Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Ironiefragen
Ironiefragen
©Hans Hartmut Karg
2017
Manche leiden auf hohem Niveau
Und sind stets um Zuhörer froh!
Alles Jammern will nur eines:
Anerkennung – und was Feines?
Sind Leidende nicht manchmal Händler,
Urlauber oder Ruheständler?
Leiden Männer, leiden Frauen,
Wenn sie nicht auf Kinder bauen?
Leiden die Freuden in ständigem Leiden
Oder leben die Freuden nur im Streiten?
Der Mensch ruht lange im Nirwana,
Isst Fleisch und Butter – schon ein Drama?
Hat er Pech, fällt er ins Koma
Und erkennt nicht mehr sein Soma?
Was ist aus dem Leid geworden,
Aus dem Süden – und dem Norden?
Was wird aus Handeln denn Konsorten,
Wenn wir nur Papierkram horten?
Wer kann uns aus der Patsche helfen,
Gar die Staufer, niemals Welfen?
Bleibt lebenslang für uns zerstört,
Was sittlich längst verroht, verjährt?
Wer hat schon Ironiehumor –
Und holt die Sprache neu hervor?
Wo noch die Ironien schweben,
Kommen wir gern zum Guten Leben...
*
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Regulierung
Regulierung
©Hans Hartmut Karg
2018
Wenn die Mangelwirtschaft greift,
Ist dauerhaft kein Staat sozial,
Weil die Planwirtschaft dann reift
Und die Ideologie total.
Denn wo alle Menschen arm
Und nur Funktionre reich,
Wird es um das Herz nicht warm –
Oft hilft dann nur der Staatsstreich.
Kommunismus als Idee
War doch nichts, als reines Hoffen,
Sagt' dem Menschen rasch adé,
War nur diktaturbetroffen.
Doch auch unser freier Staat
Braucht ein wenig Regulierung,
Damit auch der Arme hat
Für sein Leben Animierung.
Umverteilung, Neidkultur
Sind dagegen keine Lösung,
Denn die Negationsnatur
Führt nur an Humanverbösung.
Wo das Recht dann erodiert
Und das Geld rasch knapper wird,
Ist die Sicherheit verführt
Und der Staat kein guter Hirt.
Volksherrschaft kann nur bestehen,
Wo der Ausgleich fair erreicht,
Arme, Reiche man kann sehen,
Ohne dass man raubend schleicht.
*
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Der Violinlehrer
Der Violinlehrer
©Hans Hartmut Karg
2018
Privates konnte ich von ihm selten erfahren,
Da war er sehr diskret und schneckengleich.
Er war bereits ein Mann in späten Jahren,
Nicht wirklich arm – und auch nicht reich.
Nie hat er in den vielen Jahren krank gemacht
Und ist nie aus der Haut gefahren.
Er hat auch nie wirklich gelacht,
Nestelte manchmal nur in seinen grauen Haaren.
In Russland hatte er noch konzertiert,
Vom letzten Zaren ein Geschenk erhalten,
Die schwere Silberdose, die verführt
Zum Zigarettenrauchen, ehrbar gehalten.
Nie hat er mich durch eigenes Spiel brüskiert
Und nie beschimpft mein Geigenspiel.
Zum Üben hat er mich stets animiert
Und mir gezeigt, wie man erreicht recht viel.
Er faszinierte mich auch als Person,
Obgleich die Anzüge recht abgetragen
Und mein Gegeige war der arme Lohn,
Den er hier musste wohl ertragen....
Das war ja alles, nur nicht konzertant,
Was mir damals vom Bogen ging.
Doch er blieb immer ruhig und charmant,
Egal, wie ich an meiner Geige hing.
Niemals beleidigte er mich, mein Spiel,
Er ließ mich lernen, ohne zu belehren.
Und so erreichte er doch mühelos das Ziel:
Bis heute können Klänge mich entschweren.
