Dr. Karg Gedichte / Teil 2

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Hans Hartmut Karg
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Mein blaues Blümlein

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mein blaues Blümlein

Da wächst doch an südlicher Wand
Noch im Advent ein Blümlein blau,
Ist meinen Augen glücksverwandt,
Wenn ich zum freien Himmel schau.

Das Blümlein hat sich eingegraben,
Treibt aus den engen Plattenspalten
Und kann dort schützend alles haben,
Lässt nun ganz seine Schönheit walten.

Tief holt es aus den Erdbereichen
Das Wenige für eigenes Leben,
Muss keiner Not und Kälte weichen,
Darf jetzt das Blühen noch beleben.

Sein Blau sehe ich jetzt als ein Hoffen
Für unsere Überlebenszeit.
Mit der haben wir's gut getroffen,
Voll Sehnsucht zum Neujahr bereit.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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VERBIETEN!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


VERBIETEN!

Millionen Tonnen von Raketen
Lagern, zum Abschuss längst bereit
In Läden, Schuppen und in Städten
Fürs Feuerwerk – und jederzeit!

Luft, Erde, Wasser, Dach und Straße
Müssen den Rauch und Müll ertragen!
Wie ich die Kracherei doch hasse
An diesen frühen Neujahrstagen!

Die Tiere und die Menschen leiden
Bei diesen lauten Feuerwerken,
Die den Geldmachern Freud' bereiten,
Um ihren Reichtum so zu stärken.

Verbietet doch den Blitzgestank,
Der nichts ist, als ein leerer Wahn!
Dazu sagt die Natur Euch Dank,
Weil anders man auch feiern kann.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Kleine Philosophie der Liebe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kleine Philosophie der Liebe

Sind es denn nicht die Gegensätze,
Bei denen Anziehung doch wirkt?
Ist es nicht Gleichheit, gleiche Schätze,
Die in sich Dauerhaftigkeit entbirgt?

Die Vorstellungen, die da leitend,
Können ein ganzes Leben prägen,
Wo Menschen immer wieder streitend
Gelangen nur zu Teufels Schrägen.

In Wirklichkeit bewirkt die Welt,
Was angebracht an Liebesdingen,
Dass man auf ihre Kräfte zählt,
Die Last zur Lust kann endlos schwingen.

Sind es Vorbilder, mitgenommen
Aus Kindheit, Früh- und Jugendzeit,
Mit denen wir zurand' gekommen,
Gemüthaft und seelenbereit?

Kommen Zwei gar aus einer Schicht,
Identisch und wertsozialisiert,
Hat dies auf Dauer schon Gewicht,
Weil man sich angenommen spürt.

Von Dauer wird die Liebe dann,
Wenn sie sich ernst genommen weiß,
Man sich darauf verlassen kann –
Beim Partner ohne Stress und Schweiß.

Haben Zwei Vorlieben sogleich,
Auch ein identisches Vergnügen,
Machen sie sich unendlich reich,
Kosten das aus in vollen Zügen,

Was nicht allein das Leben bringt,
Um dieses aktiv zu gestalten,
Wenn da der Liebesvogel ringt,
Um nicht nur Ehen zu verwalten...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Gegen die Energieverschwendung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gegen die Energieverschwendung!


Die Jugend heute will nicht mehr die aufgedrehten Heizungen in unseren Landen,
Damit wir mit dieser Energieverschwendung ständig stranden,
Um schon vorab mit dem energetischen Verschwenden
Keine Botschaft mehr zur Lebensrettung senden.

Heizen wir doch endlich mit der Sonne und dem Wasser, Wind,
Damit wir auch weiterhin des Gottes Kinder sind
Um die Werte, die sie meint, dass sie die Welt erhalten,
Auch für unsere Zukunft nachhaltig gestalten.

Wenn selbst Neubauten künftig mehr Energie verbrauchen
Und wir weiterhin fliegend das Himmelszelt verrauchen,
Nur zu weiterer Verschwendung unsere Wünsche tragen,
Werden wir unser Gewissen nicht mehr fragen.

