Geburtsbericht Alamea

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Véronique
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Geburtsbericht Alamea

Beitrag von Véronique »

Vor Geburt:

Am 19.08.2016 um 17:00Uhr begannen die ersten heftigen Wehen im 8min Abstand.
Meine Gedanken kreisten um deine grosse Schwester. Soll ich meine Eltern anrufen und sie nach Hause bestellen, oder nicht? Sie besitzen kein Auto und brauchen für die Strecke mit den ÖV 40-50min. Ich beschloss noch abzu warten. Die Wehen musste ich veratmen, und braucht teilweise die hilfe meines Mannes. Ich hatte perioden ähnliche Schmerzen, welche bis ins Kreuz und hinauf in meinen Nacken zogen. Um 21:00Uhr wurde ich langsam nervös. Da sich die Wehen allerdings nicht verstärkten, oder in kleineren Abständen kamen, habe ich keinen Alarm geschlagen. Um punkt 22:00Uhr war der ganze Spuck vorbei. Ich nahms so sehr gerne hin. Zunächst, da der ET erst am 09.09.2016 war zum anderen, da mich diese 5Stunden auslaugten. Mit deiner grossen Schwester, welche bis 19:00Uhr zwischen und während den Wehen beschäftigt werden wollte, kostete mich das unglaublich kraft.
Am nächsten Abend gegen 17:00Uhr ging das ganze Spiel von vorne los. Dies ging jeden folgenden Tag weiter und hörte genauso aprupt wieder auf wie es Anfing.
Am 01.09.2016, nach zwei Wochen, jeden Abend Wehen, setzten diese auch am Tag ein. Nun war ich mir sicher es beginnt. Aber auch die Wehen am Tag vergingen ohne Anzeichen. In jener Nacht war mein Hösschen durchnässt, als ich von der Toilette kam. Um sicherzugehen, ob es sich um einen Blasensprung/ riss handelte, vereinbarte ich einen Termin im Spital. Dort stellte sich heraus, dass ich einen hohen Blasenriss hatte und somit zwar Fruchtwasser verlor, dies jedoch nicht kontinuierlich sondern nur bei gewissen positionen. Also durfte ich wieder nach Hause, wo mich wieder die Wehen erwarteten. Dies sollte sich noch eine Woche so ziehen.