*
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Deko
Deko
©Hans Hartmut Karg
2018
Rotwangig liegen die gewachsten Äpfel
Auf bunt bemaltem, großem Teller –
Und keiner schaut sie wirklich an,
Denn sie sind nichts weiter als Deko.
Im Etschtal sind sie lang gereift,
So groß geworden in dem halben Jahr.
Früher, als es bei uns noch Kinder gab,
Haben die sich auf Äpfel rasch gestürzt.
Und jeden Sonntag gab es damals noch
Den selbst gebackenen Kuchen mit den Äpfeln.
Der Backduft zog durchs ganze Haus
Und machte alle neugierig – und hungrig.
Heute sind rotwangige Äpfel Deko,
Für Kuchen werden sie nicht mehr verwendet.
Da gibt es gar nichts mehr für Leib und Seele,
Nur Augenschmaus bei einer nächsten Staffel.
Sollte man da denn nicht gleich überlegen,
Ob Kunststoffäpfel besser wären:
Man kann sie dauerhaft verwenden,
Sie faulen nicht – und nur das Auge siegt.
*
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Das Moosröschen
Das Moosröschen
©Hans Hartmut Karg
2018
Sie schenkten ein Moosröschen mir
Mit Blüten zart und fein und klein.
Es trat heraus voll Rosenrot,
Erinnerte an Liebesstunden
Und an die schönsten Augenblicke.
Und immer, wenn ich es jetzt seh'
Verschwinden mir sehr nahe Ängste,
Denn wo die Blütchen leuchten,
Mag in den tiefsten Hades gehen,
Was nicht mehr Knospen treibt.
Da muss kein Weltbewegen sein,
Auch kein Spektakel, kein Geraunze,
Nur Blühfreude – und stilles Welken.
So sind mir Zwillinge im Leben
Die Liebe und der Blütenzauber.
*
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Namenwelt
Namenwelt
©Hans Hartmut Karg
2018
In einer Zeit so vieler Menschen
Wird namenlos Erinnerung.
Wie soll man sich denn alles merken?
Doch gibt es Menschen, die man schätzt,
Behalten will in dem Gedächtnis.
Man hat den Kopf doch immer voll
Mit Tagesarbeit und Geschäften,
Mit Sorgen und mit vielen Plänen.
Das Abspeichern gelingt nur schwer
Und Namen kommen, Namen gehen.
Doch wer zwölfmal ihn wiederholt,
Den Namen, den man merken will,
Stets laut im Gehen hin gesprochen,
Der hat ihn auch verinnerlicht:
Er fällt ein bei nächster Begegnung.
*
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Bewegte Liebe
Bewegte Liebe
©Hans Hartmut Karg
2018
Die Himmel fragen nicht nach uns,
Egal, wen wir auch lieben wollen,
Denn Erde trägt ja weiter kunterbunt,
Egal, wo wir sehnend geblieben.
Auch Hoffnung ist nicht immer leicht,
Wenn sie nur tagträumend verweilt
Und unser Herz, das einsam bleibt,
Vorab nur trauernd Seelen trägt.
Doch Tanzen hält den Körper stramm,
Formt nach Belieben Schritt, Figur,
Die dann doch gleichsam schlangenhaft
Entflieht der lahmen Menschnatur.
So hold gelegt ergreift uns auch die Liebe,
Entfesselt bei uns immer neue Kräfte,
Stärkt Hüften und den Rücken mit Bravour,
Um eins zu werden mit Tanz und Musik.
Nichts bleibt geplant, nichts übersorgt,
Was mächtig in Partnergestaltung
An Ritual und Vorgabe verbleibt,
Wo lächelnd folgt Freude der Tat.
So treibt Bewegung allzeit unsere Liebe
Erneut in einen großen Wirkungskreis,
In dem getrieben wir und still erhofft
Das Leben heiter zur Vollendung reist.
*
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Januarlicht
Januarlicht
©Hans Hartmut Karg
2018
Und wieder einmal längt das Licht den Tag,
Erweitert scheinbar unsere Lebenszeit,
Die doch das frühe Wachsein mag –
Zur Arbeit und zu gutem Dienst bereit.
