Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Sehr persönliche Hochzeitsglückwünsche

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sehr
persönliche
Hochzeitsglückwünsche

Eure frühen Jahre waren nicht gut:
Belastet von Fatum und Krankheit
nahmen sie Euch oft den Lebensmut,
der doch nötig für glückliche Lebenszeit.
Heut' ist der Kranz Euch gewunden,
Ihr habt Euch BEIDE gefunden
zu Eurer Wunderhochzeit.

Da soll das Firmament
zur Hochzeit Euch erstrahlen,
der Himmel die Liebe nun send',
erlöst Euch von allen Qualen,
die ausgestanden zu frühen Zeiten,
in denen Eure persönlichen Leiden
das Dauerglück nicht konnten malen.

Doch heute steht Ihr da, frank und frei,
das Schicksal Euch endlich huldvoll war
und holdselig mit Euch auch künftig sei,
beschützend vor jeder Gefahr.
Das große Glück möge erhalten jetzt,
wo Liebesaugen es feucht benetzt
zur Zweisamkeit Euch immerdar.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Vor der Hochzeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Vor der Hochzeit

Mit klopfendem Herzen, erwartungsvoll
geht sie mit den vielen Freundinnen
in den herrlichen Hochzeitsladen.
Dort hängen Kleider, wunderbar, toll,
packen sie mit allen Sinnen,
um im Luxuslabel zu baden.

Es ist schwer, sich zu entscheiden:
Was mag ihr wohl wirklich gefallen
als Braut, Prinzessin und Königin?
Im Anprobieren wachsen die Leiden:
Wie kann ich ihm am Besten gefallen,
wo steckt unsere ganze Liebe drin?

Die Freundinnen helfen zu beiden Seiten
alle Kleider auch anzuprobieren –
und zur Entscheidung zu drängen.
Nach drei Stunden hat ein Ende das Leiden:
man muss sie zur Entscheidung führen,
andere Kleider wieder hinhängen.

Ja, es ist so schwer, das zu finden,
Wo die Auswahl riesig und breit
und die Hochzeit schon in drei Tagen.
Sie muss sich doch sehr überwinden,
entscheiden für ein einziges Kleid,
das sie zur Hochzeit wird tragen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Vaterbefindlichkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Vaterbefindlichkeit

Die Kinder sind recht stumm, ich hör' kein Telefon.
Vielleicht sind sie voll unter Druck und ganz bei sich.
Ja, die moderne Leistungswelt allein gibt Lohn!
So sehen sie mich nicht und denken nicht an mich.

Die Kinder sind scheinbar beschäftigt und im Reinen
Mit sich, mit dem Beruf, mit dem Familienglück.
Weil sie den Abschied als Befreiung meinen,
Gibt es für sie den Blick nur selten noch zurück.

Dann ist für mich das auch kein Grund zu weinen,
Wenn glücklich sie sind aus dem Elternhaus.
Ich sitz' derweil, lasse mich gern bescheinen
Und ruh' mich von der Vaterrolle aus.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Der Liebe Schuld?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Liebe Schuld?

Er liebte schon mit sechzehn Jahren junge Dinger,
Die ihm im Traum als Überlegenheit geboren.
Die wickelte er so leicht um die eigenen Finger,
Weil jene bisher nicht auf Liebe eingeschworen.

So kam es, dass er nur noch wechseln konnte,
Wenn Langeweile sich bei ihm einstellte,
Die Seele seinen Körper bindungslos bewohnte,
So dass er ständig Neukontakte wählte.

Er meinte: Mit den neuen Liebesreizen
Könnt' zum Olympus er leichter gelangen,
Denn mit viel Charme musst' er nicht geizen,
Im Ausgeh'n Zärtlichkeiten leicht verfangen.

Am Ende konnte man ihn nicht ausbilden,
Er machte krank und hatte keine Interessen,
War immer wieder heimatlos unter den Wilden
Und hielt sich lieber zeitnahe Mätressen.

So kam er schließlich in Hartz IV,
Saß oft gelangweilt in den Beizen,
Trank einsam dort sein Billigbier,
Suchte am Handy nach den Billigreizen.

Er meinte, an dem Schicksal wär'n die Frauen schuld,
Dass er sei zum Sozialabstieg verdammt.
Und dabei hatte er für sich doch keinerlei Geduld,
Die Lehre durchzuhalten, bis er anerkannt.

