Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Nur übers Auge

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Nur übers Auge

©Hans Hartmut Karg
2018

Nur übers Auge tritt sie ein,
Die Welt in mein Gemüt,
Sieht Regen und sieht Sonnenschein,
Was aufkeimt, was verblüht.

Das Auge fängt akute Welt
Als Bildmomente ein,
Sieht, was sie noch zusammenhält
Und will mein Sehrohr sein.

Nicht alles wird das Auge sehen,
Was hinter ihm, was vorgetäuscht,
Mag auf Vertrautes lieber stehen,
Gekonnt und gar nicht laut geräuscht.

Nur übers Auge wird Dein Lächeln
Mir dann bedeuten: „Folge mir!“
Hier kann das Locken leise fächeln,
Kommt aller Liebreiz doch von Dir.

*

Hans Hartmut Karg
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Wie hältst Du es damit?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Spoiler:
Wie hältst Du es damit?

©Hans Hartmut Karg
2018

Das Schöne ist der Feind des Schöneren,
Das Gute ist der Feind des Besseren,
Das Nahe ist der Feind des Fernen.

Wie hältst Du es damit?

Ist noch das Lächeln der Feind der Träne?
Ist nicht der Wohlstand der Feind der Armut?
Ist nicht das Eigne der Feind des Fremden?

*

Hans Hartmut Karg
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Re: Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Wie hältst Du es damit?

©Hans Hartmut Karg
2018

Das Schöne ist der Feind des Schöneren,
Das Gute ist der Feind des Besseren,
Das Nahe ist der Feind des Fernen.

Wie hältst Du es damit?

Ist noch das Lächeln der Feind der Träne?
Ist nicht der Wohlstand der Feind der Armut?
Ist nicht das Eigne der Feind des Fremden?

*

Hans Hartmut Karg
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Wie hältst Du es damit?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Wie hältst Du es damit?

©Hans Hartmut Karg
2018

Das Schöne ist der Feind des Schöneren,
Das Gute ist der Feind des Besseren,
Das Nahe ist der Feind des Fernen.

Wie hältst Du es damit?

Ist noch das Lächeln der Feind der Träne?
Ist nicht der Wohlstand der Feind der Armut?
Ist nicht das Eigne der Feind des Fremden?

*

Hans Hartmut Karg
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Ist-Stand?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ist-Stand?

©Hans Hartmut Karg
2018

Wer will denn noch Experten hören,
Wenn Dampfgeplauder trägt der Mund?
Mag sich der Geist denn noch betören
Oder führt ihn ein Hütehund?

Wo es die Vielmeinungen gibt,
Vertreibt der Fachmann seine Zeit
Damit, wie er die Planung schiebt
Für die Erholung, Urlaubszeit.

Da man Experten nicht mehr braucht,
Wenn alles Netz wissenserfüllt,
Der Fachmann lieber eine raucht,
Womit er seine Zeitnot stillt.

Die Hörigkeit scheint ein Gehäuse,
Das niemand anerkennen will.
Man schenkt sich lieber Blumensträuße
Und reitet fern vom Handlungsziel.

Probleme interessieren nur,
Soweit sie fliehend angedacht.
Es reift vermehrt die Lustkultur,
Mit der das Ernste schrill verlacht.

Die Frage interessiert auch nicht,
Ob wir das Überleben wollen:
Der Goldbarren hat Artgewicht,
Jedoch nicht Pflicht und eitel Sollen.

So treiben nutzlos Zeiten weiter,
Studierte stehen recht verschämt
Und unterschwellig auf der Leiter
Für ein Archiv, das nur begähnt.

Wie soll da noch ein Geistlein rauchen,
Wo Reden ins Abseitsfeld führen,
Weil rasche Nachricht jene brauchen,
Die an Tabus nicht wirklich rühren?

*

Hans Hartmut Karg
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Lebenskonzept

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lebenskonzept

©Hans Hartmut Karg
2018

Du darfst gerne an Dich glauben,
Gewissen aufbau'n mit Verstand,
Sollst Dir nirgendwo erlauben,
Dass zurückschlägt Deine Hand.

Wer die Fähigkeiten kennt,
Der weiß um die eigenen Stärken,
Die er auch beim Namen nennt,
Hinführt zu den Tageswerken.

Musst den Horizont Dir weiten,
Nicht die Zeitgenossen tadeln,
Lebensläufe planvoll leiten
Und Dich selber vornehm adeln.