Man sieht den Reif auf allen Häusern,
Steht früher aus den Sielen auf
Und mag sich gern zum Wetter äußern,
Zum Partner – und zum Lebenslauf.
Das Licht ist vage und verhalten,
Zeigt erst noch keine große Kraft;
Doch kann Konturen es gestalten
Und treibt bereits den Pflanzensaft.
Die ersten Büsche blühn verschämt,
Bei denen später Blätter sprießen.
Und weil die Seele sich nicht grämt,
Ist erste Blühkraft zu genießen.
Ja, wieder einmal längt das Licht den Tag,
Erweitert scheinbar unsere Lebenszeit,
Die doch das frühe Wachsein mag –
Zur Tagesfreude – und liebesbereit...
*
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Das andere Davos
Das andere Davos
©Hans Hartmut Karg
2018
Alljährlich reisen sie recht pünktlich nach Davos:
Weltweit die Forscher unserer Sonnenstrahlung,
Beachtet meist recht wenig, s'ist ihr Los,
Darüber kommen sie auch leicht in Wallung.
Der Gipfel unserer Weltwirtschaft ist nicht ihr Spiel,
Auch kein Gerede und kein Dampfgeplauder:
Naturbeobachtung exakt, das ist ihr Ziel –
Und gar kein Spekulieren, kein Gezauder!
Sie eichen dort die eigenen Messgeräte,
Um Sonnenstrahlung ganz genau zu messen,
Damit sie dann für Land, Dörfer und Städte
Ermessen können, wie diese gewesen.
Und so erfahren sie das Strahlenwachsen,
Auch wie Protuberanzen unsere Erde stören,
Wo künftig Wüste, keine Pflanzen wachsen,
Denn darauf muss das Überleben hören...
Berichte werden dann weltweit versandt,
Man hört, wovor die Sonnenforscher warnen.
Die Menschheit findet das ganz interessant,
Doch wird am Tag darauf Neues umgarnen.
*
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Lymphomtänze
Lymphomtänze
©Hans Hartmut Karg
2018
Schon wieder wächst ein Knoten mir
Und trägt die späten Jahre weiter,
Wird Lebensbote, wie ein Tier,
Aufsässig und zum Schimmelreiter.
Da ist ganz plötzlich Hauterhöhung,
Wo vorher weiche Ebene war.
Die Finger tasten in Begehung
Zur Härte, die so sonderbar.
An anderer Stelle, wo ein Knoten,
Ist dieser offenbar verschwunden.
So kann ich jederzeit ausloten,
Wo Neues sich empor gewunden.
Sind wir noch heil und gottgetragen,
Sind wir denn alle atomar verseucht?
Darf ich noch JA zum Leben sagen,
Wo alles lebt und kreucht und fleucht?
Bang wird mir, was sich da bewegt
In meinem Körper, meiner Haut
Und überall nach oben strebt,
Als Schicksal, das die Zukunft graut.
*
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Tagesverlauf
Tagesverlauf
©Hans Hartmut Karg
2018
Im Alter fragt keiner mehr nach Dir,
Weiter gezogen sind Generationenschwärme
Und haben sich lange entfernt von hier,
Aber die Welt pflegt verzücktes Gelärme.
Braucht Dein Tag vielleicht ein wenig Struktur,
Ein Ziel – und schöne Aufgaben,
Damit Deine wundersame Natur
Kann noch etwas Pikanteres haben?
Deshalb, mein Herz, was wollen wir tun,
Wie wollen wir die Tagwelt begleiten?
Wie halten wir es mit den Stunden nun –
Wir müssen doch nicht mehr streiten!?
So laufen, fahren wir Rad und entscheiden
Uns für Naturnähe – und für Kultur,
Damit wir unser Seinswesen weiten,
Nicht nur getrieben von eigner Richtschnur.
Wir kaufen denn, wenn wir kaufen wollen.
Wir reisen, wenn unsere Seele dies will.
