Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Uhrenfimmel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Uhrenfimmel

©Hans Hartmut Karg
2018

Gar mancher braucht seine Rolex,
Denn nur mit ihr geht guter Sex.
Er macht ja niemals nur Pilates,
Er weiß von sich: Er, ja, er hat es!

Doch ist die Uhr nicht nur Beiwerk
Für Menschen, die als Erdenzwerg
Glauben, sie hätten Zeit gewonnen
Und Damenherzen eingenommen?

Zwar mag man Uhren üppig sammeln,
Doch wo Beziehungen vergammeln
Und mancher nur nach Status giert,
Hat ihn Reklame nur verführt.

*

Hans Hartmut Karg
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Klimawandel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Klimawandel

©Hans Hartmut Karg
2018

Wann gab es das in meiner Kindheit:
Ein Januar – ganz ohne Eis und Schnee!
Zum Schlittenfahren waren wir bereit –
Trotz Husten, Schnupfen und Halsweh.

Die Januare sind dagegen heute nass,
Gelegentlich ein wenig Glätte und Schneeregen.
Und immer voll das blaue Regenfass,
Grauschmutz auf allen unseren Gehwegen.

Der Monat kommt mit Stürmen und Orkanen,
Wo früher Schnee das ganze Land bedeckte
Und Skifahrer noch zogen ihre Bahnen,
Das Schlittenfahren Kinderfreuden weckte.

Kein Schlitten wird jetzt mehr gezogen,
Die Regenwässer überfluten ganze Täler.
Und glaubt man unseren klugen Meteorologen,
Werden die Sommer brütend heiß – und greller!

Ist es das, was wir wirklich wollen?
Sind wir mit dieser Wetterlast zufrieden?
Müssen wir uns d e n Klimawandel holen,
Den selbst verbrochen wir hienieden?

*

Hans Hartmut Karg
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Haydn

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Haydn

©Hans Hartmut Karg
2018

„Mein Herr, Ihr Sohn ist Größter unter der Sonne,
Ihm zuhören ist lauter Freud' und Wonne!“
So bescheiden konnte nur Joseph Haydn sein –
Er schenkte dem Vater reinen Wein ein:

Der Leopold Mozart freute sich sehr,
Denn sein Wolfgang, der war ihm immer mehr
Als die Welt der übrigen Komponisten,
Die doch nur eine kurze Mode fristen.

Es gibt niemanden, der so neidlos war,
Und später den lieben Beethoven gar,
Den eigenen Bruder anerkannte
Verehrte, als er sich London zuwandte.

Bescheidenheit in vollkommener Vollendung
Trotz späterer, langsamer Publikumsabwendung:
An den schlichten Grabplatten von Händel und Haydn
Können sich die Touristen die Augen weiden.

Wie jemand so komponieren kann
Trotz der Nähe durch einer Xanthippen Wahn,
Bedroht von früher Sängerkastrierung –
Und für die Musik doch wahre Verführung!

Mit dem Paukenschlag ärgerte er die Manien
Und doch findet er zu den Harmonien,
Erschafft mit seinem großen Geschick
Der Welt seine wunderklare Klangmusik.

*

Hans Hartmut Karg
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Die Mona Lisa

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Mona Lisa

©Hans Hartmut Karg
2018

Sie ist nicht von dieser Welt,
Wie sie in sich eingelebt
Und doch ein Lächeln bestellt,
in feinem Antlitz verwebt.

Im Louvre das Bild zu betrachten,
Mit Menschentrauben erleben,
Ein Lächeln, wo andre nur lachten
Und sich der Ehrfurcht hingeben.

Man kann Leonardo verstehen,
Dass er dieses Bild mit sich führte,
Denn mit ihm konnte er gehen,
Weil Anmut sein Wesen berührte.

Der Zauber menschlichen Wesens,
Egal, ob Frau oder Mann,
Trägt Züge ew'gen Erlösens,
Wo die Kunst nicht anders kann.

