Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Partnersuche

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Partnersuche

Einst fiel die Partnersuche leicht,
Als man sie lebensnah verspürt',
Dass man im Stande das erreicht',
Was an Auswahl noch lenzgeführt.

Im Dorf gab es den Frühlingstanz,
Man wusste, wer um einen tanzte:
Die Mädchen fanden ihren Hans –
Und niemand sich heimlich verschanzte.

Heut' leben in der Singlewelt
Die Partner ganz für sich allein,
Haben sich Apps, Foren erwählt,
Verlassen kaum ihr Einsamsein.

Der Liebesweg ist schwer begehbar,
Wo doch so fremd ein Gegenüber.
Das Selbstkonzept bleibt verwundbar,
Kommt doch nur virtuell herüber.

Wird man da ehrlich informiert?
Muss man nicht selber etwas mogeln,
Wo Konkurrenz im Netze schwirrt
Und alle können alles googeln?

Die Welt ist kompliziert geworden,
Selbst wenn sie so global vernetzt
Und stets präsent mit Bild und Worten:
Wird tiefe Liebe noch geschätzt?

Nicht alle haben dieses Ziel!
Die Heiratsschwindler gibt es auch,
Den One-Night-Stand ohne Gefühl,
Mitunter will man nur den Bauch!

So bleibt die Wahl nicht selten offen,
Geheimnisvoll in Liebesdingen.
Das Herz kann auf Erfüllung hoffen,
Doch lässt sich Liebe nicht erzwingen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Die kleine Schwester

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die kleine Schwester

Die kleine Schwester hat Geburtstag,
Heut, sonntags an Septuagesimae.
Und weil sie das so gerne mag,
Läuft sie vergnügt im Pulverschnee.

Sie ist immer Glückskind gewesen,
Der Sonnentag war ihr gewiss,
Konnte so viele Bücher lesen,
Weil sie sich gerne bilden ließ.

Sie konnte stets mit allen sprechen,
Hatte den besten Lebenslauf,
Half anderen auch beim Aufbrechen
Und hob so Leidenswege auf.

Da wünschen wir Dir beste Jahre,
Dass es gesund so weiter gehe,
Sich guter Wille um Dich schare
Und man mit Dir Schneeberge sehe.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Hans Hartmut Karg
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Verantwortlichkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Verantwortlichkeit

To-do-lists, leicht zu formulieren:
Man sammelt halt, was man so weiß,
Um holistisch den Geist zu führen,
Weil unsere Welt wieder mal heiß.

Von Sokrates wissen wir ja,
Dass das Daimonion uns sagt,
Was es verneint, wofür wir da
Und wo uns das Gewissen plagt.

Verredete Folgeabschätzung
Reicht nicht, verantwortlich zu handeln.
Dazu braucht es den größeren Sprung:
Wir müssen zu Lösungen wandeln!

So sollten alle danach fragen,
Wie die Verantwortung trainiert,
Damit die Schulen wieder sagen,
Dass sie erzieh'n – ethikgeführt!

Verantwortlich kann nur der werden,
Der sich das Leid zu eigen macht
Und der die vielen Weltbeschwerden
Nicht ignoriert und nicht verlacht.

Es reicht nicht aus, nur anzumahnen,
Was an Verantwortung verlangt.
Wir müssen Eingreifen verzahnen,
Wo sich der Kleingeist übel zankt.

Verantwortung kann nur der tragen,
Der annimmt manchen guten Rat.
Er wird besonnen sich vorwagen,
Weil er sie kennt – die gute Tat.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Die Lösung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Lösung

Freunde wollten Fasching sehen,
Doch bekamen sie auch Karten,
Um zum Witzbolde zu gehen,
Mussten gar nicht lange warten.

Als die Karten sie erhalten,
Erkannten sie, dass an dem Tag
Die Prunksitzung wird abgehalten,
Zu der man gerne gehen mag.

Die Sendung wird nicht wiederholt,
Obwohl fast alles in der Schleife,
Damit das Einschaltquoten holt –
Selbst wo es ohne Sinn und Reife.

Gelüste, die sich überschneiden,
Machen Lösungen fast unmöglich.
Muss man dabei nicht schrecklich leiden,
Wenn dieser Druck dann unerträglich?