*

Hans Hartmut Karg
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Mondgang

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

  • Mondgang

    ©Hans Hartmut Karg
    2018

    Kühlblühend zieht das Mondgelicht
    über die Schwelle zum langen Flur,
    folgt langsam dem Stufengang,
    verlässt wieder den Raum.

    Wohin wohl die fahlen Strahlen
    unendlich verzogen sind?

    Ins All, zum Haus, auf die Straße?

    Selbst wenn er uns vollstrahlend nah,
    bleibt er doch blässend zur Nacht,
    begleitend den sanften Schlaf.

    Ist er im Schwinden begriffen,
    greift Helle morgens um sich
    und die mögliche Unruhe
    aus Traumgeschichten
    nimmt er mit sich
    zum Horizont.

    *

Hans Hartmut Karg
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Endlich!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Endlich!

©Hans Hartmut Karg
2018

Befreit von lautem Weckerklingeln,
Von aller Arbeitspflichten Last,
Kann er nun langsam wieder tingeln
Wie einst, als er im Café Gast.

Nach fünfundvierzig langen Jahren
Ist er erlöst von Arbeitsplagen
Und darf mit seinen grauen Haaren
Adé der Werkbank endlich sagen.

Wie hat er diesen Tag erhofft,
Den andere nicht leben konnten,
Die auf den Ruhestand gehofft,
Erfasst jedoch von Todesmonden!

Er hatte Glück, zu überleben,
Wo Freunde vor ihm heim gegangen,
Darf nun entspannt im Ruheleben
Angelnd wieder Fische fangen.

Nach hinten kann man nichts anhängen,
Denn endlich bleibt die Lebenszeit.
Das Käffchen hilft da aus den Zwängen
Und sagt ihm: „Jetzt ist Plauderzeit!“

*

Hans Hartmut Karg
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Psychologievoraussetzung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Psychologievoraussetzung

©Hans Hartmut Karg
2018

„Mutteraufmerksamkeit“ hieß sie,
Als Pestalozzi Schulen schuf:
Das Winkelschaffen wollt' er nie,
Aufmerksamkeit bekam den Ruf.

Dem Menschen gilt das Interesse,
Zu zeigen, was er uns denn wert.
Die Seele ist kein Markt, nicht Messe,
Wenn ihre Not sie schlimm beschwert.

Doch wo Helfer selbst deviant,
Krankhaft und schwer ehrgeizleitend,
Wird der Kranke zum Unterpfand –
Niemand, der dort noch mitleidend!

Der Psychologe braucht Verstand,
Muss selbst gesund sein beim Verweilen,
Will er im Übertragungsland
Die kranke Seele wirklich heilen.

*

Hans Hartmut Karg
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Schicksalsumgang

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Schicksalsumgang

©Hans Hartmut Karg
2018

Wir können das Schicksal nicht lenken,
Umdrehen geht schon gar nicht.
Wer nur Machtlosigkeit sieht,
Der verschenkt seine Möglichkeiten.

Wir können ihm zuarbeiten,
Die Abwege korrigieren:
Da liegt unser Potential,
Mit dem wir ein wenig rochieren.

Lassen wir uns anheuern,
Um den Tag vorzubereiten
Mit Fleiß und ehrlich bemüht –
Als Teil der großen Freiheiten.

Wer mit dem Schicksal nur hadert,
Der verschenkt seine Geistigkeit,
Denn es lässt uns viel freie Hand,
Wir müssen nur wollen und leiten.

Doch beteuere deshalb niemals,
Du würdest nicht mit ihm streiten.
Nur wer für's Leben glüht,
Den lässt es auch sanfter gleiten.

Lasst uns den Mut befeuern,
Dann werden wir weniger leiden,
Nur wo Dein Augenblick sprüht,
Kannst Du auf der Welle reiten.

*

Hans Hartmut Karg
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Plastifikation

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Plastifikation

©Hans Hartmut Karg
2018

Die Lobby will Kunststoffe bewerben:
Arbeitsplätze sind sehr in Gefahr:
Wenn Plastikprodukte sterben,
Wachse die Arbeitslosenschar.

Wir plastifizieren den Planeten,
Die Heimat, die nicht zu kontrollieren.
Von der Antarktis bis nach Schweden –
Überall lässt sich Plastik aufspüren.

Weil wir beständig Plastik verwenden,
Wegwerfen nach dem Kurzgebrauch,
Es milliardenfach heute verschwenden,
Findet es sich morgen im Walebauch.

Nach Jahrzehnten Plastikmüll überall,
In Fisch- wie in Vogelleibern.
Der Abfall schwappt sogar schon ins Weltall,
Findet sich auch bei Raketentreibern.