Auch wir bleiben ja ein Teil der Dauerschmutzbelastung,
Doch die Jugend will Einschränkung und Entlastung,
Als Freunde rettenden Gottes eine energiebegrenzte Lebenssphäre,
Damit diese auch für ihre Zukunft gut gerüstet wäre.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Frühstück in Italien

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Frühstück in Italien


Da gibt es Eier, Pfirsiche und Nektarinen,
Äpfel, Birnen, Trauben, große Pflaumen,
Natürlich auch die Butter, Brot, Tomaten, Apfelsinen,
Auch Marmelade und Gelee für die gute Laune,

Sodann den Schinken, die Salami, Mortadella,
Joghurt, Quark, Müsli, die Melone, Mozzarella
Im Speisesaal, der engelsgleich, neben der Capella
Beschwebt von Bacchus wird, der über uns, ganz nah.

Brötchen, Trockenobst, Hörnchen und Kuchen,
Milch, Säfte und Honig runden das die Vielfalt ab.
Man muss da nirgends irgend etwas suchen,
Ein jeder findet alles nach Gusto, Geschmack.

Dazu auch alle Sorten von Kaffee,
Den Zucker, warme Milch mit sehr viel Schaum.
Am Morgen trinkt mancher den Schwarzen oder Grünen Tee
Und jeder lebt seinen Genuss im Urlaubstraum.


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Hans Hartmut Karg
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Reiseantritt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Reiseantritt

Hätte die Reise sie nicht lange gebucht,
Wäre rasch nach einem Grund gesucht,
Gar nicht erst in den Süden zu fahren,
Wo sie doch erst vor zwei Monaten waren.

Aber, so ist es nun mal mit dem Reisen:
Man muss schon aufstehen und sich beweisen,
Dass man auch noch im Alter fit,
Mit allen Freunden kann halten mit.

Sitzt man dann erst im Bus, in der Bahn,
Kommt so langsam doch irgendwann
Jene Sehnsucht nach Ferne auf,
Angelegt in so einem Lebenslauf.

Immer nur in den Räumen sitzen,
Immer nur an gleichen Orten schwitzen?
Man will doch auch etwas anderes sehen
Und dort fremde Welten begehen!

Das hält den Horizont in der Breite,
Damit er zur Toleranz hinleite:
Wer reist, dem ist kein Wesen mehr fremd,
Das Freidenken bleibt dadurch ungehemmt.


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Kndergebet

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kindergebet

Bitte hilft, Du, lieber Gott,
Dass Mama, Papa sich vertragen
Und nicht schimpfen und mit Spott
Ständig Widerworte sagen.

Lass' nicht zu, dass sie sich streiten,
Hilf, dass wieder lieb sie sind,
Dass sie Freude sich bereiten,
Ich bin doch ein liebes Kind!

Hilf, dass sie sich Zeit genommen,
Trotz der Arbeit im Betrieb,
Dass sie zueinander kommen:
Ich hab' sie unendlich lieb!


©Hans Hartmut Karg
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Treibhausgase binden!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Treibhausgase binden!

Das viele Methan und das Kohlendioxid –
Sie erhöhen doch die Erdtemperatur!
Nur wenn die Wissenschaft sich wirklich bemüht
Um das Leben und damit um alle Kreatur,
Verschwindet die Gefahr der Heißzeit,
Weil Politik und Forschung dazu bereit.

Man muss endlich jene Verfahren entwickeln,
Mit denen man beide Gase einbindet,
Um diese Produkte dann einzuwickeln,
Die man auch in Meerestiefen findet,
Um sie dort zu lagern, wo sie ungefährlich,
Das Klima beeinflussen nur noch spärlich.

Stabile Verbindungen lassen sich auch
In großen Erdtiefen dauerhaft einsperren,
Vielleicht in recyceltem Plastikschlauch
Den Eintritt zum Himmel so zu verwehren,
Dass keine Temperaturen mehr steigen
Und keine Treibhausgase mehr entweichen.


