Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Lied der oberen Donau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lied der oberen Donau

©Hans Hartmut Karg
2017

Geboren im Geländ' von Brigach und Breg
Sammle ich Wasser auf vielen Kilometern.
Erst fließe ich sanft unter jedem Steg,
Bin Freundin von Dörflern wie Städtern.

Mit meinem Gleichmut ist's mir egal,
Ob es regnet, schneit oder sonnt.
Mein Flussbett ist erst leidlich schmal,
Weil noch Ruhe mir innewohnt.

Ich reise nun durch das Auenland,
Trage Wesenszüge der Heimat.
Deshalb finde ich ja im Oberland
Akzeptanz zu weiterer Tat.

Die Ufer übertrete ich dort selten,
Wo ich fließe, hat man mich ehrlich gern.
Und wo noch Jugendliche fröhlich zelten,
Da sind die Lebensfreude, der Tanz nicht fern.

Es ist mir egal, welchen Gott sie haben.
An meinem Lauf seh' ich viele Götter,
Die sich an meinen Wassern laben –
Und natürlich auch die Götterspötter!

Das ist schon alles ein Akt des Lebens,
Mit dem die Menschen bei mir werden groß.
Deshalb achten viele mich nicht vergebens,
Denn allen erleichtere ich doch ihr Los.

*

Hans Hartmut Karg
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Ich, die Donau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ich, die Donau

©Hans Hartmut Karg
2017

Ein wenig nur vom Rhein entfernt
Steht meine sanfte Doppelwiege,
Wo Schwaben sind gar wohl besternt
Mit Badenern in Doppelriege,

Mit der Naturwelt ohnegleichen,
Mit Wäldern, Burgen und mit Schlössern,
Wo Abende noch Frieden reichen
Und Mädchen reiten auf den Rössern.

Mein träges Wasser hat kaum Wellen,
Binsen tanzen im Windgesäus
Und Felsen an kleinen Stromschnellen
Stehen vor manchem Wohngehäus.

Ich nehme alle Wasser auf,
Die vom Gebirge, von der Alb
Und stärke meines Stromes Lauf,
Bald doppelt groß – und nicht mehr halb.

Versickerung kann nichts anhaben
Dem Fluss, der weit wird, großer Strom.
Ein jeder kann mich freundlich haben,
Bis ich schließlich zur Grenze komm'.

Schon ströme ich durch's schöne Wien
Bis hin zum Donaubogen
Und ändere dort meinen Sinn,
Wo Kraniche geflogen.

Die Engen längstens überwunden
Durchström' ich Ebenen und Wiesen.
Man angelt, dreht mit Booten Runden,
Kann manchen guten Fisch genießen.

Erst Budapest, dann Eisernes Tor,
Hindurch die Fahrt zum flachen Land.
Alles lebt da, ich bring' hervor
Fisch, Wasser, Schlamm fürs ganze Land.

Da frag ich nicht nach Religionen,
Nicht nach den Christen, dem Islam.
Mein Segen gilt Menschen, Regionen,
Denn allen hab' ich Guts getan.

Und selbst, wenn dann ins Schwarze Meer
Ich meine Trüblast segnend lasse,
Trage ich noch das Vogelheer,
Weil ich ja gründe, niemals hasse.

*

Hans Hartmut Karg
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Dem Jubiläum entgegen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dem Jubiläum entgegen

©Hans Hartmut Karg
2017

Dem Jubiläum ganz entspannt entgegen,
Mit offenem Blick das Alter tragen
Und stets den Horizont noch weiten,
Wo andere Dich schon zu Grabe tragen.

Mir selber immer wieder nahe legen,
Dass Lust und Liebe nicht vergehen,
Wir Alten noch nach Segen streben
Und wir zu unserer schönen Erde stehen.

Freund, Siebziger, frag' nicht danach,
Was Mitmenschen Dir anempfehlen,
Bleib' liebesoffen, heiter, wach
Und lass' Dir nicht die Würde stehlen.

Denn wer noch liebt, ist auch am Leben,
Wer dichtet ist noch nicht verfault.
Lasst uns stets nach dem Höchsten streben,
Wer nur beleidigt, der vergrault.

Der Geist allein bleibt lebensoffen,
Selbst wenn der Körper längstens siecht.
Das Alter darf auf Freiheit hoffen,
Wenn es nicht mehr zu Kreuze kriecht.

*

Hans Hartmut Karg
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Wie ein Hauch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wie ein Hauch

©Hans Hartmut Karg
2017

Da wirst Du in die Welt geboren,
Stehst auf, stehst täglich Deinen Mann,
Durchquerst die Städte und die Foren
Und schaffst, was ja Dein Leben kann.

