Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Der Weihnachtsbaum

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Weihnachtsbaum

Vor einundzwanzig Jahren holte er sich einen Baum,
Angeblich frisch geschlagen in dem nahen Wald,
Der sah gut aus, gewachsen wie ein Traum,
So kegelförmig, frisch, grün, eben von Gestalt.

Geschmückt, mit echten Kerzen ward er bald verziert
Und stand leuchtend am Heil'gen Abend im Wohnzimmer,
Damit in dieser Nacht auch hier das Heil erspürt,
Erfüllt von jenem krippenahen Gnadenschimmer.

Doch als gesungen und Geschenke alle ausgepackt,
Begann die warme Luft vom Baume her zu stinken,
Hat mit dem Stearingestank zusammen die Familie verjagt –
Da musste jene Weihnachtsfreude auf den Nullpunkt sinken!

So warf man denn zum ersten Weihnachtstag den Baum hinaus,
Der, eingesprüht und imprägniert kein Nädelchen verlor,
Nicht reinigte die Luft, verstank das Weihnachtshaus,
So dass man künftig sich auf Besseres einschwor.

Man kaufte sich vor zwanzig Jahren deshalb einen Baum
Aus feinem Kunststoff, edel, teuer, fast wie echt.
Der unterschied sich von Naturbäumen ja kaum,
Man wurde dadurch unserer Umwelt sehr gerecht:

Bestückt nur noch mit duftlosen Elektrokerzen,
Mit gelben Strohsternen und Holzfiguren
Trug er geruchlos Weihnacht in Familienherzen
Und hinterließ nachweislich keine schlimmen Spuren.

So mussten zwanzig Weihnachtsbäume auch nicht sterben,
Weil jährlich jener Kunststoffbaum rasch aufgestellt,
Elektrokerzen konnten für Familiengesundheit werben
Und trugen ökologisch sinnvoll diese Weihnachtswelt.

Ein paar Grünzweige dann von einer Gartentanne
Verbreiteten am Weihnachtsanfang ihren feinen Duft.
Und abends strömte aus großer Bratpfanne
Nur noch herrliche Zwiebel- und Kartoffelluft.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Ironiker

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ironiker

Leicht ist Satire zu durchschauen
Denn Ironie ist komplizierter:
Man muss manchmal zu Narren schauen
Und Leser werden noch verwirrter...!

Erkennbar ist sie meist recht schwer,
Entspringt doch einheimischem Geiste,
Der als versteckter Spott im Meer
Nicht augenfällig ist gereift.

Verstellt, getäuscht in freier Rede
Stellte sich Sokrates schon dumm,
Damit der Gegner selbst erspähte,
Was richtig diese Welt hält jung.

Auch Rorty wollt' das nicht aufgeben,
Dass Öffentliches auch Privates führt',
Um Gleichwertigkeit anzustreben,
Wenn Selbst zum Solidar geführt.

Um feinspottend das aufzugeben,
Was nur als Gegensatz gedacht,
Muss Suchender ja auch zugeben,
Dass Kenntnis Nichtwissen entfacht.

Vom Nichtwissen selbst überzeugt,
Wo die Erkenntnis noch Vorwissen
Sich auch zur Kleinheit hin gebeugt,
Kann Ironie Lachfalten hissen.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Hans Hartmut Karg
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Die Flucht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Flucht

Es war nicht die Flucht aus Ägypten,
Um einer Kindstötung zu entgehen:
Frei floh er rasch zur Geliebten,
Denn die wollt' er nur noch sehen.

Was hatt' er doch alles versucht,
Um glücklich die Ehe zu retten?
Hatte Flugreisen gerne gebucht,
Fuhr in Urlaub, zu Kulturstätten,

Weil er glaubte, zurück zu finden,
Endlich doch noch bei ihr zu landen,
Gefühlstrennungen zu überwinden,
Wo sie einst zueinander fanden.

Doch nichts glückte, nichts gelang,
Selbst die Kinder traten mit Füßen.
Da war nichts, als der üble Drang:
Für die Weichheit sollte er büßen!