Gesichtszüge offenbaren
Uns hier das Geheimnis des Lebens,
Und wo sich die Menschen scharen,
Ist aller Kulturstreit vergebens.

Man kann das Gesicht nur lieben,
Das Lächeln, das uns einfängt.
Und wenn sie uns hinausschieben,
Hat sich unsere Seele gelängt.

*

Hans Hartmut Karg
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Liebesnächte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Liebesnächte

©Hans Hartmut Karg
2018

Wo sorgenfrei das große Wähnen
Bereit ist für ein weiteres Sehnen,
Ist und bleibt alles doch so kenntlich,
Was immer auch erlebnisendlich.

Verfeinerung von Zärtlichkeiten
Verhindert unnütziges Streiten,
Gibt unseren Sinnen reichen Segen,
Womit die Lebenslust wir pflegen.

So flieht dem Tag langweilig' Gähnen,
Wenn aneinander wir uns lehnen,
Des Nachts eröffnen Leidenschaften,
An denen unsere Seelen haften:

Bereit im Dunkel, Nahekleinen
Sich mit der Liebsten zu vereinen...

*

Hans Hartmut Karg
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Ich bin hindurch!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ich bin hindurch!

©Hans Hartmut Karg
2018

Die Fähigkeit, sich anderen mitzuteilen,
Ist Tugendnot jener Extraversion,
Bei der die Mitteilsamen leiden,
Wenn sie sich nach Außenton.

Damit können sie offenbaren,
Wie sie extravertiert so leben,
Wo andere in sich verwahren,
Was sie nach außen geben.

Extravertierte haben's leichter,
Suchen sich ihre Zuhörer selbst aus,
Womit ja nichts wird wirklich seichter,
Selbst wenn man lebt im Puppenhaus.

„Ich bin hindurch!“ ist der Urschrei,
Mit dem sich ihre Ängste lösen,
Damit nichts nun Problem mehr sei,
Was andere geflissentlich verdösen.

Innen ist so außengewendet,
Schafft sich soziale Angstentlastung,
Weil dort, wo Anteil ja gespendet,
Ist die Umgebung mit in Haftung.

Doch glaube nicht, dass immerzu
Die Mitwelt sich belasten lässt.
Die will doch selber ihre Ruh'
Und nicht soziale Lauerpest!

*

Hans Hartmut Karg
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Sonnensieg

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sonnensieg

©Hans Hartmut Karg
2018

Vage und noch schemenhaft
Tauchen aus dem Wabergrau
Türme, Schornsteine ins Licht,
Welches löst den Wetterstau.

Weil Nebeln nichts mehr gelingt,
Keine Flucht so ganz nach oben,
Wenn im Kaltreich siegt das Licht,
Kann das Blau den Himmel loben.

*

Hans Hartmut Karg
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Dem Jubilar

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dem Jubilar

©Hans Hartmut Karg
2018

Wer hat schon einen Sohn von 45 Jahren,
Groß, schlank, mit schönen, schwarzen Haaren,
Der immer weiß, was er als Junge wollte,
Dem Müßiggang nicht die Sekunde zollte?

Wir mögen ihn und wissen doch,
Dass er von manchem Krankheitsjoch
Die Vielzahl seiner Patienten hat befreit,
Denn er ist wirklich gut – und sehr gescheit!

Dennoch ist er bescheiden uns geblieben,
Frau, Kinder will er über alles lieben –
Und nur ein Porsche lebt verdeckt als Lust
Und lindert manchen kleinen, großen Frust.

Wer hat schon einen solchen guten Sohn,
Für den das Operieren größter Lohn
Des Schöpfers, der ihn stetig handeln lässt,
Damit er gibt sein wirklich' Allerbest'?