Beruf, Heirat, Familie
Erweitern Dasein, Horizont.
Die Liebe bleibt die Lilie,
Die weiß, wo ihr Gewissen wohnt.

Die vierzig Jahre geh'n vorbei,
Erfüllt von dem Beruf – Berufung!
Wer ständig llebt im Vielerlei,
Der lebt mit Ideal, Anrufung.

Das ist's, was junge Menschen trägt,
Weil sich das Ideal ausweitet,
Man das Erzogene abwägt,
Womit das eigene Selbst nicht leidet.

Dann, plötzlich, ist man siebzig Jahre,
Die Zeit verrann gleich wie ein Hauch.
Es folgen nun die weißen Haare –
Und oft kommt dazu auch ein Bauch.

Die Zeit reißt alle aus dem Stand,
In dem doch Ideale blühten
Und der Beruf für unser Land
Verbreitete Segen – und Mythen.

Wird das alles noch weiter tragen,
Wenn ausgelebt und ruhbefohlen
Wir diesem Leben danke sagen
Und wir den Himmel nicht gestohlen?

*

Hans Hartmut Karg
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Nach 40 Jahren

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Nach 40 Jahren
(Ironische Empfindung)

©Hans Hartmut Karg
2017

Der junge Mann wurde einst Lehrer
Zu Zeiten, als die noch 'was galten:
Da gab es noch die Schulverehrer,
Man konnte leidlich frei gestalten.

Und anerkannt als Jungerzieher
Im Land, wo Jugendträume sprießen,
Mochte man die Jugendbemüher –
Den Einsatz konnte man genießen.

Man war noch wer in diesem Land,
Wo viele damals Lehrer wurden.
Ja, man bemühte allerhand,
Lehrte die Moslems – und die Kurden.

Nach vierzig Jahren war dann Schluss,
Die Zeiten hatten sich geändert:
Der Stand bekam den Judaskuss,
Franste so aus und ward gerändert.

Denn MINT-Berufe wurden Mode,
Da braucht' es keine Menschenbildner.
Man spekulierte sich zu Tode
Und ward gegen die Jugendmildner.

So ist er froh, der alte Mann,
Dass er nicht mehr in dem Geschäft.
Wenn er Geburtstag feiern kann,
Weiß er, dass sein Ethos nicht schläft.

*

Hans Hartmut Karg
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Ein Mann von 70 Jahren

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ein Mann von 70 Jahren

©Hans Hartmut Karg
2017

Was wär' ein Mann von siebzig Jahren
Mit Bart, mit Bauch und weißen Haaren,
Der aufrecht geht trotz aller Leiden,
Enkelgesegnet und bescheiden,

Wenn er nicht zum Geburtstagsfeste
Beim Feiern nur das Allerbeste
Auffahren ließ', um zu beweisen,
Dass er noch lang nicht am Vergreisen?

Er greift jetzt zu und ziert sch nicht,
Speist mit den Lieben sein Gericht:
Suppe zuerst, dann Soße, braune,
Mit Kloß, Salat – und guter Laune!

Und auch der Rotwein darf nicht fehlen,
Man muss ja nicht Askese wählen,
Wenn man die Lieben alle sieht,
Mit denen erst das Alter blüht.

Feiert mit mir den schönen Tag,
Denn ich, der Euch so gerne mag,
Dankt seinem Herrgott und den Ahnen,
Dass sie ihn stets zur Liebe mahnen.

*

Hans Hartmut Karg
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Swetlana Sawizkaja

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Swetlana Sawizkaja

©Hans Hartmut Karg
2017

Wer kennt heut noch diesen Namen?
Wer weiß noch diese Frauentat?
Kennen wir denn nicht mehr die Damen,
Die für die Ideologie, den Staat?

Genau vor dreiunddreißig Jahren
War sie als erste Frau im All,
Trotzte allen Weltraumgefahren,
Gab es für sie 'ne andere Wahl?

Die Überlegenheit des Landes:
War Kommunismus, war Russland,
Die Aufwertung des Frauenstandes
Der Ideologien Unterpfand!

Vier Stunden aus der Raumstation
Spazierte diese Kosmonautin
Im All, bekam den Ordenslohn
Für diese Tat – und ihren Sinn!

Geschwindigkeitsrekorde hielt sie,
Sie sprang aus 14000 Metern
Mit ihrem Fallschirm und war nie
Verzweifelnd – oder gar am Zetern.

Eisern sich selber gegenüber
Vertraute sie auf die Technik:
Die Pioniertat nun vorüber –
Was brachte sie für das Geschick?