Und er hatte sich doch so bemüht,
Haushalt, Beruf gut zu vereinen,
Bis zur Erschöpfung eingeübt,
Was abverlangt von den Seinen.

Für die Rettung gab's nur die Flucht:
Man hatte ihn ausgebeutet
Und nach Erpressung gesucht,
Die Diktatur eingeläutet!

Bei der Geliebten gab's Liebe,
Sie bügelte sogar die Hemden.
So vergaß er langsam die Hiebe
Und überwand das Machtbefremden.

Gegenseitig wuchs zärtliche Achtung,
Auf Augenhöhe hatt' man sich lieb.
Nicht mehr gab es die Verachtung,
Mit der Liebe man hintertrieb.



©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Werbung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Werbung

Heut' Nacht gab mir ein später Traum
Eindeutig und klar zu erkennen,
Dass diese Welt voll Rauch und Schaum,
Wenn wir nur rasen und nur rennen.

Deshalb verwend' ich meinen Sinn
Für Nachhaltiges und den Schutz,
Wo alles wird für uns Gewinn,
Was mehr ist, als nur Eigennutz.

Willst Du ein wenig mit mir gehen,
Um unsere Schöpfung zu bewahren
Und mit mir geistreich darauf sehen,
Dass wir nicht ständig Auto fahren?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Verschlimmerung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Verschlimmerung

In vielen Foren marodieren
Kumpane, die im Netz anheuern,
Beleidigend Leser verführen
Und mit Mist ihre Kraft befeuern.

Dort können jene dann Fuß fassen,
Die viele Foren usurpieren,
Wo man noch völlig leicht kann hassen,
Um damit Leser zu verführen.

Zum Feind erhebt man gerne einen,
Um sich an ihm wild aufzugeilen,
Ihn runtermachen zu den Kleinen,
Um dies mit Leithengsten zu teilen.

Man kann sich da in Szene setzen:
Das tut dem Satansego gut!
Man will mit Gift und Galle hetzen,
Wo ehe schon viel Teufelsbrut!

Der Oberhoschi muss zugreifen,
Erniedrigen die guten Buben,
Als Mobber sie ständig angreifen
Im Netz und in den Forenstuben.

Die Ethik bleibt da ohne Chance,
Wo Unverschämtheit zugelassen
Und Kritikaster wie in Trance
Den Dichter bei der Ehre fassen.

Wo solche Männer marodieren
Ist dann der Krieg auch nicht mehr fern,
Weil sie Kumpane leicht verführen,
Die nur das Quälen haben gern.

Da gibt es keine Rettungswesten
In der globalen Netzeswelt:
Unmenschlichkeiten wird man testen,
Solang' entgegen nichts gestellt.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Glockenhelle Stimmen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Glockenhelle Stimmen

Mitten im heißen Urlaubsland,
von ersten Wellen beinumspült,
hört man die glockenhellen Stimmen
von Süden her, am heißen Strand.

Neugierig drehen sich die Köpfe
und viele Augen in die Richtung,
aus der sich laut vom Wasser her
die unbeschwerten, jungen Stimmen
zum Strande hin freudig vermelden.

Was sich da auf die Ohren legt,
begleitet von leichtem Bewegen,
wo Wasserwelt Bälle bespritzt,
gellend Schreie Freude belegen,
können Mädchen in jungen Jahren
dem Alter doch Freude bereiten.

Ja, die Bedächtigkeit des Alters
kann diese jugendlichen Stimmen
gar in Erinnerungen schauen,
hinsehnen und lange zuhören,
wo tändelnd Unbekümmertheit
es noch nicht nötig hat,
in Pflichten zu versinken.


©Hans Hartmut Karg
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Lehrerehrung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lehrerehrung

Den alten Lehrer ehren,
Kontakte wieder knüpfen,
sich nicht um Zeitnot scheren,
umschiffen Urteilspfützen,

wo lässig und mit Patschen
so manche sich gern brüsten,
dass heut' mit harten Watschen
sie sich mit Bosheit rüsten.