Dabei wäre alles einfach gewesen,
Denn er war klug und durchaus wohl erzogen,
Konnte den Eltern früher jeden Wunsch ablesen
Und blieb der Bildung lange Zeit gewogen.

Doch er sah in den Frauen keine Macht,
Die ihn hätten aufbauen können.
So fiel er in die Langeweile, in die Nacht,
Musste sich dieses Ziel nun abgewöhnen:

Einen Beruf erfolgreich auszuüben
Und eine feine Liebe aufzubauen,
Urlauben sommers in dem schönen Süden
Und nicht dem Herrgott Lebenszeit zu klauen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Abschiedstage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Abschiedstage

Wenn die Dunkelschatten
wieder länger am Morgen
auf Feldern und Seelen liegen,
bekommt das Sinnieren Zeit,
ihr neues Verständnis zu finden.

Das langsame Herbsten
treibt die kühlenden Winde
über leicht gepuderte Fluren
und trägt dieses Jahr
in seine endende Rolle.

Irgendwo draußen
zwischen den Hochnebeln
scheint noch ein wenig
die Sonne zu hängen,
längst zum Gehen bereit.


©Hans Hartmut Karg
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Selbstbestimmung?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Selbstbestimmung?

Lange war sie auf der Suche,
um ihre Bestimmung zu finden,
war manchmal auch beim Buche
und konnte dann verkünden,
dass sie doch nicht lesen wollte,
sie lieber in der Ecke schmollte,
um sich an ihr Ego zu binden.

Hatte sie mehr ersehnt
am Tag und bei der Nacht?
Vielleicht ein Ziel erwähnt
oder nur – still bedacht –
das alles fand irgendwie hip,
was auf ihrem Egotrip
in ihrer Seele erwacht.

Da ward sie nun doch geführt
zu Lebensziel und zur Besinnung,
weil sie nicht mehr verführt
von Mode, Luxustrimmung,
denn mit der Liebe lind
kam ihr erstes Kind –
und sie glücklich in der Bestimmung.


©Hans Hartmut Karg
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Menschwerdung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Menschwerdung

Sind wir denn schon geboren,
obgleich wir alt sind,
Traumtänzer im Eigenen,
Frevler im Zeitgeflecht?

Könnten wir nicht
mit unseren Herzen sprechen,
wären wir noch nicht
Mensch geworden!

Die Harmonie
habe ich stets gesucht
und mit der Waage
Gerechtigkeit gefunden.

Sind wir deshalb geboren,
um jung zu bleiben
in wachsenden Zeiten
mit dem Fremdwerden im Eigenen?


©Hans Hartmut Karg
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Wundertag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wundertag

Welch' Gnade mir!

Und wieder feiern in der Freien Welt
den Tag, an dem ich frei geboren.

Kein Hexenhammer, kein Glaubenskrieg,
nicht Not, Gewalt erleiden müssen.

Enkel und Kinder wachsen sehen,
noch immer Glück im Glück
mit meiner großen Liebe.

Der Arbeit bin ich lang entwöhnt,
hab' Heimat mir gesucht in Vers und Sprache;
der Herrschaft habe ich schon längst entsagt
bei siebzig Jahren hellem Frieden
in dieser Generation.

Wer konnte das in Deutschland früher,
wer in Europa sagen?

Mein Leben, reich gestaltet und beschenkt
war lieb mir, zu allen Zeiten interessant.

Nichts wurde mir dabei genommen,
alles ward mir reichlich gegeben.

Womit hab' ich's verdient?

Welch' Gnade mir!


©Hans Hartmut Karg
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Vogelfragen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Vogelfragen

Immer kam er in meine Nähe,
saß meist auf der alten Antenne
und schaute erwartungsvoll zu mir.

Ich weiß, Du willst Kontakt mit mir!

Du zwitscherst den ganzen Abend,
bist dabei nur zu mir gewendet.

Könnte ich Deine Sprache verstehen,
wüsste ich endlich,
was Du mich fragen willst:

„Wie geht es Dir?“

„Wie war heute Dein Tag?“

„Hattest Du Besuch?“

Aber ich spreche
leider nicht Deine Sprache.

So sitze ich denn andächtig
und höre, höre und höre
Deinen wohltuenden
Fragen
zu.


©Hans Hartmut Karg
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Bekennen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Bekennen

Tanzen, lachen, sitzen, springen,
Gelegentlich ein Liedlein singen
Und aus dem Taubenhexenhaus
Schauen in die Welt hinaus.