*

Hans Hartmut Karg
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Zielbindung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zielbindung

©Hans Hartmut Karg
2017

Wie das Maß im Leben finden
Ohne Anmaßung und Geiz?
Wie sich nicht zu Tode schinden,
Leben auch den Liebesreiz?

Mittelmaß und Langeweile
Bedrohen unseren Lebenslauf,
Halten wie Spinnenfangseile
Oft auch gute Geister auf.

Das rechte Maß findet nicht leicht,
Wer die Mitmenschen verlacht
Und mit Bösem seelenleicht
Sich zum großen König macht.

Bescheidenheit ist d i e Tugend,
Bei ihr wohnt die Dankbarkeit.
Nur so wächst die gute Jugend,
Wo Vorbild in edlem Kleid.

*

Hans Hartmut Karg
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Heefekiachla

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Heefekiachla

©Hans Hartmut Karg
2017

A oifachs Rezebt fiar faule Leid?
Noi, a Genuss fiar Stearakech!
Denn Kiachla, dia essad alle Leid,
Nix bleibd do iebre, alles isch wegg!

Zäaschd muas ma an Hefedoig macha,
Dear dann dobbld aufganga deff.
Dear kommd nuar endr Wärm zom Lacha,
Brauchd an Prond Mähl ond an Würfl Heff.

Nachdeam dear langsam dobbld so groaß,
Duad man middm Werglholz walza.
Midd'm Rädle schneid ma dann ned zu groaß
Viereggkissa, ned zuggra, ned salza.

Dia losst ma ins hoiße Fedd neigleida,
En da Dopf mit deam Schweineschmalz.
Do wäarads schea braun, miasad ned leida,
Schbrudlad do, wo Godd se erhalds.

Dia schmeggad so herrle, wenn's wara
Leicht abkiald send offm Dällr.
Ond iatzd kommad d'Essr en Schara,
Denn d'r Hongr dreib se ausm Källr.

Kiachla send a Goddesgab
Midd Vanillsoß, zu jedm Kombodd.
Ond wear se an sowas labd,
Deam vergodd jedr Kiachlespott.

*

Hans Hartmut Karg
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Die Bachkantate

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Bachkantate

©Hans Hartmut Karg
2017

Am Sonntagmorgen geht die Seele auf,
Wenn erste Bachtöne im Radio erklingen
Und die Kantate nimmt den schönen Lauf,
Weil anbetend die Chöre wundersingen.

Was würde er uns heute wohl denn sagen,
Aus Leipzig jener große Musiker, Kantor,
Wenn weltweit die Kantaten Seelen tragen
Und sonntags unseren Glauben stellen vor?

In Japan ist inzwischen seine Pflege groß,
Denn auch die Fleißigen brauchen Musik.
Der Bach erleichtert dort das Erdenlos
Und wendet unseren Sinn hin zum Geschick.

Reichliche Pflege in den Niederlanden
Erfahren die Kantaten für die Herzen,
Wo Gläubige zu ihnen sich hinwandten,
Zur Kreuzigung, mitleidend mit den Schmerzen.

Denn nur wer Jesu Leiden wirklich sieht,
Wenn er am Sonntag die Kantaten hört,
Erkennt die Gnade, die um uns bemüht
Und manchen von uns auf das Gute erst einschwört.

Dann wenden wir den Blick zum Kreuzesmann,
Dann werden gläubig wir – und auch bescheiden,
Weil Gottesglaube uns ehrlich erretten kann,
Wo wir erkennen unsere Welt in Christi Leiden.

*

Hans Hartmut Karg
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Pelargonienblüten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Pelargonienblüten

©Hans Hartmut Karg
2017

Sie wachsen aus zum Blütenmeer,
so blühen die Geranien,
Kamen aus fernem Süden zu uns her,
Aus Afrika über Spanien.

Seit vielen Jahren zeigen sie
Das ganze Jahr ihr Blütenkleid,
Das immer uns nur Freude lieh:
Zinnoberblüten mindern Leid.

Von Norden wollen sie das Licht,
Von oben wenig Feuchtigkeit.
Wenn man Verblühtes gleich ausbricht,
Sind sie erneut blütenbereit.

Stecklinge sind sehr leicht zu schneiden,
Im Spätsommer, fürs neue Jahr.
So kann man sie gut vorbereiten,
Wenn selbst ein wenig Geld man spar'.

Mit wenig Dünger, recht bescheiden
Leuchtet uns dann ein Blütenmeer.
Die Seele mag sie gerne leiden,
Macht leichtfüßig – und nichts wird schwer.