Ich will den Lehrer ehren,
dem ich so viel verdanke,
das Schlangengift abwehren,
denn ich sage ihm: „DANKE!“

Deshalb ward angeschrieben
der Bürgermeister jener Stadt,
wo schreibend er geblieben,
weil Tugend Weisheit hat.

Die Ehrung ist begründet!
Da steht es gut dem Stadtgeist an,
dass man's dem Lehrer jetzt verkündet,
solange er noch leben kann.


©Hans Hartmut Karg
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Weihnachtsdüfte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weihnachtsdüfte

Plätzchenduft füllt alle Räume,
Stärkt die Wünsche, seligt Träume,
Wenn jetzt hin zur Heil'gen Nacht
Familienzeit bei uns erwacht.

Sehnsuchtsvoll halten die Augen
Sich dort auf, wo die Bilder taugen,
Um naschend zu jeder Stunde
Hoffend blicken in die Runde.

Freunde kommen da zusammen,
Schmücken Zimmer, tragen Tannen:
Die Vielen sind lang fern geblieben
Freu'n sich auf Ankunft bei den Lieben.

Man isst, man plaudert und man singt,
Zum Mahle man das Beste trinkt
Und freut sich auf die Heil'ge Nacht,
Wenn endlich Frieden ist erwacht.


©Hans Hartmut Karg
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Nur noch drei Tage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nur noch drei Tage

Regen hängt über dem Land,
Auf Dörfern, Wäldern, in den Städten.
Wo gestern noch die Dürre stand,
Kann jetzt das Nass das Leben retten.

Da ist kein Blau, nur alles grau,
Das Firmament scheint wie versiegelt.
Deshalb lockt nun die Innenschau
Mit Herzen, die gar sanft gespiegelt:

Denn Kinderhände voll Erwarten
Kramen hervor die vielen Kerzen,
Schreiben Zettel, spielen Karten
Und Lichtgirlanden öffnen Herzen.

Glücklichselig woll'n wir alle sein
Wie es schon unsere Ahnen waren,
Wenn Weihnachten wir nicht allein
Mit unserer Nähe nicht mehr sparen.

Der Tannenbaum, ans Haus gelehnt,
Ist nass, noch nicht kerzenerhellt.
Doch sagt dem Erdkreis jeder Schimmer:
Die Friedenszeit ist jetzt bestellt!

Wie schon für viele unserer Ahnen
Kehren die Weihnachtstage ein
Und lassen uns langsam erahnen:
Ab heute sind wir nicht allein,

Wenn in drei Tagen wir zusammen
Dann singend, spielend am Klavier
Erinnern uns an die gegangen,
Als selig beieinander wir.


©Hans Hartmut Karg
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Verhungert man wieder?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Verhungert man wieder?

Wenn die Feiertage kommen,
Glaubt der Mensch hier zu verhungern.
Selbst wenn ganz der Bauch gefüllt,
Sieht er sich nach Schnäppchen lungern.

Parkplätze sind überfüllt,
Manches ist schon leerverkauft.
Damit man sich heimisch fühlt,
Bleibt man gern konsumberauscht.

Menschen schleppen Einkaufstüten,
Kaufen auch im Internet
Wein, Fleisch, Orchideenblüten,
Mancher gar ein neues Bett.

Treibt sie an wohl der Kaufrausch
Hin, wo alle konsumieren?
Später folgt doch der Umtausch,
Werbung kann ja so verführen...!

Denn bei Tageslicht betrachtet
Ist so manches Ding recht klein.
Also wird’s zurück verfrachtet,
Kommt dem Händler wieder rein.

Zimmer sind nun reich gefüllt,
Weihnacht steht ja vor der Tür
Und wie jedes Jahr – gefühlt! –
Kaufte man über Gebühr!