Die Flüchtlingstrecks sind auszumachen,
Wo Plastikflaschen liegen bleiben.
Krakenhaft auch jene unseligen Drachen,
Welche sich die Weltmeere einverleiben.

Alles könnten wir doch so leicht lösen,
Wäre die Menschheit nicht faul und träge,
Würde sie kein Überleben verdösen,
Wenn ihr wirklich an Rettung läge:

Holz, Metalle und Glas gibt es doch,
Der Plastikschrott ist zu ersetzen!
Befreien uns von dem unseligen Joch,
Um auf Umweltschutz ganz zu setzen.

Verbieten wir endlich den Plastikmüll,
Wir kommen mit sehr wenig aus.
Dann wächst wieder unser gutes Gefühl:
Wir heilen das Erdenhaus.

*

Hans Hartmut Karg
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Der Luftikus

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Der Luftikus

©Hans Hartmut Karg
2018

Dem Luftikus scheint alles leicht,
Weil ihm die Luft das Wasser reicht
Und er bei Tag wie bei der Nacht
Auf seine Leichtigkeit bedacht.

Mitunter wird er zum Hallodri,
Wo er sich gar den Leichtsinn lieh
Und küsste manche auf der Flucht,
Weil er sich Abenteuer sucht.

Allotria, die Albernheiten
Sind Unfug, die den Weg begleiten,
Denn Ruhe nur für eine Weile
Ist für ihn nichts, als Langeweile.

Deshalb muss er den Stillstand hassen,
Er will die ganze Welt bespassen
Und übermütig, oberflächlich
Beleben, was sonst nebensächlich.

*

Hans Hartmut Karg
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Aufstehen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Aufstehen

©Hans Hartmut Karg
2018

Endlich heraus aus den Federn,
Sonst verlieg' ich mein restliches Leben,
Habe Brummschädel,
Esse Speckknödel
Und will mir die Kante geben.

Jung ist der Tag nur am Morgen,
Freiheitlich, meist ohne Sorgen,
Wenn vor Acht
Die Sonne erwacht
Und wir uns Gelassenheit borgen.

Die Knochen bleiben schon Plage,
Wenn auf unsere alten Tage
Du liegen bleibst,
Gedichte schreibst –
Und die Zeit eine fremde Krake.

*

Hans Hartmut Karg
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Inkakaktus

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Inkakaktus

©Hans Hartmut Karg
2018

Er heißt in Wirklichkeit ganz anders,
doch nannten wir ihn Inkakaktus.
Die Blüte ist so riesengroß
und kommt aus einer anderen Welt,
in der tiefblutend' schillernd' Rot
sich mit dem Blau des Himmels mischt,
als hätte bei den Götteropfern
kein Blütenmitleid stattgefunden.

*

Hans Hartmut Karg
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Lavendelblüten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lavendelblüten

©Hans Hartmut Karg
2018

Die Rispen haben sich so fein
und leicht aus samtenen Blättchen
zum Himmel jetzt hinauf geschoben.

Schon früh am Morgen
treibt hellende Sonne
die Bienen, Wespen, Hummeln
zu leuchtdendem Lavendelsoden.

Hoch aufragend und ganz in Lila
recken sich auf die schlanken Stängel,
leuchtend-frei zur Sonne hin.

Was jetzt das Auge noch erfreut,
das landet bald schon in den Schränken,
wo Duft uns leicht zum Träumen bringt.

*

Hans Hartmut Karg
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Die Glücksfrau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Glücksfrau

Beseelt von tiefer Menschenliebe,
Getragen von den Kindertagen
Zog sie lernwillig durch Betriebe,
Die ihr gerne viel Freiraum gaben.

Sie war immer ein Glückskind,
Ihr Weg sehr mentoral begleitet,
Denn wo echte Mentoren sind,
Wird man wirklich gut vorbereitet

Auf eine Führungsposition,
Weil man dort nun für Frauen war,
Die motiviert bei hohem Lohn
Sich sehr bemühten immerdar.

Und außerdem: Ohn' Eitelkeit
Blieb vielen sie stets kollegial.
Sie überzeugte ohne Streit,
War fair und allen sehr sozial.

Als mit dem Alter sie ausschied,
Hingen sie ans Fabrikgebäude
Ein Textherz: „Du warst allen lieb!“
Da weinte sie vor lauter Freude...

