Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Endjanuar

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Endjanuar

©Hans Hartmut Karg
2018

Nach Wochen trister Traurigkeit
Läuft endlich nun der Himmel ab.
Naja, ich glaub', es ist soweit:
Das Jahr bringt endlich sich auf Trab.

So hellen sich schon früh die Bänder
Und schließen abends später zu,
Was vage am Balkongeländer
Einläutet dann die späte Ruh'.

Wenn wieder blau der Himmel strahlt,
Die Dachlawinen abgegangen,
Spür' ich, wie Sonne Leben malt
Und wie uns wächst das Liebverlangen.

*

Hans Hartmut Karg
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Kunststärke Europas

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kunststärke Europas

©Hans Hartmut Karg
2018

Groß sind die vielen Bestände
Im Alten Europa an Kunst.
Digital kommen sie in die Hände
Zur Erbauung und Schöngeistgunst.

Kunst kann sich dem Traum nicht verschließen,
Dass unser Erdteil so würdig,
Errettet sein Freiheitsgewissen
Mit Freude – und staatsebenbürtig!

Wenn wer nur mit Lautstärke schreit,
Zu Europa nichts beitragen kann,
Ist auch die Kunst nicht bereit,
Denn Parolen sind dunkler Wahn.

Europa bleibt größte Vision
Für uns – nicht für Bürokraten,
Denn Freiheit ist endlicher Lohn
Und Wohlstand rechtfertigt Fleißtaten.

Wann ging es uns je so gut,
Wie im Augenblick hier und heute?
Deshalb kommen viele mit Mut
Von woanders her – fremde Leute!

Wir haben ein sicheres Recht,
Möglichkeiten mit Durchsetzungkraft.
Bei uns ist Vieles gerecht,
Was wiederum Arbeit schafft.

Die Kunst fördert Freiraum und Willen,
Entgrenzt den Raum und die Zeit,
Verhindert Tyrannengrillen,
Korruption, Betrug, Krieg und Streit.

Erfindungen, Innovationen
Sind Europas beständige Leistung.
Wir brauchen weder Grenzen, noch Zonen,
Denn der Stier ist lebendig – und jung!

*

Hans Hartmut Karg
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Der Esel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Esel

©Hans Hartmut Karg
2018

Da hört im Urlaub man den Esel:
Das Echo stammt niemals aus Wesel!
Im Hochgebirge, hier im Land,
Erzeugt den Ton kein Elefant.

Der Esel meldet meinen Ohren:
Im Allgäu bin ich nicht geboren.
Doch er ist brav und steht im Winter
Bei Gasteltern – und für die Kinder.

Er steht und schreit so laut empor,
Doch rettet ihn hier kein Amor,
Denn seine laute Eselsklage
Versteht ja keine Menschensprache.

Er steht und wartet, wartet, wartet,
Ob nicht ein Partner mit ihm startet,
Hat hier auf Freundschaften gebaut
Und ist und bleibt - 'ne gute Haut.

*

Hans Hartmut Karg
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Regierungslose Zeit?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Regierungslose Zeit?

©Hans Hartmut Karg
2018

Ja, die Gazetten, sie sind voll
Und viel Papier wird produziert.
Auch Fernsehen ist immer toll,
Die Unterhaltung animiert!

Wie ist die Welt so wunderschön,
Wenn man Regierung nicht vermisst
Und bunt die Urlaubsfahnen wehn,
Weil sich die Führung fast vergisst!

Geschäftsführend zwar noch im Amt,
Beschäftigt mit Sondierungen,
Weil sonst die neue GroKo lahmt –
Und man noch bei Verführungen!

Erreicht den Bürger der Verdacht,
Dass Langeweile zähwärts wabert,
Wo nur die Spree ist schon erwacht
Und man recht fröhlich albert, labert?

Jaja, wir haben es halt gut:
Die Menschen sind berufsbeschäftigt,
Die Ordnungshüter auf der Hut –
Und alles so schön medienbekräftigt!