Auch am Computer werden wir scrollen,
Selbst wenn es um uns schon reichlich still.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Im Alter fragt keiner mehr nach Dir,
Weiter gezogen sind Generationenschwärme
Und haben sich lange entfernt von hier,
Aber die Welt pflegt verzücktes Gelärme.
Braucht Dein Tag vielleicht ein wenig Struktur,
Ein Ziel – und schöne Aufgaben,
Damit Deine wundersame Natur
Kann noch etwas Pikanteres haben?
Deshalb, mein Herz, was wollen wir tun,
Wie wollen wir die Tagwelt begleiten?
Wie halten wir es mit den Stunden nun –
Wir müssen doch nicht mehr streiten!?
So laufen, fahren wir Rad und entscheiden
Uns für Naturnähe – und für Kultur,
Damit wir unser Seinswesen weiten,
Nicht nur getrieben von eigner Richtschnur.
Wir kaufen denn, wenn wir kaufen wollen.
Wir reisen, wenn unsere Seele dies will.
Auch am Computer werden wir scrollen,
Selbst wenn es um uns schon reichlich still.
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Ignoranz
Ignoranz
©Hans Hartmut Karg
2018
Da regnet es zu guter Letzt
Wo es nun jahrelang geschneit.
Die Kälte war einst tief vernetzt
Und Frost gab's zu jeder Zeit.
Doch interessiert das einen Vamp,
Der die Wirklichkeit nicht akzeptiert,
Weil er stets im beheizten Camp
Von Wärme nur zum Wahn geführt?
Wie kann die Temperaturerwärmung
Gebremst werden, wo nicht gesehen,
Was die Wissenschaftler voller Verhärmung
Da sehen ein Menschenvergehen?
Wenn wir die zwei Grad nicht erreichen,
Wird alles immer wärmer werden,
Korallen in Meeren alle ausbleichen
Und wir leben mit Krankheitsbeschwerden.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Da regnet es zu guter Letzt
Wo es nun jahrelang geschneit.
Die Kälte war einst tief vernetzt
Und Frost gab's zu jeder Zeit.
Doch interessiert das einen Vamp,
Der die Wirklichkeit nicht akzeptiert,
Weil er stets im beheizten Camp
Von Wärme nur zum Wahn geführt?
Wie kann die Temperaturerwärmung
Gebremst werden, wo nicht gesehen,
Was die Wissenschaftler voller Verhärmung
Da sehen ein Menschenvergehen?
Wenn wir die zwei Grad nicht erreichen,
Wird alles immer wärmer werden,
Korallen in Meeren alle ausbleichen
Und wir leben mit Krankheitsbeschwerden.
*
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Zum Lieben bereit
Zum Lieben bereit
©Hans Hartmut Karg
2018
Dein Leben bleibt mir wundersam:
Wie konntest Du so still ausharren,
Wo ich doch längst auf Liebe sann
Und wir nicht beieinander waren?
Das alte Lied sucht seinen Reim –
Und hat ihn doch schon längst gefunden:
Du gingst mir niemals auf den Leim
Und opfertest mir keine Stunden.
Ich glaube nicht, dass Liebe leidet,
Wenn beide einvernehmlich sind
Und tiefes Sehnen Decken breitet,
Wo uns erfasst der Liebeswind.
Dann ist der Reim kein Wirbelwind,
Nie platte Lust, vergänglich' Leiden.
Die Zuwendung wird zart und lind,
Wo treulich wir die Ferne meiden.
Freunde, ergreift die Liebeshand,
Das kurze Leben braucht das Lieben,
Weil Herzen doch in hellem Brand
Und wir die Zeit nicht mehr aufschieben.
*
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Noch immer
Noch immer
©Hans Hartmut Karg
2018
Wenn ich Dein Lachauge besinge,
Vertreibt das Beckmessers Lautgähnen,
Denn was ich meinen Lesern bringe,
Ist ehrlich und kein flüchtig Wähnen.