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Kleine Hommage an Freud

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kleine Hommage an Freud

Vor achtzig Jahren aus dem Leben geschieden
Hat der Vater der Psychoanalyse die Welt verlassen
Und – inzwischen von so manchem gemieden –
Kann man doch von seinem Wissen nicht lassen!

Ja, das Glück steht nicht im Schöpfungsplan,
Libido UND Todestrieb bleiben stets präsent.
Als Kulturwesen wird der Mensch sodann
Nur nischenhaft finden, was Glück er nennt.

Das Unbehagen ist normengeboren,
Denn das kleine Ich steht zwischen Titanen:
Über-Ich und Es haben sich verschworen
Und der Mensch lebt in sozialen Spannen.

Narzismus und auch Neurose kann sein,
Wo Ansprüche wirken durch die Kultur,
Gar treiben den Menschen einsam, allein
Dorthin, wo aus seiner Lustnatur

Er nur noch kulturellen Ansprüchen genügt,
Eingezwängt zwischen Über-Ich und Es
Und er nicht mehr über die Kraft verfügt,
Zu schreiten zum Guten, wenn Vieles ihm bös'.

Dann sollte er sich die Hilfe holen
Bei Psychiatern und den Psychologen,
Um sich aus der Zwanghaftigkeit zu erholen,
Damit ihm neue Hoffnung wieder gewogen.


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Lebensleistung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lebensleistung

Kein Schaden kann je von uns gehen,
Wenn wir ihn nicht aktiv bekämpfen,
Ihn deshalb als Aufgabe sehen
Und Lasten dadurch immer dämpfen.

Nur das, was wir von selbst erfragen,
Das kann uns auch gezielt gelingen,
Wenn wir mit Ernst das Handeln tragen,
Auf dessen Lösungen dann sinnen.

Wie soll die Welt je schöner werden,
Wenn wir nicht pfleglich auf sie sehen
Und immer nur Konsum, Beschwerden
Angeben, so durchs Leben gehen?

Segen kann erst zu uns kommen,
Wenn wir die Nöte auch angehen.
Damit wird uns ja nichts genommen,
Wenn wir auf eine Lösung sehen.

Deshalb, mein Freund, bleibe mir stark,
Sieh' auf mögliche Lebenswerke,
Denn damit wirst Du erst autark:
Freiheit braucht Deine Handlungsstärke!


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Leb' Deinen Gang

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Leb' Deinen Gang

Leb' Deinen Gang
Ein ganzes Leben lang
In frei gewählter Bürde.
Bleib' Dir selbst wichtig!
Sei arbeitsam und tüchtig!
Dann folgt die Würde
Und Du bist lobgeführt,
Was Fleißigen gebührt,
Die meistern ihre Hürde.


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Aufgabe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Aufgabe

Jaja, der flotte Reiter
Ist fast immer auch heiter,
Wenn er sein Tagwerk wendet
Und dieses erst beendet,
Wenn still und mit Bedacht
Die Arbeit ist vollbracht.

Stolz wird man das erkennen
Und seinen Namen nennen,
Dass er als Handlungsheld
Das Feld sauber bestellt,
Verantwortlich gehandelt
Und nun als Sieger wandelt.


©Hans Hartmut Karg
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Die Zeit ist ausgemessen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Zeit ist ausgemessen

Ob wir es wollen oder nicht:
Die Zeit ist stets vollkommen!
Sie trägt den Tag als das Antlitz,
Mit dem wir aufgenommen
Zu Mühen, Arbeiten und Fleiß,
Womit wir tief durchdrungen,
Egal, ob lauter oder leis'
Wir hören fremde Zungen.

Die Zeit kommt uns gelegen,
Weil man sie nutzen kann,
Geteilt, gelebt als Segen,
Mit Tiefsinn, ohne Wahn
Fürsorglich umzugehen
Mit Menschen und mit Quellen,
Wo wir die Nöte sehen
Und handelnd uns aufstellen.