Da tropfen Tage, tropfen Wochen
Ganz unterhaltsam in die Zeit,
Und niemand fühlt sich ausgestochen:
Das Leben bleibt die schönste Freud....

*

Hans Hartmut Karg
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Das Leben ist auf Deiner Seite

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Leben ist auf Deiner Seite

©Hans Hartmut Karg
2018

Selbst wenn es oftmals knirscht und knackt,
So gar nichts in die Gänge kommt,
Der Wille zur Statik verkommt
Und Hoffnung nur nach unten sackt,

Wenn dabei manchmal keine Lösung,
Du suchst Verschwörungstheorien,
Willst vorm Verlieren leidend knien
Und alle Welt Dir nur noch Bösung,

Steh' auf, Phönix ist doch bei Dir,
Sein Leben baut Dich wieder auf!
Such' Freunde Dir im Lebenslauf
Und öffne wieder Dein Visier.

Dein Lächeln streift die Rüstung ab,
Der Sonnentag folgt auf die Trauer
Und niemand liegt mehr auf der Lauer:
Das Leben bringt Dich schon auf Trab!

Die grauen, schweren Schleier gehen,
Verlangen macht der Hoffnung Platz.
Und wieder wirst Du Deinen Schatz
In neuem, besserem Lichte sehen.

*

Hans Hartmut Karg
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Techtelmechtel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Techtelmechtel

©Hans Hartmut Karg
2018

In der Lobby einer Bar,
Auf dem Hocker, dünnem Kleide,
Sitzt die Frau so wunderbar,
Ist mir eine Augenweide.

„Darf ich mich zu Ihnen setzen,“
Höre ich mich leise sagen,
„Um mir meinen Mund zu netzen
Und ein wenig Plaudern wagen?“

Sie nickt leicht und zieht am Halm,
Jung hervor treten die Hügel.
Biergeruch, Zigarettenqualm –
Und ich reiße mich am Zügel!

Frag' sie nur, woher, wohin –
Kurze Worte ohne Merkung.
Nähe hat doch dort nur Sinn,
Wo die Dauer bringt uns Stärkung.

Was hätte Näherung gebracht,
Wenn nur die Augen sind gefangen
Und nach einer Liebesnacht
Alle Treue wär' vergangen?

So zieht sie denn bald ihre Bahn
Und ich bleibe gerne standhaft,
Gehe rasch zu meiner Bahn
Und fahr' hin, wo Liebeskraft.

Flücht'ge Liebschaften entbinden
Uns nur von der Fähigkeit,
Dass wir dauerhaft uns finden,
Fern von aller Eitelkeit.

*

Hans Hartmut Karg
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Schneesehnsucht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schneesehnsucht

©Hans Hartmut Karg
2018

Wir hatten doch immer nur Regen,
Viel Graulicht und matschige Wege.
Man wollte sich ständig bewegen,
Doch Winterschlamm macht nicht rege.

Ins Gebirge fuhren wir so,
Um der Wetternot zu entgehen.
Dort waren wir endlich froh,
Den Schnee sattsam zu sehen.

Dann regnete es leider auch dort,
Der Matsch ließ uns kaum marschieren.
Also fuhren wir wieder fort,
Um die Fahrt nach Hause zu führen.

Und, o Wunder, wir kamen zurück,
Es begann bei uns herrlich zu schneien:
Wie lieblich der Wetterblick,
Er konnte die Sehnsucht befreien.

Geduld wäre manchmal von Nutzen,
Abwarten gar eine Zierde.
Doch müssen wir Wege freiputzen,
Schwindet rasch die Schneebegierde.

*

Hans Hartmut Karg
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Kuschel Dich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kuschel Dich

©Hans Hartmut Karg
2018

Kuschel Dich recht nah an mich,
Will auch gern Dein Händchen halten,
Dich anschauen, hören Dich:
Lass' nie unser Sehnen kalten!