So wünschen wir dem fleiß'gen Jubilar,
Der uns als Sohnemann auch immer teuer war,
Dass er die Lebensfreude weiter liebt
Und allen diese Freude weiter gibt.

*

Hans Hartmut Karg
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Resilienzumgang

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Resilienzumgang

©Hans Hartmut Karg
2018

Da wollen wir von unserer Jugend haben,
Dass sie Schweres bewerkstelligen kann
Und wir uns selbst an Einfachem gern laben,
Mitunter überwältigen den jungen Mann.

Wie sind verwegen doch Ansprüche,
Von einer Jugend zu verlangen,
Was selbst einem nur Mühlücke
Bleibt, um Leichtes einzufangen?

Verknotet soll die Sprache ja nicht sein,
Obgleich in Rechtswerken Vieles verknotet.
Da wundert doch kein Gossenwort allein,
Das jede Akzeptanz ethisch verkotet!

Kann man von Schülern denn verlangen,
Was selbst man keineswegs einlöst,
Wenn nur zur Einfachheit gegangen
Man jede Tiefe vollständig verdöst?

Ich halte mich bei Wortspielern gern auf,
Die freudig Sprache neu gestalten,
Um in dem eigenen Dichterlauf
Mehr schaffen, als nur zu verwalten.

*

Hans Hartmut Karg
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Nordsonne

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nordsonne

©Hans Hartmut Karg
2018

Fahl und kranichfarben der Himmel,
kleinscheibig die gilbende Sonnenscheibe,
gespiegelt im Teichwasser,
breit und langgelegt.

Der Sonnenaufgang, etwas früher,
taucht zwischen Fichten auf,
horizontgebundene
Wahrzeichen der Stadt.

Die Nordsonne
hält alles nur vage
in kleinhellem Licht,
dem Himmelsgrau verpflichtet.

Man muss wohl geboren sein,
dort, wo sie so wenig strahlt,
um zu begreifen,,
dass Sonne nicht Sonne ist.

Es gibt so lange
keinen rettenden Regen,
keinen Sonnenschein,
so lange die Frühtage verschatten.

*

Hans Hartmut Karg
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Augenblicke

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Augenblicke

©Hans Hartmut Karg
2018

Augenlichter suchen sich Ziele
Und bleiben doch leiblich gebunden.
Wo der Blick sie selig aufwühle,
Sind Herzschmerzen überwunden.

Das Augenlicht kommt oft zu Dir,
Weil es suchend sich liebevoll neigt
Und pendelnd zwischen Dir und mir
Lächelnd die Treubindung zeigt.

So findet sich Auge in Auge,
Nimmt sich die Hand, die frei,
Damit der Blick sich festsauge
Am Erkennen des Zweierlei.

Dein Augenpaar findet des meine,
Weil es nichts andres mehr will,
Als zusammen sein, nicht mehr alleine:
Im Kuss halten Lippen still.

Mein Augenlicht braucht Deine Weite
Damit Horizonte sich weiten,
Nicht dauernd in weltlichem Streite,
Gern wo Harmonien uns leiten.

*

Hans Hartmut Karg
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Männlich u n d Weiblich!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Männlich u n d Weiblich!

©Hans Hartmut Karg
2018

Nicht fragen muss der Glückliche,
Ob er Geschlechterstreit begrüßt,
Denn er weiß, dass die halbe Welt
Nur durch die zweite Hälfte seelt.

Nicht fragen muss der Menschenfreund,
Ob diese Welt denn eher männlich oder weiblich,
Denn er ist längst global und tolerant bewest
Und spürt, was ihm der Gegenpart bedeutet.

Reicher vom Leben mit der zweiten Hälfte,
Die ihm naturwüchsig selbst nicht gegeben,
Wird er zunächst suchend und sehnend bleiben,
Bis er gefunden, was sein eigenes Wesen will.

Der Finder wird deshalb die Finderin
Auf seinen Händen tragen,
Weil dort, wo Zärtlichkeit bemüht,
Die Not sich wehren kann.