*

Hans Hartmut Karg
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Nie an ein Ende kommen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nie an ein Ende kommen

©Hans Hartmut Karg
2017

Die Ziele bleiben ja unendlich,
Doch jeder Tag lebt als Idee.
So bleibt das Leben uns zugänglich,
Hält mich beweglich, wenn ich geh'.

Das Gehen bleibt die Geistbewegung,
Die immer wieder Neues schafft
Und meinem Leben die Anregung
Vermittelt, damit da noch Kraft.

Wir kommen so nie an ein Ende,
Selbst wenn wir manches Ziel erreichen
Und mit erneuter Geisteswende
Uns über unsere Haare streichen.

Es bleibt schon immer ein Beginnen,
Da woll'n wir alles besser machen,
Anstrengend, denkend uns besinnen –
Und leise über uns selbst lachen....

So bleibt uns stets ein wenig Unruh',
Die Zeit ist uns bewegte Magd.
Und wer sich anzieht diesen Schuh,
Der bleibt, weil er noch alles wagt.

*

Hans Hartmut Karg
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Geburtstagsfeier

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Geburtstagsfeier

©Hans Hartmut Karg
2017

Alle sind gekommen,
wirklich alle.

Sie wollen feiern,
ja,
reden mit mir,
dem Lebenden
unter den
Lebenden.

So viele habe ich
so lange nicht gesehen!

Wir wollen
das Alte erinnern,
Ahnen aufleben lassen,
als hätten uns
Raum und Zeit
niemals
getrennt.

*

Hans Hartmut Karg
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Frage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Frage

©Hans Hartmut Karg
2017

Werden geistige
Immobilienhändler
unserem Sittengesetz
noch dienlich sein können,
wenn ihre vielen
Abfälligkeiten
dem Meer
zustreben
und vielleicht
unsere
Zukunft
sind?

*

Hans Hartmut Karg
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Sich nicht mehr entscheiden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sich nicht mehr entscheiden

©Hans Hartmut Karg
2017

Moderne Beziehungen haben es schwer:
Die Vielfalt und Mobilität zehren da.
Das befeuert manche Personen so sehr,
Dass sie nicht mehr finden zum klaren „Ja!“

Moderne Entscheidungen stehen oft quer:
Sie tanzen und bleiben zumeist in der Schwebe.
Da zählt die Treue sowieso nicht mehr,
Wenn es heißt: „Weit von Dir weg ich strebe!“

Mit WhatsApp und den Telefongesprächen
Lassen sich rasch neue Partner suchen.
Moderne Medien können sich rächen:
Die Neugier will Wechselndes buchen!

Nichts selber mehr machen, alles kaufen,
Das schafft viel Zeit – und Langeweile.
So kann man öfter zu den Lüsten laufen,
Wenn moderne Weile hat nur noch Eile.

Sich nicht mehr entscheiden müssen,
Weil alles offen und scheinbar frei,
Wo früher ein standhaftes Küssen
Hinaus reichte – über den Mai!

Nicht mehr die Dauer bekochen,
Nur noch nach den Moden sich richten.
Geht das denn nicht in die Knochen,
Wenn Beziehungskisten wir schlichten?

*

Hans Hartmut Karg
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Wenn Liebe leidet

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wenn Liebe leidet

©Hans Hartmut Karg
2017

Wenn Liebe leidet,
Sich beständig nur streitet,
Weil Beherrschung im Sinn,
Hat keiner Gewinn.

Sollte Vernunft endlich walten,
Um einvernehmlich zu gestalten,
Was Hassliebe ja meidet,
Wenn sie scheinzärtlich weidet,

Könnte das Rettung sein.
Doch einer allein
Schafft da keine Lösung,
Wo immer nur Bösung.

Wenn die Liebe leidet,
Weil die Machtgier dort streitet,
Geht es nicht mehr um Nähe,
Denn Herrschsucht bleibt zähe.

*

Hans Hartmut Karg
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Bewahrung der Schöpfung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Bewahrung der Schöpfung

©Hans Hartmut Karg
2017

Fahrt nach Dresden, an die schöne Elbe,
Zur Gläsernen Manufaktur fahrt hin.
Dort trefft Ihr dann in Bälde
Ein Umweltauto mit Technik und Sinn.

Dort holten wir unser E-Auto ab,
Den e-Golf, der dort montiert.
So halten wir diese Wirtschaft auf Trab –
Und die Umwelt bleibt anvisiert.

Wir wollen doch diese Schöpfung bewahren,
Brauchen weder Diesel, noch Öl, noch Benzin,
Wollen ohne die Verschwendungen fahren,
Bringen mit Strom vom Dach alles hin.