Den Zauber kenn' ich, weil ich alt
Und Augenpaare dicht an dicht
Erwachen, wenn das Schicksal strahlt
Und Sonne führt in Dein Gesicht.
Das Halbauge wird ganze Welt,
Der Halbblick Bild zum Liebeslocken,
Wo sich die Freudlust eingestellt –
Selbst im Gebirge, bei Schneeflocken.
Die Lieblichkeit, wenn Du sie rufst,
Die Spürfreude, die uns verführt,
Wo Du sie als Leben einstufst,
Weil sie uns beide doch berührt.
Und alte, graue Augenlider
Erfassen Deine Herzensgüte.
Noch immer locken Liebeslieder
Und bringen Freude ins Gemüte.
*
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Der Skiflieger
Der Skiflieger
©Hans Hartmut Karg
2018
Da läuft hinauf er hoch zum Turm,
Der kleine Mann, der aus der Ferne.
Er weiß, es gibt auch hier gleich Sturm,
Doch er springt halt da gar zu gerne.
Die Sprungschanze treibt unseren Flieger
Weit zum weißen Holmen hinaus.
Er weiß bereits, er wird nun Sieger,
Er kommt vom Schanzentisch gut 'raus.
Das Publikum bestaunt den Flug,
Bejubelt diesen tapferen Springer.
Sie kamen weit her mit dem Zug,
Der so wird Jubelüberbringer.
Vereint in schneemächt'ger Kulisse
Mit Hochgebirge und Schneefall
Lebt hier ja schon der ganz gewisse
Flugkitzel auf – von Fall zu Fall.
*
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Das Eislaufpaar
Das Eislaufpaar
©Hans Hartmut Karg
2018
Die Pirouetten zauberhaft
Und kufenstark die jungen Füße.
Das alles voll bewegter Kraft,
Der Jubel folgt, Applaus und Grüße.
Haben sie doch so hart trainiert
Hindurch das ganze letzte Jahr,
Dem Trainer dies dann vorgeführt,
Der stets präsent bei ihnen war.
Das hat nun alles nichts genützt,
Vorbei ist ihre Siegeszeit.
Da haben sie sich selbst beschützt
Mit einer schönen Traumhochzeit.
Heute belächeln sie die Bilder,
Die von der Eislaufzeit noch da.
Die machen alles dann doch milder
Und bringen sie der Jugend nah.
Nur selten drehn sie Pirouetten,
Doch fahren jetzt die eigenen Kinder
Dorthin, wo sie den Paarlauf hätten
Und tanzen in den Eislaufwinter.
*
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Wintergewitter
Wintergewitter
©Hans Hartmut Karg
2018
Blitz und Donner, Wasserschwaden
Treibt der Sturm in Feld und Tannen.
Daraus folgt Gewitterschaden,
Kann die Lebensangst nicht bannen.
Früher gab es das ja auch,
Doch dann folgten Schnee und Eis
Und mit diesem Wetterbrauch
Wurde alles ruhig, weiß.
Still folgte uns dann der Winter,
Zimmerwärme trug's Gemüt:
Überall die Schlittenkinder,
Langläufer, die stilbemüht.
Heute folgt nach Blitz und Donner
Ein Orkan mit Wassermassen,
Lärmend wie ein Lastentonner,
Rasend - s'ist ja nicht zu fassen!
Und kein Schnee, doch überschwemmt
Viele Straßen, weite Auen,
Wenn das Wetter ungehemmt
Alle Wege will verbauen.
Einem Nachbarn wirft Orkanwind
Ziegel auf die nahe Straße,
Wo schon Blätter, Planen sind,
Getrieben in die Flur, die Gasse.
Schlimmer sind die Wetter heute,
Unwetter mit großen Schäden.
Gewitter machen fette Beute:
Man verdrängt – und manche beten.
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Berufungsentwürfe
Berufungsentwürfe
©Hans Hartmut Karg
2018
Verfassungsrichter sichern Lebensbedingungen,
Verhindern Streiterei, Passivität und No-go-Situation.