Jeder meint, sein Gut und Geld
Richtig angelegt zu haben.
Man hat alles gut bestellt,
Wer kann jetzt noch Ruhe haben?


©Hans Hartmut Karg
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Ein anderes Feiern

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ein anderes Feiern

Die Enkelinnen wollen kommen
An diesjährigen Weihnachtstagen.
Da haben wir uns vorgenommen,
Sie nach der Speisung gleich zu fragen:

„Sollen wir Rind, Gans, Fisch denn kaufen,
Dürfen wir Eure Wünsche wissen?“
„Du musst nicht in Geschäfte laufen,
Hast alles, was wir bislang missen.

Es darf kein Tier geschlachtet werden,
Für uns darf keinen Baum man fällen.
Beim Krippenkind und den Schafherden
Wollen wir auf das Leben zählen!

Zu Mittag macht bitte Gratin:
Kartoffeln, Milch und süße Sahne,
Am Tisch die Decke aus Satin,
Damit die Vornehmheit man ahne.

Am Nachmittag gibt’s Fencheltee,
Vanill'hörnchen und den Christstollen.
Zwei von uns trinken auch Kaffee
Mit Milch, wenn sie denn diese wollen.

Am Abend bitte Rohrnudeln
Mit Williamsbirnen aus der Dose,
Kein Fernsehen, kein Musikdudeln,
Zum Essen auch Vanillesoße.

Wir wollen uns doch unterhalten,
An Weihnachten das Leben feiern,
Dann Eure lieben Hände halten
Und keine Fernsehhelden feiern.

Wir hören Euch so gerne an,
Sehen den Plastikbaum mit Freuden,
Weil man Leben nur geben kann,
Wo Tier und Pflanze nichts erleiden.“


©Hans Hartmut Karg
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Gedanken beim Krippebauen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gedanken beim Krippebauen

Noch geht der Blick hin zu den Sternen
und hält sich lange im Zenit,
um etwas Ewiges zu bauen.

Da kommen gleich aus weiten Fernen
die Wolken mit des Windes Ritt,
erobern Land, das wir hier schauen.

Jetzt müssen wir die Krippe setzen
und mit dem Blick zum Jesuskind
erweisen, wo Glaube uns eint.

Lasst uns dorthin die Krippe setzen,
wo alle Menschen glaubend sind
und wo der Frieden uns vereint.


©Hans Hartmut Karg
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Vierter Advent

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vierter Advent

Zwischen Tagen eingeklemmt
Feiern wir Vierten Advent.
Vorher musste man sich plagen,
Schwere Einkaufstaschen tragen,
Jetzt gefüllt die Gabentruhe,
Langsam kommt man so zur Ruhe.

Morgen dann an Heiligabend,
An Salaten sich fein labend,
Kommen endlich wir zum Schenken,
Doch wir sollten Sinne lenken
Auf die Lichter, auf den Stall
Und der Lieder frohen Schall.

Heute die Krippe aufstellen
Und die Christbaumdeko wählen,
Vorbereiten Trinken, Essen,
Im Raume probegesessen,
Damit auch in diesem Jahr
Weihnachten wird wunderbar.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Kinderfreuden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kinderfreuden

Lasst uns mit Kindern Kinder werden,
Mit Augen, die noch bei den Sternen,
Auch beim Stall mit den Hirten, Herden,
Um uns vom Alltag zu entfernen.

Wie freuen sich doch Kinderherzen,
Wenn endlich in Erfüllung geht,
Was längst erträumt bei Adventskerzen
Und worauf das Verlangen steht.

Die Wünsche sind ja stets unendlich,
Weil Menschen immer alles wollen,
Manche Entscheidung unverständlich,
Bewegt auch keinesfalls vom Sollen...

Heut' grüßen Sterne aus dem All
Und unterm reich geschmückten Baum,
Ganz nahe bei Jesus im Stall
Erfüllt sich unser Kindertraum.


©Hans Hartmut Karg
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Weihnachtszauber

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weihnachtszauber

Selbst das Fremde wird umschlungen
Von den vielen Lichtgirlanden:
Lieder sind im Raum erklungen,
Freundlich spricht man mit Bekannten.