Wir finanzieren den Umweltschutz,
Werden zu Erdölverräter,
Damit diese Welt zu Trutz und Nutz
Finanziert keine Attentäter.

Im Winter heizt noch wenig russisches Gas,
Wenn die Module nicht mehr reichen.
Darauf war auch bisher immer Verlass,
So können wir dem Erdöl ausweichen.

Als Rentner laden die Batterie wir dann,
Wenn genügend Sonne scheint
Und fahren, weil die Batterie das kann,
Abgasfrei voller Stille und Wonne!

Wenn wir nicht mit der Umwelt beginnen,
Um die Schöpfung zu bewahren,
Wer kann da noch Nachhaltigkeit erringen
Mit Jahren ohne Umweltgefahren?

*

Hans Hartmut Karg
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Auf, Ansbacher Mädchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Auf, Ansbacher Mädchen

©Hans Hartmut Karg
2017

Auf, Ansbacher Mädchen, seid bereit
Für eine wunderbare Friedenszeit,
Die lange währt und habt den Mut,
Dann wird alles im Leben wirklich gut.

Ihr alle seid doch so wunderbar gebaut,
So manche von Euch wird 'ne schöne Braut
Zu Pferd, in der Kutsche, auf dem Bock,
Denn Euch stehen natürlich Hose und Rock.

Das Anscavallo reitet nicht im Lenz,
Es steht still, devot vor Ansbachs Residenz
Und zeigt ein Perd, das auch so schön,
Wenn Natur und Technik gemeinsam geh'n.

Die Dragoner, die Ulanen sind längst passé,
Von gestern der Krieg und alter Schnee,
Denn kalt bleibt hier der Kriegstreiber Herd,
Denn Ihr reitet friedlich auf Eurem Pferd.

Die Welt ist so schön, die Welt ist so rund,
Wenn die Wälder im Herbst werden alle bunt
Und Ihr immerzu zur Liebe seid bereit
In der wunderbaren Goldenen Friedenszeit.

*
Das Gedicht geht auf das Lied „Auf, Ansbach, Dragoner“ zurück. Es soll als Friedensinitiative im Sinne von „Schwertern zu Pflugscharen“ und „Kanonenkugeln zu Hufeisen“ wirken. Die Melodie ist dem „Hohenfriedberger Marsch“ entlehnt. Diese beiden Melodien und Texte sind auf YouTube zu finden und zu hören.

*

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Blätter im Wind

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Blätter im Wind

©Hans Hartmut Karg
2017

Da haben sich gerade Gedanken gesammelt
Und wollen zum Smartphone eilen,
Als wieder ein Gedanke vagabundierend stammelt,
So dass der Geist ständig in neuem Beleben.
Nichts ist beständiger, als der Fluss der Gedanken...

*

Hans Hartmut Karg
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Rekuperation

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Rekuperation

©Hans Hartmut Karg
2017

Wir fuhren mit dem E-Mobil,
Die Raststätte war unser Ziel,
Und tankten kostenlosen Strom
Als Dank für unserer Umwelt Lohn,
Tranken Kaffee, während es lud,
Denn diese Welt ist viel zu gut,
Als dass man sie weiter verschmutzt,
Mit Lärm und Abgasen vernutzt.

Die Straßen waren ziemlich leer,
Früh sonntags fährt ja keiner mehr,
Der drängelt, rast und temposüchtig
Die Welt verschlimmt nur allzu tüchtig.
Deshalb konnten wir uns besinnen,
Mit Fahren Strom zurück gewinnen.
Als man nun zur Garage fuhr,
War diese Fahrt ein Schnäppchen nur!

Wir haben keinen Strom gebraucht
Und auch kein Auspuff hat geraucht,
Denn wer Elektroauto fährt,
Der ist doch sittlich sehr entschwert,
Kann seine Batterie in Jahren
Aufladen, wenn er gut gefahren:
Nach 30 Kilometern dann
Ist rückgewonnen Strom dem Mann!

So kann man, E-Mobil gefahren,
Gewaltig an den Kosten sparen,
Wenn man sich klug verhält beim Gas
Und langsam fährt mit Sinn und Maß.
Der kluge Mann ist doch kein Tor
Und baut für unsere Zukunft vor,
Wenn er geschickt die Umwelt schützt
Und seine Chancen wirklich nützt.

Deshalb fahren wir E-Mobil,
Die Raststätte ist unser Ziel,
Wir tanken kostenlosen Strom
Als Dank für unserer Umwelt Lohn,
Trinken Kaffee, während es lädt,
Denn für die Welt ist's nicht zu spät,
Wenn sie von uns nicht wird verschmutzt,
Mit Lärm, Abgasen nur vernutzt.

*

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