Steht die Liebe im Gedränge,
Schwindet ihr die ferne Strenge,
Sie sich aufmacht, froh zu tanzen,
Abwehrt aller Höfe Schranzen.

Springen Flügel in die Menge,
Wo nicht Breite, Höhe, Länge,
Überfliegen sie die Wanzen,
Suchen nach seltenen Chancen.

Bleibe cool, bald ist's soweit,
Dass ich Dich am Arm geleit':
Wirst als Freund mich so benennen,
Dich zu unsrer Lust bekennen.

Liebe bleibt unangreifbar
Von der Neider wilden Schar,
Wenn sie sich ganz klar bekennt
Und das Glück beim Namen nennt.


©Hans Hartmut Karg
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Der Turm von San Lorenzo

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Turm von San Lorenzo

Weit sieht man diesen alten Turm
Kanäle, Flüsse überragen.
Bis heute trotzt er jedem Sturm,
Will würdevoll die Glocken tragen.

Am Mauerwerk kann man erkennen:
Es hat drei Bauphasen gegeben.
Forscher können sie benennen,
Die Zeiten und vergang'nes Leben.

Etruskerzeit stand gleich am Anfang,
Wo Wetter den Fango besonnte,
Das Quellwasser sehr heiß entsprang,
Womit man Gottheiten belohnte.

Darauf kam dann die Römerzeit
Und man errichtet' ein Kastell,
War schon zum Kuren dort bereit
Und setzte sich in ein Gestell.

Als man die größere Quelle fand,
Wurde der Burgfried aufgelassen,
Weil für Christen das Ziel bestand,
Die Kirchtürme hier wachsen zu lassen,

Den Kirchenraum auch zu errichten,
Den Turm dann endlich höher mauern,
Damit Glocken dem Land ausrichten:
Ihr müsst nicht um Vergangenes trauern!

Der Glockenklang kündet den Sonntag
Seit immerhin fast tausend Jahren,
Weil das die Christenheit so mag,
Wohin wir gern in Urlaub fahren.


©Hans Hartmut Karg
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Vor dem Frost

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vor dem Frost

Grünlilien hereinzunehmen,
die ausgereift im Rasen stehen,
um vor dem Frost zu retten,
was wir so gerne sehen.

Jetzt stehn sie auf der Fensterbank,
erfrischen Raum und Sinne.
Weil sie im Sommer draußen waren,
hangelt sich hoch 'ne Spinne.

Sie sind ein wahres Wunderwerk,
retten uns die Gesundheit,
denn wenn Kälte uns übermannt,
sind sie zur Arbeit gern bereit:

Das Radon aus der Atemluft
filtern sie trefflich aus.
Formaldehyd vom Mauerwerk
nehmen sie auch heraus.

Die unscheinbaren Lilienpflanzen
sind hilfreich, anspruchslos,
reinigen uns die Atemluft,
verbessern unser Los.


©Hans Hartmut Karg
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Besonderheit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Besonderheit

Im Morgendunst
wächst das Normale sich aus,
hin zur Natürlichkeit.

Willst Du an Dich heranlassen,
was scheinbar kühlfern am Horizont?

Das Normale gefährdet nur den,
der sich als Besonderheit fühlt
und meint, das Normale sei Feind.

Niemand will eigentlich normal sein,
jeder einmalig werden...

Und doch wird nur der
zur Besonderheit gelangen,
der sich um Natürlichkeit bemüht.


©Hans Hartmut Karg
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Abschied vom Paradies

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Abschied vom Paradies

Wo alles groß auswächst, Palmen gedeihen
Und Vogelschwärme über Lande ziehen,
Wird man uns die nordende Kälte verzeihen,
Man muss hier keinen Trost bemühen.

Wer will denn überhaupt noch sterben,
Wo alles erfüllt und lichtnah lebt,
Intakte Kultur bei seligen Erben
Die Fantasie des Menschen belebt?

Doch dann locken uns all jene Stimmen
Aus dem Norden, dass dort die kühlere Luft
Und immerzu summen die fleißigen Immen,
Wo man so gerne zurück uns ruft.

Der Abschied trifft uns dann alle sehr,
Die wir urlaubsverharrend im Süden sind.
Wo die Sonne uns strahlt am weiten Meer
Wähnt sich fast ein jeder als Götterkind.