Die Läden in Einkaufsarkaden,
Wo längst Sehnsüchte ausliegen,
Möchten zum Staunen einladen,
Wo Erwartung darf obsiegen.

Letztes vor dem Fest zu finden,
Das noch fehlt zu der Bescherung:
Wenn die Glocken hell erklingen,
Wird manche Seele wieder jung.

Hat man wirklich das erwartet,
Was da nah am Weihnachtsbaum
Ferngesteuert wird gestartet –
Jener lang ersehnte Traum?

Geschenke wollen uns auch ehren,
Weihnachtsfreude weitertragen,
Wenn wir Frieden nicht abwehren
Und uns mit der Welt vertragen.


©Hans Hartmut Karg
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Hoffnungstage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hoffnungstage

Je heller jetzt die Lichter leuchten,
Desto mehr strahlen unsere Augen,
Werden sich hoffnungsfroh befeuchten,
Wo sie in wilde Zeiten tauchen,
Die ihnen hier heute begegnen,
Weil vieles fremd und manches neu
Im Eigenen sich leicht verfängt,
Verjagt den allerbösen Leu,
Der unsere Sinne nur bedrängt.
Es ist und bleibt die Kopfgeburt,
Mit der Freude ins Land jetzt schaut,
Zu finden, was schon vorgespurt
Sich mutmachend ins Leben traut.


©Hans Hartmut Karg
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Friede auf Erden!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Friede auf Erden!

Was wär' heut' anderes zu sagen,
Als wieder Weltfrieden zu fordern
Mit Wohlgefallen in allen Herzen,
Womit sie endlich Ruhe tragen?

Es kann uns keine andere Botschaft
Ein größ'res Heil hierzu verkünden,
Als mit Geburt und Heil'ger Nacht
Uns an die Friedenspflicht zu binden.


©Hans Hartmut Karg
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Wären die Tage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wären die Tage

Wären die Tage nur Feier und Glanz,
Ausgelassener Fimmel und Nachtvogeltanz,
Könnte Besinnung uns kaum noch erreichen,
Müsste die Zukunft ganz von uns weichen,
Denn alles, was aalend in Gegenwart lebt
Und nicht mehr nach Veränderung strebt,
Bleibt dauerhaft ständig auf Sand gebaut,
Weil es uns nur noch die Ruhe raubt.


©Hans Hartmut Karg
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Mutmachbotschaft

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mutmachbotschaft

Und wieder ist dieser Heilige Abend
zu den Feiertagen hinüber geglitten,
hat überall die Frohbotschaft verbreitet:
Ein Kindlein ist uns heute geboren.

Was bleibt uns noch,
außer der Krippe,
Geschenken?

Da wird es laut dann doch für uns wieder:
IHR MÜSST EUCH NICHT FÜRCHTEN!
FÜR ALLE IST HEUTE DER HEILAND GEBOREN!

Und während die Hirten auf dem Felde
den Frieden erfahren in dieser Welt,
trägt die Klarheit des Herrn
uns in sichere Zeiten.


©Hans Hartmut Karg
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Lagunengedanken

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lagunengedanken

Sind wir nicht alle sterblich?
Doch wollen mit Augen und Wein
wir nicht qirrliges Leben retten?

„Ja“, sagte der hagere Doge
und hob seinen Goldenen Kelch,
um sein Lebenswasser im Veneto
langsam mit Strahlen zu füllen.

Freund, uns bleibt nur unser Sehnen,
es bleiben die Freudentage des Sommers,
die wir nachhaltig genießen,
wenn aus der herbstlichen Lagune
die Nebelschwaden sich wieder erheben,
beherrschender als alle Erdenmacht,
Schiffsriesen verhüllend.

Ja, es ist und bleibt uns nur
die spätalterliche Lebenszeit,
um in die Lagune zu fahren.


©Hans Hartmut Karg
2018

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