Die Zeit ist ausgemessen,
Begrenzt auch unser Heil,
Haben sie nie besessen,
Weil uns wird nur zuteil
Die Gnade, die gewährt
Als Glück von Schicksalshand,
Wenn man das Leben ehrt
Durch Arbeit, mit Verstand.


©Hans Hartmut Karg
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Morgenfreuden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Morgenfreuden

Noch zur Nacht in tiefen Träumen
Spürt die Wange Dein Berühren
Mit der wundersamen Hand,
Die zum Seligsein wird führen.

Liegen wir in offenem Schlafe,
Der uns nächtens lauter hört,
Zählen wir vorher die Schafe –
Das Einschlafen nicht gestört!

Doch ich habe Dich erkannt,
Wenn Dein Kosen mich berührt,
Weil ich viel zu sehr Verstand,
Der mir da nicht mehr gebührt.

Heute wollen wir nicht säumen,
Weckend uns so gerne spüren,
Weil sich langsam Lüste bäumen
Und zu Altbekanntem führen...

Immer streunen die Gedanken,
Schwinden erst in der Umarmung.
Da kann ich jetzt nicht mehr wanken:
Amor führt uns zur Erbarmung...


©Hans Hartmut Karg
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Harmonie und Frieden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Harmonie und Frieden

Es gibt nicht links, es gibt nicht rechts,
Wenn man den Frieden will:
Es gibt nichts Böses, gibt nichts Schlecht's,
Wo Harmonie das Ziel.

Wahre Liebe kennt den Weg,
Will kaum nötigendes Weggelände:
Die Sehnsucht ebnet jenen Steg,
Womit Anmut Verlangen sende...

Zu allen Zeiten, die da waren,
Lockten die Lüste Morgengeister.
Wollen sich das Menschen ersparen,
Wenn jeder Diener auch ein Meister?

Dort heben sich die Willenskräfte
Hinauf in Amors starke Arme,
Mobilisieren Körpersäfte
Und führen Hände, seelenwarme.

So kommt der Frieden in ein Land,
Das Liebesfreuden kultiviert,
Mit Lust, mit Zauber und Verstand
Zur Zweisamkeit sich gerne führt.

Es gibt nicht links, es gibt nicht rechts,
Wenn man den Frieden will!
Es gibt nur Gutes, gibt nichts Schlecht's,
Wo Zärtlichkeit das Ziel.


©Hans Hartmut Karg
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Hingabe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hingabe

Alles kann jetzt sein,
Doch nichts muss.
Da zählt ganz allein
Nur der tiefe Kuss,
Bevor die Zwei,
Weil es so sei,
Gehen zu Lüsten,
Verlassen die Wüsten,
Das Aller- und Einerlei.


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Ansbacher Rokoko-Festspiele

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ansbacher Rokoko-Festspiele

Markgräfin und Markgraf laden zum Tanze
Die Verwandten aus Preußen und die von Bayreuth,
Feiern dieses Fest und brechen die Lanze
Für die Verwandtschaft – für Leben und Freud'.

Die Musik spielt auf und die Kavaliere
Nehmen ihre Reifrockdamen zur Hand,
Drehen sich, wo viele Blumen, Spaliere
Besuchern zeigen, wie schön unser Land.

Die Orangerie ist festlich geschmückt,
Alle Besucherplätze sind dort besetzt,
Wo der Schreittanz nun das Auge beglückt,
Von Freudentränen heimlich benetzt.

Da spielt die Kapelle ihr Menuett
Und grazil drehen sich in weitem Kreise
Die Schönen, sind dabei anmutig, adrett,
Womit man das Feiern gern preise.

Kurz ist auch für unsere Fürstlichkeiten
Ein Leben – trotz Luxus und Schloss.
Hier können sie ein Grübeln vermeiden,
Wo Tanzen und Spielen ganz groß.

Auf Ansbach, Bayreuth, lasst die anderen kämpfen,
Hier sei immer nur Freude, Spiel und Tanz:
Die Erwartungen müssen kein Sehnen dämpfen
Bei Musiken in höfischem Lichterglanz.