Dein Gesicht ist mir ein Bild,
Das so engelsgleich mir kommt.
Es ist sanft und nichts ist wild,
Lächelnd, weil es liebend frommt.

Faltenlos und ohne Schminke
Kommst Du so natürlich an,
Wirkst so vornehm, wenn ich winke,
Weil ich Dich dann treffen kann.

Über Wangen muss ich streichen,
Wo Du Dich so an mich schmiegst
Und die Lebenshärten weichen,
Wenn Du schlummernd bei mir liegst.

*

Hans Hartmut Karg
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Leiderfahrung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Leiderfahrung

©Hans Hartmut Karg
2018

Leid und Leiden –
sind sie im Leben
nicht der Normalfall?

Glück und Seligkeit
sind Ausnahmen,
kurze Momente,
Sternstunden.

Fürchte Dich nicht!
Alles wird gut!
Nicht alles ist Glut,
nicht alles
Bedrohung!

*

Hans Hartmut Karg
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Europa, meine Heimat

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Europa, meine Heimat

©Hans Hartmut Karg
2018

Geboren in der uralten Stadt,
Gelebt mit vielen Glaubensformen,
Erfahren, wie die anderen denken
Und immer wieder nachgefragt.

Schon früh Länder allhier bereist,
Neuessen dort auch gern genossen,
Die vielen Mentalitäten erlebt
Und m i t den Eltern duldsam werden.

Vielfältigkeiten faszinieren:
Es gibt noch immer zu entdecken,
Was Vorfahren errichtet haben
Und was die Seele weiten kann.

Im Schüleraustausch dann erlernt,
Was Sprache kann und oftmals will,
Feindseligkeiten so beendet,
Freundschaften beim Besuch geschlossen.

Schandorte ebenso besucht
Und auf NIEWIEDER eingeschworen.
Friedhöfe, Schlachtfelder besehen,
Gewusst, dass wir das nie mehr wollen.

So schön und reich gegliedert Küsten,
Kunstwerke, Häuser da erfahren:
Was haben wir denn hier an Schätzen,
Die wir besuchen, sehen müssen!

Freuden erlebt in Erdteilmitte,
Endlich Feindbilder abgestreift,
Trennungen bei Besuchen verworfen,
Verschwisterungen mitgetragen.

Ja, Unterschiede gibt es noch,
Reichtum u n d Armut sind vorhanden.
Doch landsmannschaftliche Näherungen,
Sie zeigen uns: Wir haben verstanden.

*

Hans Hartmut Karg
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Nach der Eintrübung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Nach der Eintrübung

©Hans Hartmut Karg
2018

Eisnebel wird uns zum Verhängnis,
Die Sonne hat sich längst verkrochen.
Der Himmel, tief, wird zum Gefängnis,
Wird dunkler, schwärzer – wie ein Rochen.

Hätten wir da nicht u n s e r Licht,
Wie müssten unsere Augen dürsten?
Wie düster schimmert Dein Gesicht?
Nur Sonne kann die Seelen bürsten!

Erst als die Wolken fallen lassen
Und Wind die Luft zur Reinheit klärt,
Kann unser Blicksinn Neues fassen,
Weil das Gemüt die Reinheit ehrt.

Die Winde reinigen die Lungen,
Wenn sie trotz aller trüben Enge
Uns wieder öffnen Herz und Zungen
Und Sonne nimmt die Wetterstrenge.

Komm, Liebes, sing ein wenig mir
Von Deinen frühen, hellen Tagen.
Erzähle mir jetzt mehr von Dir,
Lass´ uns nach unserer Zukunft fragen.

*

Hans Hartmut Karg
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Auf dem Berggipfel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Auf dem Berggipfel

©Hans Hartmut Karg
2018

Gleißendes Licht auf oberster Höhe,
Unten wabernde Wolkendecke,
Wo ich die Gipfel herausragen sehe
Und Strahlung mich endlich ganz erwecke.