©Hans Hartmut Karg
2018

*

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Sommerflieger

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Sommerflieger

Um Sechs im ersten Sonnenschein,
Wenn nachts es schon ein wenig kühler,
Wird leer die Regentonne sein
Und Flieger kommen mit dem Fühler,
Zu stechen Arme, Beine Dir,
Nervend mit tausend Mücken,
Die mit dem Kleinsein sind allhier
Ganz ohne unser Tagentzücken
Doch nur auf Mehrung hin bedacht,
In voller Sonnenhitze schwirrend,
Wo alles zum Liebtanz erwacht –
Für uns nichts, als verwirrend!
Erst abends aus dem Turmgehäuse
Kommen sie endlich hungrig her:
Die lieben, klugen Fledermäuse
Fressen den Schwirrhimmel nun leer.

©Hans Hartmut Karg
2018

*

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Cosima hat Geburtstag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

:D
Cosima hat Geburtstag

Sie sitzt oft an der Nähmaschine,
Verzieht dabei fast keine Miene
Und näht perfekt und unverdrossen,
Was sie mit Oma hat beschlossen.

Heraus kommt nun ein schönes Tier,
Zuvor entworfen auf Papier.
Freudig zeigt sie uns dann ihr Werk,
Nichts scheint für sie ein großer Berg.

Cosimakind, bleib' gut am Ball
Und wachse dabei tausendmal,
Denn Du weißt, was Du wirklich willst
Und womit Du die Neugier stillst.

Nun wirst Du heute doch schon Acht!
Ich weiß ja, wie mit viel Bedacht
Du sehr früh lerntest Laufen,
Erinnerlich Dein Taufen.

So bleibe weiter, wie Du bist,
Weil Leben doch so spannend ist.
Wir wünschen Dir zum Wiegenfeste
Deshalb gerne das Allerbeste.

©Hans Hartmut Karg
2018

* :D

Hans Hartmut Karg
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Ruheständler

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ruheständler

Ein wenig aus der Pflicht genommen,
Die einst beruflich auferlegt,
Ist nun für uns die Zeit gekommen,
Dass man sich selbst nicht mehr aufregt.

Uns bleibt Raum für die große Freiheit,
Mit der wir unsere Musen lenken,
So etwas wie die Nachspielezeit,
Mit der wir reiches Leben schenken

Für Partner, Freunde und Nachkommen,
Um diese Zeit nicht zu verschleudern,
Zur Hand die Liebe gar genommen
Nicht schmollend sitzen und nur meutern!

Sich einfinden im Standcafé,
Ein wenig geistreich umherplaudern,
Am Nachmittag Kuchen und Tee,
Im Garten immer etwas krautern.

Die Lust am Feiern lebt auch auf
Nach langer Jahre Arbeit,
Wodurch der späte Lebenslauf
Nun wieder schick bereit.

Zwar sind schon bleiern die Gelenke
Und man geht früher von der Feier,
Doch kauft man gerne noch Geschenke
Und schreibt Elogen auf Herrn Meier.

Mitunter sieht man auch Rivalen,
Die einst das Leben schwer gemacht.
Verdrängt sind längst die ärgsten Qualen,
Weil jetzt die Altersmilde lacht.

Wir sind nur noch zum Spiel bereit,
Wir fahr'n mit Schiffen und mit Bahnen
Und distanzieren uns vom Streit –
Weil wir die nächste Kreuzfahrt planen.

©Hans Hartmut Karg
2018

*

Hans Hartmut Karg
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Großmacht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Großmacht

Großmächte sind nie in der Lage
Fair anzugehn die Anspruchsfrage.
Die bleibt global hart aufgestellt,
Denn immer geht es nur um Geld.

Aufgeblasen, auch mit Waffen
Sucht man beständig nur nach Laffen,
Wo etwas leicht zu holen bleibt,
Weil Werbung ja den Anspruch treibt.

Ressourcen werden ausgebeutet,
Die Umwelt wird brutal enthäutet,
Bevor man ausnimmt, die nicht hell,
Denn das ist d a s Geschäftsmodell.

Dem Mann im Amt ist das egal,
Denn er holt Geld mit Riesenzahl,
Will, dass man seinen Schrott auch kauft
Und niemand sich die Haare rauft.

Die Großmacht steht da als Modell,
Man sieht zu, dass man reichlich, schnell
Den anderen den Wohlstand klaut,
Weil man nur auf die Börsen schaut.

Gelingt's nicht, wird manipuliert,
Der Weltbürger gern vorgeführt,
Denn nur wer kauft, der gilt als Mann,
Dem man damit Gutes getan.

©Hans Hartmut Karg
2018

*

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