©Hans Hartmut Karg
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Seelenschmerz

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Seelenschmerz

Des Menschen Seele hat es nicht verdient,
Dass sie gequält, gar schmerzversehrt
Und auch noch vorsätzlich vermint
In voller Lebenspein verheert.

Die Menschlichkeit kommt schon dem Menschen zu,
Damit er dort Schmerzen Einhalt gebiete,
Wo man Dreiheit von Körper, Geist und Seele immerzu
Vor allem Gram und vor Ängsten behüte.

Wir Menschen haben nur die beiden Wege,
Die uns zur Menschwerdung auch führen kann:
Den einen Weg, der uns hinführt zur freien Rede,
Der andere, den gute Ziele zieh'n in seinen Bann.

Das Seelenherz an sich hat kein Gewissen,
Doch weint es immer dem Gewissen nach,
Wenn keine Friedensfahnen es kann hissen,
Ihm lebenslang droht deshalb Ungemach.

Des Menschen Seele hat genug zu leiden,
Da braucht es keine Shitstormmeute,
Die mit ihr immerzu nur möchte streiten,
Weil sie im Menschen sieht die leichte Beute.

Deshalb sei allen schon ans Herz gelegt:
„Was Du nicht willst, das man Dir tu'“, –
Denn nur so wird der Frieden angelegt –
„Das füg' künftig auch keinem andern zu!“


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Würde

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Würde

Ja, früher gab es Würdenträger,
Die vielen Räte, die sich holten,
Wo sie als Sachverwalter, Postenjäger,
Den Menschen oft Verachtung zollten.

Man wollte weg von tausend Jahren,
Als demokratischer geworden diese Welt,
Der Muff nicht mehr unter vielen Talaren,
Die Forschung enedlich breiter aufgestellt.

Doch wenn wir Würde ganz verwerfen,
Schwindet dann nicht auch Menschlichkeit,
Wenn wir uns weiterhin nur nerven
Und ringen nicht mehr täglich um Freiheit?

Die Menschenwürde bleibt das Pfand,
Mit dem wir reichich wuchern können,
Wenn wir mit Sittenliebe und Verstand
Uns nicht an Ungerechtigkeit gewöhnen.

Kulturwürde, Nachhaltigkeit
Sind heute neue Dimensionen,
Mit denen wir die Menschlichkeit
Verenden auch in andere Regionen,

Damit das Überleben klappt
Und wir in Würde weiterleben,
Wenn kein Müll wird weiter verklappt,
Wir unsern Ozeanen eine Zukunft geben.

Wie könnten Menschen ohre Würde
Sich jemals Gottes Ebenbilder nennen,
Wären sie mehr üble Schöpfungsbürde,
Weil Höherführung sie dann anerkennen?


©Hans Hartmut Karg
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Polizeihund Waldemar

Beitrag von Hans Hartmut Karg »



Polizeihund Waldemar

Geboren in der großen Stadt
Hatte man keine Verwendung
Für Welpen, wo es Reichtum hat
Und Luxus, Geldverschwendung.

Umbringen wollte man sie nicht,
Denn Welpen sind doch niedlich.
Da las man den Zeitungsbericht,
Der klang friedlich und gütlich:

„Die Polizei sucht junge Hunde
Zur Ausbildung als Drogenfahnder.“
Das war schon eine frohe Kunde:
Man brachte sie zum Rauschgiftfahnder.

Dort bildete man sie schließlich aus,
Einer davon war sehr gelehrig,
Fand alle Päckchen rasch heraus
War den Ausbildern hörig.

Den nannten sie bald Waldemar,
Weil er auch jenes Päckchen fand,
Das gut versteckt im Walde war –
Auf einem hohen Jägerstand.

Die Polizei glänzte mit ihm,
Die Drogen fand er überall,
Damit die Süchte nicht mehr schlimm
Trieben Menschen zur Qual.

Und weil der gute Waldemar
Erfolgreich alle Drogen fand,
Gab es für ihn den Orden gar,
Bewundert nun im ganzen Land.


©Hans Hartmut Karg
2019

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