Verzaubert und vollkommen übermannt
Beragt Eckweiß die sanfte Bläue:
Wo das weite Firmament sich spannt,
Entflieht alles der Erdenreue.

Hier ist der Himmel doch so nah,
Die Sonne ergreift Arme und Beine.
Der Süden ist hier immer da,
Bin eins mit ihm und nicht mehr alleine.

*

Hans Hartmut Karg
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Der große Oboist

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der große Oboist

©Hans Hartmut Karg
2018

Gut fünfzig Jahre ist es her,
Da spielte im Freizeitorchester
Ich mit dem Mann, den mocht' ich sehr:
Er war mir Vater, war mir Schwester.

Er fasste zärtlich, wie 'ne Frau
Das Instrument, strich übers Holz,
Spielte perfekt und wusste das,
Worauf er immer mächtig stolz.

Wenn er mit seinen feuchten Lippen
Das Mundstück leckte, spielbereit,
Sah's aus, als wollt' er zärtlich nippen
Den Kussmund hin zur Heiterkeit.

Er konnte mir Vieles erzählen,
Begeisterte mit reichem Wissen.
Dazu musst' er sich niemals quälen:
Musik war Leidenschaft, nicht Müssen!

So führte er mich da heran,
Wo Lebenselixier und Freude,
Denn wer so musizieren kann,
Der fasziniert doch alle Leute.

Ich fragte ihn zu der Oboe,
Warum er zart zum Spiel sie führte:
„Sie spielt dann schöner, meine Zoe,
Weil ich sie zur Prinzessin kürte.“

*

Hans Hartmut Karg
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In der Klamm

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


In der Klamm

©Hans Hartmut Karg
2018

Wo die Eiswelt sich kältend ausbreitet,
Im Januar wie auch im Februar,
Ein Schneefeld donnernd abgleitet,
Droht auch die Zapfengefahr.

Denn die Eiszapfen brechen leise,
Schlagen erst unten krachend auf,
Beginnen die Winterreise
Und verschmelzen mit Flusses Lauf.

Nichts bedroht hier mehr als das Eis,
Das so durchscheinend, hell und zart.
Fällt es auf seiner Winterreis',
Schlägt es auf, brutal und hart.

Die Klamm ist beherrscht von Gesetzen
Mit des Eises Kraft, dem Werden.
Sie möge Dich nicht verletzen
Und verursachen schlimme Beschwerden!

*

Hans Hartmut Karg
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Eislaufkunst

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Eislaufkunst

©Hans Hartmut Karg
2018

Der Blick verheißt mir Offenbarung
Voll Leidenschaft, in Abstandswahrung:
Die Lust wird scheinbar nicht zur Last
Und Schnelligkeit bleibt ohne Hast.

Doch siegen wollen alle hier,
Wo Rittberger werden zur Qual,
Wenn tanzend kommt ein Paar zum Wir
Und das Programm lässt keine Wahl.

Je leichter dann der Tanz geführt,
Je lockerer die Beine gleiten,
Desto leichter und glücksgeführt
Werden sich Augen daran weiden.

*

Hans Hartmut Karg
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Neue Macht?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Neue Macht?

©Hans Hartmut Karg
2018

Früher sah men Menschen gießen,
Blumen konnten üppig sprießen.
Fassaden sind heut' öd und grau –
Nur der Himmel ist schön blau.

Wenn im Norden wie im Süden
An den Häusern keine Blüten,
Wissen wir, wer wen besiegt
Und wer sich nicht mehr bemüht.

Fragen, Antworten marschieren,
Wollen uns zum Smartphone führen
Und vergessen mittlerweile,
Dass außen thront Langeweile.

Sind am Bildschirm wir verloren
Und nicht mehr wirklich geboren,
Wenn wir Leben nicht gestalten
Und den Apparat ausschalten?