Geburt:
Am 08.09.2016, Morgens um 1:00Uhr, brauchte ich 3 anläufe um auf die Toilette im unteren Stockwerk zu gelangen. Die Wehen kamen alle 3Minuten und gingen im Durchschnitt 50sekunden. Ich tiegerte im Haus herum, bis ich um 4:00 Uhr Morgens dem Drang, meinen Mann zu wecken und meinen Eltern bescheid zu geben, nicht mehr wiederstehen konnte. Gefühlt getan. Da ich alleine gut zurecht kam, beschlossen wir, dass mein Mann meine Eltern mit dem Auto abholte. Wie schnell er gefahren ist, erwähne ich hier lieber nicht. ;-)
Um 5:00Uhr betraten wir die Geburtsabteilung in Frauenfeld. Zu nächst kamen wir ans CTG. Deine Herztöne waren regelmässig. Und die Wehenspitzen wurden schon gar nicht mehr aufgezeichnet. So sehr schlug die Nadel aus. Der Vaginale Untersuch löste eine heftige Wehe nach der anderen aus. Der Befund jedoch war ernüchternd. Zwei Finger breit offen und der Muttermund hart. Also gab es ein Zäpfchen um den MuMu weich zu kriegen. Um 10:30uhr wurde ich nochmals Untersucht. Es gab keinerlei veränderung. Meine Optionen wurden mir vorgelegt; entweder sie geben mir Schmerzmittel und ich bleibe, da man dich überwachen musste, oder sie leiten ein, oder ich gehe unvollendeter dinge wieder nach Hause. Ich entschied mich, nach Absprache mit deinem Papa, für die dritte Option und ging nach Hause.
Um 11:00Uhr waren wir zu Hause angekommen. Deine grosse Schwester wurde von eurem Papa ins Bett gebracht und ich veratmete Wehe um Wehe. Stellte mir eine sich öffnende Blume vor. Nach dem Mittagsschlaf, gab es das Mittagessen welches ich im 3Minuten Takt verlassen musste, um meine Wehen zu veratmen. Meine Kraft schwindete immer mehr. Die ganze Geschichte startete jetzt schon wie bei deiner Schwester, eine Geburt mit der ich lange Kämpfte. Ich verlor alle positiven Gedanken und weinte aus Angst noch so etwas zu erleben. Damit das alles von deiner Schwester fern blieb, gingen eure Grosseltern, mit ihr nach draussen, zum spielen. Um 16:00Uhr kamen die Wehen im Minuten Takt. Ich konnte mich fangen und begann damit mir meine positiven Gedanken zurück zuerobern. Dies klappte wunderbar. Deinem Papa gab ich die Anweisung sich nicht mehr als drei Schritte von mir zu entfernen, denn ohne ihn konnte ich mit dem Schmerz nicht mehr umgehen. Ab 16:30 kamen die Wehen nicht mehr im Minuten sondern überrollten mich im Sekunden Takt. Meine so tolle Blume, konnte ich in Gedanken nicht mehr öffnen. Dieser dauerschmerz war mir zuviel. In keiner position konnte ich wirklich veratmen. Also gingen wir nach draussen. Auf der Terrasse mit der frischen Luft ging es etwas besser. Der Nachteil daran? Ich war die hauptattraktion der Strasse. Alle kamen und fragten Fragen welche du in dem Moment nicht hören willst. Irgendwie weit entfernt hörte ich die Mamas reden: "ach gott, jetzt leidet sie aber wirklich!" "Ach die arme, das es nicht entlich losgeht?" Ich konnte und wollte auch nicht wirklich hin hören und dachte mir nur, warum könnt ihr nicht einfach gehen? Also ging ich. Wir machten einen Spaziergang. Wenn man das so nennen kann. In der hoffnung dass unsere Strasse sich beruhigt und wenn ich zurück bin, alle sich wieder ihren Kindern widmeten. Falsch Gedacht. Alle standen noch dort wo ich sie zurück lies. Um 18:00Uhr liefen nur noch die Tränen. Mit jedem Schritt, jedem Hüftkreis, jeder noch so kleinen Erschütterung wurde eine Wehe ausgelöst. Mittler weilen dauerten die Wehen ca. 1Minute. Ich kriegte 20Sekunden pause und die nächste Wehe folgte. Ich setzte mich auf die Toilette und verlor braun graue stückchen. Dies beunruhigte mich zutiefst. Ich orderte eurem Papa an, jetzt müssen wir los! Ich wollte es zeigen gehen. Um 18:30 waren wir zurück im Spital. Wir wurden vor der Türe bereits abgeholt, da ich ohne ein Aaaa nicht mehr konnte. Man packte mich auf das Bett und Untersuchte mich. 6cm offen MuMu verstrichen. Die Aussage Frau von Ah sie habens bald geschafft, bekam ich nicht recht mit. Nur die Aussage; sofort meine Frauenärztin zu kontaktieren es eile. Es kam die knappe frage wie ich gebären möchte. Kaum erwähnte ich das Romarad, sass ich auch schon darauf. Die Aussage, Frau von Ah wir haben keine Zeit mehr für Schmerzmittel oder infusionen, schockierte mich zutiefst. Auch wenn ich immer darauf bestand, auf eine PDA zu verzichten, war es doch beruhigend im hinterkopf zu wissen, die möglichkeit bestand. Ich sass auf dem Romarad am ende meiner kräfte und alles was man von mir forderte war, zu pressen. Ich habe euren Papa mal in einer Presswehe angeschnauzt. Hatte aber den 'anstand' mich nach der Presswehe zu entschuldigen. Ha ha. Als wäre das jetzt das wichtigste. Aber nur so konnte ich mich auf den nächsten Sturm einlassen. Mit reinem Gewissen. Einmal, liefen mir Tränen und ich sagte meiner FÄ ich kann nicht mehr. Sie versicherte mir, dass ich noch konnte, einfach weil ich musste. Deine Nase war bereits draussen und somit war ein KS nicht möglich. Und genau jetzt passierte etwas was mir neue Kraft gab! Dein Mund war noch im Geburtskanal, nur deine Nase reckte raus und du wolltest anfangen zu weinen. Meine FÄ belehrte dich, jetzt bitte noch zu warten mit weinen, auf eine so witzige Art, dass wir alle Lachen mussten.
Ich tankte mit diesem Lachen neue kraft. Leider sass ich in der falschen Position. Ich war zu abgeeckt. Du hättest so keine Chance gehabt. Also Schnitt man mir den Damm auf. Noch dreimal pressen und du warst da! Ganz blau. Und hast nicht mehr geschrien. Deine Sauerstoffsättigung war schlecht also, hat man dir etwas nachgeholfen. Ich war so in Sorge um dich. Dass ich wie schon so oft an diesem Tag, weinte. Man versuchte mich zu beruhigen. Doch niemandem gelang das. Nur dir. Dein Schrei. Es war alles was ich hören wollte und alles was mich dazu brachte mich zu beruhigen. Dann endlich kamst du in meine Arme. Die Farbe blau wich solangsam dem Rot, vom Schreien. Oh du hast geschrien und geschrien. (Ganze zwei Stunden lang) Und ich war einfach nur Glücklich. Dann irgendwann viel es mir ein; ich schaute die Hebamme und meine FÄ an und fragte neugierig, was ich den hier in meinen Händen halte. Sie haben die Decke gehoben, und ich erkannte zum ersten mal, meine Tochter Alamea.
Beim zweiten Spitaleintritt war es 18:30Uhr, als du Geboren warst war es 19:21Uhr. 51minuten dauerte deine Geburt. Intensiv, kurz aber für mich perfekt zum versöhnen mit der Geburt deiner Schwester.

