

Variante b: du xy, wenn das Baby so schreit, bin ich zu abgelenkt zum puzzeln. Was hältst du davon, wenn ich dem Baby die Windeln wechsle. In der Zeit könntest du das Puzzle schon mal auslegen und die Ecken suchen? - dann können wir in Ruhe puzzeln, darauf freue ich mich.

Bei Variante a übertrage ich die Verantwortung auf s grosse Kind. Es muss warten. Wegen dem Baby.

Bei Variante b übernehme ich die Verantwortung. Biete einen Lösungsvorschlag und die Erfüllung seines Wunsches.

Deshalb sage ich, es kommt nicht darauf an wieviel wir in der Schwangerschaft erklären oder später vom älteren Kind einfordern. Es ist unsere Handlungsweise wenn das Baby da ist, wie gut das ältere Kind damit klar kommt.

Wir haben vier Kinder, mit Altersabständen von 15Mte- 13Jahren.
Lg

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