Doch endlich – und das ist kein Witz! –
Kommt man zur glorreichen Entscheidung
Mit dem spontanen Geistesblitz,
Unter der Konfliktvermeidung:

Man schenkt die Karten einfach weiter,
Dann hat man sie auch rasch vom Hof
Und geht vergnügt und ziemlich heiter
Zum Faschingsball, zu seinem Schwof.

Die Karten hat nun an der Backe
Der Freund, er geht zum Witzbold hin,
Wo lachend alle Lust versacke
Im Zotenrausch – ganz ohne Sinn...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Sehernöte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sehernöte

Wo die Welt im Dauergebabbel
Bekommt man leichter seinen Rappel,
Sieht die vielen Kocher, Röster
Und hofft auf die Seelentröster.

Auch im Followerbereich
Ist die Sprache nicht sehr reich,
Wiederholt sich allemal
Recht banal in großer Zahl.

So verödet unsere Sprache,
Fotos, Bilder sind Leitsache,
Zeigen alles, was präsent
Und wonach der Seher rennt.

Doch dabei erfährt nichts mehr
Er – und läuft nur hinterher
Jenen Bildern, sieht die Blicke,
Die ausfüllen jede Lücke.

Hatten früher wir noch Zeit
Als Suchende, neugierbereit,
Greift um sich die Redeweise,
Die langweilt und die nicht mehr weise.

Wo prominent das Angesicht
Hätten wir gern ein Feingericht.
Doch wo die Sender nur verwalten,
Ist glorreich wenig zu erhalten.

Selbst wo das allergrellste Licht
Erhält der Seher leider nicht
Den Hintergrund, weil im Gebabbel
Gar mancher hält lieber den Schnabel.

Kommt man denn da noch davon los,
Von eigenem Leid, das riesengroß,
Wenn das Gemüt brabbelnd begleitet
Und zeitverschwendet weiter leidet?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Eine Handvoll Sonne

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Eine Handvoll Sonne

Gestern lief ich zur Terrasse
und setzte mich dort in die Sonne.

Ich öffnete die klamme Hand,
die sich sehr rasch erwärmte.

So warm habe im Februar
die Handvoll Sonne
ich noch nie verspürt!

Wird mir das Zentralgestirn
zur sommerlichen Heißzeit
wieder den Atem rauben
und die Lunge verätzen?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Vermittlung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vermittlung

Wenn früh der Blick zum Berge geht,
Der Sinn auf Anmutrundung steht,
Will man auch noch in hohem Alter
Mehr sein, als nur Rentenverwalter.

Als ich den Weg nach oben fand,
Traf ich den Mann, der unbekannt
Mir seine Wünsche offenbarte –
Voll Lebensfreude, der Bejahrte.

Die Frau, sie war ihm weggestorben,
Um die er einst glücklich geworben.
So fragte er, ob ich nicht kenne
Die Witfrau, deren Namen nenne,

Da er ja selbst so einsam sei
Und gerne mit der Liebelei
Im Alter wieder mit viel Sinn
Anknüpfen kann beim Anbeginn.

Tatsächlich konnte ich ihm raten
Zu einer Frau im Tafelladen,
Die dort Gemüse vorsortiert,
Ein ehrenwertes Leben führt.

Sie wäre freundlich und sehr nett
Und ist – so meinte ich – adrett.
Die Armen kommen gern zu ihr,
Denn sie hat menschliches Gespür.

Er ging tatsächlich sie besuchen,
Sie lud ihn ein auf einen Kuchen
Und beim Kaffee, als sie ihm nah,
Verliebt er dieses Lächeln sah.

Der Mensch will auch im Alter Liebe,
Denn wach sind bis zuletzt die Triebe.
Die Beiden machten Gutes draus,
Denn jetzt gehen sie zweisam aus.


©Hans Hartmut Karg
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Zitronenbäumchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zitronenbäumchen

Schon treiben erste, weiße Blüten
Im Januar an kleinen Bäumen –
Und wie in wundersamen Mythen
Erwacht das Jahr zu Früchteträumen.

Verzweigt stehen Zitroenenbäumchen
Belaubt, fruchtend und lebensecht
Im Zimmer wie in süßen Träumchen:
So lieb' den Süden ich erst recht!