Sie werden das Hohelied von Gesetz und Ordnung singen,
Die Hoffnung auf Freiheitssicherung bleibt unser Lohn.
Wissenschaftler wollen das Gute Leben
Für alle, zuständig für die Bequemlichkeit.
Sie werden nach Verbesserungen streben,
Katastrophen verhindern, Armut und Leid.
Der gute Dichter wird bisweilen Philosoph,
Wägt seine Einlassungen, Auslassungen ab,
Wendet sich gegen Scheingewissheiten schroff
Und bricht über Unsinnigkeiten so manchen Stab.
Er gestaltet dabei seine Sprachmöglichkeiten,
Sieht weiter, um über den Rand zu schauen.
Manchmal mag ihn der Teufel auch heftig reiten,
Doch auf die Menschlichkeit wird er immer bauen.
So eröffnen uns Dichter der Welten Schönheiten
Und kritisieren, was global an Exzessen.
Ernsthaft, auch ironisch suchen manche nach Freiheiten,
Mit denen uns zuwachsen neue Interessen.
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Wir wollen Europa!
Wir wollen Europa!
©Hans Hartmut Karg
2018
Dichter, Musiker und Künstler,
Alle wollen doch Europa,
Nicht Verwalter, Lobbygünstler –
Die Fleißleistung steht uns nah!
Vergesst mir nicht Oma und Opa,
Die mit Enkeln auch plädieren,
Dass sicher, frei bleibt uns Europa
Mit Festen und guten Manieren.
Griechen, Römer, Philosophen
Haben uns Freiheiten gebracht.
Religionen zogen Rosen,
Wo die Toleranz erdacht.
Wir brauchen keine Ideologien,
Niemand, der uns dominiert!
Visionen, Denker, Phantasien
Haben zu Freiräumen geführt!
Europa ist und bleibt mein Traum,
Schicksal, Gegenwart und Zukunft.
Identität greift dann erst Raum,
Wenn Liebe trifft auf die Vernunft.
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Stifterin und Stifter
Stifterin und Stifter
©Hans Hartmut Karg
2018
Nimm´ Deine Seele in die Hand
Und werde Stiftungslieferant,
Denn der Stifter ist ein Mann,
Der die Welt erretten kann.
Manchmal ist es auch ´ne Frau,
Diese weiß dann auch genau,
Wie man Wünsche, Träume toppt
Und so manchen Tiegel foppt.
Nimm´ Dein Können freundlich an,
Denn wer stiftet, ja, der kann!
Und so kommst Du ganz groß ´raus,
Füllst die Stiftungskasse auf.
Klagt mir aber beide nicht,
Wenn ein Feind vom Mauscheln spricht,
Weil mancher recht viel bekommt
Und dem andern das nicht frommt.
Kontrolle wäre sicher gut,
Vertrauen führt zu Spendermut.
Doch so manche Spendergröße
Will, dass man sie nicht entblöße.
Die Kontrolle aller Gaben
Kann man selten perfekt haben.
Und so manche große Spende –
Sie verpufft deshalb am Ende....
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Nimm´ Deine Seele in die Hand
Und werde Stiftungslieferant,
Denn der Stifter ist ein Mann,
Der die Welt erretten kann.
Manchmal ist es auch ´ne Frau,
Diese weiß dann auch genau,
Wie man Wünsche, Träume toppt
Und so manchen Tiegel foppt.
Nimm´ Dein Können freundlich an,
Denn wer stiftet, ja, der kann!
Und so kommst Du ganz groß ´raus,
Füllst die Stiftungskasse auf.
Klagt mir aber beide nicht,
Wenn ein Feind vom Mauscheln spricht,
Weil mancher recht viel bekommt
Und dem andern das nicht frommt.
Kontrolle wäre sicher gut,
Vertrauen führt zu Spendermut.
Doch so manche Spendergröße
Will, dass man sie nicht entblöße.
Die Kontrolle aller Gaben
Kann man selten perfekt haben.
Und so manche große Spende –
Sie verpufft deshalb am Ende....
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