Geschlechterkämpfe sind deshalb
Erfindungen von Mythos, Religion.
Die gibt es nicht, wo Urnähe gelebt,
Neugierde noch im Suchen selbstverständlich.

Die bessere Hälfte ist Tatsache und bleibt
Des Mein'gen Ziel – und doch das Teil,
Welches uns Antrieb bringt ins Leben,
Oft Freude in den grauen Lebenslauf.

*

Hans Hartmut Karg
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Endlich wieder Winter!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Endlich wieder Winter!

©Hans Hartmut Karg
2018

Nach milden Wintern endlich wieder Eiseskälte
Und trockenklar Sibirienluft.
Gar mancher Grippekranke wird gesunden,
Wenn Helle lockt, zum Wandern ruft.

Die Trockenkälte zeigt jetzt reichlich Sonne,
Befreit klammes Wintergemüt
Von depressiven, dunklen Zwängen,
Führt Zimmerrosmarin zum Blaugeblüt.

Auch bringt die Winterkälte Krumen die Frostgare
Und hält die frühen Knospen noch versteckt.
Das Ungeziefer wird reichlich geschwächt
Und Rehe sieht man an vielen Heuballen.

Ja, dieser Winter hat uns schon im Griff
Und will mit seinem Weiß das Land verzaubern.
Er lockt die Sonne hoch zum Himmelsblau
Und zeigt gelegentlich Kristallreifbänder.

*

Hans Hartmut Karg
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Wer könnte je

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wer könnte je

©Hans Hartmut Karg
2018

Wer könnte je die Nacht
vor ihrem Taggang loben,
wo doch die Nacht sich dreht
und niemand weiß, wohin?

Wer könnte je ermessen,
wie sich das Fühlen weitet
hin zu den Horizonten,
wo sich die Seele breitet?

Wer könnte je verstehen,
warum ein Tag sich dreht,
wo er doch überwunden
die Nacht, die ihn beschwert?

Wer könnte je den jungen Tag
schon vor dem Abend loben,
wo doch der Tag sich dreht
und niemand weiß, wohin?

*

Hans Hartmut Karg
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Ferne Wunderröte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ferne Wunderröte

©Hans Hartmut Karg
2018

Vertrackt und doch weltoffen,
Bezirzt von eigener Begierde
Steigt jener alte Mann zum Berg,
Will auf den Ausblick hoffen,
Auf Landschaft voller Zierde,
Abseits vom Lastgewerk.

Auch Wunder kennen Nöte,
Wenn Nebelschwaden tarnen,
Man nur noch nahwärts sieht,
Wo Feuchtreich Straucheln böte,
Weil Sehnsüchte uns warnen,
Wo nicht das Sonnenlied.

So sieh' die Morgenkunde,
Die ja schon Regen kündet
Zu früher Tagesstunde:
Zieh' ruhig Deine Runde,
Selbst wenn die Röte schwindet:
Höre das Bellen Deiner Hunde...

Sie freuen sich am Laufen
Und mehren Deine Freude,
Dass dieser Tag doch gut.
Höre mir auf Dein Schnaufen,
Lebe im Hier und Heute
Und habe weiter Mut!

*

Hans Hartmut Karg
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Wahnsinn

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wahnsinn

©Hans Hartmut Karg
2018

Wie kann der Mensch gut handeln,
Wenn er kein Sterben diskutiert,
Wild schachert nur um Gut und Geld
Und ständig sich selber verführt?

Da lebt die schlimme Korruption
Auf allen Kontinenten.
Atomwaffen, schon auf dem Thron,
Werden gar nichts abwenden.

Wir dachten schon, der Mensch sei schlau,
Nur partiell zeitlich verrückt.
Doch der lebt hin zum Supergau,
Ist von Rüstung ja so entzückt!