Vom Vorjahr hängen Gelbzitronen
Voll ausgereift und ganz nach unten,
Die sich am Stamme gern einwohnen,
Im feinen Mahle herrlich munden!

Und weiter oben öffnen sich
Langsam die weißen Knospenbeulchen,
Die immer mehr erfreuen mich,
Wenn ausgetrieben gelbe Keulchen.

Da steh'n sie, die Zitronenkinder
Zur Sonne hin im Februar,
Verbreiten, wenn noch streng der Winter
Im Raum den Duft ganz wunderbar!


©Hans Hartmut Karg
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Erwachen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Erwachen

Mit glanzerstarrter Aufwachmiene
zieht sich im Strahlstrebengebälk
so wundersam die Megastimme,
die wesensnah mir reichlich gleich
mein traumseliges Ziel erschließt,
das mir vielleicht dann doch hinreicht,
die Nachtphase wenig zu längen.

Da trifft mich nun das grelle Licht;
ein Traumbild aus vergangener Nacht
beginnt dem vagen Tag zu folgen,
wenn langsam jener Geist erwacht,
der, ganz entgegen meinen Wünschen
mich wieder drängt zur müden Tat,
von Seelentaglasten befreit.

Und? Wie steht es damit bei Dir?
Hast Du auch Traumstimmen vernommen,
deren Grußbild die Nacht gehört,
mit der Du Dich sodann am Tage
recht heimisch fühlen kannst,
weil alles überschaubar bleibt,
vom Geiste kontrolliert?


©Hans Hartmut Karg
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Satyrfreuden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Satyrfreuden

„Ja, lüstern bin ich wohl,
Waldgeist mit tiermenschlichen Zügen.
Kommt der Dionysos vorbei,
Werden im Feiern wir auch siegen.

Wende Dich nicht ab von mir,
Begleit', Dionysos, die Wege,
Erhalte mir den Liebreiz hier:
Verlangen bleibt bei mir so rege!

Edel bleib' ich als Satyr,
Den Lustbarkeiten gern gewogen.
Dann öffnet sich so manche Tür:
Ich komme mit – auch ohne Drogen!

Denn im Spiel mit den schönen Wesen,
Die unseren Seelen ja nicht fremd,
Kann ich im Aug' von Liebe lesen,
Wo Tanz und Musik uns enthemmt.

Die Welt heilt auch die vielen Kranken,
Ausgrenzung ihnen nicht gebührt.
Satyr wird schließlich allen danken,
Die ihn dann auch hierher geführt.“

Das Wesen will nicht Ängste weben,
Weinselig bleibt der Satyr brav:
Er will doch nur die Lust beleben –
In der Natur, bei Zieg' und Schaf.

Nimmt ihn Dionysos nicht mit,
Fühlt er sich nur in tiefem Leid,
Erwartet Einladung und Ritt
Hin zur schönen Feierlichkeit.


©Hans Hartmut Karg
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Stänkerer

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Stänkerer

Stänkerer sind üble Leute,
Mitmenschen sind für sie nur Beute,
Die sie immer mal verkloppen
Und mit andern gerne mobben.

Sie geben sich meist als gekränkt,
Die Krokotränen – sind geschenkt!
Denn sie allein wollen ja kränken
Und im Netze gerne henken.

Ein Stänkerer ist überzeugt,
Dass sich das Recht zu ihm hinbeugt:
Allein den eig'nen Weltkreissinn
Reicht er als einz'ge Wahrheit hin.

Der Stänkerer ist ein Kotzbrocken,
Will andere zum Stänkern locken.
Es geht ihm dabei auch um Dich –
Will Böses er! – Er sieht nur sich!

Ein Stänkerer ist oft ein Mann,
Der für sein Stänkern wenig kann:
Armselig halt, kindheitsbelastet
Ist er, wodurch er oft ausrastet.

Vielleicht wurd' er zu heiß gebadet,
Das hat seinem Wesen geschadet.
Darunter muss die Welt nun leiden,
Denn er kann sich niemals bescheiden.

Zuwendung war oft nicht präsent,
Wo jemand nur die Härte kennt,
Mit der muss er zurück nun schlagen,
„Verzeihung“ kann er ja nicht sagen!