Weltlichkeit wird uns überall hin begleiten,
Dennoch haben wir Götter getroffen,
Denn wo wir lebensfroh höher treiben,
Darf unsere Seele auf Begegnung hoffen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Begehungen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Begehungen


Willst Du ein munteres Flüsslein sehen,
Musst Du zum Tal hinunter gehen,

Denn nur vom hohen Berge aus
Sieht dieses nur noch kleiner aus.

Willst Du die hohen Berge sehen,
Solltest Du sie sehr stramm begehen.

Allein mit Deiner Kamera
Bleiben sie fern und sind nicht nah.

Willst Du die Menschen wirklich sehen,
Musst Du zum Markt einkaufen gehen,

Bewegen Dich in ein Café,
Zu hören, wann er erste Schnee.

Willst Du Entwicklungen besehen,
Musst Du in Bildungshäuser gehen,

Denn nur wo Lernen auf Dich wirkt,
Bleibt Deine Zukunft auch verbürgt.

Willst Du das Glücklichwerden sehen,
Musst Du endlich früher aufstehen,

Denn Liebe braucht die ganze Lust
Und nicht nur abends großen Durst.


©Hans Hartmut Karg
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Haltepunkte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Haltepunkte

Gehaltene Lasten
befreien von Erosionen.

Wo feste Haltepunkte
das Geistreich verankern,
kommt die Bewegung
zur Ruhe.

Manches Mal
wünsche ich mir
die Haltepunkte
im bewegten Leben,
damit sie dort greifen,
wo mir das Ziel
entgleitet.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Hüte Dich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Hüte Dich!



Hüte Dich vor den Schmaldauerbrabblern, die Dich nur aushorchen wollen,
Denen Deine Glanzerfolge nur Mittel zum Zweck des Kopierens,
Weil sie selbst ideenlos in ihrem armen Leben verstohlen
Andere in die Offenlegungswelt treiben – zwecks steten Verführens.

Hüte Dich vor den Dauerrednern, welche die Welt nur zumüllen,
Denn sie denken und hören nicht, weil sie unstetig reden.
Ihre albernen Seelen können sie immer nur spülen,
Denn sie konstruieren sich Feindbilder und Fehden.

Hüte Dich vor den Knallerbsen und den Erbsenzählern,
Die traumwandlerisch ihre Lebensbrüche beständig wiederholen,
Einschnitte verschlimmern, mit Kerben in den Seelentälern
Sich niemals Faires und Mäßigung auferlegen wollen.

Hüte Dich vor denen, die mit Scheinheiligsozialem
Dort „helfen“, wo für sie in den Augen eigener Profit.
Sie renommieren zwar mit Internationalem,
Doch eigentlich machen sie nur den Diebstahl mit.

Hüte Dich vor den Hinterfotzigen im Land,
Denen es nur darum geht, Dir möglichst tief zu schaden
Und die leider ihre Lebenslust ohne wirklichen Verstand
So ausrichten, dass sie die Menschenseelen verladen.

Hüte Dich vor den Angebern und Arroganten,
Die als Selbstdarsteller nur das Eigene heben
Und als elende, verbohrte Ignoranten
Andere brüskieren, immerzu nach Anerkennung streben.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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In Liebe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

In Liebe

Ist die Liebe erst bestellt,
kommt sie auch in Deine Welt.
Meine dann zusammenhält,
was im nahen, stillen Grund
mit dem Du wird erst gesund.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Herzkraft

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Herzkraft

Hat das Herz noch reichlich Kraft,
um sich Traumwelt anzueignen
oder reicht sie ihm kaum noch,
hoffend einzusehen, dass
die Sicherheit im Wähnen
ohne helfend' Medizin
am Ende nicht mehr
rettend reicht?


©Hans Hartmut Karg
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Wir Dichterlinge

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wir Dichterlinge

Trauern wollen wir, wenn wir sterben,
Demutheischend das Paradies ererben.

Wollen wir denn wirklich sterblich sein,
Wesenhaft sind wir doch stets allein?

Halten wir uns suchend im Worte auf,
Führen es ein in den Weltenlauf,
Befreien es, wo es noch leidhaft gefangen,
Damit es uns bleibt – mit allen Belangen!

Wir bringen das Wort in die Sprache,
Damit sie die Welt bewegt, ohne Brache
Zu Potte kommt, wo sie erbärmlich und arm
Dem Dichter aufscheint, der sich erbarm´.


©Hans Hartmut Karg
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