Freunde finden, Feiern leben,
Wieder nach mehr Nähe streben
Und am eigenen, edlen Haus
Kultivieren unseren Strauß.

Ach, wie wird das Leben bunt
Und es kläfft nicht nur der Hund,
Wenn wir uns zur Blüte führen,
Geselligkeit reich kultivieren.

*Satire

Hans Hartmut Karg
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Manche Frau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Manche Frau

©Hans Hartmut Karg
2018

Manche Frau wird kaum erkennen,
Dass manch' Mann nur Mannsbild ist:
Er will viele Frauen nennen,
Für die er auch Jäger ist.

Ständig muss er sich beweisen:
Kleiner Mensch, groß im Beruf!
Kann da noch die Treue reifen,
Wo er längst den großen Ruf?

Manche Frau wird nicht begreifen,
Dass Jäger voll Urinstinkt,
Die den Docht müssen ergreifen,
Wenn für sie die Jagd beginnt,

Um zu wedeln, wo sie können –
Offen und im Suitendunkel:
Alphamann will sich gewöhnen
An das geile Lustgemunkel.

*

Hans Hartmut Karg
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Verhandlungsende

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Verhandlungsende

©Hans Hartmut Karg
2018

Dem Marathoninferno nun entronnen,
das immer nur cleanweiß verlockt
mit Heilsversprechen für Gebrechen
und fliehen zu den einz'gen Sonnen,
wo kein Verschwörer Zeit aushockt
und sich auch Kleingeister nicht rächen.

Endlich am Ende dort eintreffen,
wo noch ehrlich' Ursprünglichkeit
die ganze Freiheit wieder trägt
und keine Hinterhunde kläffen,
unfair und in Scheinheiligkeit –
auch niemand an dem Stuhle sägt!

Da lockt mich doch das Paradies,
Wo Handschläge noch etwas gelten,
Nicht Einriss von Errrungenem,
Weil Lebenlassen man dort ließ
und nicht verruchtes Medienschelten
sich aufgeilt an Erzwungenem.

*

Hans Hartmut Karg
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Was wir nicht brauchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Was wir nicht brauchen

©Hans Hartmut Karg
2018

Wir brauchen keine Prügelhunde,
Nicht Besserwisser, die uns nur zukleistern,
Für gutes Handeln nie begeistern
Und Missgunst streuen doch zu jeder Stunde.

Wir brauchen keine Kritikaster,
Die nur mit Unrat um sich werfen
Und Schöpfergeister ständig nerven,
Denn sie lassen nicht von ihrem Laster.

Wir brauchen auch nicht jene Brocken,
Die nur beleidigen ohn' Maß und Ziel,
Denn das ist für ein Dichtervolk zu viel,
Wenn Brocken mit Schimpfwörtern zocken.

Wir brauchen Edelmut und Stil,
Kein Gossenlabern in den guten Foren mehr.
Dann haben es die Übelburschen schwer,
Denn die Glückseligkeit bleibt Dauerziel.

*

Hans Hartmut Karg
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Plaudern

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Plaudern

©Hans Hartmut Karg
2018

Sollten hohe Berge weiße Gipfel zeigen
Und die Bäche frische Plätscherwellen,
Trifft die Erinnerung auf jene frühen Tage,
Als ich erstmals dort in Dein Antlitz sah.

Wie strahlend weiß die jungen Zähne
Wie glockenhell die Stimme dann beim Plaudern,
Das mir endgültig alle Lebensgeister weckte,
Die dieses Lächeln aus dem Geist mir trieb.

Verzaubert und in Aufruhr kamen meine Blicke,
Konnten nicht mehr von Deiner Schönheit lassen,
Die mir die folgenden Begegnungen bescherten,
Um nun das helle Liebeslicht voll zu erhalten.

Ja, das Gespräch erfordert schon das Bleiben,
Um plaudernd Dauernähe nun voran zu treiben.

*

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