Der Stänkerer ist schon der Mann,
Der alles weiß und wenig kann.
Er gibt sich als der große Herr:
Gott weiß ja alles – er weiß mehr!

So glaubt er doch wichtig zu sein,
Haut ins Kontor brutal hinein.
Dabei ist er nirgends gefragt,
Was dann an seinem Ego nagt.

Ein Stänkerer, der bringt hienieden
Nur Zoff und immer den Unfrieden.
Er glaubt, er sei d a s Weltgenie
Und Gnade kennt der Raser nie.

Deshalb, o Freund, bleib' auf der Hut,
Der meint's nur mit sich selber gut,
Ist für die Welt nicht interessant:
Er bleibt ein Schöngeistignorant!

Auch will er ständig provozieren
Und Dich zur Stänkerei verführen.
Nichts leistet er für diese Welt,
Weil krankhaft ihn sein Ehrgeiz quält.


©Hans Hartmut Karg
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Ethik ins Netz!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ethik ins Netz!

Beobachtungen sagen heute:
Fakenews schaden, liebe Leute!
Und auch so mancher Kritikaster
Ist nichts weiter, als nur ein Laster.

Wenn manches Forum dann zuletzt
Von Stänkerern wird leitbesetzt,
Die hauen ihren Müll heraus,
Bedeutet dies das sichere Aus.

Wer will schon dauerhaft nachlesen,
Wo Kritikaster mit Unwesen
Dem Leser ihren Müll aufdrängen,
Dichter in Schubladen zwängen?

Der Mensch sucht doch das Paradies,
Im Netz braucht er gar kein Verlies,
In das Stinker Mitmenschen stecken,
Weil sie das Schöne niemals checken!

Denn egomanisches Bewusstein
Treibt uns aus sicherem Dasein.
„I first!“ ruft stets der Egomane,
Damit andern der Geist erlahme.

Ja, ein Poet will freundlich sein,
Als Suchender sich Worte leih'n,
Doch Stänkerer und Störenfriede
Wissen nichts mehr vom Liebesliede.

Die Forenführung muss nun achten,
Dass Stänkerer nicht im Verachten
Die jungen, zarten Pflänzchen brechen,
Wenn sie sich egozentrisch rächen.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Im alten Wirtshaus

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Im alten Wirtshaus

Ab 17:00 Uhr ist schon Betrieb,
Die späten Gäste kommen noch.
Alle haben das Wirtsthaus lieb,
Wär' es nicht, gähnt' ein großes Loch.

Um 20:00 Uhr ist alles voll,
Laut ist der Unterhaltungspegel.
Man scherzt, isst und man trinkt ganz toll,
Bier, Schnaps und Wein sind hier die Regel.

Es gibt herrliche Gastwirtskost:
Rindfleisch, Schnitzel, Gebackene Leber,
Gekocht, gebraten, nichts vom Rost –
Und keine Pommes, keine Streber!

Grau sitzt hier jener Altersschnitt,
An einem Tisch spielt man schon Karten,
Am anderen bestellt man Schnitt,
Muss länger auf den Service warten.

Im oberen Saal? Gesangverein –
Und schon beginnt die erste Probe.
Man will hier gern gesellig sein,
Womit man seinen Herrgott lobe.

Die Wirtsleute sind mächtig alt.
Wenn einer nun ableben sollte,
Baut man ein Hochhaus, groß und kalt,
Obwohl jeder dies Gasthaus wollte.

Dann stirbt ein Teil der Gastkultur,
Wenn sie so gehen, unsere Alten.
Die Haie sind schon in der Spur,
Können ja nur ihr Geld verwalten.


©Hans Hartmut Karg
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Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Sa 23. Feb 2019, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Rückkopllungen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Rückkopplungen

Wir müssen Bildung wieder ehren,
Uns über Lehrer nicht beschweren,
Denn wenn man Wissen nicht erringt
Der Wohlstand im Chaos versinkt.

Als Lehrer darf man nie vergessen,
Wie man als Schüler selbst gewesen.
Auch Eltern müssen immer wissen:
Bildungsferne bricht Arbeitswissen!

Wer sich nicht an den Anspruch bindet,
Dass er sich zur Arbeit einfindet,
Der schafft sich lebenslang Unbill:
Er kennt ja weder Maß, noch Ziel.