Fazit;
Ich bin, auch wenn ich lange warten und lange Schmerzen auf mich nehmen musste, froh, dass es so verlaufen ist wie es ist. Ich bin Glücklich und Stolz, trotz dem Weinen und der Verzweiflung! Denn eine Geburt ist nicht einfach!! Und man darf verzweifelt sein, sich auch mal hängen lassen. Am ende der Kräfte darf man auch mal seinen Partner anschnauzen! Das alles gehört dazu! Schreien, nicht Schreien, tönen beim veratmen oder nicht. So wie es einer Frau am leichtesten fällt. So sollte es sein. Egal wer zuhört. Oder dabei ist.

Ich wünsche allen noch werdenden Müttern, nicht viel Glück. (Den das war das letzte was ich hören wollte) ich wünsche euch; eine tolles Erlebnis, ganz viel Kraft, viel Hoffnung, viel Mut euch fallen zu lassen, und schlussendlich, dass ihr ein gutes Gefühl haben könnt. Seit Stolz auf euch! Und zum Schluss; ihr schafft das!
Eine Mutter versteht auch, was ein Kind nicht ausspricht

Savannah Cornelia, 07.01.2015, 6.00Uhr, 3200g, 49cm

Gladys
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Re: Geburtsbericht Alamea

Beitrag von Gladys »

Für mich als Mami die per KS gebären musste sehr berührend zum lesen![BEATING HEART]alles Gute euch vier

Sissiria
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Re: Geburtsbericht Alamea

Beitrag von Sissiria »

Wooow gratuliere

handgmachts
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Re: Geburtsbericht Alamea

Beitrag von handgmachts »

Gratuliere euch und vorallem Dir! Geniess es und erhol dich gut

starlight
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Re: Geburtsbericht Alamea

Beitrag von starlight »

Gratuliere vo [-]️, dir heit auso ä rächte - u glich wunderschöne Chnorz, hingernech. [-]

Nathalie85
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Re: Geburtsbericht Alamea

Beitrag von Nathalie85 »

[SPARKLING HEART]gratuliere zu oiere zweite tochter,din bricht isch schön gsi zum läss und es froit mi für dich das du häsch dörfe e psoitivi erfahrig mache,häsch es demfal bi dim erschte meitli nöd so gha.ich wünsche oi jetzt e wunderbari kännelernziit[SPARKLING HEART]

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