Manche leben dem Wahn entgegen,
Dass Hochrüstung ein Schutzwall sei.
Sie glauben, Rüstung sei ein Segen
Folgen sind ihnen einerlei.

Der Wahnsinn treibt die Menschheit an
Und übergeht das Überleben.
Doch nur der Friedfertige kann
Auf Dauer ihm 'ne Chance geben.

*

Hans Hartmut Karg
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Nichts erledigt!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nichts erledigt!

©Hans Hartmut Karg
2018

Da sausen Brocken knapp vorbei
an unserer guten Mutter Erde,
und Streithammel, mit viel Geschrei,
mit Schacherei, Egomanie
verbreiten nur ihr Narrenspiel,
bei dem Bedrohung niemand sieht,
weil ohne tiefes Weltgefühl
Verantwortung, Handlungsbedarf,
Vernunft sind nichts als Narretei.

*

Hans Hartmut Karg
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Frauen an die Macht!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Frauen an die Macht!

©Hans Hartmut Karg
2018

Wie froh ist doch die Weiblichkeit,
Dass sie endlich regierbereit
Und alles gutherzig und warm
Ganz ohne den Zickenalarm.

Zwar ist ja Vorsicht noch geboten,
Wenn man verhandelt mit Despoten:
Dort findet man nur schwer den Ton,
Wo manisch herrscht Testosteron.

In Gremien kann man frei verhandeln,
Freundschaften gilt es anzubandeln:
Das ist und bleibt der Frauen Können,
Daran muss Mann sich erst gewöhnen.

Alles wird lieblich jetzt und weicher,
Sozialseelen werden so reicher:
Die Wirtschaft boomt, Vereine geben,
Frauen versorgen unser Leben.

Die Kinder kommen aus der Ferne,
Deshalb hat man sie gleichwohl gerne
Im Leben mit der großen Mater –
Da braucht es wirklich keinen Vater.

*

Hans Hartmut Karg
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Herzensbildung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Herzensbildung

©Hans Hartmut Karg
2018

Vergessen, aus der Zeit gefallen,
Ein Wort wie edles Ebenholz:
Herzensbildung könnte gefallen
Und macht' gar manchen mächtig stolz.

Einzelkampf treibt manchen Mann
Zu einsamer, technischer Größe,
Und mancher, der nicht anders kann,
Gibt sich dabei noch seine Blöße.

Herzensbildung will interessieren
Für jenen, der die Hilfe sucht,
Sich nicht für Tränen zu genieren
Bei denen, die nicht sehr betucht.

Das heißt, sich äußernd zu bewegen,
Neugierde an Fürsorge koppeln,
Aufbauend neue Wege legen,
Beziehung heilen, nicht entkoppeln!

Das Herz braucht bildend Edelmut,
Die Liebe für Starke u n d Schwache.
Dann haben es die Menschen gut,
Wo sie geehrt – und nicht nur Sache.

*

Hans Hartmut Karg
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Grablege

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Grablege

©Hans Hartmut Karg
2018

Freund, denke ja die Umwelt mit,
Wenn Du das Ableben bedenkst,
Damit Du mit dem letzten Schritt
Dem Schutzgedanken Leben schenkst.

Ein Sarg sei farblos, nur ein Holzhaus,
Darin man frisches Heu gelegt.
Ja keine Blumen, keinen Strauß,
Damit kein Leben wird erlegt!

Gehüllt ganz in ein Leinenhemd
Und nur auf Heu gebettet dann,
Darunter, was gar nicht so fremd,
Worte aus Bibel, Talmud und Koran.

Von Erde sei der Sarg umschlossen,
Der Grabstein mit dem Dichternamen
Und Reime, auf den Rand gegossen
Als Ehrung und als Leserahmen.

Und Rosmarin sei angepflanzt,
Geranienrot soll mit verschönen,
Weil Leben die Seele umtanzt,
Um sich an Ew'ges zu gewöhnen.

*

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