Kein Mensch wird je etwas verdienen,
Der immer nur auf faulen Schienen
Zu Unterstützungen gegangen,
Um Arbeit ja nicht anzufangen.

Wir brauchen Bildungspolitik,
Damit der Wohlstand nicht versiegt,
Erfindungen zur Arbeit fließen,
Wodurch wir Geistreichtum genießen.

Verkauft wird nur in dieser Welt,
Was neu erfunden hergestellt:
Der Zukunft eine Chance geben
Für ein bequemes, besseres Leben!

Deshalb müssen wir Wege finden
Und dürfen uns ein wenig schinden
Mit Fleiß, mit Arbeit, Profession,
Dann winken Rente, Lebenslohn.


©Hans Hartmut Karg
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Anspruch an die Politik

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Anspruch an die Politik

Die Welt war nie ein Ponyhof,
Um dort zu chillen, zu entspannen.
Probleme, die sind riesengroß,
Damit müssen wir anfangen!

Nicht alles ist nurmehr Toskana,
Wir schlürfen nicht nur gute Weine.
Wer da entfleucht in sein Nirwana,
Der lässt die Welt mit sich alleine.

Zwar darf es durchaus lustig bleiben,
Man muss im Hamsterrad nicht hängen.
Doch Bretterbohren, Redenschreiben –
Man muss sich schon lösend anstrengen!

Ein Ruhemodus kann nicht sein,
Wenn Bürger die Parteien wählen:
Die Zukunft muss doch sicher sein,
Weil Menschen auf Politiker zählen!

Wohlstand, der ist nur dann von Dauer,
Wenn nachhaltiger unsere Schätze
Erhalten bleiben, weil genauer
Man rückgewinnt – und nichts verhetze!

Geht es dabei nur noch ums Geld,
Weil viele so unsittlich raffen,
Ist es beim Recht sehr schlecht bestellt,
Wo niemand will in Arbeit schaffen.

Das Geld muss ethisch kontrolliert
Im Auskommen gesichert werden,
Sonst bleiben wir konsumverführt,
Versacken nur in Leidbeschwerden.

Wenn wir die Menschenflut nicht lösen,
Weil Staaten sich vermehrt einhegen,
Wir faulstichig im Sonntag dösen,
Wird sich die Menschheit selbst erlegen.


©Hans Hartmut Karg
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Sonntagmorgen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sonntagmorgen

Sonnenhungrige Moospolster lecken
vom Boden die eisweißen Tautropfen auf.
Kommt der Frühling?
Ist es noch Winter?
Besonnt der Tag schon den Lebenslauf?

Büsche im Garten recken die Zweige
zum Himmel und tragen erwartungsvoll
in diesen Sonntag,
der Sonne mag
ihre Hoffnungen hoch, ganz ohne Groll.

Denn in den bläuenden Morgenstunden
höre ich Amseln und Turteltauben
von Tannenhöhen,
wo Kaltwinde wehen,
um der Sonne ein wenig Wärme zu rauben.


©Hans Hartmut Karg
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Gluckenwelt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gluckenwelt

Ständig lebt er an einem Ort,
Die Frau, sie lässt ihn nicht mehr fort.
Im Haus blüh'n Orchidee und Lilie,
Er lebt nur noch für die Familie.

Sie kontrolliert die Netzeswege,
Damit er nicht erst überlege
Aushäusig die Bistros zu buchen
Und sich gar Freundinnen zu suchen.

Die Glucke lässt ihn bei den Kindern,
Um mit Schwimmen zu überwintern.
Er darf auch niemals lang ausgehen,
Kann Freiheit nur mit Kindern sehen.

Langsam igelt die Seel' sich ein
Bei dauerndem Familiensein.
Ja, er bescheidet und kasteit sich,
Wird gar im Alter wunderlich.

Er redet wenig, hört Musik,
Pflegt abends einen kleinen Tick,
Will dann ein Gläschen Wein genießen,
Wenn wieder heimlich Tränen fließen.


©Hans Hartmut Karg
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Eichhörnchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Eichhörnchen

Von Ast zu Ast nur höher hüpfen
Und immer von den Samen naschen,
Den Schwanz charmant nach ofen lüpfen
Und sich anfüllen die Schlundtaschen:

So streifen Hörnchen durch die Tannen,
Die ihnen Schutz und Nahrung bieten,
Springen durch leere Regenwannen,
Was niemand ihnen kann verbieten.

Ein Abendhimmel wie mit Gold
Will unseren Landstrich überstrahlen,
Damit er mir auch weiter hold,
Kann uns die Friedensbilder malen.

Kreuzen Eichhörnchen meinen Lauf,
Weiß ich, dass alles friedlich ist.
Denn nur dann geht es hoch hinauf,
Wenn die Natur im Einklang ist.

Sonst ziehen sie sich rasch zurück,
Können Lautgrelles nicht ertragen.
Sie bleiben selig, mein Geschick
An ruhevollen Sonnentagen.


©Hans Hartmut Karg
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Liebeleien

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Liebeleien


Wenn wieder einmal Tränen fließen
Können auch wieder Träume sprießen.

*

Liebe kommt in ihr Geschick,
Wo sie wandelt im Dauerglück.

*

Wächst der Morgen mir zur Zierde,
Wacht langsam auf auch die Begierde.

*

Lebt das Begehren nur von Macht,
Wird Liebe ständig umgebracht.

*

Scheint Sehnsucht offensichtlich wahr,
Wächst sie zum Wunsche wunderbar.

*
Die Liebe braucht doch keine Waage,
Wenn sie zur Zärtlichkeit sich wage.

*

Steht mir Dein Lächeln im Zenit,
Nimmt es zu Dir mich immer mit.

*

Rasch schwindet alle Ungemach,
Wenn Deine Liebe hält mich wach.

*

Vom Streicheln will die Seele viel,
So kommt der Körper auch ans Ziel.

*

Selbst wenn der Tag Regen verkündet –
Die Liebe sich zur Sonne windet!

*

Bleiben Rollläden länger unten,
Haben sich ZWEI kuschelnd gefunden.

*

Kein Tag wird jemals einsam bleiben,
Wenn liebe Botschaften wir schreiben.

*

Das bunte Leben ist zwar greller,
Doch erst die Liebe macht es heller.

*

Kein Tag kann jemals schöner sein,
Als jener, der bringt Glück herein.

*

Wenn auch die Welt voller Geschrei
Hab' ich doch Deine Liebelei.


©Hans Hartmut Karg
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Begriffssegmente

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Begriffssegmente

Heimat, belasteter Begriff,
Seit der Tyrann im Mund ihn führte
Und Feindbilder da hervorrief ,
Womit die Massen er verführte.

Der Streit um's Wort ist doch Unfug,
Wir sind alle Gäste auf Erden!
Und Sesshaftwerdung bleibt ein Trug,
Mit dem wir doch nur älter werden...

Geburtsheimat – sind Kindertage,
Wo in den ersten Lebensjahren
Das Urvertrauen ohne Frage
Wuchs, weil wir elternselig waren.

Wohnheimat ist uns jener Ort,
Den wir durch Umzüge gewonnen.
Der Name ist ja nur ein Wort,
Wo Wohnung wir haben genommen.

Berufsheimat – wo unser Brot
Mit Arbeit sichert das Auskommen,
Verhindert so die Dauernot,
Weil wir unseren Lohn bekommen.

Sozialheimat – nicht nur für Fromme,
Wo gerne heimisch werden kann
Der Einsame, der zu uns komme,
Zu finden Frau – vielleicht den Mann.

Religionsheimat ist Hoffnungswelt
Für's Leben nach unserem Tode.
Wir sind zur Ewigkeit bestellt –
Nichts bleibt, nicht einmal unsere Mode.

So gibt's viele Heimatsegmente,
Die sucht der Mensch sich nach Belieben,
Um dann mental, auch mit der Lende
Erdnah ist hier hängen geblieben.

Kein einheitlicher Heimatbegriff,
Der nicht ein wenig aufgeladen,
Treibt munter im Gesellschaftsschiff
Nimmt hoffentlich dort keinen Schaden.

Wir sollten uns nicht glauben machen
Dass dieses Wort nicht sterblich sei,
Gelegentlich ein wenig lachen –
Dem Narren bleibt es einerlei...


©Hans Hartmut Karg
2019

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